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Continental GP 4000 RS

Continental GP 4000 RS

07.08.18 22:09 18.890Text: NoPain
Martin Ganglberger

Größe: 175 cm
Schrittlänge: 84 cm
Gewicht: 70 kg
Fahrstil/-können: Rennrad & Gravel, gute Ausdauer, wenig Power, volles Risiko bergab - wird allerdings selten belohnt

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Fotos: NoPain
Test der limitierten Race-Sport-Variante Grand Prix 4000 RS. Dank seiner etwas dünneren Laufstreifenkonstruktion rollt der Reifen schneller als der klassische GP 4000 S II.07.08.18 22:09 18.940

Continental GP 4000 RS

07.08.18 22:09 18.94017 Kommentare NoPain
Martin Ganglberger

Größe: 175 cm
Schrittlänge: 84 cm
Gewicht: 70 kg
Fahrstil/-können: Rennrad & Gravel, gute Ausdauer, wenig Power, volles Risiko bergab - wird allerdings selten belohnt

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NoPain
Test der limitierten Race-Sport-Variante Grand Prix 4000 RS. Dank seiner etwas dünneren Laufstreifenkonstruktion rollt der Reifen schneller als der klassische GP 4000 S II.07.08.18 22:09 18.940

Der GP 4000 RS ist eine limitierte Sonderedition, die zur diesjährigen Tour de France präsentiert wurde und mittlerweile (bzw. noch) im Handel erhältlich ist. Der performante Reifen wurde mit einem dünneren Laufstreifen (0,8 mm statt 1,8 mm) versehen, rollt dadurch schneller und wiegt um etwa 15 Gramm weniger als das Standardmodell GP 4000 S II.

Die bewährten Eckdaten des 4000er blieben unverändert: Handmade in Germany, Vectran Breaker für hohen Pannenschutz und der neueste BlackChili Compound für niedrigen Rollwiderstand bei gleichzeitig endlosem Grip.

Näheres konnten wir dem Conti Produktmanagement nicht aus der Nase ziehen, aber mehr gibt es dazu in Wahrheit auch nicht zu sagen. Der Fokus vom GP 4000 RS liegt ganz klar auf Speed.

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In der Praxis

Schon auf der Waage die erste positive Überraschung: Beide Test-Reifen wogen out-of-the-box in Summe 405 Gramm, sprich: 202,5 Gramm pro Reifen und lagen somit unter der Gewichtsangabe von 205 Gramm pro Pneu. Auf meinen heißgeliebten DT Swiss PRC 1400 Spline Carbon 65-Laufrädern ließen sie sich - zwar nicht ganz so kitschig einfach wie die Baumwollreifen von Speci oder Vredestein, aber dennoch easy cheesy - von Hand ohne Nagelbettentzündung aufziehen und sprangen schon bei 4 Bar willig in die TLR-Flanken. Ihre Laufrichtung stand an der rechten Seitenwand und das war auch gut so, denn optisch fehlte mir wieder einmal die Logik im Profildesign. Aber egal, denn dafür ist das Profil, wie wir seit der Conti GP & Attack III Story wissen, super aerodynamisch.

Obwohl Conti generell von Latexschläuchen abrät, könnten diese meiner Meinung nach bei breiten Felgenbetten und vorsichtiger Handhabe ruhig zum Einsatz kommen. Bei schmalen Alufelgen würde ich mich es nicht trauen, denn die Gefahr, sie beim Hantieren zu beschädigen, ist groß. Mit klassischen 80 g Butyl-Schläuchen macht man allerdings hier und da nichts falsch.

Einmal aufgezogen und auf den richtigen Luftdruck gebracht - ich als 69-kg-Zwerg empfand 6,5 Bar vorne wie hinten als sehr guten Kompromiss zwischen RoWi, Handling und Komfort - war das Reifenpaar sofort einsatzbereit. Eine schmierige Konservierungsmittelschicht, die den Gummi vor Alterung schützten soll, konnte ich jedenfalls auch hier nicht ausmachen. Dennoch nahm ich, wie immer nach der Montage von neuen Reifen, einen mit Bremsenreiniger getränkten Fetzen und rieb die Pneus über ihren kompletten Umfang ab.

  • Continental GP 4000 RS

GP Grand Prix 4000 RS

Dimension Typ Karkasse Gewicht* Druckempf.* Material/Pannenschutz UVP
700 x 25C Faltreifen 330 TPI, 3 Lagen 205 g 6,5-8,5 Bar BlackChili Compound mit Vectran Breaker 59,90€

* Herstellerangaben (202,5 Gramm gewogen, wir fuhren ihn mit 6,5 Bar bei 80 kg Systemgewicht)

Im direkten Vergleich zu den vorher montierten 25 mm breiten Vredestein Senso Superiore fehlte mir ein wenig das mittlerweile gewohnte Maß an Extra-Geschmeidigkeit, aber dafür hatte ich gefühlsmäßig immer wieder mal ein km/h mehr am Tacho stehen als gewohnt. Bergab von Mittelberg in Richtung Langenlois standen nach dem finalen Downhill sogar Max 87,5 km/h auf Strava, um etwa 2 km/h mehr als üblich. Aber klar, kann natürlich auch ein Zufall sein. Tatstächlich habe ich in Ausübung meiner Pflicht die letzte Kurve fast nicht mehr gekratzt bzw. sah mich schon ins Bankett rutschen, jedoch... ihr wisst wahrscheinlich was jetzt kommt... ließ mich der BlackChili Compound nicht im Stich. Denn im Gegensatz zum noch etwas besser rollenden GP TT Ltd besitzt der GP 4000 RS die gleiche, weichere Mischung vom GP4000 S II und ist damit wohl die Waffe für garstige Bedingungen schlechthin.

Zurück zum Thema Komfort. Obwohl der GP 4000 RS insgesamt doch einen Tick geschmeidiger läuft als der normale GP 4000 S II, kommt er nicht an den Komfort eines Specialized Turbo Cotton oder eines Vredestein Senso Superiore heran. Dafür ist er ein Garant für Handling, Aerodynamik, niedrigen RoWi, Pannenschutz und Grip.

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Zwischenfazit (nach ca. 200 km)

In meinen Augen ist der GP 4000 RS ein sensationeller Performance-Reifen. Er läuft signifikant flotter als ein Conti GP 4000 S II und liegt - laut meinem Popometer - in etwa auf dem Niveau eines Specialized Turbo Cotton 24 oder Conti GP TT 25, allerdings inklusive der vielgerühmten BlackChili-Vorteile, bei denen neueste Polymere sowie speziell entwickelte Rußpartikel und Füllstoffe einen extrem hohen Grip bei trockenen und bei nassen Bedingungen generieren. Für hohen Pannenschutz sorgt Contis bewährter Vectran Breaker, eine Pannenschutzeinlage, welche aus dem geschmolzenen Flüssigkeitspolymer Vectra gesponnen und zu einem mehrfaserigen und enorm reißfesten Garn weiterverarbeitet wird.

Zusammengefasst bietet der RS einen gleich guten Grip wie der GP 4000 S II, mehr Trocken/Nass-Grip als der GP 4000 TT, ist annähernd so schnell wie der GP 4000 TT und verfügt - aufgrund seines Profildesigns - über die beste, jemals im GST-Windkanal gemessene Aerodynamik.

Mein Tipp - sofort kaufen: Straßen-Rennfahrer und Marathon-Racer greifen vorne und hinten zum GP 4000 RS für einen niedrigen RoWi und den perfekten Grip unter allen Bedingungen. Zeitfahrer nehmen den GP 4000 RS 25C am Vorderrad - ein aerodynamisch dafür ausgelegtes Felgenprofil vorausgesetzt - und fahren hinten den GP 4000 TT 25C.

Über die Laufleistung lässt sich zur Zeit nur spekulieren, aber nachdem die Lauffläche mit 0,8 mm um einen Millimeter dünner ist als vom GP 4000 S II und somit ähnlich dünn wie jene vom Conti TT, sollte hinten nach etwa 1.500 Kilometern Schluss sein. Und auch beim Pannenschutz - Vectran Breaker hin oder her - fehlt natürlich dieser eine Millimeter gegenüber dem Volks-GP4000SII. Wunder darf man sich somit keine erwarten, dafür einen der weltschnellsten Allround-Reifen mit mächtig Grip.


.... ließ mich der BlackChili Compound nicht im Stich. Denn im Gegensatz zum noch etwas besser rollenden GP TT Ltd besitzt der GP 4000 RS die gleiche, weichere Mischung vom GP4000 S II...

 

Wie kommst du zu dieser Annahme? GP TT hat auch Black Chilli (Mischung meines Wissens ident)

 

GP 4000 SII

TT

RS

Force/Attack

Sind meines Wissens bis auf die Gummidicke und das Profil ident (Attack natürlich noch die Breite).

 

Der RS wurde ohnehin wegen der Aerodynamik schon für viele Profis produziert, deshalb war eine Kleinserie naheliegend.

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  • 2 Wochen später...

Die Hoffnung meine 100 km Runde 15mal (so lange hält der Reifen hoffentlich) um 9 - 11 Sekunden schneller zu fahren hat mich dazu animiert mir die Reifen bei Bike Components im Abverkauf zu bestellen.

 

Gewichtswixxen war gestern - Glücklicherweise :D

Schon auf der Waage die erste positive Überraschung: Beide Test-Reifen wogen out-of-the-box in Summe 405 Gramm, sprich: 202,5 Gramm pro Reifen und lagen somit unter der Gewichtsangabe von 205 Gramm pro Pneu.

 

meine dürften um 100 - 150 km weiter laufen, haben sie doch entsprechend Übergewicht.

 

IMG_20180823_094947.jpgIMG_20180823_095036.jpg

Bearbeitet von 6.8_NoGravel
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Du wiegst aber das Bandl mit... hast die Beschreibungs-Papierdl auch mit abgewogen? Die solltest vor der Montage noch rausnehmen.

 

Genau auf die Meldung habe ich gewartet.

 

Nur leider sind die Reifen durch das abschneiden des Bandl´s maximal gschissener zum Lagern, aber nicht wesentlich leichter.

Nachdem ich als langjähriger Leichtbaufetischist noch zu der Nerd-Generation gehört habe die ihre Händler beim Einkauf mit der Wage in den Wahnsinn getrieben haben haben sind mir derartige Gewichtsschwankungen nicht fremd.

Bike Components und Bike 24 geben die Reifen übrigens mit realistischen 215 Gramm an, die werden schon wissen warum :D

 

IMG_20180823_143732.jpg

Bearbeitet von 6.8_NoGravel
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  • 3 Wochen später...
Danke für den Tipp, hab die Reifen für den Ironman 70.3 in Zell am See bestellt weil schon Tage vorher schlechtes Wetter angesagt war und ich meinen Conti GP4000 TT nicht so ganz vertraut hätte. Leider wurde das Radfahren aufgrund von Schnee am Filzensattel abgesagt aber beim Einfahren am Vortag im Regen war das Gefühl schon sehr schnell und sicher. Konnte jetzt auch bei schönem Wetter beim Vienna Triathlon letztes Wochenende unter Rennbedingungen testen und muss sagen wirklich große Klasse.
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  • 1 Monat später...
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