hab schon eins (gsd ohne Scheibenbremse...)
Mehr als drei Jahre ist es schon wieder her, dass Cannondale den modernisierten Marathonrenner Synapse in seiner dritten Generation vorstellte. Besondere Bekanntheit erlangte der UCI-genehmigte Hobel durch Peter Sagans erste Siege bei Frühjahrsklassikern sowie den Langzeittest auf Bikeboard.at, in welchem wir die teure Hi-Mod-Version im tiefen Schotter bei Obernholz (NÖ) versenkten. Vergangenen Monat präsentierten die Amerikaner am Comer See die vierte und neueste Version des preisgekrönten Endurance-Rennrads.
Die Erfolgsgeschichte des Synapse, dem Wegbereiter des Rennrad-Komforttrends, begann eigentlich schon im Jahr 2002 mit Erscheinung des Road Warriors 2000, einem Commuter/City/Rennrad mit Aluminium T6-Rahmen. 2006 folgte das erste eigentliche Synapse mit Carbonrahmen, neutraler Sitzposition und „Save“-Features. Nach einem Upgrade im Jahr 2009 nahmen sich die amerikanischen Entwickler 2014 abermals des schon etwas in die Jahre gekommenen Carbonrenners an und präsentierten ihre innovative Neukonstruktion, die zu einem echten Verkaufsschlager avancierte.
Entgegen früherer Interpretationen möchte Cannondale sein neues Synapse keinesfalls nur mehr als Komfort-Rennrad verstanden wissen. Vielmehr als "echte Endurance-Maschine" für Fahrer, die über längere Zeit hart an die Grenze gehen und eine gute Balance zwischen sportlichen Eigenschaften und Komfort suchen - ausgestattet mit der Fähigkeit, neue Wege auf jedem Terrain in Angriff zu nehmen.
This is for the riders. You know the ones - the chargers, the searchers, the hammers with nothing to prove - except to themselves.
The ones who live to go long and go hard.
Obwohl sich beim Entwicklungsschritt von der dritten zur aktuellen Generation auf den ersten Blick weniger getan als bei den vorigen Evolutionsstufen, gaben die Ingenieure dem 2018er Synapse zahlreiche Detailverbesserungen und eine gehörige Portion "Integration" mit auf den Weg. Zu den Neuerungen zählen das erweiterte SAVE-Mikrofederungssystem, der SAVE-SystemBar, die SAVE-Sattelstütze, ein deutlich leichterer Rahmen, eine leichtere Gabel und die Reifenaufnahmebreite bis 32 Millimeter.
Um Kompromissen bei Geometrie und Einstellbarkeit aus dem Weg zu gehen, entwickelte Cannondale den proprietären SAVE-SystemBar, eine 2-teilige Konstruktion im One-Piece-Look. Der ergonomische Lenker sorgt mit einer elliptischen Form für mehr lateralen Flex und somit besseren Komfort. Sein tatsächlicher Umfang ist einem traditionellen runden Lenker nicht unähnlich, weshalb er auch im Obergriff - mit oder ohne durchgewickeltem Lenkerband - gefallen sollte. Die Vorbau-Komponente ist in verschiedenen Winkeln und Längen (+6° 70-110 mm, -6° 80-130 mm) erhältlich, der Lenkerbogen erlaubt eine Einstellbarkeit von 8° in der Neigung.
Für ein aufgeräumtes Cockpit ist der neue Lenker mit einer abnehmbaren Halterung ausgestattet, die sowohl einen Garmin- bzw. Wahoo-Radcomputer als auch eine Fabric Lumaray-Leuchte aufnehmen kann.
Die SAVE-Mikrofederungstechnologie bildet seit ihrer Einführung im Jahr 2006 den Kern des Synapse-Designs. Speziell entwickelte Flexzonen im Rahmen und in der Gabel dämpfen Vibrationen, damit der Fahrer auch auf unebenen Flächen immer bequem sitzt und die Kontrolle behält. Das neue Synapse verfügt über verbesserte SAVE-Features in den Kettenstreben, Sitzstreben und Gabelbeinen, die durch die SAVE-Sattelstütze mit 25,4 mm Durchmesser und die schlanke Vorbau-Lenker-Kombination ergänzt werden.
Das Synapse repräsentiert mit seiner "Race Endurance" Geometrie die goldene Mitte zwischen einem echten Racer und einem Granfondo-Bike. Generell ist die Sitzposition als "neutral" einzustufen, jedoch gestreckter und tiefer als bei den passiveren Mitbewerbern: Tief genug zum Attackieren, jedoch aufrecht genug, um lange Zeit im Sattel verbringen zu wollen.
Das neue Synapse geht mit seinem "Size Optimized Design" noch einen Schritt weiter und bietet drei verschiedene Durchmesser für Gabelschaft/Steuerrohr und drei Gabelvorbiegungen. So hat jede Größe die entsprechende Steifigkeit vorn und bietet konsistentes Lenkgefühl und Handling über alle Größen hinweg.
Um die Renneigenschaften dieser Endurance-Maschine zu verbessern, wurde das 2018er Synapse im Vergleich zum vorigen Modellen leichter gemacht und versteift.
Der 950-Gramm-Rahmen wiegt 220 g weniger als zuvor, die 367-Gramm-Gabel ist im Schnitt um 116 g leichter als die des Vorgängers. Oder anders gesagt: Beim neuen Synapse gibt es die Disc-Brakes ohne Gewichts-Penalty dazu.
Um den Gap zum SuperSix Evo zu schließen, arbeitete man hart daran, die Steifigkeit zu verbessern. Laut Zedler-Messtechnik konnte trotz aller Gewichtsreduktionen ein Zuwachs der Steuerlagersteifigkeit von +9,4 % erreicht werden.
Neben dem asymmetrischen Rahmendesign zeichnet dafür die größenoptimierte Konstruktion, bei welcher Rohrdurchmesser und Carbon-Layup je nach Rahmengröße angepasst werden, verantwortlich.
Der intelligent gestaltete Kabelschacht ermöglicht eine saubere und modulare Verlegung vom Bowdenzug über eTap bis hin zu Di2-Kabeln. Shimanos Di2 Junction Box findet in einer Ausnehmung im Unterrohr Platz. Der Knopf, die LEDs und der Micro-USB-Stecker bleiben gut geschützt, aber erreichbar.
Die Kabelein- und auslässe am Rahmen wurden neu gestaltet, um unangehmene Klapper-Geräusche zu vermeiden.
Zur besseren Dämpfung und zur Erweiterung der Fahrmöglichkeiten auf rauen Untergründen wurde die Reifenaufnahmebreite auf 32 mm gesteigert.
Die Angabe der 32 Millimeter bezieht sich auf die tatsächlich gemessene Breite und lässt mindestens 6 mm (gesetzlichen) Freiraum in alle Richtungen; d. h. es gehen - je nach Modell - natürlich auch noch breitere Reifen in Rahmen und Gabel. Selbst 34 mm Cross-Reifen sollten ausreichend Platz finden.
Außerdem ist das Rad mit dezenten Schutzblechhaltern ausgestattet, die komplett abnehmbar sind. Durch die stabile Konstruktion hält das hintere Schutzblech besonders fest und sicher, für Gepäckträger mit schwerer Last ist es allerdings nicht ausgelegt.
Passende Schutzbleche können im Zubehör-Handel erworben werden.
In der Endurance-Kategorie ist die Fahrposition extrem wichtig, und so wollen die Amerikaner mit der "Endurance Race Geometrie" des Synapse die optimale Brücke zwischen sportlichem Handling und dem entspannten Komfort anderer "Endurance"-Bikes schlagen. Bezeichnend dafür ist das höhere Steuerrohr, ein größerer Sitzwinkel, der dennoch relativ lange Reach und ein flacher Lenkwinkel. All diese Maßnahmen resultieren in einer angenehm aufrechten, nach vorne gerichteten und aerodynamischen Sitzposition, hoher Laufruhe und ausreichend Druck am Vorderrad.
* SE "Special Edition" Modelle: breitere Reifen im klassischen Gravel-Look, breitere Felgen, leichtere Übersetzung 11-32, mehr für All-Terrain ausgelegt.
True-Endurance.com
CannondaleObwohl sich die Formensprache zum Vorgänger auf den ersten Blick kaum geändert hat, offenbart das neue Synapse bei genauerer Betrachtung ein wahres Feuerwerk an Detailverbesserungen. Wem das Design der 2014er Version schon gefallen hat, der wird vom neuen Rahmensatz schlichtweg begeistert sein: moderner, schnörkelloser, schärfer und obendrein 336 Gramm leichter bei höherer Steifigkeit. Deal!
Aber auch bei den Komponenten blieb kein Stein auf dem anderen. Beispielsweise der neue SAVE-SystemBar, welcher den schwachbrüstigen FSA Escape-Lenker ersetzt, extrem geil aussieht, modular einstellbar ist, sich in den Händen einfach großartig anfühlt und obendrein fein flext. Das gleiche gilt für die SAVE-Sattelstütze anstatt der hässlichen FSA SL-K Carbon. Vittorias G+ in echten 28 Millimetern gefallen, rollen geschmeidig ab und halten im wahrsten Sinne des Wortes, was man von den früheren Schwalbe Ultremo in optimistischen 25 mm nicht behaupten konnte.
Die Liste ließe sich noch lange fortführen: Clevere Kompatibilität mit mechanischen und elektrischen Schaltsystemen, ausreichend Platz für mindestens 32 mm breite Reifen, Steckachsen vorne und hinten, Flat-Mount Scheibenbremsen mit 160 mm Discs, modulare Schutzblechmontage, und und und ...
Gleichgeblieben sind die eigenständige, futuristische Optik, zahlreiche ansprechende Lackierungen, das geteilte Sitzrohr oberhalb des Tretlagers, der schmale Durchmesser der Sattelstütze, eine spezielle Carbonlaminierung mit hohem vertikalen Flex, die den guten Komfort des asymmetrischen Rahmens und der Gabel garantiert, absolute Laufruhe, uneingeschränktes Vertrauen bei hohen Geschwindigkeiten und eine sportliche, wenn auch relativ hohe, Sitzposition.
Umso erstaunlicher, wie spritzig sich das Synapse beschleunigen lässt und zugleich mit direktem Handling punktet. Wir freuen uns auf den kommenden Langzeittest!
Weitere Informationen zum neuen Synapse auf www.cannondale.com/synapse.
Poste hier Fragen oder Kommentare zu diesem Beitrag.
Noch nicht registriert bei Österreichs größter Bike-Community?
Folge diesem Link um dich für Bikeboard.at anzumelden.
Registrierte User unserer Community profitieren zusätzlich von:
- weniger Werbung auf den Magazin-Seiten und in den Foren
- erweiterter Forensuche in über 2 Mio Beiträgen
- gratis Nutzung der Bikebörse
- zahlreichen Neuigkeiten aus der Radszene per BB-Newsletter
Hier registrieren und mitreden!
hab schon eins (gsd ohne Scheibenbremse...)
gefällt
Obwohl sich der Rahmen optisch nicht sehr stark vom Vorgänger unterscheidet gefällt er mir deutlich besser. Das könnte aber auch mit so manchem Geschwür zu tun haben das andere Hersteller in letzter Zeit auf den Markt gebracht haben.
Schade finde ich, dass die Farbkombi dunkelblau/gelb nur in Verbindung mit dieser (optisch) schrecklichen 105er Gruppe erhältlich ist. Die Farbe sieht in echt wesentlich besser aus als auf den Bildern.![]()
Hier könnte Ihre Werbung stehen!
Clevere Kompatibilität mit
und Systemintegration.
Wohl war. Aber mußte man unbedingt eine 25,4mm Satteldurchmesser/-stütze erfinden?
Die Save2 vom FSi MTB Hardtails hätte es nicht gebracht? Oder als Save 3.0 Endurance Version Weiterentwicklung?
Gut, wenn es die Stütze noch lange im Zubehörregal von Cannondale geben wird; dann kann einem so ein kleines Detail eh auch egal sein.
Tolle Räder. Aber täusch ich mich, oder haben die Preise ordentlich angezogen?
Das High Mod 2017 mit Ultegra Di2 und Hollowgram Laufradsatz war doch bei 4999€. Jetzt gibt's nur noch die normale Version (non high-mod) und billige Aksiums für 4499€?
Fuck N+1 schlägt zu.
@Heftklammer: Das Rad gibt es nur mit Disc, du meinst sicher das 2017 Modell.
Genau jetzt geht es los: disc only. Bin gespannt, was noch alles verschwindet. Alu-schlauchreifenfelgen sind ja schon fast weg.
Carbon-Schlauchreifenfelgen sind die nächsten. Natürlich wird das noch dauern... einige Jahre, viele Jahre... aber der Trend geht eindeutig in Richtung "Tubeless Ready". Wobei ich persönlich weder ein Fan von Tubular, noch von Tubless Ready bin... aber echte Racer brauchen einfach die Notlaufeigenschaften.
servas
ist zwar etwas off-topic, aber wie liegt die hydraulische eTap in der Hand?