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Elba & Maremma

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23.12.16 09:27 18.126Text: Georg Pfarl
Georg Pfarl
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Fotos: Georg Pfarl
Kaiserliches Rennradfahren im Exil. Von trockengelegten Sümpfen, Höllentoren, Meeresfrüchten und Riesenameisen, und warum die südliche Toskana und ihr vorgelagertes Eiland am besten erlebt, wer Napoleons Ratschlägen folgt.23.12.16 09:27 18.859

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23.12.16 09:27 18.8596 Kommentare Georg Pfarl
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Kaiserliches Rennradfahren im Exil. Von trockengelegten Sümpfen, Höllentoren, Meeresfrüchten und Riesenameisen, und warum die südliche Toskana und ihr vorgelagertes Eiland am besten erlebt, wer Napoleons Ratschlägen folgt.23.12.16 09:27 18.859

„Wer von Anfang an schon sicher weiß, wohin sein Weg führen wird, der wird es nicht sehr weit bringen.“

So sprach einst ein kleiner Mann aus Korsika, dessen Weg vor gut 200 Jahren unfreiwillig auf ein Eiland im Toskanischen Archipel führte. Im Mai 1814 legte sein Schiff in Portoferraio an, dem größten Hafen der Insel Elba, wohin ihn, Napoleon Bonaparte, Kaiser der Franzosen, seine Feinde verbannt hatten.
Angesichts der Tatsache, dass es sich um ein Exil handelte, hätte es ihn schlimmer treffen können. Mit einer Küstenlänge von 147 km die drittgrößte Insel Italiens und fast doppelt so groß wie St. Helena, Napoleons letzte Station, liegt Elba knapp zehn Kilometer vom Festland entfernt an der Westküste Mittelitaliens. Im Gegensatz zu Napoleon wußten wir Dank Strava und Garmin genau, wohin uns unser Weg führen würde. Aber schließlich zogen wir auch nicht aus, um uns Europa Untertan zu machen.

  • Anmk. d. Red. zum Autor: Wer auf Reisen auch nur halb so gut aussehen möchte wie ...Anmk. d. Red. zum Autor: Wer auf Reisen auch nur halb so gut aussehen möchte wie ...
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  • Georg Pfarl aka gpearl, wendet sich am besten hilfesuchend an dessen Schneidermeister Solo.Georg Pfarl aka gpearl, wendet sich am besten hilfesuchend an dessen Schneidermeister Solo.
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  • Kartendaten (c) 2016 Google
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„Die Deutschen haben überwiegend Winter und den Rest auch keinen Sommer.“

Diese Feststellung Napoleons relativiert sich durch den Klimawandel zusehends, weshalb wir durch unser selbsterwähltes Exil lediglich den hiesigen Sommer um eine Woche zu verlängern suchten, als wir in der letzten Septemberwoche den Flieger nach Bologna bestiegen. Von hier ging es ca. 2,5 Stunden mit dem Mietwagen Richtung Süden nach Vetulonia, eines der zahlreichen malerischen Dörfer, welche die Erhebungen des Hinterlandes der Maremma, jenes touristisch wenig erschlossenen Landstrichs der südlichen Toskana, krönen.
Die meisten davon stammen aus der Zeit der Etrusker, die sich noch vor den Römern aus dem vorgelagerten, malariaverseuchten Küstenstreifen in die Hügel zurückgezogen hatten. Diese mit dem Tyrrhenischen Meer verbundene Sumpflandschaft hieß in römischer Zeit Maritima Regio. Zusammen mit der spanischen Bezeichnung Marisma für sumpfiges Küstenland entstand der Name Maremma. Erst den Habsburgern gelang im 18. und 19. Jahrhundert die systematische Trockenlegung der Sümpfe.
Aus dieser Zeit rühren auch die das Landschaftsbild prägenden Piniengürtel, die nicht nur der Entwässerung dienten, sondern die Luft auch von den Miasmen der Malaria befreien sollten. Heute kann man hier deshalb unbesorgt kurz-kurz radeln, denn den Stich einer Fiebermücke muss man schon lange nicht mehr fürchten, und anstelle des Gestanks von sumpfigem Brackwasser betört der Duft des allgegenwärtig blühenden Ginsters den Radtouristen.

„Eine Frau, ein Gewehr und einen Gaul darf man nicht ausleihen.“

Die Frauen waren mit von der Partie, Gewehre würden wir voraussichtlich keine brauchen, und Napoleons Rat befolgend, hatten wir unsere eigenen Gäule im Gepäck. Ein Fahrrad zu leihen wäre hier ohnedies schwierig gewesen. Angeboten hätte sich allerdings der Kauf eines reinrassigen Stahlgauls bei Irio Tommasini, einem der letzten großen Stahlrahmenbauer Italiens in Grosseto, der Hauptstadt der Maremma.

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Startpunkt für unsere erste Tour war das mittelalterliche Städtchen Massa Marittima, mit dem Ziel, das sich nördlich erstreckende Toskanische Erzgebirge, die Colline Metallifere, zu erkunden. Schon die Etrusker hatten in diesen Hügeln Eisenerz, Kupfer und Silber geschürft, bis im späten Mittelalter Versumpfung und Malaria den Bergbau zum Erliegen gebracht hatten. Erst mit dem Entwässerungsprogramm der Habsburger wurde die Tätigkeit in den Minen wieder aufgenommen und bis in die 1970er Jahre fortgesetzt. Heute säumen verrostete Fördertürme als traurige Industriedenkmäler einsame Landstraßen, die sich durch endlose Eichen- und Kastanienwälder schlängeln.
Dass diese für Mittelitalien so untypische Waldlandschaft geschlossen erhalten geblieben ist, liegt am geringen Interesse für die natürliche Flora und Fauna zu Zeiten des Bergbaus. So leben in den Wäldern heute unter anderem Wild- und Stachelschwein, ersteres findet sich in vielfältiger Variation und köstlich zubereitet auch auf den örtlichen Speisekarten.

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Aus den verwinkelten Gässchen Massa Marittimas ging es zunächst bergab in das Flusstal des Massera, dessen Lauf wir eben Richtung Norden durch Weingärten und Zypressenalleen bis zum Beginn eines kurzen Anstiegs zum Weiler Canneto folgten. Die für die Toskana so typischen Zypressen stammen hier übrigens aus Amerika und waren angepflanzt worden, um mit ihren kerzengeraden Stämmen im Bergbau die Stollen abzustützen.
Nach einem Espresso und einem knusprigen Panino gestärkt, erreichten wir nach knapp 80 km bei Saline di Volterra den Umkehrpunkt unserer Tour. Hier begann der schweißtreibende Anstieg in die Erzhügel und das Tal des Teufels, benannt nach den dampfenden Geothermalfeldern, die sich südlich von Castelnuovo di Val di Cecina erstrecken. Unter der hier nur wenige hundert Meter dünnen Erdkruste bringt vulkanisches Magma das Grundwasser zum Kochen und stößt es unter gewaltigem Druck an die Erdoberfläche, wo es in Dampffontänen hervorschießt.
Im Mittelalter wähnte man hier den Eingang zur Hölle, in Dantes Inferno beschreibt der den "Dampf, den die Erde in ihrem Bauch hat". Seit dem Jahr 1905, als hier das weltweit erste Geothermie-Kraftwerk errichtet wurde, wird die höllische Energie zur Stromgewinnung genutzt. Seither prägen die Kühltürme und Pipelines zur Ableitung des Dampfes das Landschaftsbild des Tal des Teufels.

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Letzterer dürfte auch seine Finger im Spiel gehabt haben, als Sabine beim Anstieg nach Pomarance plötzlich am Hinterrad eine Speiche riss und sie dazu verdammte, in einer Bar des Örtchens für den restlichen Nachmittag die untätige Landpomeranze zu mimen. Ich setzte die Tour unerschrocken fort, vorbei am Bergrücken des Ala del Diavolo, der über den dampfenden Kraftwerkstürmen und silbernen Röhren der Pipelines einen bedrohlichen Schatten warf. Kein einziges Auto begegnete mir auf der folgenden, sehr kurzweiligen Strecke über schmale, gut asphaltierte Sträßchen durch die hügeligen Eichen- und Steinbuchenwälder zurück nach Massa Marittima.

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„Apropos Schlaf: Ein Mann braucht sechs Stunden, eine Frau braucht sieben Stunden und ein Narr braucht acht Stunden.“

Napoleon zufolge waren wir also Narren, denn die anstrengende Tour (135 km/1.800 Hm) bescherte uns einen langen Schlaf, sodass wir erst spät am nächsten Tag wieder in den Sätteln saßen. Inzwischen hatten wir Verstärkung durch Ernst und Susanne bekommen, die unterwegs auch noch eine Ersatzspeiche aufgetrieben hatten.
Wir starteten direkt vom Hotel in Vetulonia und rollten die kurvenreiche Straße mit herrlichen Ausblicken hinunter zum Ufer des Flusses Ampio, wo sich uns der Monte Tirli mit der darauf thronenden, gleichnamigen Ortschaft in den Weg stellte. Nach einem acht Kilometer langen, steilen Anstieg lag dann aber nichts mehr zwischen uns und dem sanften Meerbusen des Golfs von Follonica, an dessen südlichem Zipfel sich das Ziel der heutigen Etappe, der mondäne Badeort Punta Ala, befindet.
Auf der Landzunge gegenüber Elba gelegen, ist das hübsche Küstenstädtchen eines der exklusivsten Ferienresorts der Toskana, Golfparcours und Jachthafen inklusive. In letzterem hielten wir bei herrlicher Pasta, verfeinert mit den Früchten des hier - amtlich bescheinigt - saubersten Meeres der ganzen Toskana, ausgiebig Rast.

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Zunächst dem Verlauf der Küste folgend, führte uns der Heimweg nach Gavorrano, am südlichsten Ausläufer der Erzhügel, wo sich bis in die 1980er-Jahre das größte Pyrit-Bergwerk Europas befand (Pyrit, besser bekannt als Katzengold, dient der Gewinnung von Schwefelsäure). Wir ließen uns vom Narrengold nicht blenden und strampelten stattdessen zurück nach Vetulonia, wo wir den schönen Tag mit einem kühlen Bier am hauseigenen Swimmingpool ausklingen ließen.

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„Der Reichtum besteht nicht in Besitz von Schätzen, sondern in der Anwendung, die man von ihnen zu machen pflegt.“

Diese Weisheit Napoleons wollten wir uns am dritten Tag zu Herzen nehmen und mit unseren teuren Rennmaschinen eine ausgiebige Runde im kaiserlichen Exil drehen. Zunächst galt es, die Meeresstraße dorthin zu überwinden. In Piombino rollten wir auf eine der Autofähren, die von hier im Stundentakt nach Elba ablegen. Nach einer gute Stunde liefen wir im Hafen von Portoferraio im Norden der Insel ein. Die Meeresluft hatte uns hungrig gemacht, sodass wir im Hafen noch schnell die Kohlehydratspeicher mit einer Pizza auffüllten. So gestärkt und voller Tatendrang setzten wir sodann zur Eroberung der Insel an.
Den östlichen Teil aussparend, überquerten wir das Landesinnere nach Süden, von wo aus wir, der Küstenstraße im Uhrzeigersinn folgend, den Westteil umrundeten. Dass Napoleon nach nur einem Jahr Elba wieder verließ, bloß um kurz darauf bei Waterloo seine endgültige Niederlage zu erfahren und den kurzen Rest seines Lebens auf dem unwirtlichen St. Helena abzusitzen, war - trotz all seiner sonst so weisen Sprüche - eine ordentliche Dummheit, da waren wir uns alle einig.

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Die Insel ist gebirgig und wird vom 1.000 m hohen Monte-Capanne-Granitmassiv überragt. Die Küsten sind von zahllosen Fels- und Sandbuchten stark gegliedert, ein Umstand, der die Umrundung auf der sich teils hoch darüber mäandernden Straße landschaftlich besonders attraktiv macht.
Wichtigste Erwerbsquelle der Insulaner war seit dem Altertum der Eisenbergbau. Nach den dampfenden Erzgruben im Nordosten nannten die Griechen die Insel Aithalia, die Rauchige, und für die Römer war sie dann Ilva, die Eiserne. Auch hieß Elba einst Formica, die Ameise, weil ihre Form mit etwas Fantasie an eine solche erinnert.

Wie vier kleine fleißige Ameisen pedalierten wir am Bauch der Riesenameise entlang und kamen dabei angesichts der herrlichen Ausblicke auf die zerfurchte Felsenküste und das azurblaue Meer aus dem Staunen kaum heraus. Am Hinterteil der Ameise, kurz vor der langen Steigung zum höchsten Punkt der Tour, lud eine kleine Osteria nochmals zum kulinarischen Innehalten bei frischen Antipasti di Mare und hausgemachter Pasta ein.
Über die üppig mit Wäldern von Kastanien und Steineichen bewachsenen Nordhänge des Monte Capanne erreichten wir Marciana Alta, von wo es in rasanter Abfahrt hinunter ans Meer zum malerischen Hafen von Marciana Marina und entlang der nördlichen Küstenstraße zurück nach Portoferraio ging. Dort feierten wir die glorreiche Expedition mit farbenfrohen Cocktails in einem der Hafencafés. Nicht ausschließlich trunken vor Glück, setzten wir müde und zufrieden mit der letzten Fähre aufs Festland über.

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„Achte auf Steine unterwegs, gerade zum Stolpern brauchst du Umsicht und Erfahrung.“

Nach einem Ruhetag, den wir mit einem Badeausflug zur Cala Violina, der Geigenbucht, verbrachten, hatten wir zuletzt noch eine Tour zum Monte Argentario geplant. Dieses runde Vorgebirge am südwestlichsten Ende der Maremma war bis in die Antike eine vom offenen Meer umgebene Insel, die durch Ablagerungen aus dem Fluss Albegna über die Jahrhunderte mit einer Landzunge und zwei schmalen Sandstreifen (sog. Nehrungen) Verbindung zum Festland bekam. Die teils schroff zum Meer abfallende Halbinsel lässt sich auf einer 26 km langen, teils ungeteerten Panoramastraße umrunden. Wiewohl diese für Rennräder eigentlich ungeeignet ist, hatten wir mit Napoleons Ratschlag im Gepäck keinerlei Bedenken, eine Befahrung zu wagen.
Wir starteten an der nördlichen Nehrung, über die wir trockenen Rades den im Norden der Halbinsel gelegenen Hafen Porto Santo Stefano erreichten. Über die teils schwindelerregend angelegte Via panoramica kurbelten wir uns am Rand der Steilküste stetig nach oben, bis wir schließlich am höchsten Punkt auf die gut 300 Meter unter uns gegen die zerklüfteten Felsen brandende Dünung hinabblickten. Am Horizont ragten die Inseln Giglio und Montecristo aus dem Meer, letztere Schauplatz von Alexandre Dumas Roman Der Graf von Monte Christo.

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Je weiter wir nach Süden gelangten, desto fragwürdiger wurde die Qualität des Asphalts, bis dieser schließlich unversehens in eine Schotterpiste überging. Mit Umsicht und Erfahrung konnten wir zwar das Stolpern, nicht aber einen Patschen vermeiden. Nach fünf holprigen Kilometern erreichten wir wieder gut geteerten Boden. Kurz ging es jetzt lautlos dahin, bis uns das Knurren unserer Mägen daran erinnerte, dass wir schon mindestens zwei Stunden nichts mehr gegessen hatten.
Energieriegel sind beim Radfahren in Italien natürlich ein kulinarisches No-go, und weil schon Napoleon wusste, dass jede Armee auf ihrem Magen marschiert, kehrten wir schleunigst in Porto Ecole in die nächstbeste Osteria ein, um uns den Bauch mit der allerköstlichsten Pasta vollzuschlagen. Und gut war’s, mussten wir uns doch gegen den ablandigen Wind mühsam über die südliche Nehrung zurück ans Festland kämpfen.

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"Wenn du etwas gut erledigt haben willst, mach es selber."

Spätestens jetzt sollte der geneigte Leser erkannt haben, dass man gut (rad)fährt, wenn man den Ratschlägen Napoleons folgt, und sollte sich selbst auf den Weg in die Maremma machen. Die Anreise gestaltet sich sowohl mit dem Auto als auch mit dem Flieger problemlos, und dass die Gegend ein wunderbares Revier zum Rennradfahren ist, hat schon der große Fausto Coppi gewusst, der nicht umsonst am Ende seiner Karriere hierher kam, um auf den Straßen Elbas seine Form wiederzufinden. An einem Brunnen am Strassenrand in Rio nell'Elba, an dem er stets hielt, um seinen Durst zu löschen, steht geschrieben: "1960 - 2010, Hier löschte der Meister seinen Durst, seit 50 Jahren am Ausreißen."

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Neben den vielen historischen Sehenswürdigkeiten lockt die einzigartige Natur- und Kulturlandschaft der südlichen Toskana nicht nur mit ihrer kulinarischen Vielfalt, sondern auch mit zahlreichen lohnenden Wanderungen. So haben wir am Rückweg nach Bologna noch einen atemberaubend schönen Spaziergang vor den Toren des berühmten San Gimignano mit seinen mittelalterlichen Wolkenkratzern gemacht.
Schöner lässt sich Italien mit dem Fahrrad jedenfalls kaum erleben, und damit die Ezzes nicht nur von einem kleinwüchsigen Diktator kommen, darf der große Goethe das Schlusswort sprechen:

"Die Toskana liegt nicht in Italien, sondern Italien liegt in der Toskana."

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Tourdaten

Radtour Colline Metallifere: 131 km | 1.954 Hm

Radtour Punta Ala: 81 km | 1.586 Hm

Radtour Giro dell Isola d'Elba: 76 km | 1.900 Hm

Radtour Monte Argentario: 64 km | 1.229 Hm

Sonstige Aktivitäten

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Sehr schöner Bericht, sehr schöne Fotos und Eindrücke.

 

Paolo, also der Italiener in mir, war schon 12x in der Maremma im Städtchen Scarlino zum Radfahren und Italien genießen.

Fast jedes Foto wirkt auf mich bekannt oder gar sehr vertraut, inkl. Elba.

Es gibt keinen Ort der Welt, wo ich mehr RR Kilometer gefahren bin als in der Gegend.

:love:

Freue mich schon auf Ende März 2017, und kanns jedem nur empfehlen.

ciao

Paolo

 

PS: Bei Interesse

Bearbeitet von Gatschbiker
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  • 2 Wochen später...

Tip::: auroreisezug wien-livorno=über nacht inkl eigenem pkw und rennrad fast direkt ans ziel

 

In / ab der dämmerung sind übrigens um massa maritima keine rennradtouren empfehlenswert wegen der vielen wildschweine! Kein scherz!!

 

Punta ala hat auch suuuuuper mtb-strecken

 

Elba mit rennrad juli/august meiden. Der strassenverkehr ist zu dieser zeit die hölle dort!

 

Sonst aber ein sehr supernes radland!!!!!

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