Im welligen XC-Terrain ertappt man sich permanent am Pushen. Ein leichter Zug am Lenker genügt, um die 8.9 kg Lebendgewicht über Wurzel und Fels fliegen zu lassen. Herrlich, dieser Wechsel aus Flow, Beschleunigen und gezieltem Bremsen. Doch bei all dem Spaß sei vor allem für etwas schwerere Piloten etwas zur Vorsicht geraten - denn nimmt der Trail mal die direkte Linie und wird richtig steil, geraten die kleinen 160 mm Scheiben an der Front schon mal etwas aus der Fassung und sorgen für Spannung. Immer wieder braucht es so ordentlich Zug am Hebel, um den Hobel doch noch ums, und nicht ins Eck zu legen. Hier der klare Rat zum Upgrade auf 180 mm Scheiben. Dank der ausgewogenen Position im Rad bleiben beide Räder gut kontrollierbar, auch wenn den schmalbrüstigen Thunder Burts mal wieder der Grip ausgehen sollte. Sei es der Geometrie, den Pneus oder eher den eigenen Fahrkünsten geschuldet, verliert das Gespann aus KTM und Fahrer in allzu technisch schwierigen Passagen und bei langsamer Geschwindigkeit verglichen mit etwa einem Trek Procaliber etwas an Souveränität. Alsbald man aber wieder marathontypisches Terrain erreicht, kehrt das alte Selbstvertrauen rasch zurück.
Die verbaute RockShox RS1 tut ihr übriges dazu, um aus dem KTM eine echte Waffe zu machen. Der Fahrspaß kommt mit dieser Gabel definitiv nicht zu kurz. Ausreichend steif spricht sie fein an und ist, passend zum Myroon, straff abgestimmt. Das Lockout macht seinem Namen alle Ehre und gibt praktisch keinen Federweg frei. Der etwas fummelige Laufradeinbau ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, wer aber bei der dünnhäutigen Serienbereifung bleibt, bekommt auch hier schneller Routine, als es einem lieb ist...