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Showroom: Specialized Turbo Levo FSR EXPERT 6FATTIE

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20.06.16 09:58 13.085Text: NR22
Ralf Hauser
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, Luke Biketalker
Lukas Schnitzer
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Fotos: NR22, Erwin Haiden
Auffällig unauffällig und leise trappelt das minimalistische Turbo Levo über Wurzeln und Felsen. Man muss dem Bike schon nahe auf den Fersen sein, um es als eMTB zu enttarnen. Wir konnten das potente Teil im Vinschgau kurz ausführen.20.06.16 09:58 13.135

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20.06.16 09:58 13.1351 Kommentare NR22
Ralf Hauser
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NR22, Erwin Haiden
Auffällig unauffällig und leise trappelt das minimalistische Turbo Levo über Wurzeln und Felsen. Man muss dem Bike schon nahe auf den Fersen sein, um es als eMTB zu enttarnen. Wir konnten das potente Teil im Vinschgau kurz ausführen.20.06.16 09:58 13.135

Elektrisch unterstützter Rückenwind im (schweizerisch-)amerikanischen Gewand. Bereits seit gut fünf Jahren hören eBikes aus dem Hause Specialized auf den Familiennamen Turbo. Bisher eher für Touren und Stadt ausgelegt, schuf man in der Schweiz ein Entwicklungsbüro mit Pedelec-Schwerpunkt. Vertreter der jüngst ebendort geschaffenen Gattung Mountainbike kennzeichnet der Beiname Levo.
Ganz im Stile von Specialized sollte der erste Vorstoß ins Fully-Segment allerdings kein eBike für Trails werden, sondern ein waschechtes Trailbike mit Elektrounterstützung. Wo der feine Unterschied zwischen den beiden Terminologien liegt? Es wurden nicht einfach bestehende Akku-und Motor-Lösungen integriert. Im Gegenteil, denn die Turbo Levo FSR 6 Fatties sollten mit ihren 27,5“ + Reifen in puncto Fahrverhalten und Optik möglichst nah am Vorbild des Stumpjumper 6Fattie bleiben.

Dafür war natürlich viel Entwicklungsarbeit nötig. Ein spezieller, vollständig in den Alurahmen integrierter und mittels Steckachse rüttelfrei fixierter Akku fügt sich so beispielsweise schlüssig in die Liniengebung des Unterrohrs ein. Specialized verwendet dabei zwei Akkuversionen. Mit 504 Wh steckt der stärkere der beiden in den S-Works und FSR-Modellen, die günstigeren Modelle bekommen ab Werk die Variante mit 460 Wh. Als separates Zubehör kann der Akku allerdings aufgerüstet werden.
Die 3.5 V Zellen aus dem 504 Wh Akku sind dabei dieselben, wie sie auch im Tesla Modell S zur Anwendung kommen. Mit dem kleinen Unterschied, dass der Tesla einige tausend, das Turbo Levo FRS lediglich 40 Zellen benötigt. Fein ist, dass trotz des Akkus auch ein Flaschenhalter am Unterrohr seinen Platz findet - innerhalb des Rahmendreiecks, wohlgemerkt.

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Ebenfalls ans Gesamtkonzept adaptiert wurde der Motor. Als Basis griff man mit 250 W/ 530 W Maximalleistung nicht zum Hersteller mit dem leistungsstärksten Antrieb am Markt - vielmehr stand eine möglichst geringe Geräuschentwicklung im Vordergrund des Anforderungskataloges. Erreicht wird dies durch einen Gates Riemen im Inneren des Motorgehäuses. Er überträgt das Drehmoment im Verhältnis 3:1 auf die Kurbel. Andere Konzepte übertragen das Drehmoment direkt, woher auch der typische eBike-Sound rührt.

Geo-Daten

GrößeS MLXL
Sitzrohrlänge (mm):396435468520
Oberrohrlänge horizontal (mm):555585615650
Tretlagerabsenkung (mm):21212121
Tretlagerhöhe (mm):342342342342
Kettenstrebe (mm):459459459459
Sitzwinkel tatsächlich (°):69.369.369.369.3
Sitzwinkel effektiv (°):74.574.273.973.6
Lenkwinkel (°):66.566.566.566.5
Rastand (mm):1154118112121246
Überstandshöhe (mm):755763773781
Steuerrohrlänge (mm):95100130150
Stack (mm):596600628646
Reach (mm):389415434460
Lenkerbreite (mm):750750750750
Vorbaulänge (mm):60607575
Kurbellänge (mm):170175175175
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TURBO LEVO FSR EXPERT 6FATTIE

Rahmen:Specialized M5 Premium Aluminum, 135mm travel, 148 x 12 mmAkku:Custom Specialized, 504Wh, ANT+/BT module, IP 67
Größe:S, M, L, XLBedienelement:Integrated Trail display, 10 LED Batterie Anzeige, Mission Control iOS oder Android App
Farbe:Gloss Warm Charcoal / CayanVerkabelung:Custom harness, w/ Rosenberger plug
Gabel:RockShox Pike RC, 140 mm, 15 x 110 mm Maxle Ulitmate thru-axleLadegerät:Custom Specialized, 42V4A, w/ Rosenberger plug
Dämpfer:Custom FOX FLOAT Factory DPSVorbau:Specialized XC, 3D forged alloy, 4-bolt, 6-degree rise
Schaltwerk:Sram X01, 11-fach, carbon cageLenker:Specialized, 7050 alloy, 8-backsweep, 6-upsweep, 10 mm rise, 750 mm, 31.8 mm
Kassette:Sram XG-1180, 11-fach, 10-42tReifen:Specialized 6Fattie Purgatory Control / Specialized 6Fattie Ground Control, 60TPI, 2Bliss Ready, folding bead, 650Bx3.0"
Schalthebel:Sram X1 Trigger, 11-fach Laufräder:Roval Traverse Fattie 650b, 110 x 15 mm & 148 x 12 mm
Kette:KMC X11L, 11-speed, wiederverwendbarer MissingLinkGriffe:Specialized Sip Grip
Bremsen:Sram Guide RS, 200 / 180 mmSattel:Body Geometry Henge Comp, hollow Cr-Mo rails, 143mm
Kurbel:Custom Praxis, steel 32T ring, 104 BCD spiderSattelstütze:Command Post IRcc, 30,9 mm, 125 mm Travel (S: 100 mm)
Motor:Exclusiv, custom tuned für Specialized, Trail Tune, 250WPreis:UVP € 6.499,-
  • Trotz Akkus bleibt im vorderen Rahmendreieck Platz für einen Flaschenhalter. Top!Trotz Akkus bleibt im vorderen Rahmendreieck Platz für einen Flaschenhalter. Top!Trotz Akkus bleibt im vorderen Rahmendreieck Platz für einen Flaschenhalter. Top!
    Trotz Akkus bleibt im vorderen Rahmendreieck Platz für einen Flaschenhalter. Top!
    Trotz Akkus bleibt im vorderen Rahmendreieck Platz für einen Flaschenhalter. Top!
  • Über ANT+ und Connect IQ lassen sich am Garmin (elektrische) Leistung, Ladezustand und mehr ablesen.Über ANT+ und Connect IQ lassen sich am Garmin (elektrische) Leistung, Ladezustand und mehr ablesen.Über ANT+ und Connect IQ lassen sich am Garmin (elektrische) Leistung, Ladezustand und mehr ablesen.
    Über ANT+ und Connect IQ lassen sich am Garmin (elektrische) Leistung, Ladezustand und mehr ablesen.
    Über ANT+ und Connect IQ lassen sich am Garmin (elektrische) Leistung, Ladezustand und mehr ablesen.

Neben Letzterem sucht man auch ein großes Display vergebens. Die Turbo Levo FSRs wollen in erster Linie schlichte Mountainbikes sein - nur eben mit dem gewissen Turbo. Über den Ladezustand des Akkus informieren grüne LEDs am Unterrohr; Zehn Stück an der Zahl, von denen jede einzelne für 10 % Akkuladung steht. Im Zentrum dieser LEDs findet sich auch die Steuereinheit des Motors: Ein Power On/Off Schalter sowie jeweils ein Plus- und ein Minus-Button für die Erhöhung oder Senkung des Unterstützungslevels – die Modi Eco (20 %), Trail (50 %) und Turbo (100 %) sind voreingestellt – und mehr braucht es nicht, um das System zu steuern.
Besteht dennoch der Wunsch nach mehr Informationsgehalt und Einstellungen, leistet die App Specialized Mission Control Abhilfe. Damit lässt sich etwa der Unterstützungsgrad der einzelnen Modi individualisieren, dank GPS Einbindung können Routen aufgezeichnet und abgefahren und Informationen über die Fahrt abgerufen werden. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, teilt dem System die geplante Fahrzeit oder Distanz mit. Die Elektronik verwaltet sodann die Energielevel in dem Maß, das bis zum gewünschten Ziel nicht mehr als die vorgegebene Energie verbraucht wurde.
Neben Bluetooth, mit dem die Smartphone-Konnektivität gegeben ist, kommuniziert das System auch über ANT+, Daten zu Ladezustand und Co. können damit auch am Garmin angezeigt werden.

  • Ein Power Knopf, Plus und Minus für die Fahrmodi und LEDs für den Ladezustand. Mehr brauch's eigentlich nicht...Ein Power Knopf, Plus und Minus für die Fahrmodi und LEDs für den Ladezustand. Mehr brauch's eigentlich nicht...Ein Power Knopf, Plus und Minus für die Fahrmodi und LEDs für den Ladezustand. Mehr brauch's eigentlich nicht...
    Ein Power Knopf, Plus und Minus für die Fahrmodi und LEDs für den Ladezustand. Mehr brauch's eigentlich nicht...
    Ein Power Knopf, Plus und Minus für die Fahrmodi und LEDs für den Ladezustand. Mehr brauch's eigentlich nicht...
  • Der formschlüssig in den Rahmen integrierte Akku wird mittels kleiner Steckachse rüttelfrei gesichert.Der formschlüssig in den Rahmen integrierte Akku wird mittels kleiner Steckachse rüttelfrei gesichert.Der formschlüssig in den Rahmen integrierte Akku wird mittels kleiner Steckachse rüttelfrei gesichert.
    Der formschlüssig in den Rahmen integrierte Akku wird mittels kleiner Steckachse rüttelfrei gesichert.
    Der formschlüssig in den Rahmen integrierte Akku wird mittels kleiner Steckachse rüttelfrei gesichert.
  • Ein Framebumper schützt vor Kontakt mit der Gabelkrone.Ein Framebumper schützt vor Kontakt mit der Gabelkrone.Ein Framebumper schützt vor Kontakt mit der Gabelkrone.
    Ein Framebumper schützt vor Kontakt mit der Gabelkrone.
    Ein Framebumper schützt vor Kontakt mit der Gabelkrone.
  • Der Magnet für den Geschwindigkeitssensor, ohne den das System nich arbeitet, sitzt in der hinteren Bremsscheibe.Der Magnet für den Geschwindigkeitssensor, ohne den das System nich arbeitet, sitzt in der hinteren Bremsscheibe.Der Magnet für den Geschwindigkeitssensor, ohne den das System nich arbeitet, sitzt in der hinteren Bremsscheibe.
    Der Magnet für den Geschwindigkeitssensor, ohne den das System nich arbeitet, sitzt in der hinteren Bremsscheibe.
    Der Magnet für den Geschwindigkeitssensor, ohne den das System nich arbeitet, sitzt in der hinteren Bremsscheibe.
  • Swat-Technologie am Flaschenhalter. In der kleinen Kunststoffhülle findet ein Multitool Platz.Swat-Technologie am Flaschenhalter. In der kleinen Kunststoffhülle findet ein Multitool Platz.Swat-Technologie am Flaschenhalter. In der kleinen Kunststoffhülle findet ein Multitool Platz.
    Swat-Technologie am Flaschenhalter. In der kleinen Kunststoffhülle findet ein Multitool Platz.
    Swat-Technologie am Flaschenhalter. In der kleinen Kunststoffhülle findet ein Multitool Platz.

Bei deaktiviertem Rückenwind trennt sich die verbaute Praxis-Kurbel übrigens gänzlich von der Motoreinheit. Im Gegensatz zur Konkurrenz muss dann nicht auch noch gegen den Widerstand des Motors getreten werden, sondern nur gegen Rollwiderstand, Wind und im Falle einer Steigung das Systemgewicht von etwas über 20 Kilogramm.

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Erstkontakt - Up

In der Kategorie, in der ein E-Bike wirklich seine Stärken uns Schwächen offenbart, gibt sich das Specialized Turbo Levo mit seinen 460 Wh kaum Blößen.
Ist das fehlende Display auf den ersten Blick ungewohnt, begrüßen wir das aufgeräumtere Cockpit, ohne das Gefühl zu haben, einen kleinen schwarz-weiß Fernseher durch die Gegend kutschieren zu müssen. Um zwischen den drei verschiedenen Modi Eco, Trail und Turbo umherzuschalten, lässt sich der Griff zum Druckknopf seitlich zum Unterrohr selbst während dem Treten leicht bewerkstelligen. Und wirklich: So oft wechselt ein Pilot die einmal für gut befundene oder vielleicht sogar manuell angepasste Unterstützungsstufe ohnehin nicht.
Die Information über den Batteriezustand von den seitlich angebrachten LED-Lichtern abzulesen, ist auch während der Fahrt nicht unmöglich, aber doch schon um einiges umständlicher. Ob dann der Blick auf das vorher über Bluetooth verlinkte Handy mit Mission Control App oder doch ein ANT+ fähiges Display am Lenker bevorzugt wird, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Überraschend stark wirkt sich das Fahrergewicht auf die umgesetzte Leistung des Bikes aus. 25 kg Unterschied beim Körpergewicht unserer beiden Testpiloten schonen, beziehungsweise fordern die Batterieleistung beträchtlich und wirken sich nicht nur in einem Unterschied von fast 20% Restladung bei ca. 700 Höhenmetern aus, sondern in einer beträchtlich höheren Fahrgeschwindigkeit des leichteren Kandidaten, bei gleicher Unterstützung in sämtlichen Neigungsgraden, bergauf.

Dem Kletterpotenzial in schwierigen Passagen schadet dieser Unterschied allerdings nicht. Die Geometrie des Levo FSR ist dem eines modernen Trail-Bikes würdig. Freunde von längerem Reach greifen am besten zu einer Rahmengröße höher als gewohnt, solange das Verhältnis zwischen Beinlänge und der Länge des Sattelrohrs mit der Versenkbarkeit der Teleskopstütze dabei mitspielt.
Dank der in dieser Kategorie verhältnismäßig kurzen Kettenstreben, Motorunterstützung und einer Portion Gleichgewichtsgefühl lassen sich Trails bergauf erobern, die normalerweise eher auf einem Enduro bergab entdeckt werden wollen.
Diese Tatsache ist einerseits sehr amüsant und macht langweilige Bergauf-Partien zu unterhaltsamen Herausforderungen, andererseits sind Konfliktsituationen mit Bikern, die auf technisch anspruchsvollen Bergaufpassagen niemals mit Kollegen aus entgegengesetzter Richtung kommend rechnen würden, mehr oder weniger vorprogrammiert.


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Der Großteil der E-Biker wird aber wohl auch in Zukunft auf mäßigeren Auffahrten ihren Weg zum Gipfel finden, wobei die ausgewogene Geometrie beim Pedalieren – das zum Bewegen eines Turbo Levo auch bei Specialized nötig ist – unterstützt.
Dabei fällt die harmonische Kraftentfaltung beim ersten Wegstarten auf, die sich auch auf losem Untergrund nicht in durchdrehen Reifen niederschlägt und die Kraft nach und nach auch sinnvoll auf den Untergrund überträgt. Dabei hilft auch die Plus-Bereifung enorm – mit 3"-Schlappen und niedrigem Luftdruck frisst sich der Hinterreifen auch in unwegsamen Gelände auf Hindernissen fest.
Seltsamerweise ist dieser geschmeidige Übergang der Motorzuschaltung bei dessen Abschaltung nicht wirklich gegeben. Fällt die Pedalkraft unter ein gewisses Level, schaltet sich der Motor mit einem leicht wahrzunehmenden abrupten Klicken ab, wodurch der Tretfluss zwar nicht großartig beeinträchtigt wird, diesen Zustand aber dennoch gewöhnungsbedürftig gestaltet.

Generell hat Specialized extrem viel Zeit in die Eigenentwicklung der Software gesteckt. Nützliche Features wie das Auslesen der selbst beigesteuerten Wattleistung nach gefahrener Tour oder die individuell gestaltbare Unterstützung des Motors in den drei verschiedenen Betriebsstufen in der Mission Control App sind Zeugnis davon.
Auch die Integration des gesamten Systems und vor allem des abnehmbaren Akkus in das Unterrohr ist Specialized um Welten besser als so manchem Konkurrenten gelungen.

Egal ob auf Asphalt- und Forststraßen oder wurzeligen Waldwegen, die Federung ebnet harmonisch und unauffällig den Weg und ermöglicht ein effizientes Vorankommen in allen Lebenslagen. Über ein Zuschalten der Plattform macht man sich dank der Motorunterstützung nur wenige Gedanken und die gut dämpfenden Plus-Reifen sorgen für eine verbesserte Absorption von kleinen Unebenheiten.

Wie von E-Bikes generell bekannt, zeigt sich auch beim Levo Comp die reguläre 11-fach Schaltung in Form von Srams GX (welche bei einem der Tester auch in dieser Begegnung wieder ein paar Zicken offenbarte) ziemlich überfordert. Mit der zusätzlichen Kraftentfaltung des Motors entstehen auch bei vorsichtiger Schaltweise manchmal Schaltgeräusche, die man eher von einem Geisterschloss, als einem Bike erwarten würde. Wir freuen uns schon auf E-Bike spezifische Schaltgruppen wie Srams EX1, die 2017 vom Stapel laufen wird.

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Erstkontakt - Down

Mit überraschend hohem Vertrauen in die Bergabfähigkeiten des Turbo Levo lässt sich von der ersten Kurve den Berg hinab Gas geben. Dafür zeichnet einerseits der für ein Trailbike relativ flache 66,5 Grad-Lenkwinkel verantwortlich, andererseits Geometriewerte, die uns auch aus dem regulären Mountainbike-Lineup von Specialized sehr bekannt vorkommen.
Der tiefe Schwerpunkt des Motors und des in das Unterrohr integrierten Akkus, gepaart mit einem 342 mm tiefen Tretlager, lassen das schwere Pedelec wie auf Schienen durch die Kurven ziehen.

Im gleichen Atemzug ist das Levo aber auch auf verwinkelten Trails durchaus spaßbetont zwischen den Bäumen zu bewegen. Mit etwas Nachdruck bei schnellen Richtungswechseln wohlgemerkt, die aber mit passabler Fahrtechnik gut ausgeglichen werden können.
Selbst kleine Sprünge und Drops lassen sich ohne gröbere Probleme mit dem Bike bewerkstelligen, was für eine gute Balance des Gewichts entlang der Längsachse spricht.

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Obwohl das Levo FSR Comp nur über 135 mm Federweg am Heck verfügt (140 mm bei der Yari an der Front), muss man auch vor wurzeligen und steinigen Abfahrten nicht zurückschrecken. Das Fox Float Performance DPS-Hinterbauelement verrichtet einen guten Job und hält das Bike auch bei gröberen Brocken auf Linie. Nur ganz selten fühlt sich das Fahrwerk mit variierenden Gegebenheiten überfordert.

Natürlich könnte ein etwas kürzerer Vorbau die Abfahrtsperformance nochmals verbessern und wird mancher von uns den Gedanken nicht los, warum es generell nicht mehr E-Bikes mit noch mehr Federweg am Markt gibt. Damit sind wir allerdings nicht alleine und lassen uns davon überraschen, was die E-Bike-Zukunft noch alles bringt.
Die Sram Guide R-Bremsen sind trotz 200 mm großer Rotoren etwas überfordert. Wir würden uns auf schweren E-Bikes grundsätzlich eher Bremsen aus der Downhill-Abteilung erhoffen, das ist aber je nach Ausstattungsvariante eine Kostenfrage und wird daher bei der Comp-Version auch in Zukunft wohl nicht Einzug halten.

Auch beim Bergabfahren wirken sich die breiten Reifen äußerst positiv aus. Gerade auf losem Untergrund bietet die höhere Auflagefläche der Mäntel ein Plus an Traktion, Bremskraft und Sicherheit. Selbst das Schieben des Bikes in steilen Sektionen wird dadurch - gewichtsbedingt ja nicht die reinste Freude - etwas abgeschwächt.
Erfahrungsgemäß lässt die Duschschlagsicherheit von leichten 3"-Reifen allerdings zu wünschen übrig. Ein Problem, welches sich aber z.B. durch die Investition in ein Procore-System leicht lösen lässt.

 27,5+ passt aufs eMTB wie die Faust aufs Aug und mit einem so potenten Fully wie dem Turbo Levo FSR ist Spaß garantiert bis zum Ende des Akkus 

NoSane's Fazit
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