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The Trick - Simuliert Hitze, kühlt früher

The Trick - Simuliert Hitze, kühlt früher

22.06.14 23:26 8.923Text: Bolli
Matthias Bollenberger
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Fotos: Erwin Haiden, X-Bionic
Die Wunderwäsche aus Italien verspricht dem ambitionierten Radler eine aus Schweiß gewonnene Leistungssteigerung. Alles verstanden? 22.06.14 23:26 8.943

The Trick - Simuliert Hitze, kühlt früher

22.06.14 23:26 8.9431 Kommentare Bolli
Matthias Bollenberger
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Erwin Haiden, X-Bionic
Die Wunderwäsche aus Italien verspricht dem ambitionierten Radler eine aus Schweiß gewonnene Leistungssteigerung. Alles verstanden? 22.06.14 23:26 8.943

Mehr Energie für mehr Leistung, die Performance soll von Anfang an steigen ... Der Traum eines jeden Radsportlers wird wahr. Nein, keine neue Wunderdiät, fragwürdigen Nahrungsergänzungsmittel oder ein ultimativer Trainingsplan sollen dies möglich machen. Sondern eine Panier, oder - für unsere deutschen Leser: eine Radsportdress.
Die bikeboard.at Redaktion hat genauso wie ihr jetzt vermutlich den Kopf geschüttelt, und natürlich haben wir die Bekleidungsserie genauer unter die Lupe genommen. Das vielleicht nicht so g'schmackige wie auch unglaubliche Motto lautet: Energie aus Schweiß!

Schwitzen – medizinisch auch als Diaphorese (v. griech. διαφέρειν „hindurch tragen“) oder Transpiration bezeichnet – ist ein effektiver Mechanismus, um überschüssige Wärme abzugeben und damit die Körpertemperatur zu regulieren...“
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Schwitzen
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Normale Thermoregulation bei sportlicher Aktivität folgt festen Regeln: Der Körper entfaltet seine optimale Leistung bei einer Körpertemperatur von 37° C. Steigt bei sportlicher Aktivität die Körpertemperatur über einen bestimmten Punkt an, melden Sensoren im Rücken den Bedarf nach Kühlung über das Rückenmark an das Gehirn. Dieses System funktioniert, aber relativ träge. Erst dann wird Schweiß produziert und der bereits überhitzte Körper gekühlt.

  • The Trick - Simuliert Hitze, kühlt früher

Hier setzt die Bekleidungsserie The Trick an. Die Entwicklung der italienischen Firma X-Bionic, die es neben dem Radbereich auch für Läufer gibt, wurde mit zahlreichen Preisen unter anderem mit dem reddot award 2014 ausgezeichnet und ist in 39 Ländern durch Patente geschützt.

The Trick soll ein neuer überlegener Weg sein, die Thermoregulierung des Körpers zu unterstützen. Spezialstrukturen des Trikots täuschen die Wärmerezeptoren an der Wirbelsäule und lösen dadurch früher die Körperkühlung durch Schweiß aus. Der Athlet soll dadurch länger im optimalen Temperaturbereich bleiben.

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Thorny Devil Technology

Schweiß ist Energie - vor allem dann, wenn er dort verdunstet, wo er maximale Kühlwirkung entfaltet. Nur: wer bringt ihn dort hin? Die patentierte Thorny Devil Technology sammelt und führt Feuchtigkeit über Schweißkollektoren und Schweißtransporter zu Schweißdistributoren - genau dorthin, wo Athleten maximal von Verdunstungskälte profitieren.

Der Thorn Devil, zu Deutsch Dornteufel, lebt in einer der heißesten und niederschlagsärmsten Regionen Australiens und hat sich optimal an seine Umwelt angepasst. Die Mikrostruktur seines hydrophilen Schuppenkleides ermöglicht ihm, Wassertropfen aus Tau, Nebel und dem sehr seltenen Regen aufzunehmen und sodann zum Mund zu leiten. Wassertropfen verlaufen auf der Haut eines Dornteufels zu einem dünnen Wasserfilm, und nicht vom Tier herunter. Das Wasser läuft dann in einem System mikroskopisch kleiner Rillen zwischen den Schuppen durch Kapillarkraft zum Mund des Dornteufels.
Dieser Technik bedient sich sozusagen auch X-Bionics HydroPort Garn, um Schweiß in Zonen zu bewegen, wo Kühlung besonders notwendig ist. Wir kennen alle die drei Stellen, an denen wir bei intensiven Sport am meisten schwitzen: Brust, Rücken und unter den Achseln. Die Thorn Devil Technologie soll nun helfen, den Schweiß an andere verdunstungsintensivere Regionen zu transportieren um die Fläche, auf welcher der Schweiß seine Kühlleistung entfalten kann, zu vergrößern.


3D-BionicSphere System

Dieses System soll unangenehme Nässe, Hitzegefühl und Auskühlung an Brust und Rücken verhindern. Erst mit ansteigender Körperwärme und Schweißbildung startet der Kühleffekt. Bleibt Schweiß aus, setzt die Isolierung ein.

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X-Impact Technology

Hinter diesem Terminus steckt die Idee, durch Stabilisierung der Blutgefäße das Herz-Kreislauf System zu entlasten. Dadurch soll ein rascherer venöser Blutrückfluss zum Herzen gewährleistet sein und Muskeln sowie Organe schneller wieder mit leistungsförderndem Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden.
Die Muskelaktivität erzeugt hochfrequente Vibrationen. Bei müden Muskeln wird die Frequenz der Schwingung langsamer, der erschöpfte Muskel flattert. Durch die X-Impact Technology soll der Muskel von Anfang an stabilisiert werden und damit wertvolle Energieressourcen sparen.

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In der Praxis

Beim ersten Angreifen erinnern die Stücke an Retrosachen, das Shirt und die Hose fühlen sich wie aus Baumwolle geschneidert an. Bei genauerer Betrachtung des Jerseys fallen die zahlreichen verschiedenen Strukturen speziell im Rückenbereich und unter den Achseln auf. Es deutet auf eine extrem aufwendige Produktion hin. Die in unterschiedlichsten Größen quer und längs verlaufenden Nähte sind offensichtlich für den Schweiß-Transport mittels Thorn Devil Technologie verantwortlich.
Die Hose macht einen ähnlich komplexen Eindruck, nur wechseln die unterschiedlich strukturierten Flächen einander noch häufiger ab. Das Beinkleid ist also noch aufwendiger verarbeitet. Das Sitzpolster scheint von der Größe normal zu sein. Auch dieses verfügt über eine spezielle Struktur.

Beim Ankleiden folgt der erste Schock: War die letzte Schoki gestern Abend doch zu viel? Beim Versuch das Shirt zu schließen, habe ich Angst, dass der Reißverschluss den physikalischen Kräften nicht standhält und gesprengt wird.
Mangels größerer Testware muss er aber zu und siehe da: Einmal geschlossen, ist das Shirt doch nicht zu eng. Es ist liegt nur hauteng an, sodass ein gewisser Stützeffekt spürbar ist. Natürlich muss es das tun, um die oben erklärten Funktionen rund um den Schweißtransport ausführen zu können.
Die Hose ist beim ersten Anziehen subjektiv nicht so eng geschnitten. Negativ machen sich die ausgesprochen langen Hosenbeine und die in der Länge relativ knapp bemessenen Träger bemerkbar. Der Polster fällt relativ dünn, aber ungewohnt breit aus und ist somit ein wenig gewöhnungsbedürftig.


Schwierig zu testen ist eine etwaige Leistungssteigerung, somit müssen wir uns damit begnügen, die bekannten und selektiven bikeboard.at -Hausstrecken mit der Trickpanier zu fahren und hoffentlich einen Unterschied zu bemerken.
Auffallend ist, dass es den Testern weder kalt noch warm in der Panier wurde. Das Shirt klebt auch an keiner Stelle schweißdurchtränkt an der Haut - die Verteilung mittels Thorn Devil Technologie funktioniert offensichtlich. Auch bei Sommertemperaturen um die 35° C fühlt sich das Trikot nie durchgeschwitzt oder schweißnass an, die Feuchtigkeit wird offensichtlich an die richtigen Stellen transportiert, um dort optimal zu verdampfen.

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Fazit

X-Bionic The Trick
Testdauer:3 Monate
+Hightechpanier, die hält was sie verspricht
+Angenehmes Tragegefühl
+hochwertige Qualität
+kein nasser Stoff mehr auf der Haut
-Hosenbeine lang, Silikonabschluss wünschenswert
-hoher Anschaffungspreis
BB-Urteil:Exklusiver Spaß für Modellathleten

Eine feine Panier, die bezüglich des Schweisstransportes zu halten scheint, was X-Bionic verspricht. Die anfangs ungewohnte Passform tritt mit der Anzahl gefahrener Kilometer interessanterweise mehr und mehr in den Hintergrund.
Die relativ dicke Stoffqualität und der hautenge Sitz freilich sind nicht jedermanns und -fraus Sache. Und auch das bei den Italienern stets präsente Problem des Fädenziehens - v.a. bei der Hose, etwa am hölzernen Rastbankerl - wird bei der trickreichen Kombi neuerlich zum Thema.

Eine Leistungssteigerung konnte in unserem recht simpel aufgebauten Testverfahren - anziehen, Bauch einziehen, fahren - nicht festgestellt werden. Aber ein angenehmes und trockenes Tragegefühl steigert sicherlich das Wohlbefinden und somit auch die Leistung am Rad.

Das auf den Fotos abgebildete Kurzarmshirt ist als Herrenmodell in den Farben orange, blau, weiß oder schwarz in den Größen S-XXL erhältlich, das Damenmodell kommt in Pink , Schwarz oder Weiß in den Größen XS-XL. Der UVP für beide Modelle beträgt € 159,-. Die kurze Radhose wird als Herrenmodell in Schwarz/Titanium oder Schwarz/Orange in S-XXL und als Damenmodell in Schwarz/Titanium oder Schwarz/Pink in XS-XL um € 239,- angeboten. Mehr Informationen


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