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Magura TSR eLECT Federbein und TS8 R Gabel

Es war im Jahr 1902 in Wöllersdorf, im Raketendörfl, unweit des heutigen NYX Office, wo die erste Drehstrom-Hochspannungsbahn Österreichs in Betrieb ging. Vor über 100 Jahren wurde so ein nächster Schritt in der Elektrifizierung Österreichs getan, und mittlerweile hat der elektrische Strom in all unsere Lebensbereiche Einzug gehalten - und auch vor dem Mountainbike nicht Halt gemacht.

Weit genug ausgeholt? Dann spannen wir den Bogen von den einstigen Strom-Pionieren zu den aktuellen Elektronik-Pionieren am Fahrrad und wenden uns der neuesten Entwicklung von Magura zu. Mit dem eLECT System bietet Magura ein unkompliziertes elektrisches Gabel- und Dämpfer-Lockout-System. Anders als beim von Haibike, Ghost und Lapierre eingesetzten E:i Shock-System kommt eLECT ganz ohne Kabel aus und funktioniert auch ohne proprietären Computer oder Fernbedienung. Dafür sind im Gegensatz zu e:i Schock auch die Konstruktion und das Zusammenspiel von Dämper und Gabel deutlich einfacher.

 Nehmt aus der Welt die Elektrizität, und das Licht verschwindet... 

H.R. Hertz
Detailansicht
Magura TS8 R 150 27,5"
DetailansichtDie Gabel ist standard-mäßig mit DLO3 ausgestattet. Mit dem Upgrade-Kit wird de Gabel zur eLECT-Gabel und bildet mit dem Dämpfer eine Einheit
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Tech Specs TS R eLECT Dämpfer
DetailansichtDie Automatik im eLECT Dämpfer ist nur in Kombination mit einer eLECT Gabel möglich
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Funktionsweise

Die Funktionsweise ist relativ schnell erklärt: In Gabel und Dämpfer sitzen kleine Elektromotoren und Akkus, die die Druckstufe elektronisch sperren. Gesteuert wird entweder über die Fernbedienung oder im Idealfall über den Neigungs- und Beschleunigungssensor, der in der Gabel sitzt. Damit funktioniert das System in der Theorie auch ohne Fernbedienung und in jedem Fall bleibt das Cockpit schön clean und es sind keine Kabel zu verlegen.

Nachdem alle Komponenten miteinander gekoppelt sind, kann man das System jederzeit in der Horizontalen kalibrieren und während dieses Vorgangs, je nach persönlichen Vorlieben, dem Bike etwas mehr oder weniger Neigung geben, damit in der Ebene das System im Auto-Modus entweder gesperrt oder offen arbeitet. Das initiale Setup ist zwar nicht selbsterklärend und es dauert etwas, bis alle Komponenten miteinander arbeiten, aber danach klappt das Zusammenspiel von Gabel und Dämpfer wie erwartet.

  • Das Setup: Liteville 301 mit TS8R und TSR eLECT
    Das Setup: Liteville 301 mit TS8R und TSR eLECT
    Das Setup: Liteville 301 mit TS8R und TSR eLECT

Das Setup

RahmenLiteville 301 Mk11 titangrau eloxiert by tf-bikesKurbelSram X1 m. Bashguard
SteuersatzSyntace taperedKasetteSram X01
GabelMagura TS8 R eLECT 150mmDämpferMagura TSR eLECT
VorbauSyntace Megaforce 2 60 mm TitanSchalthebelSram X01
LenkerSyntace Vector Carbon 12° High 5SchaltwerkSramX01
GriffeSyntace Moto 33.0Ausfallendenmit Syntace Rockguard
SattelstützeRock Shox Reverb Stealth 150mm KetteSram 1091R
Laufrad vorneSyntace W35 - 32 Speichen titangrau eloxiertLaufrad hintenSyntace W35 - 32 Speichen titangrau eloxiert
Reifen vorneVredestein 27,5x2,35Reifen hintenVredestein Bobcat 26x2,35
SattelSelle Italia SLR XC FlowBremsenAvid Elixir 9 Trail

Vor- und Nachteile

Der größte Vorteil des Magura-Systems im Vergleich zum e:i shock und auch zu manuellen Remote-Lockouts ist, dass es ohne Kabel, Bowdenzüge und externen Akku auskommt und zudem kinderleicht zu montieren ist. Verzichtet man auf die Möglichkeit manuell einzugreifen, kann man auch die Fernsteuerung zu Hause lassen.
Nachteil ist die relativ simple Arbeitsweise im Auto-Betrieb. Es fehlt der Trittfrequenz-Sensor, und so stützt sich der Automatik-Modus einzig auf den Beschleunigungssensor, was in den meisten Situationen ausreicht, aber hin und wieder zu Missinterpretationen des Geländes führt.

Tech Specs TS8 R Federgabel

Federweg150 mm
Steuersatz1 1/8" - 1 1/2" tapered
Länge539 mm von Krone zur Achse
Standrohr32 mm Durchmesser
Achse15 mm Steckachse mit Torx 25 Tool
Gewicht1745 g mit Schnellspanner und ungekürztem Schaft
Betriebszeit eLECTca. 40 Stunden im Automatik-Modus, 60 Stunden im manuellen

Die TS8 R ist mit 539 mm und 150 mm Federweg zirka 13 mm kürzer als die PIKE mit 160 mm Federweg. Dadurch ändert sich die Geometrie des 301er geringfügig. Da ich aber vorne mit 27,5" und hinten mit 26" unterwegs bin, entspricht die jetzt kürzere Gabel in etwa einem Standard-Setup für 26" mit 160 mm Federweg und entsprechend steilerem Lenkwinkel. Im direkten Vergleich ist die Magura TS8 R auch mehr als 100 g leichter.

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Tech Specs TS R eLECT Dämpfer

ArbeitsweiseLuft/Öl-Dämpfung
EinstellungenRebound + Härte manuell, Lockout elektronisch
FunktechnologieANT+
Einbaumaße200x56 mm (Länge / Federweg)
Gewicht311 g
Betriebszeit eLECTca. 40 Stunden im Automatik-Modus, 60 Stunden im manuellen

Automatikmodus - Die 95% Lösung

In der Theorie sieht es so aus, dass die Horizontale die Kalibrierung vorgibt. Geht es bergab, öffnen Gabel und Dämpfer, bergauf sind sie blockiert. Die "Free-Fall und Motion Detection" registriert Stöße und Drops und öffnet ebenfalls den Dämpfer.
In der Praxis ist die Sache leider ein wenig diffiziler. Während unserer ausführlichen Tests war der Automatik-Modus nicht immer, aber doch in den meisten Fällen die richtige Wahl.

Die Einstellung der Waagrechten erfordert Fingerspitzengefühl. Ein paar Zentimeter am Hinterreifen auf oder ab machen einen großen Unterschied im Verhalten. So waren nach dem ersten Setup zwar Gabel und Dämpfer in der Ebene blockiert, machten aber viel zu spät auf, sobald es ins grobe Gelände ging. Doch nach wenigen Versuchen hatte ich ein gutes Setup gefunden.
Vor allem der Lockout am Dämpfer macht in der Ebene oder am Asphalt Sinn und sorgt für ein straffes Hardtail-Feeling trotz mächtig Federweg. Die Gabel hätte ich auch bergauf lieber offen oder auf Plattform, aber im Moment gibt's die Möglichkeit, Gabel und Dämpfer separat zu sperren, nur im manuellen Modus.

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In der Ebene, am Berg und irgendwo dazwischen

Sowohl im Flachen als auch bergauf ist das Fahrwerk also knallhart blockiert. Das sorgt einerseits für mächtig Antritt am Hinterreifen, andererseits ist für kleinere Hindernisse oder Bergauf-Wurzelpassagen der Automatikmodus zu langsam.
Immer wieder erwischte ich mich dabei, wie ich zielstrebig auf kleine Stufen bergauf zufuhr und vom Ruck, der über die schmatzend blockierte Gabel kam, überrascht wurde. Ähnlich ging's mir bei kleinen Stufen, die man im Flachen mit voller Geschwindigkeit nehmen kann. Hier reagierte das eLECT nicht immer, aber doch regelmäßig, zu langsam, sodass man die blockierte Gabel bei Bodenkontakt deutlich zu spüren bekam.

Ein gutes Testszenario waren auch die Stufen am Beginn meiner Hausrunde. Am flachen Asphalt geht's über sechs, sieben Stufen ca. einen Meter nach unten. Bei ausreichend Geschwindigkeit überspringt man die Stufen; die "Drop-Detection" der Gabel reagierte und ich landete gut gefedert und relativ weich wieder am flachen Asphalt. War ich jedoch ein wenig langsamer oder zog ich zu sehr am Vorderrad, hatte die Free-Fall Detection keine Chance und ich bretterte mit blockiertem Fahrwerk die Stufen abwärts, begleitet von einem kräftigen Quietschen der Gabeldichtungen.

Bergab

Kaum neigte sich jedoch das Gelände bergab oder wurde ich von der Gravitation lange genug beschleunigt, öffneten Gabel und Dämpfer komplett und es konnte so richtig zur Sache gehen.
Mechanisch funktionierten beide Komponenten top. Die Gabel mit dem 32 mm Standrohr ist ein wenig zarter besaitet als die PIKE, die alternativ mein 301er ziert, dafür aber mit doppelter Gabelbrücke bestückt, die für ein Plus an Steifigkeit sorgen soll. Durch harte Felssektionen konnte ich das 301er mit diesem Setup mangels Gelegenheit nicht bewegen; für die wurzeligen aber dennoch anspruchsvollen Trails meiner Hausberge war die Steifigkeit der Gabel kein Thema.

Einmal offen, funktionierte der Automatik-Modus wie er soll und blockiert das System erst wieder, wenn es ruhiger wurde und bergauf oder gerade aus ging. Sowohl Progression als auch Ansprechverhalten des Gabel-Dämpfer-Systems waren dabei gut.

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Manueller Modus - Die 5% Lösung

Die manuelle Steuerung des Fahrwerks ist mit der mitgelieferten Funk-Fernbedienung möglich. Mit dieser lassen sich Dämpfer und Gabel als Einheit, aber auch unabhängig voneinander steuern. Einzig der Auto-Modus ist nicht über die Fernbedienung möglich. Hier ist ein kurzer Griff zum Lockout-Button auf der Gabel nötig.

Funktionen der Fernbedienung
  • Lockout Gabel
  • Lockout Dämpfer
  • Lockout komplettes Fahrwerk
  • Rückkehr in Automatikmodus nur über Knopf an der Gabel möglich

In der Praxis habe ich die Fernbedienung so gut wie nie verwendet. Das hat zum einen den Grund, dass der Auto-Modus in den meisten Fällen sehr gut passt, zum zweiten aber auch die Bedienfreundlichkeit der Fernsteuerung nicht optimal ist.
Es gibt weder haptisches noch optisches Feedback, in welchem Zustand sich das System gerade befindet. Mit den dicken Handschuhen ist nicht immer klar, ob die Knöpfe richtig getroffen wurden und so sagt einem nur das Gefühl, ob Gabel und/oder Dämpfer gerade blockiert sind. Hier würde eine LED oder ein Schalter ähnlich wie ein Motorradblinker Abhilfe schaffen, damit man sicher gehen kann, dass der Befehl im System angekommen ist.
  • leider keine optische Anzeige des aktuellen Statusleider keine optische Anzeige des aktuellen Status
    leider keine optische Anzeige des aktuellen Status
    leider keine optische Anzeige des aktuellen Status
  • Lockout vorne, hinten oder überallLockout vorne, hinten oder überall
    Lockout vorne, hinten oder überall
    Lockout vorne, hinten oder überall
  • mit Handschuhen geben die Knöpfe wenig Feedbackmit Handschuhen geben die Knöpfe wenig Feedback
    mit Handschuhen geben die Knöpfe wenig Feedback
    mit Handschuhen geben die Knöpfe wenig Feedback
  • Magura TSR eLECT Federbein und TS8 R Gabel

Fazit

Magura eLect
Modelljahr:2015
Testdauer:3 Monate / 200 km
+kabellose Optik
+Installation
+kein separater Akku
+mechanisches Ansprechverhalten
+Schnellspanner-Werkzeug
oInitiales Setup
oAbhängigkeit von Gabel + Dämper
oReaktionsgeschwindigkeit
-Benutzerfreundlichkeit (Knöpfe/Auto) der Fernbedienung
BB-Urteil:Mechanisch top - Elektronik gut aber mit Verbesserungspotenzial
Magura zeigt mit dem eLect-System eine Richtung, in die es mit dem Thema Elektronik am Bike weitergehen kann. Die Idee, das Fahrwerk elektronisch anzusteuern macht durchaus Sinn, wobei der Teufel im Detail steckt. Nach einer nicht ganz selbsterkärenden Abstimmung von Gabel und Dämpfer funktioniert der Auto-Modus für den Großteil der Trails. Man muss sich in der Theorie keinen Kopf mehr machen über Lockout, Plattform oder offenen Modus, mit dem Automodus ist man fast immer im optimalen Setup unterwegs - und das im Idealfall sogar ohne Fernbedienung. Auch mechanisch gibt es an Dämpfer und Gabel nichts auszusetzen. Dazu kommt die saubere Optik, die ohne Kabel auskommt und eine Akku-Laufzeit, die ausreicht, um nicht täglich an die Steckdose gebunden zu sein.

In der Praxis würden wir uns ein wenig mehr Möglichkeiten der Feinabstimmung für den Automatik-Modus wünschen. Blockierter Dämpfer bedeutet automatisch blockierte Gabel und vice versa. Dies führt dazu, dass man zwar ein ideales Lockout-Verhalten des Dämpfer erzielen kann, aber unter Umständen die Gabel zu spät oder gar nicht öffnet. Gerade im wechselnden Gelände, bei Wurzelpassagen bergauf oder bei kleinen Stufen aus dem Flachen heraus reagiert das eLect einen Deut zu spät.

Die Lösung für dieses Problem ist aktuell der manuelle Modus. Anders als bei mechanischen Lösungen gibt es keinen unschönen Kabelsalat, dafür bietet die elektronische Lösung aber auch kein optisches oder haptisches Feedback über den Zustand des Systems. Man muss im wörtlichen Sinn "erfahren", ob Gabel und/oder Dämpfer gerade blockiert sind oder nicht. Neben etwas größeren Knöpfen wäre irgendeine Art der Anzeige hilfreich, sei es ein mechanischer Schiebeschalter oder eine Locked-LED.

Alles in allem haben die Monate mit der TS8R Gabel und dem TSR Dämpfer viel Spaß gemacht und wir blicken gespannt auf die weitere Entwicklung des Magura eLect Systems und freuen uns schon auf weitere Optimierungen im Software-Bereich.
  • Magura TSR eLECT Federbein und TS8 R Gabel

Danke für den Bericht :toll: (eines Normalsterblichen ;); wobei du dich ja offensichtlich immer mehr zum Semi-Pro entwickelst).

 

Bezüglich Preis konnte ich nur in einem älteren Bericht etwas lesen: € 1.349,- UVP. Wie ist da jetzt der aktuelle Stand (Gabel, Dämpfer, komplett, Nachrüstung...)?

 

Mich interessiert zwar alles rund um's MTB :cool:, aber trotzdem mache ich mir um die Sinnhaftigkeit sehr wohl Gedanken.

Es kommt sicher auf den Einsatzbereich an, aber im Raum Wien bzw Umgebung sehe ich jetzt nicht gerade die Notwendigkeit.

 

Verzichtet man auf die Möglichkeit manuell einzugreifen, kann man auch die Fernsteuerung zu Hause lassen.

Das suggeriert schon fast den Satz: Verzichtet man auf alle mechanischen Teile (Karte, Kompass, Stahlfederung, Schaltung etc) und verlässt sich (nur) auf die Elektronik (die da wären: Navi, Smartphone, elektrische Federung v/h, Schaltung, Reifenluftdruckkontrolle etc) dann kann man seinen Kopf zu Hause lassen :devil: und kann bedenkenlos :f: über alles was sich in den Weg stellt, darüberbrettern :s:.

 

Das muss ein System für die Räßer sein, sprich für die Wettkampf- bzw Rennfahrer, denn die suchen ja auch die schnellste Linie (und den geringsten Widerstand), technische Herausforderungen gehören da eher selten dazu.

 

Aber manchmal/oft muss man ein System einmal selbst erfahren haben um es überhaupt oder besser beurteilen zu können.

Immerhin hätt ich ja schon eine TS6 29er, die für das eLect schon vorbereitet ist...

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Danke fürs Feedback!

 

Nachrüstkit für die Gabel kostet ca. 400 EUR, der Dämpfer ca. 500 EUR und die Gabel mit elect ca. 1000 EUR, ohne elect ca. 700 EUR. Das Kit passt für alle MAGURA TS8 R, TS6 Gabeln und alle Federgabeln ab MY2010.

 

dann kann man seinen Kopf zu Hause lassen :devil: und kann bedenkenlos :f:über alles was sich in den Weg stellt, darüberbrettern :s:.

 

:D ... könnte man so interpretieren. Hab wirklich schon öfter den Kopf zu Hause gelassen und bin dann erst im Downhill drauf gekommen, dass es bergab wohl schlauer wäre, ohne blockierter Gabel und Dämpfer... insofern könnte mir so eine All-in-one-rundum-sorglos-Lösung die Denkarbeit abnehmen ;)

 

Im Moment seh ich abe wie du den Einsatz eher für Racer... auf einem XC-Kurs, mit vielen Bergauf-Bergab-Wechseln und knackigen Antritten.

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stellt sich mir nur die frage:

wozu?

 

Das ist natürlich seine sehr weitreichende Frage ;) In der Theorie eröffnet so ein Fahrwerk bzw. Elektronik generell Möglichkeiten, die weit über ein simples On-Off-Plattform hinausgehen. Ich persönlich steh z.B. auf saubere Cockpits, stell dir vor, es gehen am Lenker nur mehr 2 Bremsleitungen weg statt im Extremfall 7 Kabel (2x Bremse, 2x Schaltung, Remout-Lockout für Gabel + Dämper, Reverb-Kabel).

 

Es ist wie bei allem Fortschritt: Es wird eine Idee verfolgt, die unmittelbar oder in Zukunft Möglichkeiten eröffnet, von denen wir im Moment vielleicht nicht mal träumen. Denk an die Di2-Schaltungen und die durch die Elektronik so viel einfachere Verkabelung bei Zeitfahrrädern. Von der Funktion mal ganz abgesehen.

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mir gingen die von dir angesprochenen möglichkeiten bis jetzt nicht ab

hat mich schon vor fast 10 jahren bei der lefty gewundert

wozu ein elektronischer lockout(?)

 

aufgeräumtes cockpit gut und schön

3 druckstufen reichen mMn

mich stören die 6 hebel an meinem mtb nicht - mich stört auch 2fach bei der kurbel nicht

 

klar weniger würden besser aussehn aber brauch' ich des wirklich?

 

in 5-10 jahren wird man wahrscheinlich ohne elektronik nicht 'mal mehr ein einfaches gabelsetup machen können

da drückst auf die google glass brille (oder was ähnkiches) und das mtb(oder rr) rollt ala kitt/knight rider von allein daher ;)

 

spaß beiseite,

elektronische schaltung geht mir am rr bis jetzt auch nicht ab

nett is es schon - sehr geniale schaltperformance

wenn dann komplett ohne kabel (wifi)

 

 

die gabel würd' mich schon interessieren

aber hald in 29" - sehr nettes gewicht*

gibt's ja schon (ohne eektronik) um 570€ in 140mm

wenn die druckstufe(n) auch wirklich welche sind (nicht so wie beider thor)

Bearbeitet von st. k.aus
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Im Moment seh ich abe wie du den Einsatz eher für Racer... auf einem XC-Kurs, mit vielen Bergauf-Bergab-Wechseln und knackigen Antritten.

 

das seh ich komplett anders. fahre ja grad ein sehr ähnliches setup und bin grundsätzlich begeistert, ganz so potent wie eine pike ist die gabel halt nicht.

unabhängig davon-> das elect zeugs macht mMn für all jene sinn, die bergauf und wieder bergab-fahren. wenn ich alles so einstelle, dass es nicht in der horizontalen blockiert sondern erst dann wenn es ein wenig bergauf geht, habe ich eine super effiziente bergziege die sich, sobald es lustig dahin / runter geht, in ein fully "verwandelt". für den almountain-biker, den toren-fahrer, den wochenend-herumnudler und spazierfenfahrer ist das zeug perfekt! nicht nachdenken obs eben runter, rauf, rüber geht, sondern einfach fahren. für die typischen rauf->runter touren (also einmal zum gipfel und dann einmal runter) ist das elect zeugs cool, weils ich keine hebelei o.ä habe. die Fernbedinung ist (wenn eben so kalibriert wurde das erst im bergauf das zeug blockiert) völlig sinnlos. habe sie nie angegriffen und mir nach der zweiten tour runtergeschraubt....

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das seh ich komplett anders. fahre ja grad ein sehr ähnliches setup und bin grundsätzlich begeistert, ganz so potent wie eine pike ist die gabel halt nicht.

unabhängig davon-> das elect zeugs macht mMn für all jene sinn, die bergauf und wieder bergab-fahren. wenn ich alles so einstelle, dass es nicht in der horizontalen blockiert sondern erst dann wenn es ein wenig bergauf geht, habe ich eine super effiziente bergziege die sich, sobald es lustig dahin / runter geht, in ein fully "verwandelt". für den almountain-biker, den toren-fahrer, den wochenend-herumnudler und spazierfenfahrer ist das zeug perfekt! nicht nachdenken obs eben runter, rauf, rüber geht, sondern einfach fahren. für die typischen rauf->runter touren (also einmal zum gipfel und dann einmal runter) ist das elect zeugs cool, weils ich keine hebelei o.ä habe. die Fernbedinung ist (wenn eben so kalibriert wurde das erst im bergauf das zeug blockiert) völlig sinnlos. habe sie nie angegriffen und mir nach der zweiten tour runtergeschraubt....

 

Dem kann man hinzufügen, dass man ja auch mit herkömmlichen Federelementen kaum noch irgendwas umstellen muss - zumindest mache ich da seit einiger Zeit nichts mehr und fahre Bikes jenseits der 150mm Federweg auf allen möglichen Touren: mal nur je 1x rauf und runter, mal Wienerwald-Abwechslungsprofil.

 

Es geht mir überhaupt nicht ins Hirn, wie ich mich bei Federung und Dämpfung von Elektronik und deren Stormversorgung abhängig mache, zumal es bei Auto und Motorrad, wo die Stormversorgung anders gelöst ist, auch ohne sehr gut geht (und das, obwohl es auch Fahrwerke auch mit Elektroniksteuerung gibt, ist mir bewusst). A propos Stromversorgung: Rocky Mountain lieferte da ja mit der Sherpa-Studie (650b+ und Nabendynamo mit USB am Vorbau) eine geniale Lösung, die mir dann schon wieder besser mit den elektronischen Komponenten gefallen würde. Aber wie man sieht, es ist alles am Anfang, und es wird hoffentlich weiter beide Schienen geben, denen ich beiden eine Existenzberechtigung zugedenke.

Bearbeitet von riffer
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hmm...

 

der unterschied ist schon massiv, und ja, ich bin auch mit mindestens 160mm FW unterwegs... wenn man den unterschied nicht kennt glaubt man es nicht.

 

punkto "abhängig" von Strom und Co.... 40h Akkulaufzeit sollten schon reichen ;)

 

40h am Anfang der Lebensdauer und unter optimalen Bedingungen sowie dem Fakt, dass aufgeladen wurde. Da entscheidet eher die Qualität der Ladestandsanzeige, ob man sich sicher fühlen darf.

 

OK, ich kenne den Unterschied nicht, aber ich habe mit meinem Speed, der Effizienz und dem Komfort bergauf keine Probleme oder offene Wünsche, drum meine ich.

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unabhängig davon-> das elect zeugs macht mMn für all jene sinn, die bergauf und wieder bergab-fahren. wenn ich alles so einstelle, dass es nicht in der horizontalen blockiert sondern erst dann wenn es ein wenig bergauf geht, habe ich eine super effiziente bergziege die sich, sobald es lustig dahin / runter geht, in ein fully "verwandelt". für den almountain-biker, den toren-fahrer, den wochenend-herumnudler und spazierfenfahrer ist das zeug perfekt! nicht nachdenken obs eben runter, rauf, rüber geht, sondern einfach fahren. für die typischen rauf->runter touren (also einmal zum gipfel und dann einmal runter) ist das elect zeugs cool, weils ich keine hebelei o.ä habe. die Fernbedinung ist (wenn eben so kalibriert wurde das erst im bergauf das zeug blockiert) völlig sinnlos. habe sie nie angegriffen und mir nach der zweiten tour runtergeschraubt....

 

In der Theorie wäre es perfekt. Aber es sind mMn im Moment genau die Kleinigkeiten wie "nicht in der horizontalen blockiert", die für mich dann ein bisschen das Haar in der Suppe sind. In meinem Fall muss ich mal 20min auf Asphalt einrollen, bevor ich zu den Trails komm, d.h. entweder sie blockiert in der Ebene automatisch oder ich brauch wieder die Fernbedienung. Und wie im Bericht erwähnt hab ich im Automatikmodus vor der Haustür einen Mini-1m-Drop auf flachem Asphalt, in dem die "Drop-Detection" nicht 100% funktioniert. Da reicht dann auch der Minisprung für eine harte Landung... oder wenn man aus dem Flachen oder leicht bergauf mit Schwung über Wurzeln will... zu 95% funktioniert das, die 5% sind Potential, wenn das mal funkt, wäre das ein Meilenstein. Wobei man sich natürlich auch jetzt schon fragen kann, wie oft diese Ausnahmen wirklich vorkommen...

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ich sehe es so, dass ich alle anderen fernbedienbaren lokout / platform / usw... Konzepte bisher negiert habe weil....

ich zu blöd war sie nach dem rauffahren wieder zu entsperren; den hebel umzulege oder gar die lenkerfernbediung zu betätigen und die gabel wieder auf volle Länge auszufahren. meistens bin ich denn nach einigen Metern (oder kilometern) im ersten schwierigeren Teilstück draufgekommen (jessas, die Gabel geht aber komisch). Deshalb hatte und habe ich wzar allerlei hebelei an den Feder-Komponenten (gsch** CTD Zeugs.. eine passende Einstellung würd mir reichen), nutze sie aber defakto nicht.

Von dem her kann ich mit dem Kompromiss mit der "bergauf-Kalibrierung" gut leben und hätte für mich nur Vorteile.

Würde es das elect in einer Pike-ähnlich performanten Gabel gäben wäre das eine echt gutes System, so scheidet es für mich derzeit aus.

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Sehr interessant zu lesen. aber das "zu spät" oder nicht reagieren könnte bei einem Teil der Zielgruppe (die, die sich nicht auskennen (wollen) mit Setup etc und das im Shop machen lassen, aber alles haben wollen) zu einigen Unfällen führen. Ähnlich meine "Sorge" bei e-bikes. Super, wir müssen nicht mehr so viel treten und können auch auf Almen fahren. Und runter? wie kontrolliert man ein Bike, wie bremst man wenns eng wird (vielleicht kommt ja als nächstes das ABS am Bike)?

 

in Summe sehe ich die Elektrifizierung von Bikes zwiespältig. Wenn ich hier http://www.ducati.at/modelle/multistrada/multistrada-1200.html den Benziner raus nehme und einen E-Motor verbaue habe ich mehr oder wenger das getestete 301er wenn ich einen E-Motor dazuhängen würde. Macht auch alles selber - da muss man kaum noch wirklich fahren können. Wenn das die Entwicklung wäre hätte ich auf Forstwegen immer Angst was mir entgegenkommt :) (im echten Gelände wirds das wohl noch länger nicht geben)

 

Kurzum - ein Bike ist ein Sportgerät bei dem ich Kraft und Kopf einsetzen muss und will um sicher voran zu kommen. Da haben Elektrik und Assistenzsysteme nix zu suchen - bin ich jetz schon Purist? :confused:

Bearbeitet von beba
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