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Mongolia Bike Challenge

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12.01.15 10:10 8.871Text: Stefan HacklFotos: Ertl, Hackl (11)Alles, nur nicht gewöhnlich. Von einem Rennen, das eine Reise ist und einer Reise, die ein Rennen ist. Mit dem Niederösterreicher Stefan Hackl in sieben Tagen durch die Mongolei.12.01.15 10:10 8.887

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12.01.15 10:10 8.8874 Kommentare Stefan Hackl Ertl, Hackl (11)Alles, nur nicht gewöhnlich. Von einem Rennen, das eine Reise ist und einer Reise, die ein Rennen ist. Mit dem Niederösterreicher Stefan Hackl in sieben Tagen durch die Mongolei.12.01.15 10:10 8.887

Suffering beauty. Mit diesen Worten im Kopf sitze ich in einem fast steril wirkenden Taxi nahe der Hauptstadt der Mongolei. Während sich Daniele, der Rennleiter, und der portugiesische Abenteurer Jose über vergangene Rennen in Wüsten und entlegenen Gebieten austauschen, ziehen an meinem Fenster Jurtensiedlungen und schier endlose Autolawinen vorbei. Hier hat es nicht den Anschein, dass man sich im dünnst besiedelten Staat der Welt befindet. Auf der etwa 18-fachen Größe Österreichs leben gerade einmal 3,8 Millionen Einwohner. Allerdings: knapp die Hälfte davon in und um Ulaanbaatar.
Nur Russland und China grenzen an die Mongolei und haben das Land sowohl kulturell als auch politisch lange Zeit geprägt, ehe es sich 1992 für unabhängig erklärte.

Nicht zum ersten Mal plagen mich Zweifel bezüglich meines Vorhabens. Und nicht zum ersten Mal erinnere ich mich an das schelmische Grinsen des Reisebüroangestellten bei der Übergabe der Reiseunterlagen – einer Mischung aus Mitleid und Schadenfreude. Unsichtbar schwebte eine Leuchtreklametafel über seiner Stirn: “Selbst schuld, du wolltest es ja so!“

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Stage 1 - The King's Stage

Zwei Tage später stehe ich mit rund 80 Bikern aus insgesamt 24 Nationen am Fuße der überdimensionalen Edelstahlstatue des Nationalhelden Dschinghis Khan. Neben mir Johannes, Georg, Manfred und Roland aus Bayern. Manfreds Frau Christine sucht noch schnell den besten Platz, um die Startphase mit ihrer Kamera einzufangen.
„Mochsch guat“ hält mir Georg die Hand zum Abklatschen hin. Ich erwidere und blicke noch einmal neidisch auf seinen Körper, der seit unserer letzten Begegnung bei der Crocodile Trophy 2012 noch austrainierter wirkt. Dann ertönt das erlösende *BANG*.
Ganz vorne bestimmen Seriensieger Cory Wallace, Vuelta-Bergkönig Luis Passamontes und Überraschungsmann Nicolas Pettina das Geschehen. Erst der letzte Downhill entscheidet über die insgesamt 117 Kilometer und 2.700 Höhenmeter – zugunsten des jungen Italieners.

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Etwas weiter hinten schauen das chinesische Leichtgewicht Huiaseng und ich uns fragend an: Kein Trail, nur ein Pfeil, der einen furchteinflößenden Berg emporzeigt.
Also ist es erneut an der Zeit, den Kindergang einzulegen. Bei der Hälfte des Anstiegs streiken die Beine, aber aus meinen Kopfhörern brüllt mir Kurts Stimme „Smells like teen spirit“ zu. Und so stampfe ich im Takt meiner Jugenderinnerung die restlichen Meter hinauf.
Oben angekommen, erwartet mich nicht nur die erhoffte letzte Labestelle sondern auch ein unbeschreiblicher Blick über die Weiten der mongolischen Steppe. Mit zehn Minuten Rückstand auf das Podest der Sportman-Kategorie erreiche ich als Fünfter das Ziel.

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Stage 2 - Tuul River Stage

Auf den nächsten 126 km und 2.240 Hm findet der am Vortag begonnene Kampf um das rosa Trikot seine Fortsetzung. Obwohl Wallace auf Grund technischer Problem bei der ersten Bergwertung eine Lücke auf den Italiener und den Spanier reißen lassen muss, gelingt ihm eine fulminante Aufholjagd, die mit dem Tagessieg und dem ersten Platz in der Gesamtwertung belohnt wird.
Während die Sonne unbeirrt ihrem Zenit entgegensteigt, ist meiner schon seit mindestens 30 Minuten überschritten. War ich etwa in der ersten Hälfte zu schnell unterwegs? Die Kilometeranzeige will einfach nicht die 100 Kilometer überschreiten. Und wieder stellt sich eine Wand vor mir auf. Den Chinesen Shiu sehe ich nur mehr in der Ferne und jeder Tritt lässt die Muskulatur mehr verkrampfen. Da hilft auch der Anblick der epischen Landschaft nicht mehr.
Endlich beendet die zweite Bergankunft den körperlichen Belastungstest. Der Downhill und die darauf folgende Flachpassage durch den Nationalpark lässt die Anstrengungen ein Stück weit vergessen. Leider habe ich Zeit eingebüßt und finishe als Sechster in meiner Kategorie.

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Stage 3 – The Khan Khentie s Stage

Der Wecker des Belgiers Kristof beendet eine ohnehin viel zu kurze Nacht – die erste von insgesamt dreien im 7-Mann-Zelt. Sein Mund stößt weiße Wolken aus, denn die Temperatur ist auf minus sieben Grad gesunken und hat unsere Bikes in bizarre Eisgestalten verwandelt.
Rasch nimmt das Lagerleben an Fahrt auf. Die Ersten stürmen ins Verpflegungszelt, um ihre ausgekühlten Körper mit Kaffee zu wärmen. Während sich meine Zehen und Fingern nur langsam und mit Kribbeln aus ihrer Winterstarre zurückmelden, stellt sich die ewig gleiche Frage: frieren oder schwitzen? Denn während das Thermometer am Start nur knapp über null Grad anzeigt, erwärmt die Sonne die mongolische Steppe schnell auf über 30 Grad. Dazu kommt, dass die ersten zehn Kilometer durch eine Moorlandschaft mit unzähligen Bachdurchfahrten führen.
Erst am Start merke ich, dass ich unbewusst die Frier-XL-Variante gewählt habe: Bei meinem täglich härter werdenden Kampf mit meinem Gepäck, das immer widerwilliger in der Sporttasche verschwindet, waren meine Handschuhe ebenfalls in einer Seitentasche gelandet und fuhren nun tief in einem der Russenbusse vergraben dem Tagesziel entgegen.

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Das bereits bekannte italo-hispano-kanadische Trio findet den schnellsten Weg durch die Sümpfe des ersten Abschnittes der diesmal 148 Kilometer langen Strecke. Nach der ersten Verpflegungsstelle hat Pettina die besten Beine, Cory Wallace verteidigt jedoch erfolgreich sein rosa Trikot.
Ich hingegen: Platsch. Wieder stecke ich in einem nabentiefen Schlammloch fest. Dieses Mal kann ich mich noch rechtzeitig ausklicken; zwei Schlammlöcher zuvor war ich nicht ganz so glücklich. Eine ordentliche Schlammpackung war die Folge. Die Verzweiflung packt mich vollends. Georg verschwindet bereits hinter der nächsten Kurve, während ich mein Bike aus dem teils gefrorenen Morast ziehe.
Ich sollte meinen bayerischen Mitstreiter erst kurz vor dem letzten Anstieg wieder einholen. Bis dorthin, also während der letzten 100 Kilometer, hatte sich die Landschaft total gewandelt. Nun dominiert die Wüste. Meine Beine gewöhnen sich immer besser an die Belastung und ich kann mich leicht an vielen Konkurrenten vorbeischieben. Im Ziel fehlen mir mit Platz vier nur zehn Minuten auf das Podest.

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Stage 4 – Marathon Queen´s Stage

Rennleiter Daniele stößt seine übliche Drohgebärde aus: „Zehn Minuten bis zum Start!“ Als ich meinen Helm schließe, sehe ich die Leuchtreklametafel auf der Stirn des Reisebüroangestellten wieder – nun aber in blinkenden Lettern. Uns erwartet die härteste Etappe: 170 km und 2300 Hm.
Die ersten 25 Kilometer bergab werden dem Mongolen Batmunkh zum Verhängnis. Er übersieht eine Unebenheit und wirbelt wie ein Bike-Staub-Mensch-Twister durch die Luft – Diagnose: Schlüsselbeinbruch. Ich halte mich zurück und schließe erst nach Labestelle 1 mit dem Bayern Roland auf den Belgier Hans, der letztes Jahr die Masters Kategorie der Crocodile Trophy gewinnen konnte, auf. Der Brasilianer Breno komplettiert unsere 4-Mann-Gruppe. „Keep on pedalling“, treibt der Südamerikaner Hans an, der heute erstmals etwas Schwäche zeigt. Während Roland wegen einer Panne nicht mehr folgen kann, erklimme ich in der gut funktionierenden Gruppe die einzige Bergwertung des Tages.
Schon eine ganze Weile davor hat sich Spitzenfahrer Passamontes hier als Erster 30 Sekunden Zeitgutschrift geholt. Der Etappensieg wird aber in einer Sprintentscheidung gegen Pettina wieder an Wallace gehen.

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Auch ich versuche mich im letzten Drittel an einem Duell mit dem von hinten herangebrausten Spanier Salva. Zwar warnt mich das Finisher-Tatoo vom Desert Titan 2013 auf seiner gestählten Wade davor, zu überdrehen. Dennoch setzen wir uns mit jeder Kurbelumdrehung weiter von meiner vormaligen Gruppe ab – bis in einem technischen Downhill ein Stein mit einem Pfauchen meinen Reifen durchschlägt.
Die Dichtmilch pulsiert im Takt der Reifenumdrehung. „Du wolltest es ja so, ein gewöhnlicher Urlaub am Strand war dir ja nicht genug Abenteuer“ ertönt die teuflische Stimme des Reisebüroangestellten, während ich mit hektischen Pumphüben dem Reifen wieder Festigkeit einhauche. Als ich dann ein weiteres Mal nachpumpen muss, geht zwar Hans an mir vorbei, aber mit dem dritten Platz in meiner Kategorie kann ich mich in der Gesamtwertung auf Rang zwei verbessern.

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Stage 5 - Nomad´s Steppe Stage

Die Anspannung im Fahrerlager liegt deutlich spürbar in der Luft, denn erneut steht eine Monster-Etappe am Programm. Dem Tschechen Radim sind die Anstrengungen der letzten Tage förmlich ins Gesicht geschrieben, als er mit schmerzverzerrter Miene versucht, den Krampf aus seinem Oberschenkel zu massieren.
Auch im sonst so belebten Verpflegungszelt wird es von Tag zu Tag leiser. Das mittlerweile fast qualvolle Bunkern von Kalorien lässt keine Gespräche mehr zu. Die tiefen Furchen in den Gesichtern sprechen ohnehin eine deutlichere Sprache, als es jedes Wort vermocht hätte.

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Die ersten 50 von insgesamt 170 Kilometern führen eher flach durch die mongolische Steppe. Frei lebende Pferdeherden begleiten uns, ehe wir in die Berge abbiegen. Dort wendet sich für den bisherigen Führungsanwärter Luis Passamontes auf dramatische Weise das Blatt: Race over wegen eines Rahmenbruchs! Da waren's nur noch zwei an der Spitze, und diesmal hat der Italiener den längeren Atem im Zielsprint.
Aber auch für mich wird diese Etappe zum Wendepunkt. In immer kürzeren Intervallen drehe ich mich um. Das Surren des im Wind wehenden Steppengrases nährt meine Ungewissheit noch weiter. Keine Streckenmarkierung, kein Biker vor oder hinter mir. Ja, auch die Reifenspuren sind seit einiger Zeit verschwunden. Die Einsamkeit der mongolischen Weite umfasst mich wie die Krallen des Adlers die Maus. Schließlich drehe ich um. Nach einstündiger Irrfahrt finde ich auf die Strecke zurück. Am Ende eines harten Tages erreiche ich zwar das Ziel noch innerhalb der Karenzzeit, aber jegliche Chance auf einen Podestplatz ist verflogen.

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Stage 6 – Steppe Nomad's Time Trial

10-9-8 Mit gemischten Gefühlen stehe ich am Start zum 47 km langen Einzelzeitfahren. 7-6 -5 Ein Podestplatz in der Gesamtwertung war bis gestern zum Greifen nah. 4-3-2 Auf der anderen Seite liegen nur mehr 140 Kilometer zwischen hier und der letzten Ziellinie. 1-Go!
Mit jedem Meter, den ich zurücklege, komme ich dem Sinn der Eröffnungsrede des Organisators Willy Mulonia näher. „Die Mongolia Bike Challenge ist kein gewöhnliches Rennen sondern eine Reise.“ Ich genieße die steilen Rampen und die technischen Downhills, wie einst der 14-jährige Bursche, der soeben sein erstes Bike vom hart ersparten Taschengeld gekauft hat. Mit der neu gefundenen inneren Zufriedenheit wird der vierte Platz zur Nebensache.
Ganz anders der Italiener Pettina. Er hat beim Einzelzeitfahren seinen großen Auftritt, distanziert mit einem Schnitt von 30 km/h Cory Wallace um fünf Minuten und zerrte damit ordentlich am rosa Trikot des Kanadiers.

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Stage 7 – The Great Chinggis Empire Stage

Die letzte Etappe über 96 km steht deshalb ganz im Zeichen des Kampfes um den Gesamtsieg. Schnell formiert sich eine größere Führungsgruppe. Erst im finalen Anstieg zur Zielankunft treten die Schnellsten der letzten sechs Tage, Cory Wallace und Nicolas Pettina, aus dem Windschatten. Aber keiner der beiden kann sich entscheidend absetzen. Den Zielsprint entscheidet der Italiener für sich, aber das rosa Trikot bleibt endgültig in den Händen des Kanadiers, der damit nach 2012 und 2013 den Hattrick schafft.
Mir bläst erneut eisiger Wind entgegen, als vor mir Hans in den letzten Geröllanstieg einbiegt. Angespornt durch die 1 km Markierung erhöhe ich zwar das Tempo, aber ganz komme ich nicht mehr an den Belgier ran. Als ich den Zielbogen passiere, fallen Druck und Entbehrungen wie Laub von mir ab.
Nun sitze ich am Eingang der Jurte und beobachte, wie sich die Sonne den sanften Hügeln der Steppe nähert. Bevor sie vollständig versinkt, schickt sie noch einen letzten wärmenden Strahl, der das Ende einer Reise besiegelt. Oder doch nicht ganz, denn jetzt steht noch die Finisher Party bevor. Und Partys in der Mongolei sind bekanntlich immer hochprozentig ...

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Epilog

Wie gewöhnlich hängt der Nebel im November tief über der Stadt. Ein weiterer Tag mit Nieselregen hat die Straßen um das Reisebüro leer gefegt. Drinnen sortiert der Angestellte die neuesten Broschüren ins Regal. Pünktlich wie ein Schweizer Uhrenwerk steckt er um 9 Uhr den Schlüssel in das Schloss, um aufzuschließen und Zugang zu all den Hochglanz-Strandaufnahmen zu gewähren. „Wohin“, stößt er statt einer Begrüßung aus, als er überrascht über so frühe Kundschaft aufblickt. Mit einem breiten Grinsen antworte ich: „Pucon, Chile. Zur Trans Andes Challenge.“

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