Laie kommt beim Einstellen der Schaltung und Bremsen nicht weiter

Hallo,

also zu meiner Person - ich bin mittelmäßig sportlich und fahre gern mal kleine Waldwege und kurze Bergstrecken, und meist eher Stadt und Feldwege. Ich habe mir daher vor 2 Jahren ein Billig Mountainbike gekauft. Ist hier sicherlich stark verpönt, aber für meine Zwecke bisher vollkommen ausreichend.

Nun nachdem das Wetter wieder freundlicher wird habe ich mich daran gemacht, das Rad aus dem Winterschlaf zu holen. Da ich letztes Jahr mein altes Rad (wird als Ersatz genutzt) mal in einem Shop komplett warten hab lassen und dabei dann gleich saftige 120€ ablegen musste, will ich das eben langsam alles selber lernen und machen, außerdem macht es mir auch iwie Spaß.

Soweit so gut, nun hab ich mich eben mit dem Einstellen der kompletten Schaltung etwas auseinandergesetzt und auch Stundenlang getüfftelt (ja..stundelang ), wenn ich es hinten alles hatte, hats vorne beim Umwerfer nicht gepasst, wenns vorne gepasst hat, hats hinten nicht mehr gepasst. Ich bekomme es nicht hin, dass alle Gänge vom 1.-24. durchschalterbar sind ohne, dass die Kette wo reibt (meist am Umwerfer). Also hinten schaltet es nun relativ sauber durch aber vorne komm ich immer iwann mit der Kette an.

Nun ist es natürlich so, dass entsprechend dem Preis das Schaltwerk und der Umwerfer die billigste Shimano Variante sind ( Acera und Altus), daher stell ich mir dir Frage, ob die Dinger vllt. schon "verbraucht" sind.. kA..die Federn nicht mehr genug Spannung haben oder so. Ist das möglich, oder habt ihr sonst einen Tipp?

Das 2. kleine Übel ist die Bremse vorne. Es ist eine hydraulische Scheibenbremse, die tlw. minimalst schleift. Ich hab die Bremse schon zentriert aber das Schleifen bleibt. An der Scheibe sehe ich keine Schäden. Gibt's noch etwas, dass ich versuchen könnte um dieses Problem zu beheben?

Danke euch

es ist normal, dass es beim Umwerfer vorne irgendwo streift.

wichtig ist, dass du wenn du vorne am kleinen bist, die leichtesten 1-5 Gänge schleiffrei fahren kannst. Und vorne am großen die schwersten 4 Gänge. Am mittleren würd ich mich auch eher auf die leichteren Gänge festlegen.

groß/groß und klein/klein fährt man sowieso nicht.

Vorweg: Altus- und Acera-Schaltwerke sind beinahe unzerstörbar, die Dinger halten ewig und funktionieren im Grunde genauso lange und zuverlässig wie höherwertige Schaltkomponenten. Wenn das Zeug gut eingestellt ist, dann sollte das schon sauber schalten.

Ich lebe damit, dass ich bei besonderen Kettenverschränkungen (klein/klein bzw groß/groß) ein Schleifen am Umwerfer heraufbeschwöre. Ebenso ists bei vorne Groß, hinten Klein; das sind Kombinationen, die man einfach nicht fährt, weils auch fürs Material anstrengend ist und auf die Lebensdauer geht..

Ich versuche, auf dem mittleren Kettenblatt hinten möglichst alles geräuschfrei schalten zu können; das ist in 99% der Fälle hin zu bekommen.

Wenn man ein paar grundlegende Dinge beachtet, dann ist die Schaltung nurnoch mittels Rändelschrauben fein zu justieren.

Das Um und Auf sind die Anschläge von Schaltwerk und Umwerfer. Hierzu MUSS man den Schaltzug gezwungenermaßen aushängen, sonst kriegt man den unteren "Totpunkt" nicht.

Bei ausgehängtem Schaltzug drehe ich die Rändelschrauben am Schalthebel ganz hinein und dann 5 - 6 Clicks heraus; dann hab ich etwas Spielraum bei der Zugspannung beim weiteren Einstellen.

Das Schaltwerk muss mittig unter dem kleinsten Ritzel stehen, der Umwerfer am kleinsten Kettenblatt (parallell stehen wird er ja, und die Höhe wird auch passen?) so justiert, dass die Kette im 1. Gang gerade nicht streift.

Dann hänge ich den Schaltzug ein (mit einer Zange festhalten und gut spannen, bevor man festschraubt) und schalte mal vorsichtig die Kassette durch; wenn das passt, wird der obere Anschlag so eingestellt, dass das Schaltwerk mittig unter dem größten Ritzel steht, und ich keinen "Leerweg" zum Überdrücken am Schalthebel habe.

Am Umwerfer halte ich es auch so, dass ich hinten klein, vorne groß auflege, und der Anschlag dann so justiert wird, dass die Kette gerade nicht am äußeren Leitblech schleift; kann sein, dass man die Schraube mit etwas "Nachdruck" reindrehen muss, aber das geht schon.

Feinjustieren tu ich dann über die Rändelschraube, wobei es bei mir mittlerweile auf 1 Click auf oder ab meist schon passt.

Das sollte auch für ungeübte Schrauber eine Arbeit auf eine halbe Stunde sein, weil wirklich kein Hexenwerk dabei ist.

Der größte Fehler ist meist, dass der Schaltzug nicht gelöst wird

Zur Bremse: Das ist ein kitzliges Thema das alles mögliche sein kann; eine verbogene Scheibe, ein steckender Bremskolben, Luft im System,..... das sollte sich jemand anschauen, der was davon versteht, und dir erklärt, was er tut, damit du was lernst.

Ich hab mir das mühsam selber erschrauben müssen, und dabei viele Fehler gemacht, die man sich ersparen kann, wenn einem wer zeigt, worums geht.

Ich lebe damit, dass ich bei besonderen Kettenverschränkungen (vorne klein/hinten groß) ein Schleifen am Umwerfer heraufbeschwöre. Ebenso ists bei vorne Groß, hinten Klein; das sind Kombinationen, die man einfach nicht fährt, weils auch fürs Material anstrengend ist und auf die Lebensdauer geht..

sorry, aber das ist einfach nur falsch.

Warum sollte man den leichtesten (vorne klein/hinten groß) und den schwersten (vorne groß/hinten klein) Gang nicht fahren können?

ich geh mal davon aus, dass du mit "groß" die jeweilige Zahngröße meinst.

sorry, aber das ist einfach nur falsch.

 

Warum sollte man den leichtesten (vorne klein/hinten groß) und den schwersten (vorne groß/hinten klein) nicht fahren können?

Habs schlecht formuliert:

Weils manche Schaltkomponenten gibt, wo der Abstand der Leitbleche einfach zu klein ist, damit sich das ausgeht; bei aktuellen Komponenten ab Alivio/Sora ist das eh kein Thema mehr, aber bei älteren und/oder günstigen Schaltkomponenten kommt mir das immer wieder unter.

ich hab am Bäckerradl eine uralte Altus. Wenn ich den leichtesten und den schwersten Gang nicht schleiffrei fahren kann, dann ist's einfach falsch eingestellt.

nochmal: auf groß/groß und klein/klein verzichtet man (oder nimmt ein Schleifen in Kauf), aber doch nicht auf groß/klein und klein/groß...

ich hab am Bäckerradl eine uralte Altus. Wenn ich den leichtesten und den schwersten Gang nicht schleiffrei fahren kann, dann ist's einfach falsch eingestellt.

 

nochmal: auf groß/groß und klein/klein verzichtet man (oder nimmt ein Schleifen in Kauf), aber doch nicht auf groß/klein und klein/groß...

Ich bin ein :s: Natürlich hast du recht; ich hab grad einen gedanklichen Aussetzer gehabt.

Hallo,

danke für die flotte Hilfe. Dann bin ich einfach mit einer falschen Meinung ans Werk gegangen.. und hätte mir wohl viel Zeit sparen können :s:

Bzgl. der Bremse werd ich dann mal in nen Shop schauen.

Hm ich hätte noch ein Frage die jetzt aber nicht ganz zu dem Topic passt:

Was kann ich machen (umbauen etc.) um das radeln zu erleichtern .. also mehr Entfaltung bei weniger Kraftaufwand oder anders gesagt mehr Tempo bei weniger Anstrengung und Trittfrequenz... ich weiß, dass ist die Eierlegende Wollmilchsau und ja natürlich mehr Training, aber vllt. habt ihr ja da noch Tipps für mich. Mir ist klar, dass schmälere und pralle Reifen sinnvoll wären, vllt. auch ne längere Kurbel? Sonst was?

Ich komme darauf weil ich letzten Sommer mal auf ebener Strecke im höchsten Gang mich abgestrampelt habe und eigentlich schon ein gutes Tempo hatte bei geringer Trittfrequenz, da wurde ich von einem in Jeans, Hemd, mit Umhängetasche und aufrecht sitzend gemütlich überholt.. Ich weiß nicht was das für ein Bike war, nach E-Bike sah es nicht aus. Und ich mein so unsportlich bin ich auch wieder nicht, dass mich sozusagen die Omi mitn Rollator überholt

Der Ehrgeiz ist ein Hund. Ein Rennrad rollt üblicherweise deutlich besser als ein Mtb. Mit dem billig Mtb könnte man praktisch an jeder Stelle eine Verbesserung erzielen, aber dann ist es nicht mehr so billig.

Also ruhig Blut, oder doch ins Ersparte greifen. Einen großen Unterschied bei einem etwas teureren Mtb, wirst du aber nur bergauf bemerken. Im flachen macht das weniger aus, als man denkt.

Bei den (aufgrund der Schaltung) erwartbaren Ausstattungsdetails wird es kaum Sinn machen, dem Hobel noch "schnelle Füße" machen zu wollen.

Da ist um jeden Euro schade, der nicht dazu dient, das Ding mit minimalem Aufwand am Leben zu erhalten.

Je nach dem wieviel Budget man aufstellen kann/will, kann man um die 500€ schon vernünftige Bikes mit 26" Laufrädern kriegen (die sind aufgrund der 650b/29"er fast unverkäuflich); bei Rennrädern sollte man bis zu 700€ auslegen können; da wird die Auswahl etwas größer.

Falls deine Bremse wirklich nur minimalst schleift und du damit gut leben kannst spar dir den Weg zum Mechaniker. Es gibt Bremsen die man kaum wirklich schleiffrei bekommt oder nur mit einer perfekt geraden Scheibe.

Kann sein dass du da Geld raushaust für nix. Meine ist auch nicht perfekt schleiffrei (Magura MT5 und MT7) wichtig ist nur dass kein Widerstand spürbar ist.

Bei den Scheibenbremsen kann das wirklich eine Never-Ending-Story werden. Ich hab mittlerweile nurnoch Shimano Bremsen (Deore aufwärts) im Haus, und die sind soweit ganz gut einzustellen, auch, wenn die Scheiben nicht 100%ig gerade sind.

Wenn ich mich in meiner Historie zurück erinnere, waren die Scheiben, die mir am wenigsten Troubles gemacht haben, die Hayes HFX9 (mit all ihren Kinderkrankheiten) und die letzte Version der Magura Louise FR (das war eine fantastische Bremse).

Bei Avid/Sram Discs hab ich schon meine blauen Wunder erlebt. Interessanterweise wurde das Problem mit den verkantenden Kolben bis heute nicht zufriedenstellend gelöst; es gibt immer wieder Bremsen aktuellen Baujahres, wo die Kolben stecken, verkanten, ungleich laufen; dass der Hersteller das bis heute nicht geschafft hat, konstruktiv in Ordnung zu bringen, wundert mich immer wieder.

Mit den aktuellen Magura Bremsen hab ich Null Erfahrungen, ebenso mit den TekTro, Trickstuff,... und wie sie alle heißen. Kein Plan, keine Ahnung, keine Info

Danke für die netten Antworten, das muss ich gleich mal loswerden, ich bin begeistert wie freundlich hier geholfen wird. Bin ich von anderen Fachforen nicht so gewöhnt

Den Rat bzgl. der Bremse werde ich annehmen, das ist mir nur durch Zufall aufgefallen und bei der fahrt nicht zu merken.

@Siegfried:

Ich versteh zwar das mit den Reifenzoll bzgl. der 26" jetzt nicht, aber hast du vllt. grade Beispiele für die 2 Preise die du angesagt hast bei der Hand?

Danke

lg

Wir haben derzeit am MTB folgende Felgendurchmesser:

26" - "veralteter" Standard, der uns über Jahrzehnte gute Dienste geleistet hat

27,5"/650b - Goldene Mitte für alle, die die großen Laufräder optisch komisch finden Hat nat. auch andere technische/wirtschaftl. Hintergründe, ist aber für dich irrelevant

29" - Die "Großen" Große Laufräder, die deutlich bessere Fahreigenschaften haben (Überrollen von Hindernissen, Laufruhe); ist aber nur dann lässig zum Fahren, wenn der zugehörige Rahmen auch eine entsprechende Geometrie hat

https://www.willhaben.at/iad/kaufen-und-verkaufen/d/simplon-zion-244312467/

https://www.willhaben.at/iad/kaufen-und-verkaufen/d/mountainbike-bulls-copperhead-3-243867742/