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Erfahrungsbericht Sella Ronda Hero 60km 2018


albtraum
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Hallo,

ich habe lange hin und her überlegt, ob ich mich überhaupt beim Hero anmelden soll. Im Netz, hab ich wie viele meiner Vorgänger auch, leider nichts brauchbares gefunden, vieles was meiner Meinung nach nicht richtig ist, und vieles was mich auch abgeschreckt hat (Stau´s, technisches Können der Teilnehmer...).

Deswegen meine Impresionen und Eindrücke vom Rennen, ganz frisch.

 

Zuerst zu mir/Training:

ich fahre eigentlich schon immer Marathons und XC Rennen, mehr oder weniger erfolgreich. Bin im Beruf sehr eingespannt, hab 2 Kinder und ein Häusle und kann somit maximal 6-9h/Woche trainieren. Mehr ist nicht drin. Reicht aber in der Regel, um unter die ersten 15% zu kommen.

Die Trainingsvorgaben, die auch vom Veranstalter zu Verfügung gestellt werden bzw. die man im Netz findet, weißen meist was um die 9-14h auf. Das ist meiner Meinung nach von einem Hobbyfahrer nicht realisierbar. Man sollte sich von Anfang an realistische Trainingsziele und Zeiten setzen und die dann aber versuchen umzusetzen.

 

Übersetzung:

Vorne hab ich eine Kurbel mit 26/39, hinten eine Kasette mit 11/36. Nach den Erfahrungen beim letzten M3 im Montafon hab ich mich hinten für eine Kasette mit 11/42 entschieden, mit der ich ziemlich gut durchs rennen gekommen bin. Gefühlt haben die neuen 1/12 oder 1/13 noch ein bisschen leichtere Übersetzungen (Beobachtungen vom Rennen), hab mich aber damit nicht beschäftigt, da der Umbau mir nicht wichtig genug war.

 

Ankommen/Unterkunft/Startaufstellung:

Wir haben uns eine Unterkunft etwa 45min von Wolkenstein gesucht, da mein Söhne unbedingt nach Naz wollten. Prima Hotel, super Preis. Viele Teilnehmer haben mir erzählt das sie auch direkt in Wolkenstein gebucht haben, keiner hat mir was von überhöhten Preisen erzählt. Hab nur positives gehört.

Parkplätze gibt es direkt am Orteingang in Wolkenstein auf der rechten Seite, bei einer großen Pizzaria, kann man nicht verfehlen. Außerdem gibt es wohl noch einige am Ortstausgang.

Ich war 1,5h vor Startbeginn in Wolkenstein, hab mein Auto am unteren Parkplatz abgestellt, hab meine Startnummer im Eisstation abgeholt und mich entspannt umgezogen, so dass ich 50min vor Startbeginn im meinem Block stand.

Wie wohl alle, die zum ersten mal beim Hero starten, musste auch ich in den Rookie-Block, sprich letzter Startblock. Mmmmmhhh. Hab mich da aber ziemlich weit vorne angestellt.

 

Die "Italiener":

Was mich beim recherchieren sehr gestört hat: Ich habe sehr oft gelesen, die können nicht fahren, hängen nur am Handy und reden die ganze Zeit.

Die ersten 4 oder 5 in der Hobby-Klasse sind Italiener. Also, die Jungs können fahren.

Sie sind alle TOP modisch am Start. Wahnsinn. Und Sie reden und telefonieren. Immer. Aber, dass ist doch auch genau, das, was das eigentliche Flair ausmacht. Ich bin selten ein Rennen gefahren, in dem so eine enspannte und wunderbar lockere Atmophäre geherrscht hat. Und es ist auch klar, dass es bei so einem Event eine breite Masse gibt, die das Ganze als "Happening" auffasst und sich immer am Rande der Zeitlimits befindet. Das hier nicht das technisch höchste Niveau vorhanden ist, ist auch klar. Und das das Italiener sind, liegt einfach daran, dass das Rennen in Italien ist. Lasst also bitte die albernen Bemerkungen.

 

Das Rennen:

Hat dieses Jahr unter idealen Bedingungen stattgefunden. Es war sonnig, nicht zu heiss, klare Sicht und man konnt die Ganze Zeit die wunderschöne Landschaft geniesen.

Aber, wenn die Strecke nass ist oder es regnet, ist das Rennen nochmal eine ganz andere Hausnummer. Respekt an alle, die das Rennen unter solchen Bedingungen schon einmal gemeistert haben.

Die Anstiege: Zum kotzen.

Man muss sich als Hobby fahrer darauf einstellen, dass man ca. 300hm schieben muss. Die Rampen sind einfach zu steil und ziehen einem die Körner komplett raus. Zumal ist man in den entsprechenden Abschnitten nicht wesentlich langsamer, wenn man schiebt.

Der Aufstieg nach Dantercerpies geht noch. Aber auch hier sind gegen Ende Abschnitte drin, die ich schieben musste.

Von Corvara nach Arabba hab ich mich relativ gut gefühlt.

Den Stecker hat`s mir dafür komplett von Arabba zum Pordoi Joch gezogen. Ein elend langer Aufstieg, auf schwierigem Untergrund, bei dem ich froh war, dass die letzten Kilometer asphaltiert sind.

Den Aufstieg zum Sela Joch hab ich allein der Tatsache zu verdanken, dass ich mir immer vor Augen gehalten habe, dass es nur noch 520hm sind.

Die Abfahrten:

sind genauso wie ich sie liebe. Sehr technisch, steil, schnell und lang. Aber defintiv sind hier Abschnitte dabei, bei denen die meisten Schieben müssen.

 

Staus`s:

waren meine größten Befürchtungen. Schließlich gibt es genug Bilder und Berichte davon.

ABER: ich weiß nicht, was die Veranstalter geändert haben. Gefühlt warend die Zeiten zwischen den Starblöcken sehr lang.

Ich bin kein einziges mal in einem Stau gesteckt. Ehrlich. Meine größte Angst, gleich beim ersten Trail von Dantercepies zu stehn, haben sich nicht Bewahrheitet. Die Strecke war meist sehr voll, aber man konnte immer gut überholen. Und bei den Abfahrten wurde auch oft Platz gemacht, wenn gesehen wurde, dass man da noch runter fahren konnte.

 

Landschaft:

Unglaublich da Biken zu können.

 

Fazit:

Ich persönlich hab mir einen kleinen Traum erfüllt, bin nach Jahren des zögerns endlich den Hero gefahren. Aber einmal langt. Die Ansteige habe es wirklich in sich, mann muss viel tragen und das sollte einem auch liegen. Die Abfahrten sind einfach nur geil. Meine Zeit, von 6h, die ich mir vorgenommen habe, hab ich um eine halbe Stunde unterboten und bin entsprechen zufrieden.

 

Ich hoffe, das der Bericht euch weiterhelfen kann.

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Ich bin letztes Jahr die Lange gefahren. Stau war dabei schon hin und wieder ein Thema und man konnte nicht immer so schnell fahren wie man wollte/könnte. Die Abfahrt von Dantercepies ist auf einem angelegtem,flowigen Trail. Da war es schon oft sehr langsam so das ich manchmal den nicht so spassigen, aber schnelleren Shortcut genommen habe. Ich würde empfehlen die Strecke außerhalb des Rennen zu befahren.

Und die Anstiege... ja die sind sehr grenzwertig. Schon hart an der Grenze das es noch Spass macht.

Die Gegend ist natürlich vom Feinsten aber das Rennen selbst hat mich nicht restlos überzeugen können.

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Ich bin 2016 den langen Hero gefahren. Vom Wetter war damals alles dabei: perfekte Temperatur und Sonnenschein beim Start, von Arabba auf Pordoijoch Regen und Graupelschauer, in Canazei strömender Regen und bei der Zielankunft wieder strahlender Sonnenschein. Bei der ersten Abfahrt von Dantercepies nach Corvara gab es mächtig Stau, weil ich ebenfalls in einem der letzten Blöcke starten musste! Da habe ich es wie "ventoux" gemacht und ein paar Shortcuts genommen! Überrascht war ich vom Niveau so mancher Teilnehmer, denn da haben sich einige verschätzt. Schon am ersten Anstieg haben wir Teilnehmer überholt, die 1-2 Blöcke (mind 20 Minuten) vor uns gestartet sind - und wir sind keine Raketen wohlgemerkt! Die Anstiege waren für mich auch grenzwertig und ich musste bei einem Marathon noch nie so oft vom Rad um zu schieben - nicht mal bei der A-Strecke der Salzkammerguttrophy, wo nur der Salzberg zu schieben war! Ganz krass ist der Anstieg nach Arabba aufs Pordoijoch - kaum vorstellbar, dass da überhaupt jemand rauffahren kann! Die Abfahrten war super: technisch, schnell, lang - auf Grund des Regens aber zum Teil sehr schwer und tief! Unterkunft hatten wir im Zentrum von Wolkenstein - perfekt und günstig! Alles in allem ein toller Event, aber für Hobbybiker doch ziemlich am Limit!
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Hallo,

ich bin auch schon 3 mal gestartet und finde den Hero eines der geilsten Rennen, die ganze Aufmachung und die Strecke ist einfach nur Hammer.

Leider waren bei mir auffällig schlechte Radfahrer und ich war öfters im Stau. Hatte letztes Jahr auf der kleinen Runde eine Laufzeit von ca. 5:10 min gem. Gpx. 4:53 (in Bewegung). Auf der ersten Abfahrt waren 2 Stellen bei einer Liftstation, Einfahrt in einen Trail wo ich sicher 3-4 Minuten warten musste und bei der Abfahrt auf Arabba ähnliche Situation. Schiebepassagen gehören zu einem Marathon irgendwie dazu, ich bin im Training die Runden auch ohne Schieben gefahren mit einer 1x12 (32 Blatt) aber da schießt der Puls sauber nach oben!

Alles in allem ist es aber ein außergewöhnliches Erlebnis in einer traumhaften Kulisse!

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  • 2 Monate später...

Das mit den Selbstzweifeln habe ich auch erlebt ... aber erst nach der großspurigen Anmeldung zu 90km ... (mit Rennrad so weit zu fahren ... ist ja ein Klax ...). Als ich dann scheibchenweise die Strecke abgefahren bin, wurde mir ganz anders ... und ich vermutete, dass ich das Ding wohl nicht schaffen würde in der Zeit ... als Technik-Niete ...

Das kam dabei heraus ...

https://gabiwinck.wordpress.com/2015_sella_ronda_hero/

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