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Ritchey Comp Road Logic 2018

Ritchey Comp Road Logic 2018

28.08.18 10:25 27.019Text: NoPain
Martin Ganglberger

Größe: 175 cm
Schrittlänge: 84 cm
Gewicht: 70 kg
Fahrstil/-können: Rennrad & Gravel, gute Ausdauer, wenig Power, volles Risiko bergab - wird allerdings selten belohnt

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Fotos: Erwin Haiden
Mehr Rennrad braucht man nicht.28.08.18 10:25 27.328

Ritchey Comp Road Logic 2018

28.08.18 10:25 27.32830 Kommentare NoPain
Martin Ganglberger

Größe: 175 cm
Schrittlänge: 84 cm
Gewicht: 70 kg
Fahrstil/-können: Rennrad & Gravel, gute Ausdauer, wenig Power, volles Risiko bergab - wird allerdings selten belohnt

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Erwin Haiden
Mehr Rennrad braucht man nicht.28.08.18 10:25 27.328

Rund fünf Jahre nach dem erfolgreichen Road Logic Debut legt Tom Ritchey mit dem Road Logic V2, einer Weiterentwicklung seines zeitlosen Stahlrenners mit moderner Allroad-Geometrie, nach. Zwar blieb der Großteil der klassischen Rahmenbautechnik erhalten, jedoch erhielten der neue Stahlrahmen und die Vollcarbon-WCS-Gabel eine leicht vergrößerte Reifenfreiheit für mehr Vielseitigkeit und obendrein die gleiche exquisite Skyline Blue-Lackierung.

It's all about the frame. Das neue Skyline Blue-Rahmenset (Rahmen, Vollcarbongabel und WCS Steuersatz) ist einzeln um 1.299,- Euro erhältlich und eignet sich perfekt, um einen wunderschönen und exklusiven Stahlrenner nach eigenen Wünschen aufzubauen.
Um einer breiteren Öffentlichkeit den Road Logic-Einstieg zu vereinfachen, hat Ritchey erstmals auch ein günstiges Komplettrad auf 105er Level im Programm. Durchwegs mit Ritchey Comp-Komponenten und einer Shimano 105-Gruppe bestückt, werden Ausstattung wie Gesamtgewicht dem tollen Rahmen freilich nicht ganz gerecht - aber dafür kostet der in sich stimmige Materialmix auch nur 2.399 Euro Liste.

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Das neue Road Logic ist ausschließlich für Felgenbremsen, in Skyline Blue sowie einer limitierten Heritage-Lackierung und in sechs Rahmengrößen von 49-59 cm erhältlich. Ich durfte ein Komplettrad in Größe 53 mehrere Wochen auf und abseits von befestigten Straßen testen, genoss puristisches Radfahren ohne Di2, Hochprofile und Discs und fand schnell heraus, dass die - in meinen Augen unterdurchschnittlichen - Komponenten mehr als nur einwandfrei ihren Dienst verrichteten.

Wer sich's mehr auf Discs stehen sollte, wird beim Ritchey Ascent, Outback oder Swiss Cross fündig. Letzteres hatten wir schon vor einigen Jahren im Test auf Bikeboard und es befindet sich nach wie vor in unserem Besitz.

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Technik

Für den modernen Klassiker entwickelte Tom Ritchey ein komplett neues, wärmebehandeltes und doppelt konifiziertes Logic-Rohrset, das mit extrem kurzen, stumpfen Stoßprofilen für das WIG-Wolfram-Inertgas-Schweißen (USA: TIG-Tungsten Inert-Gaswelding) optimiert wurde, um Gewicht zu sparen und um die Fahrqualität zu verbessern. "Doppelt konifiziert" bedeutet, dass die Rohrwände drei verschiedene Stärken haben, am dünnsten in der Mitte und am dicksten an den Rohrverbindungen, um die Schweißnähte stabil zu halten. So kann Ritchey leichtere und dünnwandigere Stahlrohre verwenden, ohne auf Festigkeit und Haltbarkeit verzichten zu müssen.

Ein weiteres Highlight ist das proprietär geschmiedete und nachträglich maschinell bearbeitete integrierte Steuerrohr, in welchem die Lagersitze außen an den Enden liegen. So bietet es genügend Platz für eine 1-1/8-Zoll-Carbongabel, obwohl sein Rohrdurchmesser gleich schmal ist wie bei Rahmen mit 1-Zoll-Gabeln. Dies sorgt trotz Drop-In-Lager für einen klassischen Look und spart obendrein ca. 80 Gramm gegenüber einem Standard-Steuerrohr. Der passende WCS Steuersatz (bzw. Comp beim Komplettrad) befindet sich im Lieferumfang.

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Rahmen-Facts

  • Doppelt-konifizierter Ritchey Logic II CroMoly Rahmen
  • Steuersatz: Logic Zero WCS/Comp drop in 1-1/8” (41.8 Campy, IS42)
  • Ritchey Carbon Gabel 1-1/8"
  • Innenlager: 68mm BSA
  • Achsstandard: Schnellspanner
  • Sattelstützenmaß: 27,2 mm
  • Umwerfermaß: 28,6 mm (max. 2.5 Nm Drehmoment)
  • Reifenfreiheit: bis max 30C (abhängig von Reifen/Felgen-Hersteller)
  • Rahmengewicht: ca. 1.787 g (Gr 55, ohne Gabel)
  • Gabelgewicht: ca. 362 g  (Gr 55, ungekürzt)

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Die Fahrstabilität bzw. Steifigkeit soll insgesamt ein wenig über dem Niveau von Rahmen aus Columbus legendären SLX-Rohren liegen, was nach heutigen Maßstäben zwar unterdurchschnittlich ist, aber gerade auf schlechtem Untergrund auch seine Vorteile hat. Nicht vergessen sollte man, dass Generationen von Rennfahrern mit solchen Modellen mehr als nur glücklich waren.

Mit seiner vergrößerten Reifenfreiheit und einer minimalen Adaptierung der Geometrie bietet das neue Road Logic vorne und hinten Platz für 700x30C Reifen (entsprechende Bremsen vorausgesetzt) und eignet sich - dank seines stahltypischen Komforts - ideal für lange, epische Tage im Sattel, auch abseits perfekter Asphaltstraßen.

 It's all about the frame. 

Road Logic
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Ritchey Comp Road Logic

Rahmen Ritchey Road Logic V2, 3-fach konifizierter Stahl, BSA, Skyline Blue, 1,78 kg (53 cm) Gabel Ritchey Road WCS Carbon Gabel, 1-1/8", Skyline Blue, 362 g ungekürzt
Steuerlager Ritchey Comp Drop In 1-1/8” Tretlager Shimano Ultegra BBR60 (BSA)
Kurbel Shimano 105 50/34 172.5mm (53/55cm) Schalthebel Shimano 105 2x11s
Vorbau Ritchey Comp 4-Axis 100 mm (53 cm) Schaltwerk Shimano 105 11s
Lenker Ritchey Comp Curve 42cm (53/55 cm) Umwerfer Shimano 105 2x11s
Lenkerband Ritchey Cork Black Kassette Shimano 105 11s 11/28
Sattelstütze Ritchey Comp 2-Bolt Bremsen Shimano 105
Sattel Ritchey Comp Skyline Black Kette KMC X-11
Laufräder Ritchey Comp Zeta II Gewicht 8,96 kg (53 cm)
Reifen Ritchey Comp Tom Slick 700x27 Preis € 2.399,-

Gewicht

Trotz des relativ leichten Rahmens brachte unser Testbike knapp 9 Kilogramm auf die Waage, was deutlich über den versprochenen 8,10 kg in Größe 55 (siehe Ritchey Homepage) lag. Zwar haben wir für die hohe Differenz keine Erklärung, aber das hohe Gesamtgewicht ist eindeutig den günstigen und schweren Komponenten geschuldet.

Ein paar Rechenbeispiele: Bei einem Selbstaufbau wären mit hochwertigen und nur minimal teueren WCS-Komponenten schon 8,65 kg möglich. Wer sein Bike obendrein beispielsweise mit Mavic Ksyrium Elite und 100 Gramm Schläuchen verwöhnen will, landet in etwa bei 8,1 Kilogramm. Langer Rede, kurzer Sinn: Mit geringfügig höheren Investitionen sollten ehrliche 8 kg trotz der 105er Gruppe realistisch sein, und das wäre für ein Allroad-Stahl-Rennrad mit breiten Reifen, 105er Gruppe und 2-fach Antrieb ja gar nicht schlecht.

Detailansicht
Smith Attack Max Cinelli
DetailansichtDie Attack Max hat für maximale Sicht und noch bessere Passform größere Gläser. Zwei ChromaPop-Gläser sind enthalten und können dank Smiths MAG-Wechsel-Technologie ruck-zuck getauscht werden.
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Smith Network MIPS Cinelli
DetailansichtDer neue performance orientierte Smith Helm sieht stylisch aus, bietet dank des patentierten Koroyd-Materials maximale Sicherheit und ist universell einsetzbar. Inklusive dem X-Static Performance-Futter mit Reactive Cooling und einem weichen, abnehmbaren Visier.
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Camelbak Trinkflasche Podium Dirt Stealth
DetailansichtMTB- und Gravler-Tipp: immer ein sauberes Mundstück und keinen versauten Rahmen mehr.
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Trikoterie Noise Jersey
DetailansichtInspiriert von Modedesign, angetrieben von Minimalismus. Aus der Entfernung reduziertes grau mit einem Quadrat am Rücken, entfaltet sich erst aus der Nähe die farbliche Gestaltung des Trikots. Das sublime Muster von Noise spiegelt die unendliche Weite des Radfahrens wider.
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Garmin Vector 3
DetailansichtDie aktuellen, pedalbasierten Leistungsmesser von Garmin kommen ohne externe Pedalsender aus und sind mit fast allen Radcomputern kompatibel.
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Geometrie

Um der neuen Reifenfreiheit für 30C gerecht zu werden, musste die Road Logic-Geometrie minimal überarbeitet werden und erhielt im Vergleich zum Vorgänger ein etwas längeres Oberrohr, längere Kettenstreben und einen in Summe längeren Radstand. Die Carbongabel wurde ebenfalls an die neuen Anforderungen angepasst und besitzt nun - je nach Rahmengröße - einen Rake von 46 mm (RH 49-53) bzw. 43 mm (RH 55-59). Gleichblieben ist der Stack, etwas länger wurde der Reach.

Endresultat ist eine moderne und sportliche Allroad-Geometrie, welche sich von klassischen Rennrad- bzw. Granfondo-Geos deutlich unterscheidet und dem aufgeschlossenen Fahrer so manche Vorteile bietet. Denn der Reach ist durchwegs um mindestens einen Zentimeter länger als bei anderen Rennrädern und bietet damit die Möglichkeit, einen kürzeren Vorbau zu fahren. So wird man mit bester Kontrolle, sowohl bergab als auch im Gelände, und einer ausgewogeren Gewichtsverteilung belohnt, wobei der Gesamt-Reach vom Sattel bis zum Lenker gleich bleibt.

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Insgesamt erlauben der niedrige Stack und längere Reach eine sportliche Sitzposition, der längere Radstand einen sicheren Geradeauslauf und der etwas steilere Lenkwinkel ein agiles, aber stets unaufgeregtes Lenkverhalten. Zumindest im Allroad-Einsatz funktionierte die recht eigenwillige Geometrie-Komposition hervorragend.

Abschließend noch ein paar Worte zu meinem Testrad in Größe 53: Ich entschied mich bewusst für die kleine Rahmengröße, da ich dank des 391 mm langen Reach mit einem 11er Vorbau und trotz einiger Spacer eine angenehme und recht sportliche Position finden konnte. Hätte ich mir das Road Logic privat und für längere Zeit gegönnt, hätte ich die Rahmengröße 55 gewählt und die Spacer stark reduziert. Und auch optisch würde mir das Rad wegen seines klassischen Looks in 55 mit dem höheren Stack besser gefallen.

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Smith Network MIPS Cinelli

Detailansicht

Mit dem Erfolg ihrer preisgekrönten Overtake-Serie im Rücken präsentierte Smith dieses Jahr den performanceorientierten Network Helm für Rennrad und Gravel. Passend zum klassischen Ritchey Design wählten wir das Modell im Cinelli Look, welches der Co-Branding-Partnerschaft von Smith und Cinelli entsprang. Die übergroße Grafik inspiriert sich am historischen Cinelli-Logo, so wie es seit 1979 an den Fahrrädern angebracht wird.

Neben dem geradlinigen, modernen Design rund um die leichte Aerocore-Konstruktion wurde auch dem Thema Sicherheit große Aufmerksamkeit gewidmet. So integrierten die Entwickler dort, wo im Sturzfall die strategisch wichtigsten Aufprallstellen liegen, Koroyd-Einsätze, um die Aufprallenergie zu absorbieren. Bei dieser Technologie werden viele kleine Polymer-Röhrchen wabenförmig angeordnet und miteinander thermisch verschweißt. Bei hoher Beschleunigung und einem schnellen Aufprall verändert sich die Wabenstruktur: die Röhrchen werden zerknickt und nehmen so die Aufprallenergie auf. Bei einem harten Aufprall werden die Röhrchen der Länge nach gestaucht und machen den Helm somit sicherer. Damit nicht genug, verfügt der Helm darüber hinaus über das bewegliche Aufprall-Schutzsystem MIPS.

Für eine optimale Belüftung sorgt Smiths hauseigenes AirEvac System, das auf internen Luftkanälen sowie 20 großen wie kleinen Belüftungsöffnungen basiert. Die Luft im Helm wird damit wirksam vom Kopf weg nach oben gezogen, was einerseits angenehm kühlt, andererseits ein Beschlagen der Brille während der Fahrt vermeidet. An langen Anstiegen oder in der Dämmerung findet besagte Brille in eigens designten Kanälen an der Front des Helmes sicheren Halt. Ein abnehmbarer Blendschutz erinnert an klassische Radmützen. Smiths verstellbares Vaporfit-System sowie das leichte, antibakterielle X-Static-Innenfutter versprechen gute Passform und hohen Komfort. Kostenpunkt: € 160,00.

Mir gefällt das polarisierende Design ausgesprochen gut und sowohl Passform, Kühlung als auch Komfort liegen bei diesem Helm auf höchstem Niveau. Mit dem Sonnenschirmchen wurde ich persönlich nicht wirklich warm, denn es saß nicht nur ständig schief, sondern nahm mir auch zuviel Sicht. Genausowenig brauche ich ein MIPS-System. Zum einen bin ich vom Nutzen nicht hundertprozentig überzeugt, zum anderen trägt es im Helminneren unnötig auf und erhöht zudem das Gewicht. Denn inklusive aller Sicherheits-Features wiegt der hübsche Network in Medium (55-59 cm) exakt 305 Gramm.

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Smith Attack Max Cinelli

Detailansicht

Passend zum Network hat Smith auch die Attack Max Radbrille mit Cinelli-Design im Sortiment, welche zum maximalen Schutz noch größere Gläser als die normale Attack besitzt. Einen besonders schnellen Wechsel der beiden mitgelieferten Gläser (ChromaPop Sun Red Mirror bzw. ChromaPop Contrast Rose Flash) ermöglicht Smiths MAG-Wechsel-Technologie, bei der die beiden Bügel per Daumendruck rasch und präzise von einem Glas an das andere manövriert werden. Außerdem verfügt die Attack Max über ein in zwei Positionen verstellbares Nasenteil, dessen Konstruktion perfekte Passform und ganztägigen Komfort bietet. Bügel mit Megol-Beschichtung sorgen dafür, dass die Brille auch auf Rumpelpisten fest sitzt. Inklusive Etui um 229 Euro.

Die Brille passt perfekt zum Helm und sitzt wirklich sehr sicher, ohne zu verrutschen. Ein optisches Highlight sind die dunkelrot-orange beschichteten Gläser, die nicht nur gut vor der Sonne schützen, sondern auch die Farbpracht angenehm verstärken. So bereitet das Radfahren auch bei trübem Wetter Freude, denn durch die Brille schaut die Umwelt immer freundlich aus. Das zweite Glas in Contrast Rose Flash habe ich nur einmal ausprobiert. Wohl macht es im Wald, bei extrem schlechtem Wetter oder in der Dämmerung Sinn, allerdings kam ich auch mit dem Sun Red Mirror immer gut zurecht.
Im direkten Vergleich zur Adidas Zonyk Aero oder Oakley Jawbreaker liegen Verarbeitungsqualität und Haptik der Smith nicht auf gleich hohem Niveau, weshalb ich den Listenpreis etwas übertrieben empfinde.

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Fahreindrücke

Vergleicht man Ritcheys überarbeitetes Road Logic mit aktuellen Rennrädern aus Carbon, besitzt es einen ausgezeichneten Mix aus guten Dämpfungseigenschaften und mittlerer Steifigkeit. Der durchschnittlich etwas längerer Radstand mit langem Reach und flacherem Lenkwinkel sowie der kürzere Vorbau verleihen dem Rennrad eine enorme Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten und bieten im raueren Gelände spürbare Sicherheitsreserven, während der doppelt konifizierte Stahlrahmen, die breiten Reifen und die 27,2-mm-Sattelstütze den Untergrund so richtig glattbügeln. Summa summarum fühlt sich das Allroad-Bike weder schwammig noch bockhart an und auch das klassische Rennrad-Gefühl bleibt dank ausreichender Agilität und Lenkpräzision erhalten.

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Kritikpunkte werden einzig und alleine beim Komplettrad bezüglich des Steuerlagers, der Laufräder und der Reifen fällig. Während in sämtlichen Beschreibungen immer wieder von "WCS" die Rede ist, wird jedoch ausschließlich der Rahmen-/Gabelsatz mit einem hochwertigen WCS-Steuersatz ausgeliefert - das Komplettrad muss mit einem billigen "Comp" auskommen. Was im Fahrbetrieb selbstverständlich nicht weiter auffällt, ärgert mich aus Prinzip, denn die Listenpreis-Differenz beträgt gerade mal 20 Euro.

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Weit "tragischer" als das Steuerlager, erschweren einem die hauseigenen Comp-Laufräder mit den montierten Ritchey Slicks das Vorankommen. Zwar wirken die Laufräder superstabil, fast schon untötbar, aber ihr hohes Gewicht beeinträchtigt die Performance beim Beschleunigen sowie am Berg und die ebenfalls schlecht rollenden Slicks tragen das Ihre dazu bei.
Hingegen eignet sich die Kombi bestens bei gröberen Einsätzen, für schwere Fahrer oder bei Schlechtwetter, denn neben ihrer ungemeinen Stabilität bietet der Laufradsatz gemeinsam mit den 105er Bremsen eine ausgezeichnete Verzögerung und die Slicks einen (fast schon Ritchey-untypischen) hohen Grip bei trockenen und nassen Bedingungen. Einzig beim Luftdruck sollte man nicht zu sparsam sein, denn Pannenschutz ist nicht uneingeschränkt vorhanden.

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Fazit

Ritchey Comp Road Logic
Modelljahr: 2018
Testdauer: 3 Monate, >1.000 km
Preis: € 2.399,-
+ Zeitloses Design
+ Moderne Allroad-Geo
+ Breiter Einsatzbereich
+ Hohe Rahmendämpfung
+ Platz für 30C Reifen
+ Leichte Vollcarbon-Gabel
o Rahmen: Gewicht höher als bei Alu/Carbon und weniger steif
- Als Komplettrad deutlich schwerer als angegeben
- Reifen mit hohem RoWi
BB-Urteil: Wunderschöner und moderner Klassiker mit Kultpotential im Selbstaufbau.

Das neue Road Logic ist ein großartiges Beispiel für die 45-jährige Expertise des Rahmenbauers Tom Ritchey und verbindet, wie auch schon sein Vorgänger, zeitloses Stahl-Rennrad-Design mit modernster Fertigungstechnik. Das hübsche Rahmen/Gabel-Set mit integrierten Steuerlagern, einer sportiven Endurance-Geometrie und einer Reifenfreiheit bis maximal 30C eignet sich gleichermaßen für ausgedehnte Abenteuer auf befestigten sowie unbefestigten Wegen, wie auch für flotte Gruppenausfahrten mit fallweisen Ortstafelsprints.

Etwas hinderlich empfanden wir am Komplettbike einzig die günstige Komponentenauswahl, insbesondere die schweren Comp Laufräder und die schlecht rollenden Comp Tom Slick 27C Faltreifen von Ritchey. Ein Tausch auf leichtere Laufräder mit Conti 4-Seasons in 28 mm Breite bewirkte wahre Wunder. Hingegen positiv überrascht waren wir von der hervorragend funktionierenden Shimano 105 Gruppe. Nicht umsonst teilt die aktuelle 105er zahlreiche Design-Merkmale mit der teureren Ultegra bzw. Dura-Ace Gruppe, wie beispielsweise die 4-Arm-Kurbelgarnitur, den 2x11 Antrieb und die ausgezeichneten Felgenbremsen.

Egal, ob das neue Road Logic als exklusiver Selbstaufbau oder als geringfügig gepimptes Komplettrad gefahren wird: es ist und bleibt ein echtes Do-it-All-Wunder zum vernünftigen Preis und mit unschlagbarer Optik. Mehr Rennrad braucht man nicht.

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Die muffe beim sattelrohr ist aber unter jeder kritik. Das steuerrohr ist gewöhnungsbedürftig. Aber mehr als so etwas braucht man natürlich wirklich nicht.

 

Was genau taugt dir da nicht? Grad das Steuerrohr sieht genial aus, finde ich. So klassisch und dennoch ein recht fetter Schaft.

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Die Farbe vom Testrad ist hüsch, auch das Mausgrau gefällt mir sehr gut.

 

Das Steuerrohr ist optisch für den Rahmen passend, was mir nicht gefällt sind die benötigten Spacer, das wirkt bei einem eigentlich eleganten Rahmen globig und unpassend.

Die Spacer sind vmtl. der etwas eigenartigen Geometrie geschuldet, ich würde keinen für mich passenden Rahmen finden ohne einen unpassenden bzw. optisch unglücklichen Kompromiss eingehen zu müssen.

Die Muffe beim Sattelrohr gefällt mir ausgesprochen gut, würde ich wohl auch so haben wollen.

 

Die 105 Komponenten wirken unpassend, so ein Rahmen hat es eingentlich verdient etwas liebevoller bestückt zu werden.

Bearbeitet von 6.8_NoGravel
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Die Farbe vom Testrad ist hüsch, auch das Mausgrau gefällt mir sehr gut.

 

Das Steuerrohr ist optisch für den Rahmen passend, was mir nicht gefällt sind die benötigten Spacer, das wirkt bei einem eigentlich eleganten Rahmen globig und unpassend.

Die Spacer sind vmtl. der etwas eigenartigen Geometrie geschuldet, ich würde keinen für mich passenden Rahmen finden ohne einen unpassenden bzw. optisch unglücklichen Kompromiss eingehen zu müssen.

Die Muffe beim Sattelrohr gefällt mir ausgesprochen gut, würde ich wohl auch so haben wollen.

 

Die 105 Komponenten wirken unpassend, so ein Rahmen hat es eingentlich verdient etwas liebevoller bestückt zu werden.

 

Die Spacer gehören weg, das ist klar. Aber beim Testrad absägen ist nicht... und oben drauf sieht auch kacke aus.

 

Was die Geo betrifft, du müsstest beim Ritchey echt umdenken. Welchen Reach und welche Vorbaulänge fährst du nun?

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Die muffe passt überhaupt nicht dazu. Entweder gemufft oder geschweißt.

da geb ich dir recht, ist aber produktionstechnisch einfach besser. beim anschweißen des oberrohrs ans sitzrohr verformt sich zweiteres oft recht deutlich, was dann ausreiborgien nach sich ziehen kann, was wiederum bei dünnem (=leichtem) geröhr unmöglich ist. muffe=wandstärke=masse=weniger verzug. nachdem der tom r. die rahmen nicht selber zusammendengelt, sondern (ich vermute mal) die arbeit auf einen anderen kontinent ausgelagert hat, vielleicht sogar in weniger talentierte hände, ist das risiko, dass ein hoher prozentsatz der rahmen nach dem besprochenen schweißvorgang zum altmetall wandert, einfach zu groß. deshalb die muffe. ich finde so eine muffe nicht grundsätzlich störend, man kann das auch hübscher machen.

aber schön, dass auch ein stahlrahmen gefallen findet. das alte/altmodische zeug ist so schlecht nicht. ich mag auch die schlichtheit der optik sehr gerne. auch wenn es ral nciht so ist, schaut so ein zarter rahmen leichter aus als die fetten carbondinger. und rennradfahren hat nunmal was mit leichtigkeit zu tun.

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Bitte das ist keine Muffe, das Rohr ist "externally butted" - außen endverstärkt.

 

Normal passiert das innen und ist daher unsichtbar, aber dann hast du den größeren Außerndurchmesser bis zum Tretlager.

 

Hr. Ritchey hat genaue Vorstellungen punkto Steifigkeit, und meiner Ansicht nach ist der Rahmen ziemlich ausgereizt - viel leichter geht es mit großserientauglichen Rohrsätzen nicht. Mein 55er hatte 1780g, und das ist mit Steuerlagerschalen.

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