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Die schnellsten Reifen der Welt

Die schnellsten Reifen der Welt

17.03.13 22:00 108.688Text: NoPain
Martin Ganglberger

Größe: 175 cm
Schrittlänge: 84 cm
Gewicht: 70 kg
Fahrstil/-können: Rennrad & Gravel, gute Ausdauer, wenig Power, volles Risiko bergab - wird allerdings selten belohnt

Klicke für alle Berichte von NoPain
Fotos: Erwin Haiden, Robert Kühnen
Rollwiderstands-Vergleich und Praxistest modernster Drahtreifen von Bontrager, Continental, Schwalbe, Veloflex, Vittoria und Vredestein. Schneller geht's nicht.17.03.13 22:00 108.745

Die schnellsten Reifen der Welt

17.03.13 22:00 108.74525 Kommentare NoPain
Martin Ganglberger

Größe: 175 cm
Schrittlänge: 84 cm
Gewicht: 70 kg
Fahrstil/-können: Rennrad & Gravel, gute Ausdauer, wenig Power, volles Risiko bergab - wird allerdings selten belohnt

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Erwin Haiden, Robert Kühnen
Rollwiderstands-Vergleich und Praxistest modernster Drahtreifen von Bontrager, Continental, Schwalbe, Veloflex, Vittoria und Vredestein. Schneller geht's nicht.17.03.13 22:00 108.745
Detailansicht

Moderne Faltreifen glänzen mit hervorragendem Rollwiderstand und guter Aerodynamik. Neben trainings- und alltagstauglichen Wettkampfreifen haben einige Hersteller kompromisslose Zeitfahrreifen mit extremen Fähigkeiten im Sortiment. Mit dem vorliegenden RoWi- und Praxistest möchten wir herausfinden, welcher aktuelle Highspeed-Clincher die Nase im Kampf um Sekunden vorne hat und wie es dabei um Pannensicherheit und Fahrkomfort bestellt ist.

Gegenstand der Rollwiderstands-Untersuchung waren vier ausgewiesene Clincher-Zeitfahrspezialisten sowie zwei aus dem Profisport bekannte Allrounder (Vredestein Fortezza Tri Comp Slick und Vittoria Open Corsa Evo SC). Als Laufrad-System wurde ein zeitgemäßes Zipp 404 FC Clincher Vorderrad samt Vittoria Latexschlauch verwendet. Der jeweilige Prüfdruck wurde von Bikeboard.at in vorangegangenen Fahrtests auf ein und derselben hügeligen Teststrecke bestimmt. Ein erhöhter Luftdruck im Reifen mindert zwar den Rollwiderstand, weil er die Walkarbeit und die Berührungsfläche herabsetzt, hat jedoch negative Auswirkungen auf den Fahrkomfort (Dämpfung, Lenkverhalten und Traktion). Aus fahrdynamischer Sicht galt es den optimalen Druck zu finden, den wir bei 85 kg Systemgewicht auch im Rennen fahren würden.

Die Messungen wurden auf einer Bandprüfmaschine durchgeführt, wie sie auch für Rowi-Tests beim Magazin TOUR eingesetzt wird.
Diese misst den Rollwiderstand realitätsnah auf einem ebenen Band, statt wie meist üblich auf einer Trommel, deren Radius den Widerstand beeinflusst. Die damit ermittelten Werte fallen daher insgesamt niedriger aus und können nicht mit den Ergebnissen eines Rollenprüfstands verglichen werden.

Die Testkandidaten: Daten, Fotos und Praxistest

Veloflex Record Clincher

Detailansicht
Veloflex Record 20 mm
KonstruktionDrahtreifen (Clincher)
Dimension700 x 20 C
Abmessungen22,7 x 18,9 mm (effektive Breite x Höhe)*
TPI350 threads per inch (140/cm)
Gewicht140 Gramm (144 g effektiv)
Reifendruck9-10 bar (130-145 psi)
BB-Empfehlung: 9 bar**
Rollwiderstand

bei 35 km/h: 16,3 Watt***
bei 45 km/h: 21,0 Watt***
Preisca. € 30,- bis € 40,-
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EigenschaftenHandgefertigter Faltreifen mit hauchdünnem Kevlar Pannenschutz. Die Naturgummimischung sorgt für geringsten Rollwiderstand. Traditionelle Optik mit beiger Reifenflanke. Made in Italy.
Montage
Mittelschwer von Hand, erfordert Kraft und Geschicklichkeit, um den Latex-Schlauch nicht zu beschädigen.
Pannenschutz

Obwohl der hauchdünne Reifen bei Labor-Durchschlagstest gar nicht so schlecht abschneidet, kommt kein richtiges Vertrauen in den fast unsichtbaren Pannenschutz auf. (getestet TOUR 9/2010)
Praxistest

Von der mühsamen Montage abgesehen, hält der Reifen, was er verspricht. Sein Grip ist trotz des recht hohen Luftdrucks hervorragend und auch enge Kurven lassen sich souverän bewältigen. Der geringere Komfort ist deutlich spürbar, was einen echten Rennfahrer nicht stören wird. Veloflex gibt eine Laufleistung von 2000 km vorne und 1000 km hinten an.
FazitKeiner ist leichter, keiner rollt schneller. Der perfekte Reifen für Track-Rennen und Bergzeitfahren auf gutem Untergrund. Gegen den klassischen TT-Einsatz sprechen der niedrige Komfort und mäßige Pannenschutz. Doch - wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

* Abmessung nach TOUR-Standard, montiert auf breitem ZIPP FC Felgenbett
** Einsatz TT/BZF/flache Straßenrennen, Systemgewicht 85 kg
*** bei 85 kg Systemgewicht und BB-Reifendruck-Empfehlung

Schwalbe Ultremo ZLX (2013)

Detailansicht
Schwalbe Ultremo ZLX 23 mm
KonstruktionDrahtreifen (Clincher)
Dimension700 x 23 C
Abmessungen24,7 x 21,6 mm (effektive Breite x Höhe)*
TPI127 threads per inch
Gewicht160 Gramm (168 g effektiv)
Reifendruck6,0-10,0 bar
BB-Empfehlung: 8 bar**
Rollwiderstand

bei 35 km/h: 17,0 Watt***
bei 45 km/h: 21,9 Watt***
Preis€ 49,90
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EigenschaftenDer ZLX ist baugleich mit dem Ultremo ZX Topreifen, muss allerdings ohne Pannenschutz auskommen. Durch diesen Verzicht konnten das Gewicht des Reifens (ca. 160 Gramm) und sein Rollwiderstand nochmals reduziert werden. Die Gummimischung setzt sich aus drei Einzelcompounds (RaceStar-Triple-Compound) zusammen. In der Reifenmitte sorgt eine abriebfeste und rollwiderstandsarme Mischung für Langlebigkeit und Traktion. Auf der Reifenschulter ist hauptsächlich Grip gefragt, der durch besonders flexibles Gewebe erreicht wird. Eine superleicht rollende Basismischung liegt unter der Lauffläche.
Montage
einfach von Hand
Pannenschutz

Kompromissloser Wettkampfreifen ohne Pannenschutzgürtel.
Praxistest

Schon nach kurzer Einfahrtszeit entwickelt der Reifen den vollen Grip und lässt sich dabei kontrolliert ans Limit bewegen. In der Nasshaftung fällt er gegenüber dem Conti gering ab und liegt in etwa auf dem Niveau eines Vredestein Fortezza Slick Allround-Reifens. Bezeichnend fanden wir den Durchstich während unserer Proberunde, der an unserem Hinterrad prompt einen "Schleicher" zur Folge hatte.
FazitSchwalbes schnellster und leichtester Wettkampfreifen. Bei entsprechenden Streckenverhältnissen besonders für Zeitfahren oder Triathlonwettkämpfe geeignet.

* Abmessung nach TOUR-Standard, montiert auf breitem ZIPP FC Felgenbett
** Einsatz TT/BZF/flache Straßenrennen, Systemgewicht 85 kg
*** bei 85 kg Systemgewicht und BB-Reifendruck-Empfehlung

Continental Grand Prix TT Ltd

Detailansicht
Conti GP TT 23 mm
KonstruktionDrahtreifen (Clincher)
Dimension700 x 23 C
Abmessungen25,0 x 21,8 mm (effektive Breite x Höhe)*
TPI330 threads per inch
Gewicht180 Gramm (174 g effektiv)
Reifendruck7,5-8,5 bar
BB-Empfehlung: 8 bar**
Rollwiderstand

bei 35 km/h: 18,5 Watt***
bei 45 km/h: 23,8 Watt***
Preis€ 59,90
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Eigenschaften3 Lagen + Vectran Breaker + Black Chili Gummimischung. Besonders leicht aufgrund des minimierten Laufstreifens. Indikatoren an der Lauffläche zur Bestimmung der Abnutzung.
Montage
einfach von Hand
Pannenschutz

Trotz dünner Gummierung besitzt der GP TT einen vollwertigen Pannenschutz (Vectran Breaker), der beim Durchschlag- und Durchstichtest ausgezeichnet abschneidet. (getestet TOUR 9/2012)
Praxistest

Das schnelle Slickprofil in der Mitte ermöglicht beste Rollwerte. Seine Gummimischung und die leicht angeraute Schulter vermitteln hohe Sicherheit und sorgen zudem für eine perfekte Nasshaftung. Der GP TT konnte seine Fähigkeiten schon während eines schnellen Rennens bei extrem schlechten Asphaltbedingungen unter Beweis stellen. Die Black Chili Gummimischung gehört unserer Meinung nach zusammen mit jenen von Mavic und Vredestein zu den Besten am Markt.
FazitDer optimale Kompromiss zwischen RoWi, Pannenschutz und Komfort. Aufgrund seiner begrenzten Laufleistung ein reiner Wettkampf- und Zeitfahrreifen. Unser Favorit für TT-, Tri- und schnelle Straßenrennen.

* Abmessung nach TOUR-Standard, montiert auf breitem ZIPP FC Felgenbett
** Einsatz TT/BZF/flache Straßenrennen, Systemgewicht 85 kg
*** bei 85 kg Systemgewicht und BB-Reifendruck-Empfehlung

Bontrager R4 Aero

Detailansicht
Bontrager R4 Aero 22 mm
KonstruktionDrahtreifen (Clincher)
Dimension700 x 22 C
Abmessungen23,7 x 21,2 mm (effektive Breite x Höhe)*
TPI220 threads per inch
Gewicht170 Gramm (173 g effektiv)
Reifendruck6,2-8,6 bar (90-125 psi)
BB-Empfehlung: 8 bar**
Rollwiderstand

bei 35 km/h: 19,5 Watt***
bei 45 km/h: 25,0 Watt***
Preis€ 49,-
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EigenschaftenDer R4 Aero besitzt eine 220 tpi Karkasse mit integrierter Pannenschutzeinlage (Hard-Case Lite). Neben seinem niedrigen Rollwiderstand zeichnen ihn hervorragende Fahreigenschaften aus. Er besitzt außerdem eine mittels CFD entwickelte Profilform, die optimale Aerodynamik auf modernen Felgenbreiten (Bontrager, HED, ZIPP, etc.) garantieren soll.
Montage
einfach von Hand
Pannenschutz

Der Reifen besitzt trotz seines niedrigen Gewichts eine dünne "Hard-Case-Lite" Pannenschutzeinlage mit mittelmäßiger Sicherheit. (getestet Triathlon 7/2012 und Roadbike 6/2011) 
Praxistest

Im Training und bei einem schnellen TT-Rennen fuhr sich der Reifen in Kombination mit Vittoria Latex-Schlauch und den Bontrager Aeolus 5 D3 Laufrädern perfekt. Die tolle Gummimischung sorgte für besten Grip, der eingebaute Pannenschutz für eine sichere Fahrt auf den schlaglochgesäten Straßen Kretas, und ein ungewöhnlich hohler, aber schneller Sound vermittelte das Gefühl, den Wind förmlich zu durchschneiden.
FazitAufgrund seiner geringen Laufleistung ist auch dieser Reifen ausschließlich für TT- und Tri-Rennen bestimmt. Bontrager verspricht 9 Sekunden Zeitgewinn in einem 10-km-TT gegenüber dem nächstschnellsten Reifen. Wir können diese Aussage zwar nicht ganz nachvollziehen, finden den Reifen aber wirklich gut.

* Abmessung nach TOUR-Standard, montiert auf breitem ZIPP FC Felgenbett
** Einsatz TT/BZF/flache Straßenrennen, Systemgewicht 85 kg
*** bei 85 kg Systemgewicht und BB-Reifendruck-Empfehlung

Vittoria Open Corsa SC

Detailansicht
Vittoria Open Corsa SC 23 mm
KonstruktionDrahtreifen (Clincher)
Dimension700 x 23 C
Abmessungen24,6 x 21,9 mm (effektive Breite x Höhe)*
TPI320 threads per inch
Gewicht210 Gramm (219 g effektiv)
Reifendruck8,0-12,0 bar
BB-Empfehlung: 8,5 bar**
Rollwiderstand

bei 35 km/h: 20,2 Watt***
bei 45 km/h: 26,0 Watt***
Preisab ca. € 39,90
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EigenschaftenAllround Wettkampfreifen (ident mit dem Corsa SC Profi-Schlauchreifen)

Der 2012 vorgestellte Faltreifen basiert auf dem bekannten Corsa CX und wurde für den Profiradsport in einigen Details verbessert. Er besitzt Vittorias derzeit führende 320 tpi Servizio Corse Karkasse - natürlich handgefertigt - sowie die traditionelle Paraflanke für eine klassische Optik. 
Montage
einfach von Hand
Pannenschutz

Die Verwendung von Kevlar und eine neue Pannenschutzeinlage (PRB 2.0) erhöhen den Pannenschutz bei gleichzeitig niedrigerem Gewicht. In aktuellen Tests bot die weiche Baumwollkarkasse mäßig bis durchschnittlichen Schutz. (getestet Roadbike 6/2012)
Praxistest

Der Open Corsa SC besticht durch gschmeidiges Einlenk- und Abrollverhalten samt guten Komfort. Bei trockenen Bedingungen vermittelt er stets ein sicheres Fahrgefühl, bei Nässe könnte sein Grip besser sein. Der Rollwiderstand ist für einen Allrounder ausgezeichnet.
FazitPremium-Faltreifen mit klassischer Optik. Aufgrund seines relativ hohen Verschleißes nur für Wettkämpfe empfohlen.

* Abmessung nach TOUR-Standard, montiert auf breitem ZIPP FC Felgenbett
** Einsatz TT/BZF/flache Straßenrennen, Systemgewicht 85 kg
*** bei 85 kg Systemgewicht und BB-Reifendruck-Empfehlung

Vredestein Fortezza TriComp Slick

Detailansicht
Fortezza TriComp Slick 23 mm
KonstruktionDrahtreifen (Clincher)
Dimension700 x 23 C
Abmessungen24,8 x 22,1 mm (effektive Breite x Höhe)*
TPI220 threads per inch
Gewicht180 Gramm (183 g effektiv)
Reifendruck8,0-12,0 bar
BB-Empfehlung: 8,5 bar**
Rollwiderstand

bei 35 km/h: 20,6 Watt***
bei 45 km/h: 26,4 Watt***
Preis€ 52,95
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EigenschaftenAllround Wettkampfreifen (gleiche Mischung wie der Fortezza Pro Tricomp Profireifen)

Bei der TriComp Technologie garantiert eine spezielle Laufflächen- und Flankengummimischung besten Grip und niedrigen Rollwiderstand bei Trockenheit und Nässe. Für hervorragende Fahreigenschaften sorgen das Curve Control System (Reifen behält in Kurven länger seine Rundung) und die 220 TPI Karkasse. Auch ein guter Pannenschutz (Sportex Protection Layer) ist an Board.
Montage
einfach von Hand
Pannenschutz

Sehr dicht gewebte Polyamidschicht, eingebettet in die mittlere Überlappung der hochflexiblen Karkasse. Liegt bei Durchschlags- und Durchstichtests stets im Mittelfeld. (getestet TOUR 9/2012 und Roadbike 6/2012)
Praxistest

Der leichte TriComp Slick besitzt perfekte Grip- und Fahreigenschaften, die auf Augenhöhe mit Contis Black Chilli Mischung liegen. Im Vergleich zu den anderen hier getesteten Reifen besitzt er eine höhere Laufleistung und kann, gerade wegen seiner guten Nasshaftung, auch bedenkenlos im Training zum Einsatz kommen.
FazitEin leichter Allrounder mit guten Fahrleistungen und passablem Pannenschutz. Der Lieblingsreifen unserer Bikeboard-Tester bei Straßenrennen und Marathons.

* Abmessung nach TOUR-Standard, montiert auf breitem ZIPP FC Felgenbett
** Einsatz TT/BZF/flache Straßenrennen, Systemgewicht 85 kg
*** bei 85 kg Systemgewicht und BB-Reifendruck-Empfehlung

Rollwiderstands Ergebnisse im Detail

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Rollwiderstands Ergebnisse im Überblick

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Die Messwerte der Rollleistung sind Mittelwerte aus mehreren Messungen. Die mittlere Standardabweichung liegt bei 0,5 W. Sicher abgrenzen lassen sich Unterschiede ab 2 W – siehe Fehlerbalken im Diagramm.

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Die Messwerte wurden repräsentativen Testberichten (Durchstich- und Durchschlagstests am Prüfstand) der Magazine TOUR, Roadbike und Triathlon entnommen.

Schlussfazit Bikeboard.at

Das Testergebnis zeigt, wie eng das Teilnehmerfeld in Bezug auf den Rollwiderstand beinander liegt. Veloflex und Schwalbe haben die Nase vorne, wenn Schnelligkeit ohne Kompromisse gefragt ist und Pannensicherheit eine untergeordnete Rolle spielt. Den besten Kompromiss in Sachen RoWi, Komfort und Schutz bietet der Reifen von Continental, dicht gefolgt vom Bontrager Aero-Spezialisten. Aber selbst die beiden Allrounder und Profi-Replikas von Vittoria und Vredestein können aufgrund ihres äußerst niedrigen Rollwiderstands bedenkenlos bei TT und Tria eingesetzt werden.

Interview mit Robert Kühnen

Detailansicht
Robert Kühnen
Mitgründer & Datenexperte von 2Peak

Robert Kühnen, Ingenieur und Experte für powerbasiertes Radtraining, entwirft seit 1993 aufwändige Fahrrad- und Produkttests für das Magazin TOUR. 30 Jahre Radsporterfahrung auf der Straße und im Gelände bilden sein praktisches Sport-Fundament. 2011 gewann Robert die Weltmeisterschaften im Zeitfahren der Journalisten und errang die Silbermedaille im Straßenrennen.

Bikeboard: Schlauch- oder Drahtreifen, welcher Typ ist der schnellere?
Robert: Bislang waren die RoWis von Schlauchreifen immer um einige Watt höher als die der guten Clincher. Aus RoWi-Sicht kann man daher pauschal sagen, dass Clincher überlegen sind. Und der höhere Druck, den die Tubulars zulassen, ist nur auf sehr glatten Untergründen - z. B. der Bahn, wo in den Kurven auch erhebliche Fliehkräfte wirken - ein potentieller Vorteil.

Bikeboard: Warum fallen die ermittelten Reifenbreiten allesamt deutlich höher aus, als die Herstellerangaben.
Robert: Gemessen wurde nach dem TOUR-Standard. Dass die Reifen hier eher breit ausfallen, liegt an dem breiten Felgenbett der ZIPP Firecrest Felge.

Bikeboard: Wie bewertest du das Test-Ergebnis?
Robert: Wenig überraschend. Der Record rollt am besten. Für den Renneinsatz ist der Pannenschutz allerdings auch nicht zu vernachlässigen - wie eure Erfahrungen mit dem Ultremo ZLX schön zeigen (fehlender Breaker). Meine Wahl für den Ernstfall wäre daher der Conti TT, da ein vollwertiger Pannenschutz realisiert ist.


die Mavic Pnös im Vergleich wären noch interessant gewesen.

Der jeweilige Prüfdruck wurde von Bikeboard.at in vorangegangenen Fahrtests auf ein und derselben hügeligen Teststrecke bestimmt.

Versteh ich nicht ganz, warum wurde mit unterschiedlichem Reifendruck gemessen, könnte das nicht das Ergebnis verfälschen?

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Es wurde mit dem Reifendruck gemessen, mit dem ich bei einem TT oder schnellen Straßenrennen fahren würde. Ausschlaggebend war die Reifen-Bauart und der Fahrkomfort. Der jeweilige Druck ist meiner Meinung nach wirklich die oberste Grenze bei 85kg Systemgewicht, wo sich niedriger RoWi und Fahrkomfort die Waage halten.

 

Mavic bietet keinen "Spezialreifen" an. Der Vredestein Allround-Reifen hat mich persönlich im Vergleich interessiert (RoWi liegt wohl auf dem Niveau von einem Standard-Conti-GP) und der Profi-Vittoria-Reifen lag grad zur Hand.

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ist der Conti GP TT der Nachfolger des 4000RS??

 

Es ist eine Weiterentwicklung: weniger Material für niedrigen RoWi und verringertes Gewicht bei gleichem Pannenschutz. Dafür ist halt die Laufleistung deutlich herabgesetzt und der Einsatz im täglichen Gebrauch geht sehr ins Geld.

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Das meinte ich damit. Wenn 10-20% ,und selbst das erscheint mir bereits als übertrieben hoch, vom Material ausgehen wie hoch ist dann der Anteil der Reifen daran? Und kann ein Reifen überhaupt aerodynamischer sein als ein vergleichbarer? MMn ganz klar nein.

 

Dass die Aerodynamik des Rades inkl. Laufräder die Gesamtperformance zu zirka 15-20% beeinflusst, gilt als unbestritten. Der Reifen verursacht zwar in erster Linie einen RoWi, beeinflusst aber auch die Aerodynamik. Immerhin trifft der Wind als erstes auf den Reifen und wird am hinteren Ende der Felge wieder über den Reifen abgeleitet: Breite, Form, Übergang Reifen-Felge.

 

Natürlich spielen diese Faktoren eine sehr kleine Rolle und es wäre verwegen zu behaupten, dass man einen Unterschied spüren könnte. Die Aerodynamik spielte bei diesem Prüfstand-Test auch überhaupt keine Rolle, da es sich aber um spezielle Reifen handelt, die gerne zu TTs und Trias eingesetzt werden, wollte ich diesen Punkt beim Bontrager nicht unerwähnt lassen.

 

Anbei ein Diagramm, das ich bei Bontrager gefunden habe, wo ein und derselbe Test mit 23mm und 27mm breiten Reifen durchgeführt wurde. Eher ein Extrembeispiel, aber man sieht recht deutlich, dass im Windtunnel ein repräsentativer Unterschied herausgemessen werden kann.

bontrager-23-27mm.png

Bearbeitet von NoPain
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Und was soll ich mir jetzt für einen Reifen für mein Rennrad zulegen?

Grand Prix 4000s kenne ich und war ich eigentlich sehr zufrieden, vor allem die Lebensdauer ist ein Wahnsinn.

 

Voriges Jahr habe ich mit meinen neuen Kyrium SLRs die Mavic Pneus verwendet. Fahreigenschaften fand ich super, die Lebensdauer nicht so.

Auf der Mavic Homepage sehe ich jetzt neue Pneus zu den SLRs (Yksion Pro), hat damit schon jemand Erfahrung?

 

Oder soll ich mal was ganz anderes versuchen?

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Und was soll ich mir jetzt für einen Reifen für mein Rennrad zulegen?

Grand Prix 4000s kenne ich und war ich eigentlich sehr zufrieden, vor allem die Lebensdauer ist ein Wahnsinn.

 

Voriges Jahr habe ich mit meinen neuen Kyrium SLRs die Mavic Pneus verwendet. Fahreigenschaften fand ich super, die Lebensdauer nicht so.

Auf der Mavic Homepage sehe ich jetzt neue Pneus zu den SLRs (Yksion Pro), hat damit schon jemand Erfahrung?

 

Oder soll ich mal was ganz anderes versuchen?

 

ich denke wir sollten trainieren, das hilft am meisten bei 99% der hier Anwesenden ;)

 

Aber bei dem Wetter...

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die Wahl des Reifens ist ja keine Entscheidung für's Leben. um sich selbst ein Bild zu machen sollte man experimentieren um für sich den besten Reifen zu finden. Tests wie diese hier können einen die Entscheidung etwas abnehmen.

 

Und was soll ich mir jetzt für einen Reifen für mein Rennrad zulegen?

Grand Prix 4000s kenne ich und war ich eigentlich sehr zufrieden, vor allem die Lebensdauer ist ein Wahnsinn.

 

Voriges Jahr habe ich mit meinen neuen Kyrium SLRs die Mavic Pneus verwendet. Fahreigenschaften fand ich super, die Lebensdauer nicht so.

Auf der Mavic Homepage sehe ich jetzt neue Pneus zu den SLRs (Yksion Pro), hat damit schon jemand Erfahrung?

 

Oder soll ich mal was ganz anderes versuchen?

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Der Veloflex Record bringt allein schon aufgrund seines Gewichts einen enormen psycholgischen Vorteil bei Bergzeitfahren. Mir ist allerdings gleich der erste Reifen beim ersten mal Aufpumpen zerrissen, bei etwa 8 Bar. Trotzdem habe ich noch einen Versuch gewagt und bin dann tatsächlich meine schnellste Zeit seit Jahren auf meinem Hausberg gefahren, in erster Linie freilich motivationsbedingt (weil ich davon ausgegangen bin, dass der Reifen nicht mehr als eine Fahrt überleben wird), aber gut möglich, dass er bei einem 20min-Anstieg zwei Sekunden gegenüber etwa einem Conti GP4000s bringt. Mittlerweile hat der Reifen (ich habe ja nur mehr einen) drei weitere Bergzeitfahrten inkl. Abfahrt, insgesamt rund 60km heil überstanden. An die Zeit der ersten Fahrt bin ich aber nicht mehr herangekommen.

 

Der niedrige Preis ist zu verlockend und erlaubt solche Spinnereien durchaus ;)

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  • 3 Wochen später...
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