×
Simplon Steamer Carbon

Simplon Steamer Carbon

26.02.18 17:40 31.616Text: Erwin Haiden
Erwin Haiden

Größe: 180 cm
Schrittlänge: 85 cm
Gewicht: 73 kg
Fahrstil/-können: Gemütlicher Allround-Mountainbiker, gerne auch knackig bergab

Rennrad & Gravel: Das Abenteuer steht im Vordergrund

Klicke für alle Berichte von Erwin Haiden
/ Luke Biketalker
Lukas Schnitzer
Klicke für alle Berichte von Luke Biketalker
Fotos: Erwin Haiden
Das Steamer kommt dem Ideal eines eMTB ganz nah. Nach den ersten Trail-Metern hinterlässt es einen vielversprechenden Eindruck und ein vergnügtes Kribbeln in den Zehen. 26.02.18 17:40 31.650

Simplon Steamer Carbon

26.02.18 17:40 31.65018 Kommentare Erwin Haiden
Erwin Haiden

Größe: 180 cm
Schrittlänge: 85 cm
Gewicht: 73 kg
Fahrstil/-können: Gemütlicher Allround-Mountainbiker, gerne auch knackig bergab

Rennrad & Gravel: Das Abenteuer steht im Vordergrund

Klicke für alle Berichte von Erwin Haiden
/ Luke Biketalker
Lukas Schnitzer
Klicke für alle Berichte von Luke Biketalker
Erwin Haiden
Das Steamer kommt dem Ideal eines eMTB ganz nah. Nach den ersten Trail-Metern hinterlässt es einen vielversprechenden Eindruck und ein vergnügtes Kribbeln in den Zehen. 26.02.18 17:40 31.650

Es gibt Tage, an denen auch ich als Minimalist und bekennender Hardtail-Fan schwach werde. Wenn der Fotorucksack wieder mal um ein paar Objektive schwerer, die Rampen um ein paar Grad steiler und die Haustrails am Tag unseres Shootings verschneiter sind als erwartet. Wenn dann zeitgleich so ein schnittiges Motor-Gerät wie das Simplon Steamer Carbon in der Garage steht wie eine wahr gewordene Science-Fiction Vision aus Tron, dem 80er Jahre IT-Kultfilm, dann wäre vermutlich selbst der Dude Jeff Bridges aka Clu schwach geworden.

 On the other side of the screen, it all looks so easy 

Jeff Bridges / Kevin Flynn / Clu

Aber genug der nerdigen Anspielungen, bevor ich mich im oberen Zitat verliere, möchte ich euch mitnehmen auf eine tief winterliche Hausrunde mit dem superscharfen Steamer Carbon, einer Puristen-Antithese mit 150 mm Federweg, beiter Plus-Bereifung und 504 Wh Shimano Steps Motorpaket.
Was ist es, das die Faszination solcher Sportgeräte ausmacht? Und warum überhaupt Sportgerät? Dazu mehr nach einem kurzen Video und den harten Fakten, die Luke Biketalker für euch zusammengefasst hat.

  • Simplon Steamer Carbon
  • Simplon Steamer CarbonSimplon Steamer Carbon
  • Simplon Steamer CarbonSimplon Steamer Carbon
  • Simplon Steamer Carbon

Zum Thema Dampf

steam·er, Plural: steam·ers (Englisch) - (a) ein Schiff oder Boot, das mit Dampf angetrieben wird; Dampfschiff, Dampfer. (b) eine Dampflokomotive.
Dem geneigten Leser rollen wohl leichte, mitunter spektakuläre Rennräder oder marathonlastige Hardtails und Fullys durchs Kopfkino, sehen sie sich mit dem Namen Simplon konfrontiert. Doch die Vorarlberger können auch anders. 150 mm Federweg, breite Plusbereifung, und - ganz dem Trend der Zeit entsprechend - ein Shimano Steps E-8000 als Kraftquelle. Stolz prangt der Simplon-Schriftzug am mächtigen Unterrohr des Steamer Carbon. Entgegen vieler anderer Konzepte beherbergt besagtes Unterrohr gemeinsam mit dem Tretlagerbereich den gesamten Antrieb. Der 504 Wh Akkupack des Steps E-8000 ist dabei vollkommen in den Carbonrahmen integriert.

  • Simplon Steamer CarbonSimplon Steamer Carbon
  • Simplon Steamer CarbonSimplon Steamer Carbon
  • Simplon Steamer Carbon

Eingerahmt

Im ersten Moment steht man etwas zweigespalten vor dem Steamer. Klar, Zurückhaltung sieht anders aus. Und dennoch möchte man dem Simplon ein gewisses Maß an Understatement nicht absprechen.
Herzstück des neuen E-Fullys ist sein Carbon-Monocoque, welches den Akku vollkommen integriert. Das macht zwar Unterrohr und Tretlagereinheit nicht gerade fragil, verbirgt aber Shimanos E-8000 Einheit gut geschützt hinter klaren, formschönen Linien. Der 504 Wh Akku der Japaner beansprucht beinahe die gesamte Länge des Unterrohrs und ist trotz aller Integration von der Unterseite aus abnehmbar. So kann das Rad im Keller bleiben, während der Akku an der Steckdose hängt. Eine eigens auf den Akku geschraubte Schutzplatte aus schlagfestem Kunststoff sorgt dafür, dass aufgewirbelte Steine und Äste der Elektronik keine Schäden zufügen.
Sämtliche Züge laufen gut aufgeräumt an und im Rahmen, sowohl mechanische als auch elektronische Schaltungen wären möglich. Center Cable Guide nennt Simplon seine drehbar gelagerte Kabelführung im linken Hauptlager. Einerseits wird so ein Scheuern der Kabel am Rahmen unterbunden, da beim Einfedern keinerlei Kabelbewegung erfolgt. Zusätzlich beeinflussen sich auch Kinematik und bewegliche (Schalt-)Züge nicht gegenseitig.
Gerade an schweren und kräftigen E-Bikes finden sich in den Gelenkpunkten des Hinterbaus häufig Schwachpunkte in Sachen Steifigkeit. Darum setzen die Ingenieure beim Steamer auf jeweils zweireihige Lager, welche dank breiterer Abstützung für deutlich höhere Verwindungssteifigkeit sorgen sollen. Zusätzlich sind diese leicht konisch geformt - spielfreier Sitz, Wartungsarmut und geringe Anfälligkeit für Knackgeräusche verspricht der Katalog zu den sogenannten "Conical Bearings".

  • Simplon Steamer Carbon

Geometrie


S
M
L
XL
Sitzrohr (mm):
390
440
480
520
Oberrohr (mm):
580
600
620
640
Lenkwinkel (°):
67
67
67
67
Sitzwinkel (°):
74
74
74
74
Steuerrohrlänge (mm):
120
120
130
140
Kettenstreben (mm):
440
440
440
440
Radstand (mm):
1154
1174
1196
1217
Gabelbauhöhe (mm):
561
561
561
561
Vorlauf (mm):
51
51
51
51
Federweg (mm):
150
150
150
150
Stack (mm):
622
622
631
640
Reach (mm):
402
422
439
456

Nicht minder markant geformt als das Unterrohr, verspricht der längliche Steuerrohr-Bereich entsprechend hohe Steifigkeitswerte und Lenkpräzision. Selten an einem E-Bike zu finden, aber neben dem Gewicht wohl ebenso der Steifigkeit zuträglich, fertigt Simplon nicht nur das vordere Rahmendreieck, sonder auch den Hinterbau und die den Trunnion-Mount Dämpfer anlenkende Wippe aus Carbon. Edelstahlprotektoren rund um die Ausfallenden schützen den edlen Werkstoff beim Laufradeinbau vor Bremsscheibe, Kette und Ritzelpaket.
150 mm an Federweg kitzeln die Techniker aus dem Hinterbau, und rücken das Steamer damit klar in den tourentauglichen Allmountain-Bereich. Dazu passend stellt man die Plattform auf griffige und fehlerverzeihende 27.5+ Reifen.
Optisch begeht das Simplon in der Summe seiner Teile eigene Wege: kräftig, vielleicht sogar brachial, mit dennoch klaren, beinahe klassischen (Grund-)Formen. Dem klassische Mountainbike recht nahe, hält es mit seinem Antriebskonzept trotz aller Integration keine Sekunde hinterm Berg. Und das ist auch gut so. Schließlich ist das Steamer was es ist - ein E-Fully nach aktuellstem Stand der Technik.

  • Simplon Steamer Carbon

Tech Specs

Rahmen: Steamer Carbon Kassette: Shimano CS-M7000, 11-46 Z.
Farbe: Metallic Lime Glossy/ Carbon Matt; Titanium Matt/ Carbon Matt Kette: Shimano HG700
Antrieb: Shimano Mittelmotor E8000, 250 W Nenn-Dauerleistung Laufräder: DT Swiss XM1501 275 Boost
Batterie: Shimano Lithium-Ionen mit BMS, 36 V, 14 Ah, 504 Wh Reifen: Nobby Nic 2,6
Display: Shimano, 3-Stufen, Remote Control, Schiebehilfe Steuersatz:  Acros AZX 229
Sensor: Tretkraftmessung im Motor + Geschwindigkeitssensor Lenker: Simplon Carbon Riser 760 mm
Gabel: Rock Shox PIKE RC 29"/B+ 160 mm Vorbau: Simplon ZERO 60mm x -7°
Dämpfer: Rock Shox Deluxe RT, 185 x 55 mm, Black  Griffe: Syntace Moto Lock-On
Kurbel: Miranda Delta 160 mm, 34Z Sattel: Selle Italia SLR X-Cross Flow
Innenlager: Shimano Sattelstütze: Kind Shox Lev Integra
Bremsen: Magura MT-7 Gewicht:  21,7 kg (Testbike Größe L)
Scheiben: 203/180 mm Preis: Testbike: € 8.249,- (Basis € 7.299,-)
Schalthebel: Shimano Deore XT    
Schaltwerk: Shimano Deore XT Shadow Plus,    
  • Simplon Steamer Carbon

Dran & Drin

Basis des zu unserem Langzeittest angetretenen Steamer Carbon ist das mittlere der drei angebotenen Ausstattungspakete Steamer Carbon XT-11, Kostenpunkt € 7.299,00. Ob des bei Simplon obligatorischen Konfigurators weicht unser Testmodell aber doch mitunter deutlich davon ab. Es verhält sich wie beim Autokauf: Hat man erstmal ein Kreuzchen gesetzt, geht irgendwie die Hemmschwelle verloren. Günstiger wird es dadurch sicherlich nicht, aber eben individueller. € 8.249,00 hätte uns unsere Individualität in diesem Fall gekostet. Dafür gibt's Upgrades bei Laufrädern, Gabel, Cockpit, Bremse und Sattelstütze.
Die motorische Komponente bedarf wohl keiner zusätzlichen Vorstellung - Shimanos kräftiger E-8000 ist in BB-Tests ein alter Bekannter. Komplettiert wird er von einer mechanischen XT-Gruppe. 11 Gänge und die 11-46 Kassette gepaart mit dem 34er Kettenblatt der 160 mm langen Miranda Delta Kurbel. Anstelle der standardmäßigen XT-Bremse sorgt Maguras Benchmark MT-7 mit 203/180 mm Scheiben für standesgemäße Verzögerungswerte. Auch die verbaute Rock Shox Pike RC mit 160 mm sowie die robusten DT-Swiss XM 1501 Boost stammen aus der Aufpreisliste. 2.6" breite Schwalbe Nobby Nic übernehmen den Bodenkontakt.
Ein tatsächlich unabkömmliches Upgrade stellt wohl die Kind Shox Lec Integra dar. Dass an solch einem Bike nicht bereits in der Basisausstattung eine hydraulisch absenkbare Sattelstütze zu finden ist, sollten die Produktmanager noch mal überdenken. Aus eigenen Reihen entspringen Lenker und Vorbau. Der Simplon Carbon Riser misst 760 mm in der Breite, der Zero Vorbau in 60 mm Länge macht das Cockpit komplett und summasummarum 21,7 kg auf der Waage - davon 3,1 kg Akku.

  • Simplon Steamer Carbon

Am Trail

Schon am Weg aus der Garage bin ich überrascht, wie wenig vom Motor zu spüren ist. Kein Wunder wenn er auf "off” steht, werden kritische Beobachter jetzt einwerfen, aber das ist nicht, was ich meine. Das Pedal macht beim Antritt kaum Leerweg, man spürt weder das Ein- noch das Auskuppeln des Motors und im ausgeschalteten Zustand ist es so, als würde man zwar ein schweres Fahrrad bewegen, aber das Gefühl, dass ich von früheren eMTBs kenne, als würde man bei 25 km/h gegen eine Wand fahren oder bei leerem Akku keine Chance mehr haben, die Fuhre in Gang zu halten, dieses Gefühl gibt's am Steamer mit dem Steps Motor nicht.
Ich finde die Motorsteuerung sehr gelungen und bis auf den Boost-Modus gut zu dosieren. Lediglich an der 25 km/h Grenze spürt man das sanfte Ein- und Aussetzen der Motorunterstützung. Abgesehen davon fährt sich das Steamer wie ein konventionelles Allmountain-Bike mit breiten Reifen und sehr satter Lage am Trail. Einzig beim Setup muss man bedenken, bei den PSI-Angaben an der Gabel beim Fahrergewicht 10-13 kg mehr zu nehmen aufgrund des höheren Systemgewichts. Beim Sag am Dämpfer würde ich ebenfalls nicht ganz ans Limit gehen.

  • Simplon Steamer CarbonSimplon Steamer Carbon
  • Simplon Steamer CarbonSimplon Steamer Carbon

Bergauf mit Boost: Die rechte Hand des Teufels

Bergauf gibt’s nur ein Gas: Vollgas. Und wenn man schon mal die Möglichkeit hat, versuche ich (natürlich nur für mich privat) den Strava-KOM von Christoph Soukup zu knacken. Am Hardtail war ich auf den 400 Hm schlappe zehn Minuten langsamer als Christoph, legal ist der KOM also für mich unmöglich zu knacken. Und seit letzter Woche weiß ich, dass mir auch 250 Watt zusätzlich nicht helfen; aber zumindest kann man mit Motor beinahe so schnell bergauf fahren wie die Pros.

Denn der Boost-Modus reißt im Gegensatz zu den fein dosierbaren Eco- und Trail-Modi gnadenlos an. Wären der Eco-Modus das Mehrgewicht in etwa kompensiert, schiebt mich im Boost die rechte Hand des Teufels über Felsen und Wurzeln bergauf. Und ehe man sich’s versieht, pickt man in irgendeinem Strauch oder hat Probleme, den Vorderreifen wieder auf den Boden zu bekommen.
Bei Schnee macht das ganze gleich doppelt Spaß. Dort, wo mit einem normalen Bike und schmaleren Reifen längst Schluss gewesen wäre, hat man mit Plus-Bereifung noch Grip ohne Ende und der Motor kompensiert in schwachen Momenten die eigenen muskulären Unzulänglichkeiten. Anders als ich das von den frühen Bosch Motoren kannte, lässt sich der Shimano super dosieren und man fühlt sich viel mehr eins mit der Kraft, die Muskelfasern und der durch die Spulen fließende Strom entfalten.

Seltsamerweise ist es nicht so, dass man bergauf am eMTB weniger schwitzt oder Gas gibt - ganz im Gegenteil. Klar kann man mit Motorunterstützung Rampen noch relativ locker rauf fahren, die ohne auch am Race-Hardtail schwer fahrbar wären. Doch gerade in solchen Momenten, in denen der Motor anfängt zu winseln, sich spürbar zu quälen, motiviert das die eigenen Kräfte, dem armen Kerl zu helfen. So war ich am eMTB deutlich öfter im dunkelgelben Pulsbereich als auf gemütlichen Runden mit dem Crosser oder am XC-Bike.

  • Simplon Steamer Carbon

Bergab mit Plus: Die linke Hand des Teufels

Runter geht's dann auf einem meiner Lieblings-Trails, technisch, wurzelig, felsig und mit einer dünnen Schneeschicht bedeckt. Mit großem Respekt und Vorsicht starte ich auf den ersten Metern, doch nach kurzer Zeit merke ich, wie leiwand und satt das Steamer am Trail liegt.
Selbst auf diesem rutschigen Untergrund finden die Reifen immer wieder genügend Grip für Bremsmanöver. Die Magura MT7 hat Biss, ist super zu dosieren und so lange man in der natürlichen Fallrinne des Wassers bleibt, plätschert man ebenso butterweich und kontrolliert wie das Schmelzwasser bergab.

In engen Spitzkehren lässt sich das Steamer problemlos versetzen, was vermutlich auf den Schwerpunkt zurückzuführen ist, der aufgrund des Akkus etwas weiter vorne liegt als bei konventionellen Bikes. Das spürt man auch bei Sprüngen und Drops, wo es einfach ein bisschen Körpereinsatz braucht, um im Gleichgewicht zu bleiben.
Abgesehen vom Körpereinsatz fährt sich das Steamer wie ein fettes Allmountain, viel agiler und leichtfüßiger als man das aufgrund des hohen Gewichts vermuten würde. Die 2,6er Nobby Nic Reifen passen genau richtig und bauen mächtig Grip auf, ohne undefiniert zu werden. Der Rollwiderstand ist auf einem Rad wie dem Steamer ja nebensächlich.

  • Simplon Steamer CarbonSimplon Steamer CarbonSimplon Steamer Carbon
  • Simplon Steamer CarbonSimplon Steamer CarbonSimplon Steamer Carbon
  • Simplon Steamer Carbon

Wünsch dir was

Erster Kritikpunkt ist, dass eine versenkbare Stütze bei dieser Art von Bike Pflicht ist und auch in der Minimal-Ausstattung dabei sein sollte, vor allem bei einem Einstiegspreis von über 7.000 Euro.
Der zweite Punkt ist eher ein genereller, alle eMTBs betreffender Wunsch nach noch mehr Akku. Natürlich habe ich das Steamer so bewegt, wie es vermutlich viele machen werden: in der Ebene im Eco-Modus, und kaum geht's ein paar Meter bergauf, gnadenlos in den Boost-Modus geschalten. Bei ca. 100 kg Systemgewicht (Bike+Fahrer+Fotorucksack) und Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt war so bei ca. 40 km und 1000 Hm Schluss. Weitere Werte werden wir nachliefern, sobald es wieder ein bisschen wärmer wird. Bei ganztägigen Touren wird man um ein Aufladen oder Austauschen des Akkus nicht herum kommen, für die reichweiten-erweiterte Hausrunde sollte es in den meisten Fällen reichen. Wenn man mit dem Akku etwas haushaltet, sind dann natürlich auch deutlich mehr Kilometer und Höhenmeter drinnen.

Detailansicht
Vaude Men's Primasoft Jacket
Detailansichtpassend zum Steamer-Look
+ Mehr Infos
Vaude Men's Virt Softshell Pants II
Detailansichtsitzt nach wie vor top
+ Mehr Infos
Mavic Drift
DetailansichtWasserfest und trotzdem halbwegs schlank, mein Favorit im Schnee
+ Mehr Infos
Pearl Izumi Elite Handschuh
DetailansichtAuch im vierten Winter noch leiwand, nur unter -10°C wird's mir dann auch mit diesen Handschuhen kalt.
+ Mehr Infos
Adidas Evil Eye Halfrim mit optischen Vario-Gläsern
DetailansichtDie Variogläser mit -3 und -4 Dioptrien sind im Winter ideal, falls man mal in die Dunkelheit kommt. Einziger Nachteil: Im (hellen) Nebel werden sie trotzdem dunkel.
+ Mehr Infos
  • Simplon Steamer CarbonSimplon Steamer Carbon
  • Simplon Steamer CarbonSimplon Steamer Carbon
  • Simplon Steamer CarbonSimplon Steamer Carbon
  • Simplon Steamer Carbon

Zwischenfazit

Simplon Steamer Carbon
Modelljahr: 2018
Testdauer: 200 km, noch im Test
Preis: ab € 7.299,00 UVP
+ Handling
+ Optik
+ Abstimmung
+ Motorsteuerung
+ Konfigurierbarkeit
+ Verarbeitung
o Reichweite
o Preis
- Keine versenkbare Sattelstütze in der Basis
BB-Urteil: Teuflisch verführerisches eMTB

Genau so macht ein eMTB Sinn: Zum Preis eines Einsteiger-Motorrades bekommt man das ultimative eMTB. Mit 150 mm Federweg, breiten Reifen, hochwertigen Lagern, top Bremsen und versenkbarer Sattelstütze ist das Stamer Carbon ein vielseitiges und potentes Spaß- und Sportgerät. Ja, ich habe Sportgerät geschrieben, jeder, der etwas anderes behauptet, sollte mal ein paar ordentliche Runden auf dem Steamer drehen und zum Vergleich auf eine 250er Husky steigen.

Das Handling ist fantastisch, benötigt ein wenig mehr Körpereinsatz als auf konventionellen Bikes, aber sowohl bergab als auch bergauf ist das Steamer nie unberechenbar, liegt satt am Trail, lässt sich fein um enge Kurven zirkeln oder schnell über rutschige Felsen und Wurzeln prügeln. Bei Sprüngen und Drops ist der Schwerpunkt durch den Akku weiter vorne, aber daran gewöhnt man sich rasch. Dank der gelungenen Motorsteuerung und dem top abgestimmten Fahrwerk hatte ich nie das Gefühl, zum manuellen Lockout greifen zu müssen. Die MT-7 Magura-Bremsen sind über jeden Zweifel erhaben und auch mit den fetten Nobby-Nic kam ich bei den Bedingungen gut zu Recht.

Der Boost-Modus wiederum ist die rechte Hand des Teufels und schiebt gnadenlos und ohne Rücksicht auf Verluste mit 250 Watt Dauerleistung an. Im Trail-Modus ist das Steamer deutlich gutmütiger und bergauf feiner dosierbar. Die Motor-Schalthebel sind sehr intuitiv.

Die Einsatzmöglichkeiten sind vielseitig, selbst für Minimalisten wie mich gibt es, wie eingangs erwähnt, Situationen, in denen eine kleine Motorunterstützung eine große Erleichterung bedeutet. Ob und wie weit man dabei gehen möchte bleibt jedem selbst überlassen. Meine erste Wahl wäre in jedem Fall ein potentes Allmountain wie das Steamer Carbon, das vom asphaltierten Weg in die Arbeit bis zum verblockten Trail Spaß macht und mal Abenteuer-Räume erweitert, mal einfach nur den Heimweg erleichtert.

  • Simplon Steamer Carbon

Gast artbrushing
480er Sitzrohr und 439er Reach bei 67 Grad Lenkwinkel. Das ist ein optisch geiles Radl mit Motor mit einer Geometrie aus 2008. Simplon, Simplon....

 

War auch mein erster Gedanke, ich glaub die Geometrie ist wegen den langen Kettenstreben aber relativ zu sehen, deswegen auch der kurze Reach. Ist bei Speci genauso. Radstand aber über 120cm.

Mir gefällt das Levo von Specialized besser, kostet auch 2500,- weniger und ist auch aus Carbon. Wenn ich zuschlagen würde bei einem E-bike dann dort.

Übrigens setzt die Motorleistung so fein ein dass man sogar problemlos Wheeliefahren kann :D

Ich hatte leider erst einmal das Vergnügen am Parkplatz eine Runde zu drehen. Solange ich noch halbwegs selber treten kann oder ich nicht im Lotto gewinn wirds nix mit E-mobilität.

Bearbeitet von artbrushing
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

kein Tagesausflug ohne Ersatzakku, bedeutet ein Mehrgewicht von einem knapp 1kg schweren Batterierucksack mit einer 3kg schweren Zusatzbatterie.

 

Da bewegen wir uns schon in der 26kg-Fahrradklasse.

 

Wenn mehr die Hälfte der Antriebsenergie fürs Bikegewicht draufgeht ist die Performance fragwürdig.

 

Fazit: ohne 500W Nenndauerleistung und ohne neuer um den Faktor 100% verbesserten Batterietechnologie bei gleichem Batteriegewicht kannst das vergessen.

 

Im September fuhr ich den Glockner mit einem 7,4kg-Mtb rauf, an Board die komplette Ultralight-Campingausrüstung mit Zelt, Matte, Gaskocher, Schlafsack, einfach alles, Gesamtgewicht 13,8kg.

 

zwei Tschechen mit vermutl. tschechischem tourenrad mit steps e8000, nichts drauf, außer einer Wasserflasche. Vielleicht waren die Volt ihrer Batterien schon etwas im Keller (Volt x Ah = Watt) aber sie konnten mir nicht davonfahren, und das waren drahtige 25 Jährige Burschen, und keine 66 so wie ich...

 

WP_20170830_008.JPG

 

lg peter

Bearbeitet von frosch_peter
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Auch wenn meine persönliche Begeisterung für das Thema eBike im Sportbereich wohl der deinen ähnelt - für das, was das Groß der Biker und Neo-Biker für die ein eBike in Frage kommt mit dem Rad vorhaben, reicht wohl der Akku im Unterrohr. Die Reichweite genügt bei allen Systemen für die Otto-Normal Tagestour. In einigen Regionen kann man - sollte man weitere Strecken ins Auge fassen, ja auch schon an den Hütten nachladen. Leute die unter einer Tagestour 3000 hm aufwärts verstehen, sind wohl nicht die klassische Zielgruppe für solche Räder. Die Rucksäcke für die Zusatzakkus sehe ich eher bei Enduro-Fahrern, die eben statt zu shuttlen mit dem eBike mehrere Abfahrten machen wollen...

 

Und auch wenns mir im Herz wehtut - aus eigener Erfahrung auf zig eBikes kann ich dir sagen: Wenn dir jemand mit dem e8000 an seinem Radl nicht um die Ohren fährt, dann war entweder der Saft am Ende, oder die Jungs wollten schlicht nicht mit dir spielen ;). Wir haben besagten e8000 im vorigen Sommer öfters als Zugmaschine benutzt. Mehrfach, um dem muskelbetrieben Kollegen schnellere Beine zu machen, und einmal sogar bei gerissener Kette auf den letzten Kilometern der Tour als Zugmaschine für einen 75 kg Fahrer. An Kraft mangelt es den modernen eMTBs jedenfalls nicht ;)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

wenn ich die salzkammerguttrophy in der e-bike wertung gewinnen möchte - wäre es ein idealer begleiter oder doch lieber ein leichtes ungefedertes?

 

 

Die Strecke ist laut Schilderung eines Bekannten durchaus technisch, auch bergauf, also eher Fully als Hardtail.*

 

Zum Steamer: die Geo ist wirklich a Schas, das wird man bei gutem Wetter wenn man schneller fahren könnte merken.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 3 Wochen später...
  • 4 Wochen später...

Spiele schon länger mit dem Gedanken meine Garage um ein e-MTB zu erweitern. Steh auf alles was zwei Räder hat, egal ob mit oder ohne Motor. So kam mir die Möglichkeit das Simplon Steamer ein paar Tage zu testen sehr gelegen. Vorab: es wird mein Fully nie ersetzen, aber die 400er Enduro könnte doch verwaisen.

Anfangs noch im Eco und Trail Modus, gab es bergauf nur mehr Vollgas. Ist wie legales Motorradfahren im Wald. Ich vergrößerte damit meinen Aktionsradius auf der Suche nach anspruchsvollen Downhillpassagen. Und im Boost Modus kommst fast überall hinauf, außer die Physik setzt dir Grenzen. Wirklich anstrengend wird es nur wenn du die Motorunterstützung ausschaltest. Das Simplon ist sehr gut verarbeitet, und der Motor ist für den Normalverbraucher mehr als ausreichend. Der Akku mit 36 V 14 Ah = 504 Wh reicht am Papier für fast 2 Stunden Volllast. Mir ging nie der Saft aus. Überrascht hat mich das tolle Handling und vorallem der Funfaktor den ich Downhill hatte. Wahrscheinlich wegen der 27,5 + dem höheren Gewicht und den tieferen frontlastigen Schwerpunkt hat es mich bergab mehr begeistert als mein Fully. Zusammengefasst eine sehr positive Erfahrung auf einem tollem Bike. Nur der Preis erinnerte mich daran das meine 400 er Enduro auch nicht mehr kostete. Und damit geht's doch anders zur Sache.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Zur Desktop-Version