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Nouvelles de France 2011


Ran
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Wieder zurück noch einen kurzen Bericht wie es bei mir so gelaufen ist :

 

Das nichtangekommene Rad hat natürlich meinen Plan für Samstag/Sonntag durcheinandergebrach - angesichts des schönen Wetters wollte ich gleich mit dem Rad durch Paris nach Guyancourt fahren. Der nächste Flieger kam aber leider nicht Sonntag früh sonders abends - also musste ich bei der Radkontrolle auf die Kooperation der Veranstalter hoffen - hat problemlos geklappt.

 

Nach dem Aufbruch der 90 Stunden-Fahrer bin ich dann Richtung Flughafen gefahren und hab um 21 Uhr tatsächlich den Radkarton bekommen. Glüchlicherweise hab ich vom Hotel aus die Visitenkarte eines Taxiunternehmens mitgehabt und dort eines bestellt - bei den Flughafentaxis gabs eine lange Warteschlange. Eine knappe Stuinde später im Hotel hab ich dann noch das Rad zusammenbauen müssen und startfertig machen - war dann eine eher kurze Nacht...

 

Bis Villaines bei km 220 ist es dann flott dahingegangen, da gabs ziemlich optimale Bedingungen. Aber dann kamen die ersten Gewitterschauer und ich hab den Fehler gemacht, die Regenhose anzuziehen die über der Radhose etwas gescheuert hat - das hat dann das Sitzen bei der Rückfahrt erheblich erschwert. Aus den Gruppen hab ich mich versucht herauszuhalten und mein eigenes Tempo zu fahren. Lange vor Tinteniac war es dann wieder trocken und ich habe die nasse Radhose gewechselt - war ein Fehler. Die Nachtfahrt hat mit einem tollen Naturschauspiel begonnen - Wetterleuchten über den ganzen Horizont, hat super ausgesehen. Leider ist - wo Blitze sind - der Regen nicht weit und ich war in Loudeac wieder komplett nass. Dort hab ich zwar trockene Kleidung vom Backdrop-Service ausgefasst aber bin dann schlafen gegangen, weil es weiter geregnet hat.

 

3 Stunden später war der Regen endgültig vorbei und bei guten Bedingungen (nur leichter Gegenwind) ging es nach Brest - die Strecke führte diesmal zum Unterschied von vor 4 Jahren durch den Hafen und durch Teile der Altstadt - war ganz nett. Die Rückfahrt nach Loudeac war dann problemlos - bei leichtem Rückenwind gings recht flott dahin. Aber ich hab das immer gleiche Essen bei den Verpflegungsstationen satt gehabt und hab mich immer nach Alternativen umgesehen - in Loudeac war es dann ein Dönner-Sandwiches mit Pommes dass mir wie eine wahre kulinarische Köstlichkeit vorgekommen ist.

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Wieder ein bissel geschlafen, noch ein letzes Mal frische bzw. wieder trockene Wäsche ausgefasst und dann bei ausgezeichneten Bedingungen und Rückenwind durch die kleinen Dörfer der Bretagne und Normandie. Immer wieder wird Wasser, Kaffee und Kuchen von den Leuten am Straßenrand nicht nur angeboten sondern regelrecht aufgedrängt. Höflich wie ich bin hab ich davon oft Gebrauch gemacht... Auch hier bin ich fast immer alleine gefahren und habe jede Menge 90 Stunden-FahfrerInnen überholt, die - anders als ich - zunehmend in Zeitnot geraten sind. Vor der vorletzten Kontrolle bei km 1090 bin ich 0 km mit Jancarlo (schreibt man den so ?) gefahren, den manche Serenos (und natürlich die Kmetykos) von Cervia kennen - war eine angenehme Unterhaltung. Leider hat der leicht aufgeriebene Hintern (wegen der letztlich unnötigen Regenhosen-Aktikon vom ersten Tag) das Vergnügen etwas getrübt. Ich bin dann noch 3 Stunden schlafen gegangen aber noch in der Dunkelheit wieder nach Dreux aufgebrochen. Offenbar war ich nicht ganz ausgeschlafen, weil ich am Tisch noch einmal eingenickt bin. Etwas unrythmisch (weil ich wegen dem Hintern viel im Stehen gefahren bin) gings dann vorbei an so manchen "Leichen" im Straßengraben, die von der Müdigkeit übemannt wurden, zum Ziel.

 

Fazit : letztlich trotz des Regens am 1. Tag wesentlich bessere Bedingungen als vor 4 Jahren - nur Roswithas Essen ist mir sehr abgegangen. Die Aktion hab ich gestern noch mit einem Spaziergang durch Paris abgeschlossen - Gepäck und Rad wird dankenswerterweise vom Peter Sperling bzw. dessen Betreuer mitgenommen.

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  • 2 Wochen später...

so, nun ein paar Worte von mir zu Paris.

Erst mal danke für die rege Anteilnahme hier im Forum.

 

Vorgenommene Zeit für die Gesamtstrecke war irgendwo im 60er Bereich, bei Idealbedingungen 58 Stunden. Mein Plan war die ersten 220 ohne Halt bis Villaines la Juhel zu absolvieren, danch wollte ich bis Brest durchfahren und in Loudeac, bei der rückfahrt, eine Schlafpause machen, danach die restlichen km absolvieren.

Ich war in der 16 Uhr Startgruppe. Da Markus und ich erst recht spät zum Start gekommen sind ,waren wir im zweiten Block der gegen 16: 30 starten durfte. Davor standen wir aber ca. eineinhalb Stunden in der Sonne. Der Start war wie gewohnt, leider war ich etwas zu weit hinten für meinen Geschmack, aber ich konnte den üblichen Anfangsstürzen soweit ganz gut ausweichen. Zur Hitze kam auch noch Seitenwind, dadurch war das Windschattenfahren auch nicht sehr lustig, eher ein Kampf um jeden guten Platz. Oft wurde Kante über die gesamte Straße gefahren. In Summe waren die Kilometer bis zur ersten Verpflegung sehr schwierig, hauptsächlich wegen der Hitze, und deswegen mußte ich auch bei der Verpflegung anhalten, um mir Wasser zu holen.

Bei der Gelegenheit holte mich Markus ein und wir setzten die Fahrt gemeinsam fort. Für die folgenden Nachtetappen hat sich dann eine tolle Gruppe gefunden. Ein paar Italiener die immer vorne fuhren, dazu auch noch mit einem recht angenehmen Tempo. Mit der Zeit ist die Gruppe dann auch immer größer geworden. Bei Tagesanbruch hat sich die Gruppe aber durch die unterschiedliche Pausengestaltung aufgelöst und so war ich mit Markus (bis auf ein paar wenigen Ausnahmen) bis Brest allein unterwegs. Bei der Rückfahrt hatten wir mit schlechter Sicht (Nebel) über den höchsten Berg der Bretagne zu kämpfen, und mit ein paar Regentropfen bei der Einfahrt nach Carhaix. Da sich das Gewitter mit Blitzen schon ankündigte, haben wir unsere Schlafpause kurzerhand vorverlegt (statt Loudeac). Leider waren sehr viele Radfahre zu diesem Zeitpunkt in Carhaix, daher war kein Bett frei, schlußendlich konnten wir drei Stunden am Boden im Gang vor der Küche schlafen. Gegen 4 Uhr gings dann weiter, der Regen war vorbei, die Straßen allerdings nass. Während wir bereits nach Paris unterwegs waren kamen nocht unzählige Radler die in die andere Richtung unterwegs waren.

In Loudeac machte ich dann eine länger Pause, Kleidung wechseln, duschen usw., Markus ist gleich weiter. Danach war ich meist alleine unterwegs, manchmal hat sich wer für ein kurzes Stück gefunden, aber das war meist nicht für lange Dauer. Ca. 30 km vor Villaines la Juhel hatte ich am Hinterrad einen Patschen, ich glaub mein erster seit 10 Jahren. Reifenwechsel plus Luft an der Tankstelle holen hat dann auch noch eine halbe Stunde gekostet. Toll war auf diesem Abschnitt die Stimmung, immer wieder standen die Leute auf der Straße, hatten Tische aufgebaut, teilweise ihre Garagen mit Betten bestückt usw. die Fahrer waren eingeladen auf Tee, Kaffee ... leider hatte ich es aber schon etwas eilig, daher hab ich die Angebote nicht angenommen. Gegen 23 Uhr war ich dann in Mortagne au Perche, nach einem ausgiebigen Essen wollte ich mich erst noch ein Stündchen hinlegen, änderte dann aber meine Meinung und ging zu meinem Fahrrad. Da ich nicht alleine weiterfahren wollte, stellte ich mich zu zwei Franzosen die ebenefalls gerade im Begriff waren aufzubrechen. Am Anfang gings etwas zäh über die Hügel, aber als es nach Dreux hinaus flacher wurde, fuhren wir auf eine Gruppe Franzosen auf. Und die haben dann auf einmal richtig Gas gegeben, daher hat sich der Schnitt dann auch noch ziemlich verbessert bis Dreux. Nach kurzer Pause sind wir dort wieder zu dritt weiter. Die letzten 60km nach Paris. Die einzige Schwierigkeit war nur noch "la foret". Kurz davor haben wir aber noch zwei Spanier, mit denen ich davor schon nach Mortagne gefahren bin, eingeholt. Zu diesem Zeitpunkt liefs ziemlich gut und wir matchten uns noch die Steigung hinauf bis zu den ersten Siedlungen die das Ende der 1200km ankündigten. Dann 10 km vor Schluß der zweite Reifendeffekt. Ich hab dann bis zum Ziel noch 5 mal aufgepumt, reifen wechseln wollte ich nicht mehr. Gegen 6:40 war ich dann endlich im Ziel. Begrüßt von meiner Frau die etwas früher als geplant nach Paris gekommen war, und die Nacht in der Halle am Zielgelände verbracht hat. Endzeit 62 Stunden und 15 minuten, davon ca. 13 Stunden Pause und Defekt reparieren, sowie eine Fahrzeit von 49 Stunden.

Nächster Versuch 2015 :D

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super, die Berichte aus den verschiedenen Sichtweisen :toll:

habe ja jetzt vier Jahre Zeit zum Überlegen :sm:

 

Wie ich dich einschätze, tätest die Variante vom Andreas wählen .... :zwinker:

 

am Hinterrad einen Patschen, ich glaub mein erster seit 10 Jahren. Reifenwechsel plus Luft an der Tankstelle holen hat dann auch noch eine halbe Stunde gekostet.

 

Ich bin jetzt etwas vorlaut, weil ich mind. 1 Std. brauchen würde - aber ich hab schon gesehen, dass das schneller geht - ich glaub, Andreas fehlt die Übung ... :D

 

Im Ernst: Andreas - gratuliere dir nochmals zur dieser Fahrt - :toll: - und danke für den Kurzbericht!!!! :wink:

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passend zum Fred und zum Tag übrigens:

http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Hauptseite

Rubrik: Was geschah am 6.September :)

 

kannst mit Recht behaupten, dass du bloß 120 Jahre zu spät gestartet bist, sonst würdest du da mit der Bestzeit erwähnt sein :D:D

 

Wahnsinnszeit unter den damaligen Bedingungen (Material, Straßen) :eek::eek:

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Gibt eine inoffizielle Ergebnisliste : http://www.randonneurs.bc.ca/pbp/time_results/2011.html. Interessanterweise war ich nach der eine Stunde langsamer als auf der vom Ferdinand am Samstag ausgehändigten Urkunde...

 

76:42 war die Zeit auf der PBP Homepage, genau wie bei Ferdinand, auf dieser inoff. List 76:43

 

eventuell 76:42:xx aufgerundet auf 76:43 ?

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Interessanterweise war ich nach der eine Stunde langsamer als auf der vom Ferdinand am Samstag ausgehändigten Urkunde...

 

nau, nau, nau - ein Randonneur wird doch nicht "Grescherldrahn" anfangen wegen der Zeit :o - die 600er Liste vom Vorjahr war ja auch fast ein Jahr unter Verschluss und wurde dann scheinbar von Wikileaks aufgedeckt :D;)

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Gibt eine inoffizielle Ergebnisliste : http://www.randonneurs.bc.ca/pbp/time_results/2011.html. Interessanterweise war ich nach der eine Stunde langsamer als auf der vom Ferdinand am Samstag ausgehändigten Urkunde...

 

Ich hab´s - das kann nur so gewesen sein:

 

Ferdinand hat G. einfahren gesehen und geglaubt, G. lässt sich sofort registrieren, und hat sich die Zeit notiert.

 

Dem war aber nicht so, weil G. ausgehungert, abgemagert und fast verdurstet sich sofort mal an den Labestellen bediente, und erst nach knapp einer Stunde in der Lage war, den Registrierschalter aufzusuchen.

 

Tja, leider, leider, Mr. G. ! Wer so leichtfertig wertvolle Randonneurszeit verschenkt, kriegt diese auch NIE WIEDER gutgeschrieben. :aetsch:

 

Ich hoffe, du lernst daraus und machst es 2015 besser. :look:

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