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Adidas Evil Eye Evo

Südfrankreich, November 2014. Die Temperaturen sind nach den vorangegangenen, sintflutartigen Regenfällen noch reichlich kühl, der Himmel aber bereits blitzblau. Tief steht die Sonne über den Ausläufern der Monts de Vaucluse und jagt uns ihre spätherbstlichen Strahlen in beinahe rechtem Winkel ins Gesicht. Idealbedingungen für einen Brillentest.
Unsere Wangen leuchten in gesundem Rot. Immerhin haben wir ja bereits den einen oder anderen Meter auf flacher Asphaltstraße bergauf absolviert. Nun scheint die Zeit für die ersten echten Schweißperlen gekommen: Links zweigt ein Schotterweg ab, der alsbald zum schmalen Pfad mutiert. Verkrüppelte Bäume, loses Geröll, mehrere Felsbrocken, das ganze steil bergauf. Wir kurbeln, bis Kurbeln nicht mehr geht. Dann schieben wir.

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  • Begleitet wurden wir von etlichen Profis des Adidas-Teams:Begleitet wurden wir von etlichen Profis des Adidas-Teams:
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  • Justin Leov,Justin Leov,Justin Leov,
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  • Steffie Marth,Steffie Marth,Steffie Marth,
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  • René WildhaberRené WildhaberRené Wildhaber
    René Wildhaber
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  • und Pierre Edouard Ferry.
    und Pierre Edouard Ferry.
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  • Adidas Evil Eye EvoAdidas Evil Eye Evo
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Am Sammelplatz vor Beginn der Abfahrt allenthalben das gleiche Bild: Verschwitzte, schwer atmende Radfahrer, die ihre Brille abnehmen und mit raschen Handbewegungen hin und her schwenken, als wollten sie ihnen etwas von der kühlen Luft rundherum zufächeln.
"Clima Cool Technologie", "integrierte Ventilation", Vakuumeffekt", und jetzt das: angelaufene Scheiben, wohin das Auge schaut. Hat die Technik versagt und Adidas geflunkert? Mitnichten.
"Fogging is a problem that you can never completely stop", formulierte Ben Ashlin bei der vorabendlichen Präsentation der neuen Adidas Evil Eye Evo erfrischend ehrlich. Aber natürlich könne man das Bestmögliche tun, um es zu reduzieren. Bei einstelligen Temperaturen und oberen dreistelligen Pulswerten ist jedoch offenbar Schluss mit lustig.

Die ausgeklügelte Belüftung der aggressiv designten Fullrim-Brille, vom unteren Rahmen über die Scheiben und den Nasensteg bis zum oberen Rahmenteil und sogar am Stirnpolster anhand zahlreicher Schlitze und Öffnungen zu erkennen, war freilich nicht das einzige Thema, dem sich der Global Marketing Manager von Adidas widmete. Immerhin beherbergt der Neuzugang zur Evil Eye Familie sämtliche Technologien, welche die Produktlinie seit ihrer Erfindung zu einem der erfolgreichsten Line-ups am Sektor der Radbrillen werden ließ - und noch einige mehr.

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Zu den auffälligsten Neuerungen zählen die 10-base Vision Advantage Linsen. Dies aber nicht etwa wegen der trendigen, roten Verspiegelung, sondern vielmehr aufgrund ihrer Größe und Form. Mit ihrer starken Wölbung umschließen sie das Auge perfekt und bieten einen Rundumblick, der selbst Chamäleons vor Neid erblassen ließe. Zusätzlich lichtstabilisierend, polarisiert und hydrophob (also dank einer speziellen Beschichtung schmutz- und wasserabweisend), ist Adidas Eyewear der einzige Sportbrillen-Hersteller weltweit, der Filter mit diesen Qualitätsmerkmalen anbietet.
Was Korrekturgläser anbelangt, sind die Scheiben für eine Direktverglasung zu stark gekrümmt. Selbstverständlich können sich Fehlsichtige aber mit optischen Einsätzen (3 Optionen, vgl. Funktionsübersicht weiter unten) behelfen.

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 "Wenn ich nach oben schaue, sehe ich die Helmkante, aber keinen Brillenrahmen." 

Pierre Edouard Ferry, Rampage-Finalist und Nine Knights-Sieger

Der Rahmen, in bewährter Weise aus leichtem, flexiblem und temperaturresistentem SPX-Material gefertigt, setzt die Designsprache der Scheiben eins zu eins fort: kompromisslos, dynamisch, kämpferisch, schnell. Dabei weicht sein Rand aber weiter nach außen, oben und unten denn je. Das Ergebnis: Ein Sichtfeld, das normal nur rahmenlose Brillen bieten können. So behauptet es zumindest Adidas. In Wirklichkeit bleibt am unteren Rand ein Hauch des Polyamid-Konstrukts im Bild; seitlich und nach oben hin ist in Radposition aber tatsächlich nichts vom Rahmen zu sehen.

Ebenfalls deutlich verbessert, nämlich in ihrer Anzahl verdoppelt, wurden die Einstell-Möglichkeiten am Nasenpad. Zu den zwei Weiten durch simples nach innen bzw. außen Drücken der Flügel gesellen sich zwei weitere, weil das asymmetrisch designte Gummi-Teil zur Gänze abnehmbar und seitenverkehrt wieder einsetzbar ist.

  • Alle Funktionen und Farben der Pro-Version. Preis: € 199,-.Alle Funktionen und Farben der Pro-Version. Preis: € 199,-.Alle Funktionen und Farben der Pro-Version. Preis: € 199,-.
    Alle Funktionen und Farben der Pro-Version. Preis: € 199,-.
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  • Alle Funktionen und Farben der Standard-Version. Preis: € 169,-.Alle Funktionen und Farben der Standard-Version. Preis: € 169,-.Alle Funktionen und Farben der Standard-Version. Preis: € 169,-.
    Alle Funktionen und Farben der Standard-Version. Preis: € 169,-.
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Keine zwei Sekunden, nachdem wir die Testbrillen wieder aufgesetzt und unsere Bikes Richtung Abfahrt gelenkt haben, sind die Filter wieder glasklar. Oder hellorange. Oder zartblau. Je nachdem, welches Glas eingesetzt ist. Den Wechsel derselben haben, nachdem die Mär' von der LSD-Trip-würdigen Farbenpracht die Runde gemacht hat, einige von uns tatsächlich einfach unterwegs erledigt - samt Radhandschuhen und fliegendem Puls, weil: kinderleicht. Bügel umklappen, Riegel zurückschieben, Scheibe rausdrücken, andere einsetzen, per Riegel und Bügel wieder blockieren. Klingt fummelig, ist es aber nicht.

 „Der Scheibenwechsel geht so schnell. Das macht's einfach, die Gläser im Rennen zu tauschen.“ 

René Wildhaber, Enduro-Pionier und Megavalanche-Seriensieger
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Der Downhill beginnt sanft und so bleibt Zeit, die fantastische Sicht durch die Polycarbonatscheiben bewusst zu genießen. Die Kontraste sind gestochen scharf, die Blendung durch die tiefstehende Herbstsonne minimal. Was mich persönlich aber am meisten fasziniert: Wir rauschen in ansehlichem Tempo durch schütteren Laub- und Nadelwald. Licht und Schatten wechseln schneller, als mein Hirn denken kann. Normalerweise sind das Bedingungen, die mich, zumal gesegnet mit einem starken Astigmatismus, im Blindflug durchs Gelände pflügen lassen. Durch das rot verspiegelte Teufelszeug hingegen sehe ich die Steine, über die ich gleich anschließend holpere. Mehr als nur einmal bilde ich mir ein, dass ich mit anderen Brillen in diesen Fällen wohl eher gepurzelt wäre ...
Ben Ashlins Worte zum Thema Entwicklungsziel der Evil Eye Evo fallen mir ein: "Giving riders more confidence; allowing them to ride at their best".

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 „Ich mag den Look. Und gut auszusehen, ist ja auch wichtig, nicht wahr?“ 

Steffi Marth, Trek Gravity Girl und 4X-Meisterin
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Die Geschichte der Evil Eye beginnt im Jahr 2000. Wie alle Adidas-Brillen unter Lizenz von Silhouette International im oberösterreichischen Linz designt und gefertigt, markierte die damals revolutionäre Sportbrille den Aufbruch in die Welt der "Wilden": Ein eigenes Freeride- und Downhill-Team, Evil Eye-Trails und -Lines in Bike- und Dirt Parks begleiteten die Markteinführung.
Mit den Jahren folgten weitere Ableger (die Meilensteine: 2002 Modell Explorer; 2006 Modell Climacool; 2011 Modell Halfrim), die teilweise vermehrt Straßenfahrer ansprachen, sodass die Adidas Evil Eye schließlich everybody's darling wurde. Die jüngste Entwicklung visiert nun wieder vorrangig den MTB-Bereich an - und hier vor allem das harte Geläuf.

Fullrim-Brillen liegen im Trend, Enduro liegt im Trend. Es war also naheliegend, die beiden Themen zusammenzuführen und, nachdem "die alte" Evil Eye die Teamfahrer in Sachen Sichtfeld zu sehr einschränkte, etwas Neues zu kreieren.
Wie gelungen der Spagat zwischen Bergauffahren und Bergabbrettern, Transfers und Stages, einem Tag in den Bergen und einem Tag im Wettkampf ist, verdeutlicht die Tatsache, dass Adidas-Teamfahrer wie Justin Leov, René Wildhaber, Pierre Edouard Ferry oder Steffi Marth - allesamt auch im Rahmen der Präsentation persönlich anwesend - beabsichtigen, künftig auf das Zusatzgepäck der Goggle (die ja auch nicht immer perfekte Sicht, aber halt mächtig Schutz gewährt) zu verzichten und Enduro-Bewerbe mit der Evil Eye Evo zu bestreiten.

 „Die Passform ist aufgrund all der Einstellmöglichkeiten einfach toll.“ 

Justin Leov, Enduro-Profi und Trek World Racing-Betreuer
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Mithin liegt's auch nicht an der Brille, dass ich mich in den anschließenden Schlüsselstellen des Downhill etwas unbeholfen anstelle und eher als rote Laterne denn Vorausfahrzeug brilliere.
Aber selbst in der größten fahrtechnischen Not fällt auf: So unruhig kann der Untergrund nicht schlagen, so hoch die Geländekante nicht sein und so plötzlich das Wegschmieren in der Schotterrinne nicht kommen, dass mir die Brille von der Nase rutschen würde.
Kurzum: Die Evil Eye Evo sitzt, passt und hat Luft - bei einem so groß dimensionierten Rahmen und einem so schmalen Kopf (zur Orientierung: beim Halfrim-Modell trage ich Größe XS) durchaus bemerkenswert!

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Fazit

Adidas' Neue macht aus Fahrtechnik-Wapplern jetzt noch keine Freerider und aus NoMan nicht Steffi Marth. Aber sie kann Blinde sehend und Mountainbiker sehr, sehr glücklich machen – speziell jene, die's gern abwärts krachen lassen.

Mit der Evil Eye Evo kommt am 1. Februar eine Brille in den Handel, die für ziemlich jeden Abenteuerspielplatz dieser Welt geeignet scheint. Egal ob Gelände (dort überzeugt sie durch ein enormes Sichtfeld, sichere Passform und astreine Performance) oder Großstadtdschungel (dort sticht sie zwischen all den Hipster-Rauschebärten und Anzugträgern zuverlässig hervor): der Newcomer ist eine gute Wahl.

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Tests/Berichte über

Tja da kann man wieder nur sagen:

Der Job ist hart aber jemand muss ihn ja machen. ;)

Bei den Fotos habe ich gedacht die Brille hilft vielleicht nicht viel aber ein Absenken der Sattestütze bei steilen technischen Stellen sicherlich.

Ansonsten finde ich die Brille wirklich interessant weil meine letzte leider am Strand liegen geblieben ist . Da warte ich noch auf die technische Lösung dass diese dann den Weg alleine zu mir zurück findet.

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  • 2 Wochen später...
  • 2 Wochen später...
... und nach dem dritten ganz-arg-sonnenschein-ausflug bekommt sie nunmehr nebst der im herbst/frühwinter bereits vollauf bestätigten radler-tauglichkeit auch einen hundertprozentigen Schitouren-Tipp. Ausreichend Ventilation auch in meinem Schneckentempo, und das Rundummadum-Glasl macht halt schon ordentlich was her auf blitzweißem Schnee ...
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Hallo!......

 

Hab jetzt schon seit 2 Jahre die Halfrim in Schwarz/ Grün und Hellblau....... Was jetzt mich interessiert ist habt ihr die Brille vorrher probe getragen oder habt ihr die gleiche Grösse bestellt wie bei euren vorigen Brillen..?

 

Und WO habt ihr die Brille bestellt.... Ihr werdet sicher auch auf den Preis schaun wo die Brille am Billigsten ist...... :D

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Was jetzt mich interessiert ist habt ihr die Brille vorrher probe getragen oder habt ihr die gleiche Grösse bestellt wie bei euren vorigen Brillen..?

 

Und WO habt ihr die Brille bestellt.... Ihr werdet sicher auch auf den Preis schaun wo die Brille am Billigsten ist......

 

BB-Redakteure sind, was die Bezugsquellen von Testmaterial angeht, mitunter nicht ganz repräsentativ, sprich: wir wurden direkt vom Hersteller beliefert. In meinem Fall hatte ich im Rahmen des Product-Launches sogar das Privileg, beide Größen probieren und dann wählen zu können. Aber nachdem ich ein sehr schmales Gesicht habe (halfrim: xs), kommt bei adidas bei mir sicher nie größe L in frage. bei anderen dürfte es aber durchaus grenzfälle geben, also vorher probieren ist sicher kein fehler. günstiger gibt's eine neue adidas üblicherweise eher nirgends - zumindest wüsste ich keinen händler, der gleich zum release unter den UVP geht ...

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  • 3 Wochen später...

Weil im Nachbarthread (http://bikeboard.at/Board/Preview-Adidas-Evil-Eye-Evo-th205601) die Frage nach der Kompatibilität der Clip-ins aufgetaucht ist, auch hier die Antwort von adidas eyewear dazu:

 

"Folgende Inserts von den evil eye’s passen auch in die evo: a727, a731, a516 (werden zwischen den Filtern, über der Nase eingeclipst)

Es gibt jedoch einen Clip zur evil eye halfrim (a779) welcher am Nasensteg befestigt wird – dieser passt aufgrund des neuen vierstufig verstellbarem Nasensteg nicht auf die Evo."

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  • 1 Monat später...
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