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Test: Ergon Sättel

Test: Ergon Sättel

26.05.15 08:21 27.675Text: NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

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, Michael Meindl
Michael Meindl (michaelmeindl.com)

eigentlich bin ich ja unsportlich

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Fotos: Erwin Haiden, Michael Meindl, NoManBuchstabensalat und Kürzelmixtur, aber am Ende kommt was Gutes raus. Zwei MTB-Sättel und ein CX-Modell von Ergon im Kurztest.26.05.15 08:21 27.799

Test: Ergon Sättel

26.05.15 08:21 27.7996 Kommentare NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

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eigentlich bin ich ja unsportlich

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 Erwin Haiden, Michael Meindl, NoManBuchstabensalat und Kürzelmixtur, aber am Ende kommt was Gutes raus. Zwei MTB-Sättel und ein CX-Modell von Ergon im Kurztest.26.05.15 08:21 27.799

Es ist nicht leicht, sich in der Nomenklatur der Deutschen Ergonomie-Spezialisten zurechtzufinden. Zu viele ähnliche Buchstaben, Zahlen und Zusätze. Gleichwohl entbehrt das System nicht einer gewissen Logik. "R" z.B. steht für Roadbike, aber auch "Racing", "X" für Cyclocross, "E" für Enduro. Die aktuelle Sattelgröße (in unserem Fall S oder M) wird mit einem Bindestrich angefügt. Davor steht die Zahl drei - ist halt so. Und ganz vorne heißen viele Sitzgelegenheiten SM, was wir im Zusammenhang mit einem Sattel angesichts einer durchaus geläufigen, gleichlautenden Abkürzungen für gewisse sexuelle Praktiken irgendwie ein bisserl unglücklich gewählt finden.
Tatsächlich soll "S" wohl "Sattel" heißen, "M" steht für Mountainbike, und weil diese Disziplin bei Ergon in drei Ausrichtungen unterteilt wird, die Straßenpalette hingegen nicht, gibt's eben mehr SM als SR.

Sei's drum, mit Sadomasochismus haben Ergon-Sättel insofern nix am Hut, als sie übliche Radfahrer-Schmerzen - Druckstellen, Taubheitsgefühle etc. - ja nicht fördern, sondern ganz im Gegenteil verhindern wollen. Und bei zwei von drei Testern haben sie das auch erfolgreich geschafft. Beim dritten sind wir geneigt, ihn nach dem gefühlt hundertsten Testmodell als hoffnungslosen Fall einzustufen und ihm alternativ das Golfen (garantiert sitzfreier Sport) zu empfehlen.
Was durch obige Ausführungen außerdem bereits anklingt: Bei Ergon nimmt man die Sache mit dem wichtigsten Kontaktpunkt zwischen Mensch und Maschine ziemlich ernst und treibt sie in allen Belangen - Einsatzbereich, Ergonomie, Komfort, Performance ... - auf die Spitze. Das Ergebnis ist eine recht umfangreiche Palette, durch deren Angebotsvielfalt man auf Wunsch mittels Online-Selector geleitet wird.

Ein Ergon-Sattel im Detail

  • Die vielen Features für besseres Sitzen demonstriert anhand des SMR3.
    Die vielen Features für besseres Sitzen demonstriert anhand des SMR3.
    Die vielen Features für besseres Sitzen demonstriert anhand des SMR3.
Für den Bikeboard-Test zur Verfügung gestellt wurden drei Modelle, allesamt handmade in der Selle Italia-Manufaktur in Italien:
  • der SME3-S, Sattel der Wahl für Gravity- und Enduro-Biker
  • der SMR3-M, MTB-Modell für XC- und Langstrecken-Racer
  • der SRX3-S, von der Straßenlinie abgeleiteter Cyclocross-Stuhl

Ersterer kam in zwei Ausführungen, einmal mit TiNox-Gestell (226 g), einmal mit Carbon-Rails (188 g); logisch, dass wir die Pro Carbon-Version montierten, nachdem beide die nötige Größe S hatten ...
  • SRX3 ProSRX3 Pro
    SRX3 Pro
    SRX3 Pro
  • SMR3 ProSMR3 Pro
    SMR3 Pro
    SMR3 Pro
  • SME3 Pro CarbonSME3 Pro Carbon
    SME3 Pro Carbon
    SME3 Pro Carbon
  • SME3 ProSME3 Pro
    SME3 Pro
    SME3 Pro
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SRX3

Der SRX3 ist laut Hersteller ein speziell auf den Cyclocross-Sport abgestimmter Sattel basierend auf dem Road Sattel SR3. Das bedeutet: Flacher Gesamtaufbau, V-Shape Formgebung im Mittelbereich für eine optimierte Bewegungsfreiheit im Vergleich zu typischen Rennradsätteln - ideal für häufige Sitzpositionswechsel im Querfeldein. Das Pro-Modell besitzt eine Flex-optimierte Carbon-Sitzschale, ein Gestell aus leichtem TiNox und großflächige reibungsreduzierende Gleitflanken, die dem Leistungsverlust beim Pedalieren entgegenwirken sollen.

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Generell verhielt sich der Sattel während der ca. 700 Testkilometer unauffällig, was hier durchaus positiv gemeint ist. Nichts knarrte, quietschte oder schepperte - egal, was man dem dezent grau-schwarz gefärbten Thron auch antat. Aufspringen, grober Untergrund oder übersehene Schlaglöcher: Er steckte alles weg. Er war ein verlässlicher Begleiter auf richtig steilen Anstiegen oder auch in schnellen Offroad-Abfahrten; selbst dann, wenn ich mich mit meinem Crosser auf waschechten Mountainbikestrecken herumtrieb.

Der SRX3 bewährte sich außerdem auch im Wintertraining auf der Straße. Seine angenehme Polsterung und der Entlastungskanal sorgten dafür, dass das von der Couch verwöhnte Hinterteil sich langsam wieder auf lange Ausfahrten einstellen konnte, ohne Schmerzen zu verursachen.
Insgesamt bietet der SRX3 ein Rundum-Sorglos-Paket für Crosser und ist in drei verschiedenen Versionen erhältlich:
  • SRX3 - CroMo Gestell und Glass Fiber Composite Schale € 79,95
  • SRX3 Pro - TiNox Gestell und Carbon Fiber Composite Schale € 129,95
  • SRX3 Pro Carbon - Carbon Gestell und Carbon Fiber Composite Schale € 179,95
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SME3

Auf nicht annähernd so viele Testkilometer kam der SME3. Dies deshalb, weil der Entlastungskanal beim Tester nicht das erhoffte Wunder bewirkte und der Sattel – wie vor ihm zig andere Fabrikate – Taubheitsgefühle im Genitalbereich hervorrief – und zwar an jeder horizontalen Position, die sich mit der Knieachse noch irgendwie vereinbaren ließen.

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Nichtsdestotrotz gefiel die prinzipielle Form des für Enduristen optimierten Modells. Speziell die große Bandbreite an Sitzpositionen und -höhen überzeugte und scheint für den gedachten Einsatzzweck (wir verfügten sozusagen ein Downgrade zu All Mountain/Trail) perfekt.

Das Topmodell des Gravity-Lineups ging ebenfalls knarzfrei durch die Testperiode, was bei so viel Carbon (Schale und Gestell) doch einigermaßen bemerkenswert ist. Top verarbeitet und robust anmutend, überstand der SME3 auch manch Ausrutscher auf Schneeresten und feuchtem Wurzelwerk unbeschadet; jene Hintern, denen der von Fabien Barel mitentwickelte Sattel passt, sind mit ihm also gewiss bestens gerüstet.
Zu haben ist das Modell in vier Versionen und mehreren Farben jeweils in zwei Größen:
  • SME3 - CroMo Gestell und Glass Fiber Composite Schale € 79,95
  • SME3 Comp - TiNox Gestell und Glass Fiber Composite Schale € 99,95
  • SME3 Pro - TiNox Gestell und Carbon Fiber Composite Schale € 129,95
  • SME3 Pro Carbon - Carbon Gestell und Carbon Fiber Composite Schale € 179,95
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SMR3

Last but not least montierten wir den SMR3 an ein Testbike. Die Überlegungen und Ideen der Ergon-Entwickler fast schon blasphemisch ignorierend, schraubten wir das MTB-Langstreckenmodell mit TiNox-Rails jedoch an ein Rennrad. Und siehe da: alles paletti (was eventuell auch damit zu tun hat, dass der Renner sehr komfortorientiert ausgelegt und die Sitzposition somit fast untypisch aufrecht war).

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Das Obermaterial - MicroFiber Superlite – erwies sich auch im Straßeneinsatz als angenehm rutschfest und atmungsaktiv; die lange, flache Nase wurde mangels entsprechend extremer Steigungen zwar nie vollinhaltlich ausgenützt, störte aber nicht einmal beim hochfrequenten Pedalieren; und was ganz besonders interessant war: Weder ganz vorne noch ganz hinten montiert (aufgrund einer langwierigen Suche nach der Idealposition am gewählten Testrad leider nötig) verursachte der SMR3 Druckstellen oder ähnliches, sprich: Er passte irgendwie immer.

Die Polsterung war äußerst angenehm: straff, ohne zu hart zu sein, komfortabel, ohne zu versinken. Reinweiß blieb der Ausdauer-Fan allerdings nicht lange, runter wollte der rote (?) Farbtupfer dann allerdings auch nicht mehr. Für den erdigen MTB-Einsatz sollte man also vielleicht eher zur schwarzen Farboption greifen …
In jeweils drei Größen und Ausführungen erhältlich:
  • SMR3 Comp - TiNox Gestell und Glass Fiber Composite Schale € 99,95
  • SMR3 Pro - TiNox Gestell und Carbon Fiber Composite Schale € 129,95
  • SMR3 Pro Carbon - Carbon Gestell und Carbon Fiber Composite Schale € 179,95
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Ein Ergon-Sattel im Detail
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  • 11 Monate später...
TGru

TGru

Geschrieben
Geschrieben

Hat den SME jemand im einsatz? Also schon länger und welches modell war vorher im einsatz?

Ich komm am enduro mit dem jetzigen sattel (wtb) nicht zurecht und der neue - fizik gobi - passt leider auch nur farblich:(

Deshalb suche ich weiter nach DEM sattel

 

Leider ist diese testerei doch etwas kostenintensiv, daher eventuell erfahrungsberichte von leidgenossen;)

 

Danke

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pepe1149

pepe1149

Geschrieben
Geschrieben

Hey, ich hatte den SME kurz im Einsatz. Ich wusste von Anfang an, dass er mir zu schmal ist. Aber er war am Bike von Werk aus drauf und deshalb gab ich ihm eine Chance. Im ersten Moment gefiel er mir sehr gut, doch schon bald hatte ich wieder dieses Taubheitsgefühl, wie schon bei so vielen anderen Sätteln zuvor. Standardmäßig ist er 13 cm breit, ich weiß, dass ich einen Sattel mit 15 cm brauche. Die Polsterung ist auf er härteren Seite, zumindest für meinen Geschmack.

Inzwischen fahre ich einen SMC in meiner Breite. Der Entlastungskanal gefällt mir hier besser, der Sitzkomfort ist auch besser. Vorläufig werde ich diesen behalten, mal schauen wie er mir in ein paar Monaten gefällt. Ich habe bisher einige Sättel probiert, am besten bin ich bis jetzt mit den Modellen von SQLab zurecht gekommen. Meinen SME könntest du übrigens gebraucht kaufen hier im Markt ;-)

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Blueboa

Blueboa

Geschrieben
Geschrieben (bearbeitet)

Ich hab vorher 2Jahre mit einem SQLab 611 herum probiert aber nie wirklich zufrieden gewesen. Entweder tat mir der A**** weh oder mir is alles eingeschlafen.

Dann dachte ich mir da ich mit den Ergon Griffen und dem Rucksack sehr zufrieden bin probierst mal einen Sattel und ich hab mir einen SME3 geholt.

Leider war er mir viel zu hart wobei mir am Anfang das sitzen sehr gefallen hat. Hab mich dann etwas umgesehen und mir jetzt 2 mal den SMC4 Comp besorgt. Siehe da nix tut weh und nix schläft ein. Hab ihn nur nicht ganz waagerecht montiert sondern minimal nach unten. Für mich ist der Sattel das absolute Non Plus Ultra ��

Übrigens SQLab war Breite 14 und der SMC 4 ist jetzt Grösse M. Fahren tu ich sie jetzt beide am Trek Remedy und Canyon 29iger HT.

Bearbeitet von Blueboa
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TGru

TGru

Geschrieben
Geschrieben

Danke für eure berichte!

Also ich werd mit jetzt auch mal den sme holen und schauen - vom "gefühl" her sollte er passen.

Da er relativ "flach" aussieht und somit keine unnötigen druckpunkte auf die sitzknochen macht.

Habt ihr eure sättel online oder vorort gekauft?

 

@pepe: danke für dein Angebot, aber der ist mir auch zu schmal;)

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