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Liv Avail Advanced 1.0

Liv Avail Advanced 1.0

05.06.15 09:50 20.126Text: NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

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Fotos: Erwin Haiden
Die aus Giant hervorgegangene Damen-Marke vergönnt Frauen schon ab der Mittelklasse Scheibenbremsen. Was das bringt und was der Renner für die genussreiche Langstrecke darüber hinaus zu bieten hat, verrät der BB-Testbericht. 05.06.15 09:50 20.166

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05.06.15 09:50 20.16615 Kommentare NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

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Erwin Haiden
Die aus Giant hervorgegangene Damen-Marke vergönnt Frauen schon ab der Mittelklasse Scheibenbremsen. Was das bringt und was der Renner für die genussreiche Langstrecke darüber hinaus zu bieten hat, verrät der BB-Testbericht. 05.06.15 09:50 20.166

Es war einmal ein Label, das als Damenlinie von Radsport-Gigant Giant gegründet wurde. Dann wurde es erwachsen und wollte seiner eigenen Wege gehen. Designt, entwickelt und geleitet von Frauen, firmiert Liv deshalb seit heuer als eigene Marke, die eines der umfangreichsten Damen-Sortiments der Fahrradbranche anbietet. Freilich wird für die Straßen-, MTB-, Trekking- und E-Bikes von Liv aber weiterhin auf die Expertise und Produktionskapazitäten von Giant zurückgegriffen. Ganz besonders gilt das für den Endurance-Renner Avail, den der Osterhase in der Redaktion vorbeigebracht hat.

Liv-Bikes setzen auf die drei großen F: fit, form, function. Basierend auf umfangreichem Datenbank-Material zu frauenspezifischen Abmessungen und Fahrgewohnheiten wird dieses Konzept im Falle des Avail in ein hochwertiges Monocoque mit ganz eigenem Bauplan gegossen. Kein umlackierter, verkürzter Ableger des „Herren“-Endurance-Modells Giant Defy steht vor uns, sondern eine gänzlich eigenständige Entwicklung mit einem Layup, das den Bedürfnissen und Erfordernissen von Frauen Rechnung trägt – Stichwort Körpergewicht und damit Wandstärken oder Steifigkeit; oder Fahrstil und damit Laufruhe.
Das Steuerrohr fällt relativ hoch aus, der Lenkwinkel entspannt, die Überstandshöhe dank starkem Sloping großzügig. Der Radstand ist verhältnismäßig lang, was definitiv nicht am – wenig überraschend – kurzen Oberrohr liegt. Mit einem geschätzt-gemessenen Stack bzw. Reach von 57 bzw. 37,5 cm ergibt sich eine eigentlich noch moderat-aufrechte Sitzposition. Im Echteinsatz verschiebt sich dieser Befund jedoch nochmals deutlich ins Gemütliche – aber dazu später mehr.

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Das Rahmen des hübschen Lady-Krachers wird in drei Carbonklassen angeboten, allesamt gefertigt im eigenen Werk. Jener des Advanced besteht aus T-700 Fasern und bildet die goldene Mitte der Langstrecken-Linie. Als einziger des Trios ist er in zweierlei Ausstattungsvarianten am Markt, wobei unsere 1er-Version mit mechanischer Ultegra-Schaltung, Giant P R2-Laufradsatz und TRP Spyre Discs die hochwertigere ist.
Scheibenbremsen? Jawohl, richtig gehört. Indem Liv diese am Rennrad noch relativ junge Errungenschaft speziell den Damen zugänglich macht, nimmt die Marke auf jeden Fall eine gewisse Vorreiterrolle ein und demonstriert also Ernsthaftigkeit, was ihr primäres Anliegen betrifft.

 "The brand aims to provide a solution for every type of female rider." 

Amanda Schaper, Global Marketing Manager
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Die Features des Liv Avail Advanced

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Compact Road Design
1997 ist erstmals eine Profi-Mannschaft auf Giant-Rennern mit stark abfallendem Oberrohr angetreten. 20 Jahre später gibt's keinen Grund, die Benefits (kleinere Rahmendreiecke führen zu steiferen und leichteren Rahmen, die sich zudem besser beschleunigen lassen) nicht auch an Freizeitsportler weiterzugeben. Damen genießen zusätzlich die großzügige Überstandshöhe.

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Compliance Tuned Technologie
Das Wort „Komfort“ nimmt man bei Liv irgendwie ungern in den Mund. Zu sehr sieht man das Avail in der Performance-Ecke, um es mit dem Nimbus der soften Sänfte bekleckern zu wollen. Inwiefern „Nachgiebigkeit“ hier das bessere Wort ist, sei dahingestellt. Fakt ist: Via Carbon-Layup und Rohrformen, von den extra dünnen und abgeflachten Sitzstreben über deren tief angesetzte Verbindung mit dem Sattelrohr bis zu den dünnen, leicht gebogenen Gabelscheiden sind allerlei Komfort-Features eingebaut.

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D-Fuse Sattelstütze
Die in den ersten zwei Avail-Produktjahren übliche, flächig-integrierte Sattelstütze ist einem schlanken Rohr mit D-förmigem Querschnitt gewichen, dessen Klemmung sich formschön in den verbindenden Knotenpunkt duckt (weniger schön die Fummelei, wenn man die Stütze nach vollständigem Auszug wieder versenken will, weil der untere Teil des Klemmmechanismus vorklappt und ohne trickreicher Überwindung der Schwerkraft daran kein Vorbeikommen ist). Sie soll Vibrationen effektiv dämpfen, letztlich also ebenfalls dem Komfort dienen.

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Powercore
Eine steife Mitte und somit effiziente Kraftübertragung will der breit (86 mm) und insgesamt massiv ausfallende Tretlagerbereich mit PressFit-Schalen garantieren. Dem elegant ausgeführten Knotenpunkt entspringen weiters asymmetrische Kettenstreben, die zusätzliche Steifigkeit auf der Antriebs- und Stabilität auf der Nicht-Antriebsseite beisteuern.

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Interne Zugführung
Die Bowden von Schaltung sowie hinterer Bremse des Di2-kompatiblen Rahmens werden komplett innen geführt. Zwar gibt's elegantere Einlässe, trotzdem sieht das Endergebnis schick und aufgeräumt aus. Eine Öffnung am Tretlager unten, natürlich abgedeckt, erleichtert den Zugang.

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Scheibenbremse
Bis dato gibt's nur wenige frauenspezifische Rennrad-Rahmen mit Discbrake-Option. Umso ernsthafter scheint man bei Liv an das Thema herangegangen zu sein. Vor allem zu erkennen daran, dass zwei 160er-Scheiben montiert wurden, die - zumal angesichts des durchschnittlich geringeren Körpergewichts von Frauen - allzeit zuverlässige Performance liefern sollten. Und auch die Aufnahmen wirken gelungen: robust, dabei aber dezent.

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Overdrive 2
Schon das bisherige OverDrive-System – Giants patentierte Gabelschaft-Technologie – konnte mit feinen STW-Werten überzeugen. Die überarbeitete Version der Kombi aus überdimensioniertem Steuerkopflager und konischem Steuerrohr soll nunmehr eine um 30% erhöhte torsionale Verwindungssteifigkeit bieten, was vor allem der Lenkpräzision dient.

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RideSense Datentransmitter
Integriert in die Innenseite der linken Kettenstrebe, liefert der drahtlose Sensor Daten zu Geschwindigkeit und Kadenz via ANT+Protokoll. Wir wollen ganz ehrlich sein: Das Ding ist dermaßen klein (und insofern z.B. Treks DuoTrap voraus - Stichwort Speichenabstand nach Magnet-Montage) und unauffällig platziert, dass wir komplett darauf vergessen und es somit auch nicht getestet haben. Aber wird schon funktionieren ...

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On the Road

Alles angerichtet also für einen smooth and gentle ride. Liv selbst empfiehlt das Avail in seiner Web-Präsentation für einen breiten Einsatzbereich "von schnellen Gruppentouren bis hin zu langen Solofahrten." Wir machen die Probe aufs Exempel und sitzen auf.
Während Testerinnen anderer Magazine von einem sofortigen Wohlgefühl berichten, benötigten wir eine Weile, um uns mit der Sitzposition anzufreunden. Nach vorne fällt das Rad überraschend kurz aus, was zwar zu einer nacken- und schulterschonenden Grundhaltung führt und bei vielen Fahrerinnen wohl auch Sitzprobleme von vornherein vermeiden wird. Fürs echte "Andrücken" - das Avail will immerhin ein Performance-Bike sein - ist diese Position aber eher nicht geeignet. Der Versuch, durch Entfernung von Spacern eine sportlichere Note einzubringen, schlug fehl, weil dabei zu viel Gewicht auf die Hände kam. Subjektiv betrachtet, hätte es zumindest einen 2 cm längeren Vorbau benötigt, um das "gestauchte" Gefühl in Ellbogen und Lendenwirbel-Bereich loszuwerden.
Aber derlei Anpassungsschwierigkeiten sind immer wieder Thema bei damenspezifischen Geometrien. Auch diese sind schließlich Endergebnis von Durchschnittswerten, und frau entspricht nun Mal nicht immer in allen Details den Zahlen aus den Datenbanken. Positiv anzumerken ist, dass die Fußspitzen trotz der Kürze nicht Gefahr liefen, in engen Kurven o.ä. am Vorderrad anzustoßen.

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Die relaxte Grundhaltung wirkt atmosphärisch ein bisschen wie Baldrian: Alles easy, alles entspannt, wir bewegen uns lieber stetig als abrupt. Dem entspricht auch das – vor allem den Laufrädern und Scheibenbremsen geschuldete – Gesamtgewicht des Bikes. Mit fast neun Kilo sind eben keine flotten Sprints zu gewinnen oder explosive Antritte zu machen, und auch lange Anstiege erhalten dadurch eine gewisse konditionelle Würze. Dem wirkt jedoch der großzügig bemessene Rettungsanker (32 Z.) auf dem mit Kompakt-Kurbel bestückten Rad effektiv entgegen. Eine Wohltat für noch winterschwache Beine und helle Freude für jene, die im Krafttraining keine Erfüllung sehen.

Seinen leistungsorientierten Anspruch lebt das Avail eher über die inneren Werte aus: An dem Rad wirkt nichts weich oder gar biegsam. Der Rahmen, speziell Tretlager- und Lenkkopf-Bereich, ist spürbar steif und erfolgreich in seinem Bestreben, ankommende Watt auf die Straße zu bringen. Durch den langen Radstand und flachen Lenkwinkel läuft das Avail angenehm ruhig und vermittelt ein bemerkenswert intensives Gefühl von Sicherheit. Gleichzeitig genügen die inkludierten „Nachgiebigkeits“-Features und 25er-Reifen, um in Kreuz und Armen ankommende Vibrationen erfolgreich zu dämpfen und so die Fahrt hinreichend komfortabel zu gestalten.
Außerdem erwies sich der Carbon-Hobel samt Laufradsatz und Pneus als ausgesprochen hart im Nehmen. Im Rahmen der Recherchen zum Kamptal-Regionsreport erklärten wir ihn kurzerhand zum Anyroad-Bike und prügelten ihn hinter Zugpferd Reini Hörmann (dort ist der Windschatten exzellent, aber die Sicht auf kommende Boden-Unebenheiten eher gering) auch über Schotterstraßen, Güterwege und landwirtschaftliche Zubringer. Das Avail dankte es mit Defektfreiheit und einfachem Handling auch auf diesem eher garstigen Terrain.
Das Selbstbild Endurance-Renner erscheint angesichts all dieser Eigenschaften mehr als stimmig.

 Seinen leistungsorientierten Anspruch lebt das Avail über die inneren Werte aus: steif, effizient, laufruhig, hart im Nehmen. 

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Tech Specs

RahmenAdvanced Grade Composite MonocoqueGabelAdvanced Grade Composite mit Hybrid-Gabelschaft, OverDrive-System
GrößenXS/S/MTretlagerShimano integr., BB71
SteuersatzOverDrive2, taperedKurbelShimano Ultegra, 50/34 Z.
VorbauGiant Connect, 8°KassetteShimano 105, 11-32 Z., 11-speed
LenkerGiant ContactKetteKMC X11L
SattelstützeGiant D-Fuse CompositeSchalthebelShimano Ultegra, 11-speed
SattelGiant Contact ForwardSchaltwerkShimano Ultegra, 11-speed
ReifenGiant P-R3, 25CUmwerferShimano Ultegra, 11-speed
LaufräderGiant P-R2 Disc Felgen/Giant Performance Tracker Road Naben, Sapim Race SpeichenBremsenShimano Ultegra/TRP Spyre Disc, 160/160 mm
Gewicht8,83 kg (ohne Pedale)Preis€ 2.099,90

Mitgetragen wird dieser Befund von einem Blick auf die Ausstattung. Der japanisch gebrandete Gruppenmix für die Schaltarbeit (primär Ultegra mit Anleihen bei 105 und KMC) verrichtete nach etwas langwieriger Einstell-Arbeit seine Aufgabe tadellos, zackig und zuverlässig. Der Sattel (zu sehen nur auf den Studio-Bildern, weil während der Action-Shootings gerade ein anderes Fabrikat getestet wurde) wollte bis zum Schluss optisch nicht gefallen, erwies sich trotz relativ weicher Polsterung und "genussorientierter" Formgebung aber als erstaunlich Langstrecken-geeignet. Statt des befürchteten Versinkens gab's beschwerdefreies Sitzen den ganzen Tag.

Und dann natürlich die Scheibenbremsen. Weil Gewichtsfaktor, kann man darüber diskutieren, wie notwendig sie ausgerechnet auf einem Fahrrad für ein durchschnittlich sehr leichtgewichtiges Klientel sind. Uns gefiel noch vor dem ersten Zug am Bremshebel die Tatsache, dass Liv neueste Rennrad-Technologien auch umgehend (und nicht nur im Top-Segment) Frauen zugänglich macht. Dann sammelten die Disc-Stopper Punkte durch die Tatsache, dass sie keine zehn Bremsvorgänge benötigten, um eingefahren zu sein. Kontinuierlich steigerten sie anschließend ihre Sympathie-Werte durch exzellent dosierbares, am Renner bislang ungekannt kräftiges und vor allem auch bei Nässe quasi unverändertes Zupacken. Last but not least: Bislang nichts zu hören, sehen, spüren von jenen Troubles, die uns so gerne bei MTB-Scheiben begleiten: quietschen, schleifen, ölen ... (Letzteres wird auch nie passieren, handelt es sich bei den Tektros doch um ein mechanisches System). Und auch zum Überhitzen haben wir die Scheiben noch nicht gebracht.

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Diese solide Brems-Performance ist mitentscheidender Faktor für die letzten Ausführungen in Sachen Praxis-Erfahrungen: Bergab schlägt die wahre Stunde des Avail. Denn lange läuft, und das gut und ruhig. Außerdem fühlt sich die Unterlenker-Position für die Haupttesterin ungleich stimmiger an als der Obergriff. Hier scheinen die Proportionen besser zueinander zu finden und das Bike liegt herrlich sicher in der Hand. Noch selten haben wir uns in der Vertikalen auf einem „fremden“ Rad so schnell wohl gefühlt. Gepaart mit dem beruhigenden Wissen über die Existenz einer ausgesprochen zuverlässigen Bremsanlage im Hinterkopf, wurden Highspeed-Passagen bald absichtlich gesucht, um den Geschwindigkeitsrausch entsprechend auszukosten.
Zackiges Einlenken und In-die-Kurve-Legen zählt hingegen weniger zu den Spezialdisziplinen des Liv-Renners. In echten Serpentinen oder auch auf verschlungenen Radwegen braucht's deshalb etwas mehr Körpereinsatz, um die Richtungsänderung einzuleiten bzw. durchzuführen.

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Fazit

Liv Avail Advanced
Modelljahr:2015
Testdauer:2 Monate, ca. 800 km
+hochwertiger Rahmen, sauber verarbeitet
+gefällige Optik
+hohes Sicherheitsempfinden
+einfaches Handling
+Bremsperformance
+robustes, stimmiges Gesamtpaket
oGeometrie - frauenspezifisch ist kein Passform-Automatismus
oDefiniere Endurance: Langstrecke ja, Wettkampf nein
-Gewicht
BB-Urteil:Genussorientiertes Tourenbike mit vielen Sicherheitsreserven

Wer mit der frauenspezifischen Geometrie zurecht kommt, findet im Liv Avail einen etwas pummeligen, dafür mit neuester Technologie ausgestatteten Begleiter für jeden Tag.

Gerne darf dieser auch von Sonnenauf- bis -untergang dauern, denn für die genussreiche Langstrecke (nicht zu verwechseln mit Marathons und ähnlichen Wettkampf-Formaten) ist frau dank relaxter Sitzposition, effizientem Fahrwerk, komfortablen Extras und solider Ausstattung gut gerüstet. Das i-Tüpfelchen sind die Scheibenbremsen, die auch bei Regen, Gewitter, und was sonst noch an einem langen Outdoor-Tag daherkommen kann, kraftvoll zubeißen.

Überzeugend sind darüber hinaus die Nehmerqualitäten des Carbon-Rahmens und der Giant-Laufradgarnitur samt -Reifen, die allesamt auch Abstecher auf steinige Wege und Schotterstraßen unbeschadet überstehen.

Am besten kann das Endurance-Bike seine positivsten Eigenschaften - Laufruhe, sicheres Handling - in Highspeed-Passagen bergab ausspielen, der Weg dorthin sollte hingegen aus Gewichts- und Geometriegründen eher gemütlich angelegt werden. Eine 11-32er-Kassette hilft aber dabei.

Livs Behauptung, das Avail würde auch bei schnellen Gruppentouren glücklich machen, stimmt somit nur, wenn dieselben in der Ebene verlaufen. Denn einmal in Schwung gekommen, rollt der Disc-Renner tatsächlich gut, schnelle Richtungswechsel wird er hingegen, auch geometrie-bedingt, nie wirklich lieben.

Wer's agiler will: Mit einem etwas tieferen Griff in die Geldbörse (Avail Advanced SL) ließe sich ein gutes Kilo einsparen. Allerdings ist dieses Modell europaweit bereits ausverkauft und erst 2016 wieder verfügbar.

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kleinere Rahmendreiecke führen zu steiferen und leichteren Rahmen, die sich zudem besser beschleunigen lassen

Das der Rahmen steifer und ggf. auch leichter wird leuchtet ein. Wieso er sich aber schneller beschleunigen lassen soll (abgesehen vom Gewicht) erschließt sich mir nicht so ganz. Ein geändertes Verhalten beim Wiegetritt oder in Kurven durch einen anderen Schwerpunkt könnte ich mir erklären.

 

Ansonsten tun mir die Frauen leid, wenn solch ein Rad schon zu den besseren gehört. Mir jedenfalls gefällt das Teil überhaupt nicht.

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Das der Rahmen steifer und ggf. auch leichter wird leuchtet ein. Wieso er sich aber schneller beschleunigen lassen soll (abgesehen vom Gewicht) erschließt sich mir nicht so ganz. Ein geändertes Verhalten beim Wiegetritt oder in Kurven durch einen anderen Schwerpunkt könnte ich mir erklären.

 

Ansonsten tun mir die Frauen leid, wenn solch ein Rad schon zu den besseren gehört. Mir jedenfalls gefällt das Teil überhaupt nicht.

 

 

Die Gedanken einer Frau, der Magen einer Sau, der Inhalt einer Worscht - werden nie erforscht ;o)

 

Scherzerl..ich denke das dauert noch ein wenig, bis die Hersteller sich trauen, auch ein wenig forscher an das Design u High End Ausstattung für echt ambitionierte Rennradfahrerinnen gehen…ich bin natürlich nicht auf dem LIV gesessen, aber was ich bei den Ausfahrten so gesehen habe, macht es sich auf jedem Terrain halbwegs gut und ist ein echter Allrounder - die Pose ein bissl zu wenig sportlich und somit nicht High End wettkampftauglich, für Gran Fondo, Ranndoneur oder Marathon ist es aber sicher sehr gut geeignet…

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Kann mir jemand erklären warum all diese Radln für diese sogenannten "Frauen" ein kurzes Oberrohr haben?

Ich beobachte, dass Frauen im Schnitt kleiner sind als Männer. Kleinere Menschen haben meist proportional kurze Beine und einen langen Oberkörper. Man muss ja seine Organe wo unterbringen. Jetzt haben die wahrscheinlich auch kürzere Arme. Das könnte etwas erklären.

Also was für Wesen sind diese "Frauen"? Wo kann man die in freier Wildbahn besichtigen?

Es gibt so viele Geometrien. Was kann eine passende Geometrie mit dem Geschlecht zu tun haben?

Wieso ist diese mir unbekannte, wahrscheinlich humanoide, Spezies so klein und schwach? Wieso liebt und braucht das Wesen Pastellfarben oder gleich Rosa? Sind die echt so total anders?

Fragen über Fragen. Gott sei Dank ist mir sowas noch nie begegnet. Ich fürchte mich leicht.

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Das Rad habe ich zwar nur kurz in der Hand gehabt, aber bis auf´s Gewicht gibts da nix zu meckern.

 

Sehr gute Schaltung, vernünftige Bremsen die nicht viel Wartung brauchen, brauchbare Laufräder die nach viel mehr ausschauen als sie eigentlich sind und das ganze verbaut auf einem dezenten Rahmen.

 

Was ich gerne zum Crossen hätte, aber im Schnitt leider nur der Damenwelt vorenthalten ist - das schaut in Natura so richtig gut aus

 

http://www.bike24.de/p1116888.html

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mei, da macht sich die herrenwelt ja gleich wieder rührend gedanken um uns weiberln, während ich kurz mal offline bin;-)

 

was die frage nach dem kurzen oberrohr bei damen-modellen betrifft: da geht's nicht um das wunschbild der langen beine, sondern um die vermeidung von sitzproblemen. viele frauen bevorzugen einen etwas kürzerer abstand zwischen sattel und lenker, weil dadurch das becken weniger stark nach vorne kippt. das wiederum kann helfen, den intimbereich zu entlasten.

 

@pastell: also vorrangig ist dieses avail weiß, mit a bissl grau und türkis. das 2.0 z.b. hat dunkelblau und brombeer dabei, das sl ist v.a. schwarz mit rot, das envie-topmodell komplett schwarz ... also alles dabei und somit keine spur von "immer pastell".

 

@sloping: wenn was kompakter und steifer wird, gibt's auch weniger flex, dort, wo ich ihn nicht will; ergo hab ich weniger energieverlust, wenn ich zwecks beschleunigung herzhaft reintrete - somit beschleunige ich "schneller" ...

prinzipiell aber eine eher akademische diskussion, die kaum wer wirklich merken wird (darum ja auch im "theorie-teil")

 

und was soll an einem technisch wie handwerklich pipifeinem rahmen, ultegra-schaltung, absolut brauchbarer bremse etc. nicht "schon zum besseren" gehören? wenn ich einen echten unterschied zwischen manderl und weiberl immer wieder bemerke, ist es der, dass die herren der schöpfung gern deutlich höherklassiges zeug ausführen, als sie tatsächlich "brauchen" würden. frauen scheinen mir da in der einschätzung ihrer ansprüche deutlich realitätsbezogener. und tatsächlich ist der wettkampfgedanke einfach weniger ausgeprägt (erst unlängst bin ich in einer frauengruppe verzweifelt - im sinne dessen, dass wir am ende niemanden verlieren -, weil die einfach alle nur treten und plaudern und spaß haben wollten, verteilt über 3 km, weil keine auch nur ein bissl reinsteigt, wenn eine andere schneller ist, um dranzubleiben; insgesamt hat sie das aber nicht daran gehindert, ein ordentliches pensum inkl. fieser berge abzuspulen), somit hängt die latte nicht automatisch in der (ausstattungs-)höhe ... kostet aber damit auch nicht gleich die welt ... wer's dennoch will, hat die möglichkeit - es gibt ja besser ausgestattete (und teurere) alternativen.

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Also ich mag ja blind sein aber das ist auf den Fotos ein pastelliger Grünton.

Eindeutig auf einen sogenannten weiblichen Geschmack getrimmt. Ähnlich wie z.B. Barbiepuppen.

Warum kauft man sich nicht einfach einen Rahmen mit einem kürzeren Oberrohr?

Wieso wollen Frauen sich eigentlich nicht anstrengen oder gar in einer Gruppe funktionieren. Einen sehr interessanten Aspekt stellst du da dar. Das klingt eher bedenklich.

Und ja ich mache mir Sorgen um die Frauenwelt. Das was heute reingeht wäre vor 20 Jahren nie reingegangen. Emanzipiert hat sich ja offensichtlich zum Schimpfwort...emanzipiert.

Ausgehend von den diversen Verbrechen die als Essen für Kinder verkauft werden, sollte man bei Produkten die aktiv auf bestimmte Bevölkerungsteile, die aber auch nichts Anderes als ganz normale Menschen sind, mehr als vorsichtig sein.

Ich bin dagegen. Auch gegen den Frauenlauf.

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Also ich mag ja blind sein aber das ist auf den Fotos ein pastelliger Grünton.

ja, nebst sehr viel mehr weiß und grau. und gänzlich anderen farbgebungen bei anderen modellen. so what?

 

Warum kauft man sich nicht einfach einen Rahmen mit einem kürzeren Oberrohr?

tja ... warum nur? vielleicht, weil's herzlich wenige gibt? und wenn, dann immer noch der sattel zu weit hinten abgesenkt, der lenker zu breit, die kurbel zu lang, die übersetzung zu hart, sprich: ganz schön viel zu ändern ist? abgesehen davon: niemand zwingt frau, ein frauenmodell zu kaufen. es ist einfach ein zusatzangebot, das manchen nützt, manchen nicht schadet, und manchen nicht passt. ganz wie bei herren- oder unisex-modellen auch. ich fürchte, ich verstehe deine aufregung nicht ganz ...

Wieso wollen Frauen sich eigentlich nicht anstrengen oder gar in einer Gruppe funktionieren. Einen sehr interessanten Aspekt stellst du da dar. Das klingt eher bedenklich.

weder das eine noch das andere habe ich gesagt, ganz im gegenteil. interessant bzw. bedenklich ist, was du aus meiner schilderung machst.

 

zum rest sag ich jetzt nichts. man will ja nicht unhöflich sein so spät am abend ...

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Ich glaube ja das sepequenos bessere Hälfte nicht Rennrad fährt und er sich über den Wohlfühlfaktor Rennradsitzposition noch nicht ausreichend Gedanken gemacht gemacht hat. Oder fährt er einen 70er Vorbau am Rennrad weil es nur Rahmen mit 63er Oberrohr gibt?
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Um zu beurteilen ob Räder mit Damengeometrien tatsächlich besser sind und daher von Nöten, dafür müsste man ohnehin eines dieser Geschöpfe sein.

Aber die Lackierung finde ich selbst als Mann nicht unhübsch.

Die Ausstattung wird wohl deshalb nicht HighEnd sein weil es nicht sooo viele Frauen gibt die Unsummen für ihr Hobby ausgeben.

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