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Shimano XT Trail PD-M785 Pedal

Wir sind immer dafür zu haben, Kontrolle und Selbstvertrauen am Bike zu steigern. Das Shimano XT Trail Pedal verspricht dies. Wir wollten sehen, ob es sein Versprechen auch halten kann.
Text: Ralf Hauser Fotos: Erwin Haiden

Ich fahre Shimano SPD-Pedale schon fast so lange, wie sie existieren. Ihre Markteinführung 1990 hat den Pedalmarkt ordentlich aufgemischt und die Verbindung zwischen Fuß und Bike revolutioniert. Auch heute noch muss man Shimano danken, diesen Meilenstein gesetzt zu haben - auch wenn ich am ersten Tag mit dem damals neuartigen System und dank viel zu starker Einstellung des Auslösemechanismus gleich drei Mal auf der Fresse gelegen bin.
Seitdem hatte ich viel Zeit zum Üben und so ziemlich jede Generation der PD-M-Reihe miterlebt und ausprobiert. Kurze Ausflüge zu anderen Systemen brachten mich immer wieder zu den Vorreitern zurück. Seit das erste DX-Pedal mit rotem Käfig das Licht der Welt erblickte, fanden sich an meinen persönlichen Bikes nur mehr SPD-Pedale mit Käfigen, trotz ihrer klobigen Optik und des höheren Gewichts.
Und nun also das XT Trail PD-M785. Haben will. Testen möchte. Geliefert bekam.

  • Shimano XT Trail PD-M785 Pedal
  • Shimano XT Trail PD-M785 PedalShimano XT Trail PD-M785 Pedal
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  • Shimano XT Trail PD-M785 Pedal
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Im Wald

Zweifellos zählt das XT Trail-Pedal zu den am einfachsten einzuklickenden Pedalen auf dem Markt. Die Größe des Käfigs sieht auf den ersten Blick (und vor allem im Vergleich zum älteren PD-M545) unscheinbar aus, verrichtet ihren Dienst aber genauso gut, wenn nicht sogar besser. Durch den Käfig wird ein Wegrollen des Pedals beim Einrasten wirkungsvoll unterdrückt, und auch generell funktioniert die Kontaktaufnahme schneller und simpler als bei der Version ohne Käfig. Dieser Punkt alleine ist in technisch schwierigen Einstiegspassagen schon Gold wert.
Im Notfall, wenn alle Stricke reißen und man es zum Beispiel bei der Anfahrt in ein Steilstück nicht rechtzeitig schafft einzurasten, reicht die breitere Form und der Käfig des Pedals auch aus, um Stand zu finden, und hoffentlich unbeschadet aus der Situation herauszukommen.
Durch die neue Bauweise ist der Kontakt zum Pedal wirklich um einiges größer - vorausgesetzt, man trägt die richtigen Schuhe. Bei Schuhen mit All-Mountain/Enduro-Sohle konnte ich den Kontakt zu den Seitenflanken direkt wahrnehmen; fast kam ein Hauch von Flat-Pedal-Feeling auf. Die bessere Auflagefläche spürt man dann auch in Form höherer Reibung beim seitlichen Spiel der Ferse, welches der Kontaktmechanismus erlaubt.
Bei Verwendung von XC-Rennschuhen einer anderen Marke als Shimano blieb der Einrastvorgang gewohnt simpel und definiert beim Einklicken, der Kontakt zum Pedalkörper war aber deutlich geringer. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass auch Rennschuhe von Shimano einen perfekten Sitz mit den Trail-Pedalen haben. Vermutlich muss man sich aber damit abfinden, dass die vielen verschiedenen Sohlen am Markt auch unterschiedliche Ergebnisse in puncto Auflagekontakt ergeben. Probleme ergaben sich aber auch mit meinen Rennschuhen in keiner Situation.
Auch der Auslösemechanismus funktioniert Shimano-typisch perfekt und ist von butterweich bis Klammeraffen-fest justierbar.
Der Aluminium-Käfig selbst überlebte den einen oder anderen Kontakt mit Felsbrocken binnen mehrerer Monate Testbetrieb ziemlich unbeschadet. Durch seine offene Form gibt es auch im Matsch wenig Probleme, da der Dreck einfach durch die offene Bauweise des Käfigs fällt, beziehungsweise mit etwas Übung auch das Abstreifen des Schuhs unter Sauwetter-Bedingungen gelingt.

Die Daten

Mit der Einführung des XT Trail Pedals, offiziell genannt PD-M785, kam nach der vorhergehenden XTR-Version ein etwas günstigeres Modell auf den Markt, welches in der Funktion aber um nichts nachsteht. Der integrierte Aluminium-Käfig bietet eine um 6 mm breitere Plattform und soll eine bis zu 8,5 Mal größere Kontaktfläche zwischen Schuh und Pedal ermöglichen, als das herkömmliche Cross-Country Design. Das ergibt erhöhte Stand-Stabilität und Kontrolle.
Gedichtete und wartungsarme Kompaktlager sollen für lang anhaltende Funktion sorgen. Eine hohle CrMo-Achse hilft, das Gewicht niedrig zu halten. Mit 408 g pro Paar sind sie nur 65 g schwerer als ihr kleiner XT-Bruder, das PD-M780. Zu verwenden sind die herkömmlichen SM-SH51 oder 56er-Cleats (51er-Cleats mit Pedalen inkludiert). Die Auslösehärte ist wie immer über einen breiten Bereich einstellbar.
Wer ihn braucht, für den gibt es auch einen Reflektor zum Anbringen.

  • Shimano XT Trail PD-M785 Pedal

Fazit

Shimano PD-M785
Modelljahr:2012
Testdauer:ca. 45 h
Preis:€ 84,95
+Einstiegskomfort und Geschwindigkeit
+größere Kontaktfläche zwischen Schuh und Pedal als XC-Version
+gut auch im Matsch, durch offene Konstruktion
+relativ leicht
+Qualität
ounterschiedlich starker Kontakt zu Pedal mit unterschiedlichen Sohlen
BB-Urteil:Erstklassiges Clickpedal für alle, die einen möglichst raschen Einstieg und verbesserten Stand suchen.
Die Shimano Trail-Pedale hinterlassen einen hervorragenden Gesamteindruck und gehen durchaus als Evolution in der Shimano-Baureihe durch.
Das System überzeugt auf ganzer Linie und liefert beste Vorraussetzungen für einen weitreichenden Einsatzbereich (Trailbiken, All-Mountain-Riding und darüber hinaus). Aber auch Cross-Country-Fahrer, die nach extra Einstiegskomfort suchen und nicht jedes Gramm auf der Elektronenwaage bestimmen (XTR Trail-Pedale wiegen 398 g), könnten mit der XT-Version des Trail-Pedals einen neuen besten Freund finden.

Kurzum: Wenn es darum geht, eine sichere und standfeste Verbindung zum Bike zu finden, gehören die XT Trail-Pedale zur ersten Wahl.

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