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Alles über Nackenprotektoren, Part 2: Vergleichstest

Nachdem wir voriges Jahr die Nackenprotektoren in Teil 1 des Specials theoretisch unter die Lupe genommen haben, geht es jetzt im Praxistest zwischen Leatt, Alpinestars, Ortema und Atlas ans Eingemachte.
Text: NR22 Fotos: NR22, Ronald Kalchhauser

Wir haben Modelle der gängigsten Hersteller - Leatt, Alpinestars, Ortema und Atlas - getestet. Der spanische Hersteller Moveo sowie EVS reagierten auf unsere Einladung nicht, aber auch sie haben Produkte im Programm.
Die meisten Firmen schickten uns zwei Größen ihrer Stütze, um diese jeweils mit und ohne Rückenprotektor testen zu können. Die Ausnahme macht hier Leatt, da bei deren Protektoren-System eine komplette Ausnehmung für die hintere Bruststütze vorliegt, bzw. dank unterschiedlichster Anpassungsmöglichkeiten die Größe stark verstellt werden kann.
Auf den Runs testeten wir hauptsächlich mit einem Giro Remedy, der keine eigene Anpassung für Nackenprotektoren besitzt, damit aber als gutes Mittelmaß für die Helmvielfalt angesehen werden kann. Auch ein IXS Metis sowie Fox V3 Motocross-Modell kamen kurz zum Einsatz. 


Die beste Nackenstütze hilft aber natürlich im Fall eines Sturzes nicht, wenn man sie nicht trägt. Aus diesem Grund spielt der Tragekomfort eine wichtige Rolle. Im Laufe des Tests haben wir erkannt, dass bereits ein paar Millimeter Unterschied bei Einstellungen, Helmbauweisen - aber auch Körpergröße, Halslänge, natürlich Körperbau sowie Fahrweise bzw. Körperhaltung am Bike - den Tragekomfort, die Sicht(winkel) und Kompatibilität drastisch beeinflussen können.
Nachdem wir nicht zwanzig verschiedene Personen an den Tests teilhaben lassen konnten, beschränken sich die hier versammelten Erfahrungen auf jene von Testern mit Körpergröße um 170 cm und schlankem Körperbau.

Größe & Anpassung

Jede Firma bietet ihre Nackenprotektoren in unterschiedlichen Größen an. Um die Richtige auszuwählen, spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Die offensichtlichsten Anpassungs-Parameter ergeben sich aus dem Brustumfang (dieser wird direkt unter den Achselhöhlen gemessen) und der Körpergröße.
Grundsätzlich bieten die verschiedenen Hersteller Tabellen auf ihren Webseiten oder den Betriebsanleitungen an, welche die Größen ihrer Nackenprotektoren mit unterschiedlichen Brustumfängen korrelieren. Bei Atlas kann man sich ein eigenes Maßband für den Brustumfang ausdrucken (ein bisschen Schnippselarbeit und Klebeband, um es zusammenzusetzen, vorausgesetzt), welches die Maße der Stützen und optionale Einstellungen direkt aufgedruckt hat. Bei Alpinestars gibt es ein Diagramm, in welchen Schritten man die Anpassung vornehmen soll. Ein guter Ratgeber, um zu einem guten Sitz zu gelangen.

  • Größenanpassungstabelle am Beispiel LeattGrößenanpassungstabelle am Beispiel LeattGrößenanpassungstabelle am Beispiel Leatt
    Größenanpassungstabelle am Beispiel Leatt
    Größenanpassungstabelle am Beispiel Leatt
  • Anpassungsvorgang am Beispiel AlpinestarsAnpassungsvorgang am Beispiel AlpinestarsAnpassungsvorgang am Beispiel Alpinestars
    Anpassungsvorgang am Beispiel Alpinestars
    Anpassungsvorgang am Beispiel Alpinestars

Eine weitere Komponente, die allerdings oft vergessen wird, ist die Frage, ob und mit welcher Art von Protektor man die meiste Zeit fährt. Wir haben bereits nach kurzer Zeit feststellen müssen, dass man bei Benützung einer Protektorenweste, oder auch schon bei Verwendung eines Rückenprotektors die Nackenstütze eine Nummer größer wählen muss als ohne Oberkörperprotektoren. Ein Wechsel zwischen Jacke-an und Jacke-aus ist also in der Praxis nicht möglich.
Erwähnt sei an dieser Stelle, dass manche von uns gerne auf das Anlegen von vollwertigen Downhill-Jacken mit Arm-, Brust- und Schulterprotektoren verzichten, aber alle Rückenprotektoren tragen. Eine Verwendung einer Nackenstütze ohne gleichzeitigem Tragen eines Rückenprotektors ist in unseren Augen widersinnig.
Die Idee, dass man einen Nackenprotektor auch unter einer Protektorenjacke tragen kann, oder laut Alpinestars sogar soll, entpuppt sich in der Praxis als problematisch. Entweder man stranguliert sich mit dem Jersey beim Versuch, es um die Nackenstütze herumzufädeln, oder man findet sich mit dem Gedanken ab, ein Muskelshirt-großes Loch anstelle des Kragens zu schneiden. Egal, ob wir versuchten, die Verlängerungen der Nackenstütze (Schulterblattabstützungen bei Ortema und Atlas, Thoratic Strut bei Leatt und Alpinestars) unter den Rückenprotektor zu schieben (wobei dann eben zusätzlich das Jersey in den Weg kam), oder sie außerhalb zu tragen: Der zusätzliche Protektor in Verbindung mit einer Nackenstütze führte jeweils zu haarsträubenden Anpassungsversuchen. Von der Beschaffenheit unseres Nervenkostüms ganz zu schweigen, denn durch die Bewegung auf dem Bike als weiteres Element kann die Stütze leicht aus ihrer korrekten Position gedrückt werden und zu vorzeitigem Kontakt mit dem Helm führen, der nicht nur nervig ist, sondern einen auch in der Sicht einschränken kann.
Positiv aus den Anpassungsproblemen ragt Leatt heraus. Mit seiner neuen Protektorenserie 3DF mit einer kompletten Aussparung für die Thoratic Strut sorgt dieser Hersteller für perfekten Sitz mit und ohne Protektorenweste.
Wir haben deshalb zusätzlich, falls die Nackenprotektoren-Firmen einen passenden Rückenprotektor im Programm hatten, diese in Verbindung mit der Stütze in einer nicht ganz unwichtigen Einzelwertung getestet.

Auch der Helm darf nicht außer Acht gelassen werden und sollte zur Anpassung mitgenommen werden, sind Außenmaße und Formen doch oftmals stark unterschiedlich.
Ist der Nackenbereich einer Stütze weit nach hinten gezogen oder verläuft in einer horizontalen Fläche, schlägt der Helm schnell einmal auf diesem an und kann den Blick auf den Trail stark beeinträchtigen. Manche Hersteller versuchen anscheinend sogar, mit einer Art Extra-Fortsatz am Helm einen früheren Kontakt zwischen Nackenstütze und Helm zu erzeugen. Das gelingt ihnen auch, wie ein Test mit dem IXS Metis Addict zeigte. Unser einstimmiges Urteil: absolut unfahrbar.
Man kann nicht annähernd weit genug vorausschauen, da man sehr schnell im Nacken- und/oder auch Seitenbereich ansteht und in der Bewegung extrem eingeschränkt ist. Sogar ohne Verwendung der Nackenstütze kommt der Fortsatz des Helms zeitweise unangenehm mit dem Hals bzw. Nacken in Kontakt. Dass der Fortsatz eine kleine Spitze im Mittelpunkt aufweist, macht es noch schlimmer.
Wer gerne mit Motocross-Helmen Downhill fährt, wird ebenfalls schneller anstoßen, da die Helmschale meistens tiefer bzw. dicker gebaut ist und der Nackenteil flach verläuft; und auch hier integrieren manche Hersteller extra Fortsätze.
Erklärbar sind diese Konstruktionen dadurch, dass beim Motocrossen die Sitzposition generell aufrechter ist und die Geschwindigkeiten höher sind, wodurch man weiter vorausschauend fährt und man den Kopf nicht so weit in den Nacken legen muss, wie bei einer gut ausgeführten Bereitschaftsposition auf dem Downhillbike mit tiefem Cockpit.

Eine gute Passform ist im Endeffekt Voraussetzung dafür, dass die Nackenstütze ihre Wirksamkeit voll ausspielen kann. Befindet sich zu viel Zwischenraum zwischen der Oberfläche der Stütze und dem unteren Helmrand, kann die Wirksamkeit reduziert oder im Extremfall beinahe eliminiert werden. Ist der Zwischenraum zu knapp, kann die Sicht problematisch eingeschränkt werden.

Alles Wissenswerte zur Theorie von bzw. hinter Nackenprotektoren inkl. facts, figures und Diskussion von Studienergebnissen gibt's in Teil 1 der Nackenprotektoren-Story.

Leatt

Leatt DBX Comp 4

  • Alles über Nackenprotektoren, Part 2: Vergleichstest

Leatt überarbeitete sein bestverkauftes Mountainbike-Modell für 2013 und stattete es mit einigen neuen Features aus. Die vielfache Verstellbarkeit der Stütze weckte unser Interesse und wurde so zur ersten Wahl für unseren Test, auch wenn es noch ein leichteres Carbon-Modell gibt.
Das Material besteht immer noch aus Leatts High Impact Polymer (LHIP), allerdings wurde die Frontseite komplett neu gestaltet und verfügt nun über einen geteilten Aufbau, welcher für besseren Komfort und Sitz sorgt. Auch die hintere Thoratic Strut (jetzt genannt CoreFlex) wurde nach ähnlichem Kriterium erweitert und erlaubt nun, dass sich zwei Hälften - welche nur durch einen weichen Gummi miteinander verbunden sind - durch einen gewissen Flex besser dem Körper anpassen können.
Das Top-Feature ist aber sicherlich, dass sich der hintere Spoiler um 28 mm in seiner Höhe verstellen lässt, um in an Helm, Körperform und Fahrstil besser anpassen zu können. Zusätzlich kann der Winkel der Thoratic Strut zwischen -5, 0, 5, 10 und 15 Grad variieren. Die Länge der Stütze kann durch unterschiedliche Einsätze in 10-mm-Schritten bis zu 30 mm verändert werden.
Eine Tasche ist leider nicht im Umfang enthalten (erst beim Pro-Modell), kann aber nachträglich dazugekauft werden.
Die Leatt Nackenstütze besitzt eine CE PPE 89/686/eec-Zertifizierung für persönliche Schutzausrüstung.

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Anpassung & Anlegen

Durch die verschiedenen Möglichkeiten der Anpassung und weil die Stütze, in drei Teile zerlegt, platzsparend geliefert wird, dauert das erste Setup verhältnismäßig lang.
Mittels vier verschiedener Spacer kann die Länge der Stütze um insgesamt 30 mm verändert werden und somit auf unterschiedliche Brustumfänge justiert werden. Das Modell S/M kann somit auch von Kindern verwendet werden und wächst mit dem Körper mit. Eine weitere Feineinstellung und Zentrierung der Stütze kann durch ein vorderseitige, beidseitige oder rückseitige Anbringung der Keile am Thoratic Strut erzielt werden. Die Schulterhöhe kann nicht dezidiert verändert werden.
Es wird empfohlen, mit einem Winkel von 10 Grad am Thoratic Strut zu beginnen. Hier stellte sich die erste kleine Denkaufgabe, da die Verwendung und Anbringung der verschiedenfarbigen Keile zwar in der Anleitung beschrieben ist, aber manche der Farbmarkierungen falsch notiert sind. Sonst helfen die ausführlichen Beschreibungen aber, die Stütze fachgerecht anzupassen. Durch die verschiedenen Anpassungen kann die Leatt DBX über oder unter Protektoren bzw. Gewand getragen werden.
Der optionale Brustgurt verfügt über Schnellverschlüsse auf beiden Seiten, welche das An- und Ablegen erleichtern. Die Stütze kann durch Verschlüsse entweder auf der rechten oder linken Seite aufgeklappt werden, bzw. im Notfall durch Öffnen beider Verschlüsse komplett geteilt werden.

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Leatt Back Protector 3DF

Ganz neu für dieses Jahr ist die 3DF-Serie von Leatt, bei welcher ein sogenannter 3-dimensionaler Protektor mit flexiblen und stark energieabsorbierenden Eigenschaften bei Aufprällen zum Einsatz kommt. Verpackt in schweißabsorbierendem "MoistureCool", sollten die Teile für beste Kühlung direkt auf der Haut getragen werden. Die Jacke ist relativ leicht und die Protektoreneinsätze sind für den Gang zur Waschmaschine einfach herausnehmbar.
Wem der Rückenprotektor alleine zu wenig ist, der erhält mit der Body Vest 3DF eine Jacke mit Brustschützern (die tief genug angebracht sind, um der Nackenstütze nicht in die Quere zu kommen) oder mit dem Body Protector 3DF eine mit Arm- und Schulterschützern. Auch Hartplastik-Protektorenjacken, bei denen man ein Plastikteil aus dem Nackenbereich komplett entfernen kann, um der Thoratic Strut Platz zu geben, sind im Programm.
Die Schützer besitzen die höchste Level 2-Zertifizierung (CE EN1621-2) für Schutzbekleidung.

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Auf dem Trail

Nimmt man sich genug Zeit für den Anpassungsvorgang, sitzt die Leatt perfekt am Körper. Eines der besten Features - neben den vielfachen Anpassungsmöglichkeiten - ist der Bio-Foam, welcher sich über fast die gesamte Stütze an Ober- Unter- und Innenseite zieht. Dadurch liegt der Nackenprotektor nicht nur sehr bequem am Körper, sondern vermeidet eine Geräuschentwicklung, wenn es zwischen Helm und Stütze während des Fahrens zum Kontakt kommt.
Wir wechselten nach den ersten paar Abfahrten zu einem 0-Grad-Winkel am Thoratic Strut, da sich durch die Position am Bike die Rückenkrümmung verändert und man einen runderen Rücken formt. Damit der Protektor also nicht in seinem Winkel nach vorne gedrückt wird, ist diese Anpassungsmöglichkeit ein gerne gesehenes Feature.
Die Comp IV ist nicht die leichteste Stütze, aber durch ihren perfekten Sitz fällt das Gewicht nicht wirklich auf. Wer auf der Suche nach einer gewichtsoptimierteren Version ist, wird bei der Leatt DBX Pro fündig.

Leatts Protektor fällt in seiner Bauweise über den Schultern relativ hoch aus und kann bei etwas kompakter gebauten Personen im Stand in der seitlichen Sicht etwas einschränken. Durch den veränderten Winkel in der Fahrposition und die rundliche Einbuchtung im Nackenbereich verbessert sich die Rundumsicht.
Die kleinen Extra-Pads, welche an den Rahmen-Verlängerungen liegen und zwischen Neopren und Stütze angebracht werden können, haben wir schnell entfernt und dadurch den Freiraum etwas erhöht. Durch den höhenverstellbaren Spoiler und dessen Ausbuchtung in welcher der Helm Platz findet, hat man ausreichend Bewegungsfreiraum für gute Sicht nach vorne; in manch engen Kurven liegt der Helm jedoch direkt an der Stütze an und erzeugt dadurch etwas Druck auf den Helm. Selbst wenn man an der Stütze ansteht, hilft die Dämpfung des Bio-Foams aber enorm dabei, erst gar nicht über den Nackenprotektor nachdenken zu müssen. Die Bewegungsfreiheit der Arme, der Platz für die Schultern oder die Schlüsselbein ist erstklassig.

Wer nach zusätzlicher Bewegungsfreiheit für den Kopf sucht, der wird vermutlich bei der Leatt DBX Pro Lite fündig. Diese ist auf den Seiten etwas flacher gebaut und das Padding trägt weniger auf, was mehr Bewegungsfreiheit für den Helm bringen sollte.

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In Kombination mit Rückenprotektor

Wie bereits erwähnt, bieten Leatts Rückenprotektoren die Möglichkeit, einen Teil der oberen Schutzschicht abzunehmen. Im Fall der 3DF zieht man einfach einen Abschnitt des Protektors im Nackenbereich aus der Materialhülle heraus und schon sitzt die Stütze perfekt am Körper - so, als ob man ohne Protektor fahren würde. Einzig wenn mehrere Kleidungsschichten und/oder eine Jacke zwischen Nackenstütze und Rückenprotektor liegen, kann es die Thoratic Strut durch die Spannung der Textilien eine Spur vom Körper abheben.
Eigens dafür vorgesehene Laschen auf den Schultern der Protektorenjacke können an einer bestimmten Stelle der Stütze auf der Seite eingehängt werden. Dies geht sich auch beim Tragen eines Jerseys über dem Rückenprotektor aus. Dadurch kann man die Nackenstütze auch ohne zusätzlichen Strap fahren, wenn man will. Wir haben uns manchmal auch für eine Kombination aus beidem entschieden, wodurch sich ein bombensicherer Sitz ergibt.
Ganz perfekt ist der Rückenteil in unseren Augen leider trotzdem nicht, da er im unteren Bereich sehr kurz ausfällt und die gesamte Steißbein- und große Teile der Hüftregion ungeschützt bleibt.
Die Passform, An- und Ausziehkomfort dank durchgängigem Zip an der Front sowie Halt sind hingegen exzellent und sorgen für ungetrübten Tragekomfort den ganzen Tag lang.

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Fazit

Der Vorreiter zeigt mit der Comp IV, wie anpassbar eine Nackenstütze sein kann. Mit dem Überzug - einem unserer Ansicht nach wichtigen und in diesem Test ansonsten nicht gesehenen Feature - zeigt Leatt Sinn für Details. Gekoppelt mit perfektem Sitz und individuellen Anpassungsmöglichkeiten gehört die Comp IV zu den ausgereiftesten und komplettesten Nackenprotektoren am Markt.
Alleine die Höhe der Stütze bei den Schultern, welche nicht wirklich justierbar ist, schränkte bei manchen unserer Tester die seitliche Bewegungsfreiheit und manchmal auch die Sicht nach vorne geringfügig ein, allerdings nicht zu einem Grad, an den man sich nicht gewöhnen kann bzw. welcher mit einem gut abgestimmten Helm höchstwahrscheinlich gar kein Problem darstellt. Wer damit trotzdem nicht zurecht kommt, sollte sich die DBX Pro Lite ansehen, welche bei den Schultern flacher ist und über tiefer gesetztes Padding verfügt.
Das Zusammenspiel mit dem Rückenprotektor ist die durchdachteste Variante von allen in diesem Vergleich getesteten Modellen und in Wahrheit die einzig wahre Lösung, da die komplette Ausnehmung des Rückenteils perfekten Sitz garantiert und man keine verschiedenen Größen der Stütze bei bzw. ohne Verwendung eines Rückenprotektors benötigt.

Tech Specs

HERSTELLERLeatt
www.leatt.com
ModellDBX Ride 4
Preis€ 369,-
GrößenS/M, L/XL
Gewicht844 g (S/M); +53 g mit Brustgurt
Farbenweiß, schwarz
SchlüsselbeinausnehmungJA
SollbruchstellenJA
AnpassungsmöglichkeitenSpoiler Höhe, Thoratic Strut Winkel, Länge Rahmen
Weitere ModelleDBX Pro Lite (€ 499,-), DBX Pro, DBX Ride III, DBX Comp 4 (€ 289,-), DBX Comp III
Protektoren-Modell Back Protector 3DF
Preis € 99,95
GrößenS/M, L/XL, XXL
+sehr gute Anpassungsmöglichkeiten
+angenehm zu tragender Überzug
+keine Geräuschentwicklung bei Kontakt zwischen Helm und Stütze durch Überzug
obaut recht hoch auf Seiten und geringe Höhenanpassung bei Schultern
oleichte seitliche und vorausschauende Sichteinschränkung durch Schulterhöhe in Verwendung mit gewissen Helmen
omittelmäßiges Gewicht

Alpinestars

Alpinestars Bionic Neck Support CF

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Viel Entwicklungs-Know-How floss in die Konstruktion der BNS-Nackenstütze. Gefertigt aus Carbon-Composite, zeigt Alpinestars Top-Modell mit maximaler Steifigkeit des Rahmens auf.
Zwei verschiedene EVA-Schaumstoffe kommen zum Einsatz: ein Härterer bei den Schultern und ein Weicherer bei Brust und Rücken für mehr Komfort. Die Stütze besitzt einen Freiraum oberhalb des Schlüsselbeins, aber auch einen eigenen Schaumstoff, welcher die Aufprallkraft über größere Flächen am Körper verteilt.
Die Thoratic Strut ist mit verschiedenen Biege- und Sollbruchstellen versehen, um vor einer möglichen Überbelastung des Rückens im Extremfall zu schützen.
Zusätzlich ist ein schicke und praktische Tragetasche im Lieferumfang der BNS Carbon enthalten.

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Anpassung & Anlegen

Nachdem sich nur die Höhe der Schulterpolster in drei Stufen variieren lässt, ist die Anpassung schnell erledigt. Durch die drei wählbaren Größen war der Sitz zumindest bei uns sehr gut. Nachdem der Umfang der Stütze jedoch nicht verändert werden kann, sollte man vor dem Kauf wirklich genau wissen, welche Kleidung man trägt, und die Stützte im besten Fall auch vorher in einem Geschäft probieren.
Die BNS Nackenstütze öffnet über ein sogenanntes Pivot Key-System: ein Scharnier auf der Rückseite, wobei man die eine Hälfte zur Seite klappt. Verdreht man bei geöffneter Stellung zusätzlich die Thoratic Strut, tritt das Notfall-System in Kraft und man kann Letzteren abziehen und die Nackenstütze in drei Teile splitten.
Der Verschluss auf der Vorderseite der Stütze kann vor allem mit Handschuhen ein bisschen fummelig sein. Hat man aber das Prinzip der Schnalle einmal verstanden und wartet auf das akustische Einklicken derselben, sollte man keine Probleme mehr haben.

Bei der Befestigung stehen X-Strap (zwei elastische Bänder, welche sich kreuzweise über den Oberkörper legen lassen und auf den Seiten der Nackenstütze einzuhängen sind), A-Strap (ein fix mit der Stütze verbundenes System, welches seitlich über die Brust verläuft) oder kein Strap zur Wahl.
Der Brustgurt kann an der Front und den Seiten mittels Druckknöpfen schließen bzw. öffnen. Beim Anlegen kann es vorkommen, dass sich der Gurt verdreht, da durch die Druckknöpfe eine natürliche Lagerung entsteht, die sich im geöffneten Zustand verdrehen kann. Die hintere Befestigung des Straps am Thoratic Strut könnte etwas durchdachter sein.

Der Hauptteil der Thoratic Strut, welche an Scharnieren befestigt ist und dadurch einen kleinen Spielraum hinsichtlich des Winkels eröffnet, fügt sich in seitlich angebrachte Plastikfortsätze ein.
Unserem Empfinden nach fühlte sich der Winkel etwas zu steil an, wenn die Strut nicht in diese Plastikteile einrastete, was vor allem nach dem Anlegen schnell einmal passiert. Durch erhöhten Druck, bzw. wenn man die seitlichen Plastikteile auseinanderdrückt, schnappt die Thoratic Strut ein und bleibt dann in der Praxis in dieser Position.

Erwähnenswert ist, dass die preisgünstigere BNS SB in insgesamt sechs Größen erhältlich ist. Darunter befinden sich auch Stützen in XXS und XS, welche sich für Kinder und Jugendliche eignen, bzw. XL für besonders groß gewachsene Personen.

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MTB Bionic Jacket for BNS

Die Protektorenjacke ist speziell auch für die Verwendung mit der BNS Nackenstütze entwickelt worden. Am oberen Teil des Rückenpanzers lässt sich eine Platte durch eine Klettverschluss-Verbindung abnehmen, wodurch der Panzer um einiges dünner an der Stelle wird, wo die Thoratic Strut der Stütze aufliegt.
Das Hauptmaterial besteht aus leichtem und ventiliertem Stretch Mesh. Bio-Foam Materialien erhöhen die Atmungsaktivität und Ventilation, und sogar die Brust-, Schulter- und Ellenbogenpanzer sind an weiten Stellen belüftet.
Der Rückenprotektor besitzt einen integrierten Nierengurt und ist aus fünf Platten aufgebaut, die sich der natürlichen Krümmung der Wirbelsäule auf dem Bike anpassen können. Fünf verschiedene Größen helfen dabei, dass die Jacke perfekt sitzt. Ein CE-, bzw. EN1621-1- für Ellenbogen und Schultern sowie EN 1621-2-Zertifikat gibt es obendrein.

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Auf dem Trail

Alpinestars BNS sitzt sehr gut am Oberkörper und verrutscht auch nicht leicht. Wir haben uns nach ein paar Fahrten mit jedem System für den klassischen A-Strap entschieden, der die Stütze gut am Körper fixiert. Das leichte X-Strap-System fühlte sich nach einiger Zeit etwas unbequem unter den Achselhöhlen an, hat aber den Vorteil, dass die Befestigung auch unter dem Jersey getragen werden kann und dann nicht sichtbar ist.
Der Spoiler besitzt eine tief nach unten gezogene Rundung, welcher eine gute Voraussicht gewährleistet. Ein regelmäßiges Anschlagen mit dem Helm bei einer sehr tiefen Bereitschaftsposition beim Downhill kann sie aber dennoch nicht verhindern. Dieses Anschlagen des Helms auf dem Spoiler oder den Seiten der Stütze wird schnell nervig. Zwar gewöhnt man sich mit der Zeit ein wenig an das klackernde Geräusch, aber insgeheim wünscht man sich nach jeder Abfahrt, dass auch hier ein Überzug wie bei Leatt eingesetzt werden würde.
Die Sicht zu den Seiten und dadurch in die Kurven ist sehr gut, und da man die Schulterpolster reduzieren kann, besser als im Vergleich zur Leatt. Hier fühlt man sich etwas weniger im Radius eingeschränkt.

Das Mehrgewicht im Vergleich zu einer Ortema ist zu spüren, bzw. ist die Alpinestars BNS CF trotz Carbons die schwerste Stütze im Test. Allerdings hält sich das Erschöpfungsgefühl durch das Tragen auch nach einem ganzen Tag stark in Grenzen und fällt daher auch nicht besonders ins Gewicht.
Die Bewegungsfreiheit der Arme ist sehr gut, da genügend Platz für die Schlüsselbeine - welche sich bei geduckter Haltung am Lenker anheben - vorhanden ist. Die Schulterpads liegen etwas härter auf der Schulter auf als der Stoff der Leatt, aber auch bei längerem Tragen haben sich keine unangenehmen Druckstellen gebildet.

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Mit Rückenprotektor

Die Passform der Jacke ist generell sehr gut, aber an den Armen auch sehr eng. Das Material ist recht atmungsaktiv. Besonders positiv fällt auf, dass man die Arme und den Rückenprotektor abzippen kann, was für einen breiteren Einsatzbereich sorgt.
Der integrierte Nierengurt am Rückenprotektor ist breit genug, um diesen als solchen auch alleine am Rücken unter einem Jersey zu fixieren.
Durch Abnahme der Platte wird der Protektor zwar dünner, aber nicht dünn genug, um eine gut passende Nackenstütze, welche direkt auf dem Körper getragen wird, auch in Verbindung mit der Bionic Jacket fahren zu können. Hier muss man dann die Stütze eine Nummer größer wählen.

Die ebene Fläche wirkt sich aber positiv auf das Tragen der Stütze aus, da sie besser aufliegt und im Fahrbetrieb nicht so stark von dem darunterliegenden Protektor nach oben geschoben wird. Trotzdem sitzt die Nackenstütze nicht annähernd so gut, als würde sich keine Schicht zwischen Körper und Stütze befinden. Das Bisschen, das die Stütze ab und zu nach oben geschoben wird, reicht, um die Sicht eine Spur mehr einzuschränken als ohne Rückenprotektor.
Zippt man den Rückenprotektor an die gesamte Jacke, sind seltsamerweise die Brustprotektoren nicht weit genug nach unten verlagert, um der Stütze an der Front eine direkte Auflage auf der Brust zu gewährleisten. Selbst wenn man dann bei der Größe der Nackenstütze um eine Nummer aufstockt, spannt sie an der Brust eine Spur zu stark ein, um einen wirklich guten Sitz zu gewährleisten.
Dann müsste man eigentlich die BNS zwei Nummern größer fahren, falls das überhaupt möglich ist (z.B. wenn man ohne Protektorenjacke bereits Size L benötigen würde), und kollidiert auch mit der Empfehlung von Alpinestars, die Stütze nicht auf die Protektoren einer Jacke zu setzen. Ein Paradoxon, dass sich außer mittels eines beherzten Griffs zur Schere anscheinend nicht lösen lässt.

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Fazit

In unserem Fall war der Sitz der Stütze sehr gut, die Notwendigkeit für Feinanpassungen könnte aber mangels Einstellungsmöglichkeiten in der Länge zu einem Problem für manche Fahrer werden. Eine Anprobe sollte diese Frage aber schnell lösen.
Die Kompatibilität mit dem eigenen Rückenprotektor könnte trotz möglicher Abnahme einer Schicht des Rückenteils - um mehr Platz für die Thoratic Strut zu schaffen - besser sein, da ein direktes Aufliegen der Stütze am Körper bessere Ergebnisse zeigt.
Würde die BNS CF über ein Cover am Spoiler und den Seiten verfügen, hätte sie nochmals Punkte gesammelt, da die Geräuschentwicklung bei Helmkontakt etwas nervig sein kann.
Von diesen Details abgesehen, gehörte die Alpinestars BNS in puncto Passform, Bewegungsfreiheit und guter Sichtfreiheit zu den Lieblingen der Testriege und ist definitiv empfehlenswert.

Tech Specs

HERSTELLERAlpinestars
www.alpinestars.com
ModellBNS CF
Preis€ 399,95
GrößenS, M, L
Gewicht1014 g (S), 1083 g (M); +103 g mit Brustgurt
Farbenschwarz/rot
SchlüsselbeinausnehmungJA
SollbruchstellenJA
AnpassungsmöglichkeitenHöhe Schulterpads
Weitere ModelleBNS SB (€ 249,95)
Protektoren-ModellBionic Jacket for BNS
Preis€ 249,95
GrößenS, M, L, XL, 2XL
+sehr guter Sitz
+gute Form des Rahmens erlaubt Bewegungsfreiraum des Helms
+wenig Sichteinschränkung
owenig Verstellmöglichkeiten
okeine optimale Kompatibilität mit hauseigenem Rückenprotektor
-laute Geräuschentwicklung bei Kontakt zwischen Helm und Stütze
-trotz Carbon recht schwer

Ortema

Ortema ONB

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Das Ortema Neck Brace ist aus einem unzerbrechlichen Hochleistungskunststoff gefertigt und bringt ein sehr geringes Gewicht auf die Waage. Durch zwei verschieden dicke, klettbare Schulterpads kann man die Höhe justieren. Die ONB stützt sich durch eine hufeisenförmige Konstruktion am Rücken auf den Schulterblättern ab und liegt dadurch nicht auf der Wirbelsäule auf. Die Kraftübertragung verteilt sich sehr großflächig und es kommt zu keiner punktuellen Kraftspitze im Bereich der Wirbelkörper.
Durch einen Verschluss auf der Vorderseite, welcher mittels Knopf auf der rechten Seiten betätigt wird, kann man die Stütze auf der Front in beide Richtungen aufklappen. Im Notfall kann die Stütze mit einer Notschere an den Scharniergelenken aufgeschnitten werden.
Das Gurtsystem hält die Stütze seitlich an der Brust verlaufend am Körper und ist ein permanenter Teil des Systems.

Die Stützen werden in einem Tragebeutel geliefert und können für einen Aufpreis mit unterschiedlichen Dekorsätzen geordert werden. Innerhalb von zwölf Monaten soll die Stütze bei normalem Gebrauch einem Service unterzogen werden, sonst erlischt jegliche Garantieleistung hinsichtlich eines Verschleißes.

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Anpassung & Anlegen

Erhältlich ist die ONB in vier Größen, wobei S für Kinder und M für Jugendliche oder schlank gebaute Erwachsene entwickelt wurden. Die Schulterpads lassen sich schnell wechseln, sollten aber genauestens angebracht werden, um nicht bei einem Anheben der Arme dem Schlüsselbein in die Quere zu kommen. Auch die Bruststraps sind mittels Klettverschluss schnell in der Länge justiert.
Damit hat es sich auch schon in puncto Anpassungsverfahren. Ein Gutschein für eine kostenlose Nachpassung im Stammhaus oder bei einem Rennen/Event, wo Ortema vor Ort sein sollte, ist im Lieferumfang enthalten. Dabei kann die Stütze durch Erhitzung bis zu einem gewissen Grad angepasst werden, was vor allem bei Benützung mit einem Rückenprotektor Sinn machen kann. Sollte die Stütze mit ihren Standard-Features nicht perfekt passen, lädt Ortema dazu ein, mit dem Händler oder der Firma Ortema Kontakt aufzunehmen, um das Problem zu beheben.

Die Gurte lassen sich auf der Seite durch Schnellverschlüsse bzw. mittig an der Brust öffnen, wodurch man nicht gezwungen ist, irgendwelche Verrenkungen beim Anlegen zu vollführen. Den Hauptverschluss der Stütze selbst kann man leicht zusammenführen, da er ziemlich voluminös ist und auch von alleine einrastet.
Bei Verwendung mit einem Rückenprotektor wie dem Ortema P1-Light muss man die Stütze eine Nummer größer wählen, da es zumindest momentan noch keinen Protektor mit einer Ausnehmung für die Hufeisenform gibt. Die Stütze wird also auf der Außenseite des Rückenprotektors getragen.
Geliefert wird die ONB in einem Nylon-Tragesack, der zum Transport dient.

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Ortema P1-Light Rückenprotektor

Ortema empfiehlt die Verwendung ihrer eigenen Rückenprotektoren oder Brustpanzer mit Benutzung der ONB-Stütze.
Mit Hauptaugenmerk auf geringes Gewicht und sportspezifische Anforderungen geht der P1-Light ins Rennen. Eine wabenartige Struktur des Protektors auf der Innenseite erlaubt diesem, sich gut an die Körperhaltung anzupassen.
Der P1-Light kann mit oder ohne Schultergurte bestellt werden und wird mit einem über Klettverschluss fixierten Nierengurt geliefert.

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Auf dem Trail

Der Spoiler bietet eine horizontale Fläche mit Ausformung nach oben am Ende, was ihn etwas früher in Kontakt mit dem Helm kommen lässt als manch andere Modelle. Hier scheint die Affinität Ortemas zum Motocrosssport durchzuschlagen, wo man aufrechtere Sitzpositionen gewohnt ist.
Auf dem Downhillbike ist also die richtige Wahl des Helmes - am besten mit Abflachung im hinteren Bereich - wichtig. Aber auch in Kombination mit dem Giro Remedy und direktem Tragen auf dem Körper ist die Sicht, vor allem die seitliche, ziemlich gut.

Die Polsterung ist im Vergleich zu anderen Stützen recht weich und sitzt daher angenehm am Körper. Das wirkt sich auch positiv beim Anheben der Arme aus, wobei man zwar in Kontakt mit der Stütze kommt, dies aber nicht unangenehm auffällt. Das Schlüsselbein findet etwas Extra-Platz beim Knick der Stütze; so viel Freiraum wie bei den Mitbewerbern gibt es aber nicht.
Der Winkel der hinteren Abstützungen könnte unseres Erachtens von Haus aus etwas flacher ausfallen, um sich besser an die Krümmung des Rückens in Fahrposition anzupassen. Hier kann aber bei Problemen Ortema etwas behilflich sein.

Die Geräuschentwicklung bei Kontakt mit dem Helm ist etwas gedämpfter als im Vergleich zu Kontakt auf Carbon, könnte aber durch einen Überzug gänzlich eliminiert werden.
Sehr positiv fällt das geringe Gewicht auf, welches einen schneller vergessen lässt, dass man mit einer Nackenstütze unterwegs ist.

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In Kombination mit Rückenprotektor

Auch bei Ortema macht es Sinn, bei Verwendung eines Protektors die nächstgrößere Stütze zu wählen.
Der P1-Light passt sich der Körperform gut an und ist durch seine recht weiche Konstruktion angenehm zu tragen. Verglichen mit andern Protektoren ist er recht schmal gebaut, schützt aber die Wirbelsäule zur Genüge.
Die optionalen extra Gurte im Schulterbereich, mit Lagerung an der unteren Befestigung, halten den Protektor an seinem Platz.

Die Innenform der Rückenabstützung passt sich recht gut jener des Protektors an. Auch in der Breite und Höhe dürfte man die Rückenabstützungen an den Rückenprotektor angepasst haben. Trotzdem wird die Stütze eine Spur steiler nach vorne und oben gedrückt, als mit der kleineren Stütze ohne Rückenprotektor.
In Verbindung mit dem Giro Remedy fühlten wir uns in unserer Bewegungsfreiheit etwas eingeschränkt und in unserer Voraussicht durchaus behindert. Das Ergebnis war, dass der Helm fast permanent mit dem Spoiler in Kontakt war und die Augen permanent stark nach oben schauen mussten, um weit genug den Trail voraussehen zu können. Durch den Druck gegen den Spoiler fühlte man nach den Runs eine deutliche Anstrengung im Nackenbereich.

Wirklich überzeugt sind wir von dieser Kombination also nicht gewesen. Wir würden uns wünschen, dass ein eigener Rückenprotektor mit Ausnehmung für die hufeisenförmigen Abstützungen am Rücken entwickelt werden würde, um die Stütze direkt am Körper tragen zu können.

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Fazit

Der deutsche Spezialist für Orthopädie-Technik und Sport Protection geht mit dem Design der Ortema Neck Brace einen eigenen Weg.
In Kombination mit einem Rückenprotektor schränkte er für unsere Begriffe die Voraussicht etwas zu stark ein; kann man ihn direkt am Körper tragen, macht er seine Sache aber gut.
Aufgrund des flachen Spoilers sollte man aber Obacht auf einen passenden Helm geben, damit man nicht frühzeitig in Kontakt mit der Nackenstütze kommt. Das geringe Gewicht ist ein Plus hinsichtlich Tragekomfort.

Tech Specs

HERSTELLEROrtema
www.ortema.de
ModellOrtema Neck Brace (ONB)
Preis€ 349,– (Dekorsatz + € 34,-)
GrößenS, M, L, XL
Gewicht555 g (M), 591 g (L)
FarbenGrundfarbe schwarz, verschiedenste Dekorkits

SchlüsselbeinausnehmungJA
SollbruchstellenNEIN, aber Verformung zum Abbau von Spannungsenergien
AnpassungsmöglichkeitenHöhe Schulterpads, sonstige Anpassungen nur durch Fachhändler/Ortema selbst
Weitere Modellen/a
Protektoren-ModellP1 Light
Preisab € 99,90
GrößenS, M, M/L, L
+sehr leicht
+ohne Rückenprotektor gute seitliche und genügend Sicht nach vorne
oGeräuschentwicklung bei Kontakt mit Helm
okeine optimale Kompatibilität mit Rückenprotektor
-keine kompatiblen Rückenprotektoren, welche direkten Sitz auf Körper ermöglichen

ATLAS

Atlas Crank Carbon

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Brandneu im Programm der amerikanischen Firma, präsentiert sich die Crank Carbon als leichtgewichtiges Topmodell.
Besonders auffällig ist, dass der Rahmen in zwei Teile gesplittet ist, wobei diese auf der Rückseite nur durch eine flexible Strebe verbunden sind. Dadurch können sich die Hälften besser den Körperbewegungen anpassen und wirken einem möglicherweise beklemmenden Gefühl entgegen.

Am hinteren Spoiler befestigt, befinden sich die Rückenabstützungen. Diese sind mit Pads ausgestattet, welche an den Spitzen mit flexiblen Pads verlängert sind um Komfort und eine große Auflagenfläche zu bieten.
Sie sorgen für einen Transfer der Aufschlagkräfte auf die Schulterblätter und nicht direkt auf die Wirbelsäule. Die Rückenabstützungen sind auf rotierbaren CNC-gefertigten Einsätzen befestigt, welche sich durch 180 Grad-Drehung in ihrem Längenabstand zum Körper ändern - wodurch die Stütze unterschiedlichen Brustumfängen besser angepasst werden kann.
Auch an der Frontseite befinden sich zwei flexibel gelagerte und leicht rotierbare Pads, welche sich auf der Brust abstützen. In ihrer geteilten Bauweise halten sie das Sternum frei und vermindern dadurch die Gefahr eines Bruches desselben. Das flexible Design hilft, Kräfte vom Helm zu absorbieren und dadurch einen Aufprall mit Hyperflexion abzubremsen, ohne für einen abrupten Stopp zu sorgen.
Der Rahmen verfügt zusätzlich für den Fall der Fälle über einen weichen Kinn-/Halsschutz. Das EVA-Padding hilft, Energie zu verteilen und zu reduzieren, bevor sie auf den Körper übertragen wird.

Ein neu entwickeltes ERS-System (Emergency Removal System) ermöglicht es, die Stütze im Notfall mit nur zwei Handgriffen und binnen weniger Sekunden zu entfernen. Durch Festhalten der Hälften und Betätigung des roten ERS-Knopfes an der Vorderseite lässt sich der Rahmen komplett auseinanderziehen und entfernen.
Eine gepolsterte Tragetasche, in der die verschiedenen Pads und Straps Platz finden, ist im Umfang enthalten.

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Anpassung & Anlegen

Die Atlas Stütze kann komplett ohne oder mittels mitgelieferten elastischen Cross-Straps bzw. Brustgurten befestigt werden. Auch die direkte Montage mit einem Protektor steht als Option zur Verfügung.
Mit verschiedenen Schulterpads können insgesamt drei verschiedene Höhen erzielt werden. Der Brustumfang lässt sich mittels der Befestigungen der hinteren Pads anpassen. Die Rotation um 180 Grad erfolgt schnell und sorgt für einen merkbaren Unterschied in der Weitenanpassung.

Das Öffnen und Schließen des Brustgurts kann vor allem mit Handschuhen zu einer etwas hakeligen Geschichte werden, da der Strap direkt auf den Plastikverteiler aufgefädelt werden muss. Aber wirkliche Probleme gab es damit nicht, bzw. kann man von unten einfach in die geschlossenen Straps seine Arme einfädeln.
Die Atlas Stütze hat keine Schnallen oder Scharniere zum Öffnen, man steckt einfach seinen Kopf hindurch.

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Auf dem Trail

Die Stütze liegt fest, sicher und angenehm auf den Pads vorne, hinten und auf den Schultern auf. Die Bauweise fühlt sich recht offen an; zusammen mit dem Flex durch die geteilte Konstruktion ist für gute Bewegungsfreiheit gesorgt.
Obwohl der Rahmen nur minimal breiter ausfällt als Leatts Modell, fällt beim Anheben der Arme vor allem anfangs unangenehm auf, dass man mit den Schultern an den Ecken der Rahmenpolster anstößt. Wir vermuten, dass die Härte der Polster und ihre recht eckige Form den großen Unterschied zur Stoffauflage von Leatt ausmachen.
Man gewöhnt sich allerdings nach einiger Zeit an dieses Gefühl und denkt dann nicht mehr großartig darüber nach, bzw. nehmen Personen mit unterschiedlichem Körperbau dies vielleicht gar nicht war. Auch die seitliche Sicht in Kurven hinein fällt gut aus.
Kommt die Carbon-Oberfläche mit dem Helmrand bzw. Gehäuse in Kontakt, kommt es allerdings zur lautstarkem Klacken. Vor allem im schräg-seitlichen hinteren Bereich wird man schnell genervt. Ein Überzug, der diese Schläge wie bei Leatt dämpft, wäre sehr wünschenswert.

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In Kombination mit Rückenprotektor

Es gibt keinen spezifischen Rückenprotektor von Atlas, weshalb wir mit verschiedenen Modellen getestet haben. Den perfekten Sitz haben wir dabei bei keinem gefunden, und ein Protektor mit Ausnehmung für die Schulterplatten muss erst noch erfunden werden - oder sollte nach den Erkenntnissen dieses Tests erfunden werden.
Für die Kombination aus Atlas Nackenstütze und Rückenprotektor suchten wir uns das günstigere Modell Atlas Crank aus, welches über die meisten Features der Crank Carbon verfügt, aber in Gewicht und Eleganz mancher Detail-Umsetzung etwas zurückstecken muss. Positiv war, dass die Geräuschentwicklung zwischen Helm und dem Kunststoff der Crank etwas gedämpfter war als bei ihrem Carbon-Bruder.

Da der Winkel der hinteren Pads ab einem gewissen Grad einrastet, liegen die hinteren Schulterpads hauptsächlich an ihren Enden auf einem Rückenprotektor durch dessen Rundungen auf. Dadurch sitzt die Atlas Crank nicht mehr optimal an ihrem Platz, obwohl wir die Stütze eine Nummer größer als beim Tragen ohne Protektorenjacke zur Verfügung hatten und die hinteren Pads mit den mitgelieferten Spacern weiter zurückversetzten.
Das Resultat ähnelte dem der anderen Stützen, welche auf einem Protektor aufsitzen: Der Helm kommt im Nackenbereich etwas früher in Kontakt und die Voraussicht wird eingeschränkter.

Atlas arbeitet an der Entwicklung eines eigenen Brustpanzers, dieser wird aber erst nächste Saison auf den Markt kommen. Ihren Empfehlungen nach, haben sie ein gutes Zusammenspiel mit Modellen von SixSixOne, Troy Lee Designs, Bluegrass, Bliss, bzw. Motocross-Protektoren wie Thor oder UFO gefunden.


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Fazit

Das Konzept der Atlas-Stütze gefällt grundsätzlich gut und die innovativen Features machen Sinn. Gedämpft wird dieser Eindruck etwas vom Kontakt der Schultern in der Bereitschaftsposition mit den recht harten Schulterpads. Je nach Körperbauweise glauben wir aber, dass der Effekt unterschiedlich ausgeprägt ist, bzw. gewöhnt man sich nach einiger Zeit daran.
Dazu gesellt sich die starke Geräuschentwicklung bei Kontakt mit dem Helm und geringe Kompatibilität zu momentan erhältlichen Rückenprotektoren. Das geringe Gewicht, bewegliche Brustpads und die geteilte Bauweise tragen im Gegenzug zum Tragekomfort bei und ergeben zusammen mit geringer Sichteinschränkung ein gutes Paket für Piloten, die ohne Rückenprotektoren unterwegs sind.
Wir haben kein besonders gutes Zusammenspiel mit unseren Rückenprotektoren erzielt, nehmen aber an, dass man mit einiger Suche ein passendes Modell finden kann.

Tech Specs

HERSTELLERAtlas
www.atlasbrace.com
ModellCrank Carbon
Preis€ 499,-
GrößenS, M
Gewicht631 g (S); +35 g mit Brustgurt [Atlas Crank: 943 g (M)]

Farbenweiß, schwarz
SchlüsselbeinausnehmungJA
SollbruchstellenNEIN
AnpassungsmöglichkeitenHöhe Schulterpads, Längenabstand
Weitere ModelleCrank (€ 299,-), Tyke Kids
+sehr leicht
+ohne Rückenprotektor gute Voraussicht und seitliche Sicht
orecht teuer
okeine optimale Kompatibilität mit Rückenprotektor
-laute Geräuschentwicklung bei Kontakt zwischen Helm und Stütze
-keine kompatiblen Rückenprotektoren, welche direkten Sitz auf Körper ermöglichen

DAS GROSSE RESÜMEE

Die öfter von Trägern einer Nackenstütze vernommene Behauptung, wonach man im Laufe der Zeit nicht mehr an die Nackenprotektoren denkt, trifft grundsätzlich zu. Über kurz oder lang gewöhnt man sich tatsächlich daran, dass man in Sicht und Bewegung ein bisschen eingeschränkter ist als normal, und vergisst es dann irgendwann komplett.
Zusätzlich passt man nach einiger Zeit auch unweigerlich seine Körperhaltung am Bike etwas an (z.B. durch stärkere Beugung der Knie), um jederzeit genügend Sicht zu haben. Fahrer mit einer tief geduckten Haltung und niedriger Bike-Front werden aber jedenfalls mehr Umstellungsprobleme haben als jene mit aufrechterer Sitzposition und höherem Cockpit.

Die Wahl der richtigen Stütze und eines Helmes, der in Kombination genügend Sichtfreiraum bieten, ist besonders wichtig. Vor allem Leatts Modell ist diesbezüglich mit seinen multiplen Einstellungsmöglichkeiten erwähnenswert, baut aber bei den Schultern etwas höher als die meisten seiner Konkurrenten.
Die geringste Sichteinschränkung provoziert die Alpinestars BNS, welche eine ähnliche Formung der Rahmenoberfläche wie bei Leatt bietet, bei den Schultern jedoch niedriger eingestellt werden kann. Dafür nervt das Modell aber leider beim Kontakt mit dem Helm und bietet insgesamt weniger Verstellmöglichkeiten.
Diese beiden Modelle sind in Verwendung mit einem Leatt 3DF Back Protektor durch dessen Ausnehmung für die Thoratic Strut am besten mit Rückenprotektoren kompatibel.

Wer nach mehr Freiheitsgefühl beim Tragen sucht, der könnte bei Atlas oder Ortema richtig sein. Deren Kompatibilität mit Rückenprotektoren lässt aber aufgrund der Bauweise der Rückenabstützung zumindest momentan noch zu wünschen übrig.

Egal, für welches Modell man sich am Ende des Tages aber auch entscheidet: Mit jeder Stütze fährt es sich im Fall eines Sturzes besser als ohne.



  • 2 Wochen später...
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