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Der Gedichte - Thread


Buchdrucker47
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Grüß' dich sehr, du Rad-Poet

immer gut für ein Pamphlet.

 

 

Ganz dicht? Dichter!

 

Wir Rad-Poeten haben's fein:

wir dichten ohne Milch und Kit -

wobei die Luft uns allgemein

nie ausgeht. Hauptsache der Reim spielt mit.

 

Und mit ein bissl Phantasie

und literarischer Lizenz

wird aus der kleinen Landpartie

das Highlight eines mords Events.

 

:qualm:

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  • 2 Monate später...

Ein Wintergedicht (ausnahmsweise nicht von mir):

 

Der Seufzer

 

Ein Seufzer lief Schlittschuh auf nächtlichem Eis

und träumte von Liebe und Freude.

Es war an dem Stadtwall, und schneeweiß

glänzten die Stadtwallgebäude.

 

Der Seufzer dacht an ein Maidelein

und blieb erglühend stehen.

Da schmolz die Eisbahn unter ihm ein -

und er sank - und ward nimmer gesehen.

 

(Christian Morgenstern, Galgendichtung)

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Mit etwas Phantasie

reimt sich drauf auch Milch-Kaffee!

 

(Fantah-sie-eh....)

 

Mit etwas weniger Phantasie

bestell ich Cola und Fanta - sieh!

Denn so vermeide ich armer Knilch

kalten Kaffee mit warmer Milch.

 

(Die phantasievollsten Wesen

können aber Kaffeesudlesen

und errechnen so gleich am Tresen

ihre Kaffee- und sonstigen Spesen!)

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Nachwuchsradfahrer

 

Ob ohne Stützen oder mit,

die Küken strampeln alle mit.

:bike::bike::bike:

 

Das jüngste Entlein reitet stolz

sein neues Laufrad ganz aus Holz.

:king:

 

Über Stock und Stein und Kiesel

saust das Kind flink wie ein Wiesel.

:)

 

Ein anderes Kind auf selber Strecke

fährt langsamer als eine Schnecke.

:o

 

Da rufen andre: Brillenschlange!

Der sieht nicht 'mal die Lenkerstange!

:stichl:

 

Der Knirps denkt: dummes Hundsgebell.

Ich werd am Fahrrad nicht sehr schnell,

ich werde intellektuell! :look:

 

:bike:

Bearbeitet von feristelli
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Eins ums andre Jahr

 

Ich bin beeindruckt, fast betroffen:

Ganz Österreich ist heut besoffen:

Kein Gast wird so (wie sonderbar!)

empfangen wie das Neue Jahr.

 

Hereinspaziert, Zweitausendneunzehn!

Doch mach dir's nicht all zu bequem.

Ich kann in dir nur einen Freund sehn

der bald schon sagt: Jetzt muss ich gehn.

 

Denn keines bleibt, kein Jahr kommt wieder,

als hätte es gar kein Verlangen

darauf, dass Böller, Rausch und Walzerlieder

es noch ein zweites Mal empfangen.

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Natürlich nicht von mir, aber passend, nachdem das Ende in etwas über einem Monat eingeläutet wird. :(

 

HEIMATLIED - WIR MARSCHIEREN SONGTEXT

Wo die Berge steh'n,

so hoch und wunderschön!

Jo, durt is mei Dram,

bin i daham!

 

Wo jeder Skiathlet

über jedem Dichter steht,

sich durch der Schenkel Kraft

ein Denkmal schafft!

 

Wo man vorn einisauft

und hint' sein Freind verkauft

und dann in d' Kirch'n geht,

Vaterunser bet'.

 

Wo man des Jesukind

im Herrgottswinkel find't,

aber andererseits

a's Hakenkreuz!

 

 

Wo die Vergangenheit

nach Auferstehung schreit,

wia's schon amal war,

vor 50 Jahr'!

 

Ref:

Heimatliebe Heimat!

Eines kann ich nicht versteh'n!

Heimatliebe, Heimat!

Warum will ich dich wiedersehn?

 

Assoziale, Radikale

Abnormale, hier im Saale!

Kriminelle Kreatur,

warte, warte nur!

 

Querulanten, Ignoranten

oder gar Sympatisanten!

Lang ist der Gesetzesarm,

fährt Euch in den Darm!

 

Lalala...

 

Anarchisten, Kommunisten!

Ihr werd's uns nix überlisten!

Zehn von uns für an von Euch

wird saub'res Österreich!

 

Hausbesetzer, Gastarbeiter

Punker, Schwule und so weiter!

Zehn von uns für oan von Euch

für neues Deutsches Reich!

 

Lalala...

 

Der Opapa hot damals g'sogt,

tuat's Eich ned echauffier'n:

„A paar Narren mit dem Hackenkreuz,

wos soi do scho passier'n?“

 

Ja so kann man sich irr'n!

Ja so kann man sich irr'n!

Auf amoi war's zu spät,

jetzt schaut der Opa blöd!

 

Ref:

Wir marschiern, wir marschiern,

es vertrocknet unser Hirn,

vorwärts marsch, Delirium,

dumm im Kreis herum.

 

Wir parier'n, funktionier'n,

Orschloch z'samm beim Salutiern!

Ritterkreuz, Gedächtnisschwund,

Kameradschaftsbund!

Lalala...

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  • 4 Monate später...

Bewegung

 

Ein Fahrradfahrer sagt zum andern

beim Blick auf frisch verschneite Wege,

die malerisch durch's Tal meandern,

dass ihn der Anblick sehr bewege.

 

Den anderen bewegen mehr

die Zahlen seiner Leistungsmesser.

Denn Puls und Watt, so rechnet er,

die waren schon um vieles besser.

 

Der dritte ist bewegt vom Blick,

den seine Gattin auf ihn warf

und offen sagte: Viel zu dick!

Weshalb er Sonntags biken darf.

 

Und die Moral von dem Gedicht:

Bewegungsmangel lohnt sich nicht.

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  • 2 Wochen später...
  • 2 Monate später...

Hans schenkt ein Verslein.

 

Liebe tenul und lieber feri, Ihr sollt nicht unenttäuscht bleiben, ebenso an Geistlosem interessierte Boardies.

 

Die Floridsdorfer Schanigärten prosperieren dank meines ewigen Durstes, ebenso die Bierbeschlucknis:

 

Sie war die Mutter meiner Mutter,

das heißt, jetzt wär` sie nicht mehr jung,

sie segelte auf einem Kutter,

das tat sie mit Begeisterung.

sie heuerte als eine Metze,

weil Hure damals nicht gut klung.

 

Wenn and`re Schiffe lautlos sanken,

mit Gold und Silber und Getreide

(oder mit Phalli und Geschmeide),

gerät die Welt durch Sturm ins Schwanken,

dann sank sie seekrank auf die Planken,

fast feige schrie sie, ohne Mut,

wer vögelt heute meine Fut?!

 

Der Kompass zeigte Kurs nach Nord,

es leerten sich die Mannschaftskojen,

und weiterschiffen wäre Mord

nun sprangen alle über Bord.

 

Cordiali saluti,

 

Hans

 

:wink:

[/COLOR]

skelette0217.gif

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"Ihr sollt nicht unenttäuscht bleiben" --- misslungen!

 

Eine doppelte Verneinung zum Doppler Rotwein?

Nach dem vierten Krügerl lässt er uns dann evtl. nicht ganz ohne Unverständnislosigkeit zurück .. :U:

 

Als Poidl-Stammkunde müsstest du den poetischen Haudegen auf seinem Aerorenner eigentlich kennen, oder?

Bearbeitet von feristelli
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Es sprach der Herr in strengem Ton

(Der Vater oder auch sein Sohn,

Vielleicht ein Pfaff, wer weiß das schon):

"Ihr kommt mir nicht so leicht davon,

Ich will mit euch mein Spielchen treiben -

Nicht sollt ihr unenttäuschet bleiben!

Wer's Christentum doppelt verneint

Sei nie unheidnisch nicht mit mir vereint.

Kommt in mein Boot, kommt mir zu danken,

Ich lass es wanken den Seekranken!

Und ehrt die Metzen gleich den Damen

Und ehret meinen Namen!"

Amen.

Bearbeitet von feristelli
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  • 2 Monate später...
  • 2 Monate später...

Die Dichter ham an Vogel ...

 

"Hast an Vogel?" - "Einen Raben!

Hat mir oft den Tag verdorben.

Einen Dodo möcht ich haben,

der ist aber ausgestorben."

 

- - -

 

"Du hast an Vogel!" -- "Ja, aus Bern!

Ein Papagei. Der zwitschert hübsch

und spricht bisweilen auch ganz gern

in einwandfreiem Schwiizerdütsch."

 

- - -

 

"Du hast ein Vogerl!" -- "Das ist wahr!

Das heißt: ich hatte eins, wer's glaubt!

Die Elster, diebisch wie sie war,

sie hat mir den Verstand geraubt."

 

"Und dann?" -- "Ich hab sie ausgelacht:

Viel Beute hast ja nicht gemacht!"

 

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Zurück zum Radsport:

 

(Mit Schüttelreim -- ein altes Laster

vom Radfahren auf dem Kopfsteinpflaster:)

 

Vom Crash mit einer Schwalbe hingen

im Helmvisier zwei halbe Schwingen.

 

Die heilen auch mit Salbe schwer,

Drum wein ich um die Schwalbe sehr.

 

Es tröstet sie, am Floß zu liegen,

und faul zu sein, statt loszufliegen.

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  • 1 Monat später...

(Aus der Zeit noch vor den österreichweiten Ausgangsbeschränkungen und Versammlungsverboten)

Ich möcht am liebsten meine Jausen

auf einem Hochsitz schmatzen.

Da gönn ich mir die schönsten Pausen

und hör allein die Winde sausen

und Vögel fröhlich schwatzen.

 

Da kann ich manchmal Rehe sehen

und Hasen auf dem Feld

und meistens Raben oder Krähen,

die auf dem Feld nach Nahrung spähen,

und heil ist meine Welt.

 

Kaffee wird freilich nicht serviert,

auch keine Wurst mit Kraut.

Doch wird auch nicht politisiert,

und diskutiert und ungeniert

die Faust am Tisch gehaut.

 

Und Mist fällt auch dort keiner an,

vielleicht ein Apfelbutzen.

Den werf ich dann so weit ich kann

in hohem Bogen in den Tann,

wo ihn die Tierlein nutzen.

 

Mit einem Wort: Der Würstelstand

verlockt mich nicht so sehr

als wie ein Hochsitz auf dem Land,

wo ich spontan und kurzerhand

auch ohne Bier einkehr.

 

(Mein Dank gilt Hans, dem ewig Jungen,

für kleine Textverbesserungen.)

Bearbeitet von feristelli
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  • 1 Jahr später...

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