Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Und so jagten wir das Topstone Carbon mit Force eTap AXS und dem neuen Save-Aerolenker über die rumpeligsten Pisten und ruppigsten Trails rund um Wiener Neustadt. Wie versprochen bot das Gravelbike eine angenehm-aufrechte Sitzposition und dank seines flachen Lenkwinkels einen stoischen Geradeauslauf bei hohem Tempo. Bei langsamen Geschwindigkeiten gefiel es hingegen - wie auch schon unser letztes Synapse-Langzeittestrad - mit seiner Wendigkeit. Das Gewicht ging fahrbereit mit den 37c Reifen inkl. Tubeless-Milch und der 2x12 Force AXS Schaltung mit 8,86 kg vollkommen in Ordnung und das Rad reagierte willig und leichtfüßig auf jede Tempoverschärfung. Der RoWi der Reifen war zwar gefühlsmäßig auf der höheren Seite, dafür grippten die Pneus auch trotz des Profils ausgezeichnet auf glattem Asphalt.
Was den KingPin betrifft, so relativierten sich meine Erfahrungen schon beim ersten Offroad-Ausflug, denn ich hatte mir nach dem Betrachten des Prüfstandvideos (siehe oben) erheblich mehr Bewegung im Drehpunkt und an den Streben erwartet. Hingegen nahm ich das Federungssystem (Rahmengröße M, 68 kg Fahrergewicht) auf den erzwungenen Prügelsektionen weder optisch noch sonst irgendwie gesondert wahr. Andererseits waren ein außerordentlich hoher Komfort an der Gabel und am Heck sehr wohl zu spüren: Die WTB Tubless-Reifen dämpften trotz 3 Bar richtig gut, der Fabric Sattel gab an seinem Heck angenehm nach und die Flex-Eigenschaften des Rahmensets arbeiteten im Sitzen und im Stehen gleichermaßen gut. Welchen Anteil daran der KingPin hatte, vermag ich nicht zu sagen; auf unserer Rumpeldipumpel-Teststrecke schnitt das Rad laut Popometer bisher am besten von allen dort getesteten Gravel- und Allroadbikes ab.
Mit seiner breiten Bereifung, der ausgewogenen Sitzposition, dem sportlichen Handling, dem hohen Komfort und den zahllosen Ösen prädestiniert sich das Topstone nicht nur für knackige Gravelausflüge oder den täglichen Weg zur Arbeit, sondern auch für die nächste Weltreise.