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MUCbike

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50 Excellent

Persönliches

  • PLZ
    85464
  • Ort
    Finsing
  • Bike(s)
    Cube, Specialized, Cannondale
  • Land
    Germany
  1. willst mir hoffentlich damit nicht sagen, dass ich umsonst trainieren?!
  2. So! Herbst ist da und die neue Trainingssaison hat begonnen. Endlich wieder auf der Rolle sitzen und nicht mehr nur in der Sonne die Berge hoch und runter fahren müssen... 😊 Eine sehr geile MTB-Saison liegt hinter mir. Highlights waren eine mehrtägige Mont Blanc Umrundung, eine mehrtägige Dolomitenrunde jeweils mit meiner Liebsten und eine Hand voll Touren um die 3.500hm (unter anderen auch die B-Distanz der SKGT in der individual-Trophy). Insgesamt über 60.000hm mit RR und MTB. Also bestens vorbereitet für lange dunkle Winterabende auf der Rolle. Das Projekt SKGT A-Distanz Ü50 hab ich nun also wieder mit maximalen Elan gestartet. Mal schau’n wie’s läuft. Drückt mir die Daumen!
  3. Ja, hauptsächlich. Entweder MTB oder mit RR Pässe fahren.
  4. ja, ich glaub auch dass es klappen kann. Insbesondere wenn ich bei mTraining noch einen Schippen drauf legen kann. Dauerregen brauch ich trotzdem nicht...
  5. So, und hier noch ein Beitrag zur SKGT A-Distanz. Mein Bericht soll insbesondere die Leser ansprechen, die wie ich auch die 50 bereits überschritten haben und vielleicht mit sich ringen, ob dieses Unterfangen wohl überhaupt möglich sei. Aber wie der Titel schon sagt, das Projekt bleibt zunächst leider unvollendet. Wie alles begann: An einem warmen Frühlingstag im März 2019 in Bassano del Grappa, nach einer traumhaften MTB-Tour auf den Monta Grappa. Der übliche Post-MTB-Touren-Endorphin-Rausch unterstützt durch das ein oder andere kühle Bier führte wohl zu der etwas leichtfertigen und spontanen Zusage, meinen Kumpel im kommenden Jahr bei der SKGT A-Distanz zu begleiten. Soweit, so üblich. Da bin ich nicht der erste und ganz sicher auch nicht der letzte, dem das passiert. Aber zugesagt ist zugesagt, also stürzte ich mich mit Nachdruck in die Vorbereitung auf diese Unsinns-Aktion. Die Basis: Die vorhandene Basis deutet nicht zwangsläufig auf einen Erfolg in diesem Projekt hin: Zum Zeitpunkt der Zusage 51 Jahre alt, keinerlei relevante Rennsport- oder Marathonerfahrung, keine Erfahrung mit regelmäßigen Rad-Training. Nie mehr als 3000hm (hm: Höhenmeter) pro Tag mit dem MTB geradelt. Andererseits mit 68kg zumindest gewichtsmäßig im Rahmen. Und auch das ganze Leben immer sportlich in diversen Disziplinen aktiv. MTB, Laufen, Klettern, Ski, Bergsteigen, … Die fast 30-jährige MTB-Erfahrung beläuft sich auf Touren bis max. 3000hm, zwischen 0 und 60.000hm pro Jahr, sowie mehr oder weniger regelmäßiges Spinning-Training im Fitness-Club 1-2-mal pro Woche. Dazu eine Hand voll Rennen im Jedermanns-Bereich und ein paar Transalps. Also nicht komplett aussichtslos, aber beinahe… Die Vorbereitung: Ich hatte nun etwas mehr als ein Jahr Zeit bis zu meinem Gang auf’s Schafott. Die wollte ich auch bestens nutzen damit ich’s zumindest überlebe, wenn ich’s schon nicht schaffe. Ich begann also zunächst einmal mit Lesen. Insbesondere die Erfahrungsberichte hier im Forum (herausheben möchte ich die sehr guten Berichte von wartikan: https://bikeboard.at/Board/showthread.php?224443-Salzkammergut-Trophy-SKGT-2016-A-Strecke-Bericht) und vom GrazerTourer: https://bikeboard.at/Board/showthread.php?160952-Hilfe-ich-hab-mich-f%C3%BCr-die-A-Strecke-angemeldet Dann noch mehr lesen. Trainingslehren, Trainingsplänepläne, Infos über Ernährung, etc., etc. Was ich nicht gelesen habe: Trainingslehren für ältere Menschen ab 50… Das wollt ich mir dann doch nicht antun. 😉 Ungefähr ab Juni eine erste Gewöhnung an regelmäßiges Fahrradfahren, so dreimal pro Woche. MTB und Rennrad. Im Sommer noch eine schöne Rennrad-Transalp, bissl mehr Fahrrad fahren und anschließend rund 6 Wochen Regenerationsphase (so umschreibe ich das mal, dass ich keine Lust mehr hatte). Immerhin bin ich in dem Jahr 2019 so viel gefahren wie noch nie mit rund 60.000hm und 4.000km. Das Training: Der offizielle Startschuss zum Wintertraining war ein Leistungstest im Labor Ende September. Freundlich ausgedrückt kann man sagen, der Test hat erhebliches Potential nach oben aufgezeigt. 😊 FTP-Wert bei 210W, also rund 3W/kg. Allgemein wenig effiziente Energiebereitstellung. Max. Laktatwert bei rund 12mmol/l, deutlicher Unterschied zw. IAS (180W) und FTP Wert. Max Puls 185. Gut. Jedenfalls meilenweit weg von einer Wettkampf-Form. Aber nicht hoffnungslos... Irgendwo hab ich gelesen, dass eine Leistungszunahme von 10W pro Monat möglich sei. Entsprechend motiviert war ich und entsprechend ambitioniert wurden meine Trainingsziele gesteckt: FTP 270W oder knapp 4W/kg bis zum Tag X im Juli 2020. Das sollte für ein Durchkommen reichen. Schnell war auch klar: Radeln im Winter macht keinen Spaß, also muss eine Rolle her. Die Idee: so viel wie möglich draußen, nur im Notfall auf die Rolle, und im Frühjahr kommt das Ding wieder in den Keller. Die ersten Trainingsblöcke im Herbst hab ich angelehnt an die Trainingspläne aus einem Buch über MTB-Marathon Training. Auf das Spinning einmal pro Woche mochte ich nicht verzichten, dazu kam noch eine harte HiT-Einheit und zwei Grundlageneinheiten auf der Rolle. Auf drei Trainingswochen folgt eine Ruhewoche mit reduziertem Umfang. Mehr ging am Anfang definitiv nicht. Zudem muss sich die Familie auch erst langsam daran gewöhnen, dass sie ab jetzt mit einem Irren unter einem Dach lebt. Das draußen Radeln hab ich gleich gestrichen, weder hatte ich die Klamotten noch die Lust bei Temperaturen unter 7 Grad auf’s Radl zu steigen. Erster Test was ich mir auf dem Radl zutrauen kann war dann ein 8-Stündiger Spinning-Marathon Anfang Dezember. Die Erkenntnisse: · Ich fall zumindest nach 8 Stunden noch nicht vom Fahrrad... · …aber nach 4 Std. war ‚Flasche leer‘ und aus Spinning wurde eher gemütliches „Biergartenradeln“ · …und viel hilft nicht immer viel. Z.B. bei Kohlehydrat-Drinks und -Riegel. Die Details über die Auswirkung auf meinen Stoffwechsel möchte ich den Lesern ersparen. Ergo: Mehr an den Grundlagen arbeiten und Ernährung beim Sport überdenken. Auf Empfehlung hab ich denn einen Drink aus langkettigem Kohlenhydrat getestet, den ich hervorragend auch über viele Stunden vertrage. Schmeckt halt nicht… Ein erster Leistungstest gegen Ende Dezember hat einen FTP-Wert von 225W ergeben. Eine Steigerung von rund 7W pro Monat. Damit kann ich leben. Ab Januar Umstieg auf 5 Trainingseinheiten und 8-9 Stunden pro Woche. Und in jeder Pause-Woche hab ich einen Leistungstest auf der Rolle absolviert. Ab Februar bin ich umgestiegen auf einen Trainingsplan, den die App zu meiner Rolle mitliefert. Der Wochenrhythmus wurde angepasst auf 4 Wochen Training, dann eine Pause-Woche mit nur 3 Einheiten inkl. dem Leistungstest. Weiterhin 5 Einheiten und jetzt rund 9-10 Std. pro Woche. Der Leistungsfortschritt pendelt sich bei 5-7W pro Monat ein. Passt für mich. Ab Anfang März wird das Rennradl wieder aus dem Keller geholt. Es folgen im März und April nebst dem Rollentraining ein paar länger Ausfahrten (2*100km, 2*150km und 2*200km). Auch die langen Distanzen (200km bin ich vorher noch nie gefahren) fühlen sich sehr gut an. Mitte April will ich’s dann wissen. Der Schnee ist soweit weg, dass ich auch wieder mit dem MTB in die Berge kann. Die erste Testausfahrt hab ich gleich mal auf 2.500hm geplant (normalerweise bin ich mit rund 1.500hm in’s Jahr gestartet). Das Training muss ja was bewirkt haben. Und was soll ich sagen: fühlt sich geil an!! Auch weitere Test-Touren mit 3.000 und 3.500hm gingen ziemlich locker. Die Zeiten hochgerechnet passen für eine SKGT–Zeit von rund 15 Stunden. Geil!! Einen 4.000hm-Test muss ich wegen Gewitter leider abbrechen. Aber noch hab ich ja 2 Monate Zeit für die finale Wettkampfvorbereitung. Noch ein offizieller Leistungstest im Labor der meine Tests auf der Rolle so ungefähr bestätigt. Bin jetzt bei einem FTP-Wert von knapp 250W oder 3,6W/kg. Zum Tag X sollten also 260W bzw. 3,8W/kg erreicht sein. Ernüchterung: Tja und dann dämmert sogar mir, dass das mit der SKGT 2020 wohl nix mehr wird. Erst wird der Ötztal Radmarathon (für den ich auch einen Startplatz hatte) abgesagt, dann mit etwas Verzögerung auch die SKGT. Das Projekt SKGT A-Distanz in einem Jahr als über 50-Jähriger ist damit leider gescheitert. Es bleibt leider beim Konjunktiv. Ich denke es wäre möglich gewesen… Die anstehende Wettkampfvorbereitung kommt in’s stocken. Die Motivation sich nochmal maximal zu quälen (und die Familie mit meinem Training maximal zu nerven) fällt in den Keller. Es braucht eine Weile bis ich mich wieder berappelt habe. Was tun jetzt mit meiner tollen Fitness?? Naja, Spaß haben halt. Das Training hab ich wieder deutlich reduziert und jetzt geh ich einfach wieder zum Spaß zum Radeln. Nur halt schneller (und die gewonnene Zeit verbring ich dafür mit meiner Frau auf der Alm-Hütte beim Radler in der Sonne 😊). Und fahr weiter lange Touren. Am vergangenen Wochenende den Klassiker München Gardasee mit dem Rennradl in einem Tag. Von meiner Haustür bis Torbole sind‘s exakt 400km. Ist problemlos gelaufen (und Pizza, Pasta und Bier waren gleich dreimal so lecker). Der Spaßfaktor: Der Spaßfaktor war riesig. Zu sehen, was man für Fortschritte machen kann, ist geil. Jüngere E-Biker auf Wurzeltrail bergauf stehen zu lassen: eine Genugtuung. Stunden auf einer Rolle zu verbringen und stumpfsinnig an die Wand zu starren: unbeschreiblich. Die Rolle steht immer noch im Wohnzimmer. Ist für mich wesentlich motivierender als immer die gleiche Radl-Runde im Freien zu drehen. Ihr könnt‘s glauben oder nicht 😊 Und die Radler-Haxen schau‘n auch viel besser aus… Ausblick: Natürlich starte ich im Herbst wieder mit der nächsten Trainingssession. SKGT 2021 ich komme. Und den Ötzi-Startplatz für 2021 hab ich ja auch sicher. Die Ziele werden natürlich hochgeschraubt. Aus Konjunktiv wird Imperativ. Und mit 4W/kg ist vielleicht auch eine 14er Zeit drin. Ich halte Euch auf dem Laufenden. Fazit: Folgende Schlüsse habe ich für mich daraus geschlossen: Auch mit über 50 darf man sich gerne noch an solch ein spannendes Projekt heranwagen. Auf Grund der etwas verlängerten Regenerationszeit des Körpers sollte man sich aber eine etwas längere Eingewöhnung in ein regelmäßiges Training gönnen. Bei vergleichbaren Voraussetzungen wie meinen ist eine Vorbereitungszeit unter 6 Monaten wahrscheinlich eher unrealistisch. Der Zeitaufwand ist, für jmd. der bisher noch nicht intensiv auf Radeln trainiert hat, enorm. Die Familie muss 100% dahinterstehen, sonst wird das nix (oder man hat zukünftig ganz viel Zeit ohne Familie…). Vielen Dank an meine Frau die die liebst auf der Erde ist!! Es ist unerlässlich, sich eingehend mit Trainingslehre und auch mit Wettkampf-Ernährung zu befassen und diese auch zu testen. Regelmäßige Leistungstests helfen Trainingsfehler zu vermeiden. Der Spaß-Faktor ist gigantisch!!! Viele Grüße vom MUCbiker
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