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Bin ich ein Nostalgiker?!


Schlammer
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EDIT. Da mir unten stehender Text scheinbar etwas zu episch geraten ist, um auch gelesen zu werden, die Frage lautet kurz: Gibt es sinnvolle Anwendungszwecke für eine Starrgabel im Gelände? In welcher Art von Gelände und bei welcher Fahrweise können Starrgabeln mehr Spaß machen als gefederte? Wer hat Erfahrungen mit Starrgabeln, welche sind zu empfehlen? Mein Ausgangspunkt ist die Pepperoni von Cannondale, der ja beinahe mythische Qualitäten zugesprochen wurden. Danke, Schlammer. EDIT AUS.

 

Liebe Gemeinde,

 

mindestens einmal im Jahr ertappe ich mich dabei, dass ich ein Cannondale SM1000 oder etwas Ähnliches suche ... Gerade eben wieder. Gefunden hab ich das:

 

https://bikemarkt.mtb-news.de/article/1113502-cannondale-m-2000-von-1992

 

Einmal abgesehen davon, dass ich dafür eh keinen Platz in der Hütte hab' und ich das Ding angesichts der meiner Meinung nach buntverbauten Komponenten für etwas sehr überteuert halte, frag' ich mich langsam, was ich wirklich suche!

 

Gut, das SM1000 war mein erstes Bike, die Waldluft war lau, ich war jung, es war Liebe.

 

Aber abgesehen davon, dass es in Silber und Schwarz einfach geil ausgesehen hat und mir auch heute noch diese Rahmen besser gefallen als die der Generation Voyager, weiß ich eigentlich nicht, warum ich ein Fahrrad kaufen sollte, dass mir sowohl für den Berg als auch für die Arbeit zu schade ist. Der Originalzustand wäre es jedenfalls nicht. Habe die Gripshift von Suntour gehasst und hasse sie noch immer. Und der Rest der Bauteile ist ja auch eher was für's Museum oder den Schrottplatz.

 

Bleibt also nur der Look? Oder sehne ich mich nach den wilden Jugendtagen zurück?

 

Es gibt aber möglicherweise doch ein rationales Argument. Vielleicht verklären ja die Jahre meine Erinnerung, aber ich verbinde mit meinem Cannondale vor allem Spaß. Daher habe ich den Rahmen und besonders aber die Gabel im Verdacht, die Starrgabel, um noch genauer zu sein, die Pepperoni. Der sagte man ja Wunderdinge nach. Ihre angeblich so spezielle Bauweise solle aus ihr eine federnde Gabel ohne die Nachteile einer Federgabel gemacht haben.

 

Ich fahre seit den Anfängen immer dieselbe Runde. Einen Forstweg hinauf in der Wald, dann über die Hochebene durch den Wald. Das ist fahrtechnisch und spaßbezogen der Höhepunkt der Tour, gewiss nicht sehr anspruchsvoll, aber sehr dynamisch zu fahren: Forstwege mit wechselndem Untergrund von Stein über Erde und Waldboden bis Schlatz in einem leicht kupierten Gelände. Kleine, wenig steile Anstiege wechseln mit ähnlichen Abfahrten. Eine Strecke, die selten die Bremse verlangt und fast durchweg Vollgas verträgt (sofern die Luft gegeben ist).

 

Flog ich einst mit dem Cannondale nur so durch den Wald, so finde ich den Weg heute phasenweise vergleichsweise unkomfortabel.

 

Die Frage also: Ist dieser Geniestriech von Cannondale namens Pepperoni für dieses Gelände so viel besser geeignet als meine mittelpreisigen Federgabeln? Oder trügt mich einfach meine Erinnerung und war mein Körper damals nur besser gegen das Rütteln und Schütteln des Waldweges gewappnet? Fuhr ich einst so viel flotter und glättete die Unebenheiten des Weges mit Dynamik aus? Bin ich einfach ein alter Sack und würde mich auch beklagen, wenn man mich wie einen römischen Kaiser durch den Forst tragen würde? Bin ich also ein Starrgabelnostalgiker, der schlicht nicht weiß, wovon er redet?

 

Praktisch gesehen: Soll ich meinem Jugendtraum nachhängen? Soll ich weiter nach einem fast 30 Jahre alten Bike suchen? Soll ich eines meiner Räder mit einer zeitgemäßen Starrgabel ausrüsten? Und was wäre das für eine? Oder sollte ich einfach mehr Geld in meine Federn investieren?

 

Ich bin gespannt auf Eure Antworten ... obwohl ich schon eine gewisse Idee habe, was Ihr mir nicht empfehlen werdet. Und ich bin mir sicher, dass die Vernunft siegen wird. Ziemlich sicher. Trotzdem, falls ich nicht hintanhalten kann: Was kann man denn ernsthaft für so ein nicht sammlertaugliches M2000 verlangen?

 

Vielen lieben Dank für Eure Antworten. Vielen lieben Dank auch für die vielen Antworten, die ich das letzte Mal erhalten habe. Da ging es um ein sturzsichereres Rad für meine Mutter. Sie fährt jetzt mehr als ein Jahr mit dem neuen und es geht ihr gut!

 

Schlammer

Bearbeitet von Schlammer
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Warum kein Gravelbike? Ich fahre z.B. das Ridley X-Trail Adventure mit Dropbar und mache damit auch etliche MTB-Touren über Forststraßen aber auch mal über Wurzeln und Steine.. alles kein Problem. Der Komfort ergibt sich aus den 47mm breiten WTB Byway gefahren mit wenig Luftdruck und einem Dropbar-Lenker, der in den Drops gefahren auch die ärgsten Stöße etwas abmildert (sicher nicht im Umfang einer Federgabel aber doch merklich). Damit bist praktisch für deinen beschriebenen Einsatzzweck völlig ausreichend unterwegs
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Gibt es sinnvolle Anwendungszwecke für eine Starrgabel im Gelände? In welcher Art von Gelände und bei welcher Fahrweise können Starrgabeln mehr Spaß machen als gefederte?
Meiner Meinung nach: nein.

In keinem, jenseits von Pumptracks und Asphalt.

 

Also, es mag andere Gründe geben für Starrgabeln (Optik, Purismus), aber technisch gibt es in meinen Augen keinen Grund, eine zu nützen.

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Meiner Meinung nach: nein.

In keinem, jenseits von Pumptracks und Asphalt.

 

Also, es mag andere Gründe geben für Starrgabeln (Optik, Purismus), aber technisch gibt es in meinen Augen keinen Grund, eine zu nützen.

 

Sehe ich gleich. Selbst die Zeit von irgendwelchen Bergrennen, wo die Leute noch mit Cantis (und diese nur am Vorderrad) und wasweißichwas gefahren sind ist doch irgendwie vorbei. So ein Radl ergibt für mich null Sinn.Es mag witzig und abwechslungsreich sein einmal mit sowas zu fahren, aber regelmäßig...? Einen Crosser verwendest ja auch nicht regelmäßig auf richtigen Trails und in richtigem Gelände. Er erweitert halt das Rennradfahren enorm. Das ist cool. So ein Starr-MTB geht in die andere Richtung und beschneidet das Biken enorm. Sehe da keinen Sinn darin, außer eben die angesprochene Nostalgie.

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