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Fox Live Valve 2019

Fox Live Valve 2019

28.08.18 17:03 10.083Text: PM/ Luke Biketalker
Lukas Schnitzer
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Fotos: Fox
Fox lässt der Elektronik freien Lauf - Live Valve passt die Fahrwerksmodi vollautomatisch an den Untergrund und die Steigung an.28.08.18 17:03 10.095

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28.08.18 17:03 10.0958 Kommentare PM/ Luke Biketalker
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Fox lässt der Elektronik freien Lauf - Live Valve passt die Fahrwerksmodi vollautomatisch an den Untergrund und die Steigung an.28.08.18 17:03 10.095

Steht dank Elektronik die nächste Revolution am Fahrwerkssektor bevor? Schon seit längerem geistert die Fox Live Valve Technologie durch die MTB-Welt, hinterlässt seit geraumer Zeit seine Spuren an Rahmen wie Federgabeln - drei Ösen für die Flaschenhalter und seltsame Löcher an den Brücken (?) - und war schlussendlich während der Eurobike am Scott-Stand bereits zu erahnen. Nun lüften die Amerikaner hochoffiziell den Vorhang und rücken mit allen Details zum elektronisch gesteuerten Fahrwerk heraus.

Auch wenn man in unseren Breiten Fox vorrangig von mehr oder minder unmotorisierten Mountain- und E-Bikes kennt, stehen die Amerikaner vor allem auch im harten Offroad-Motorsport mit beiden Beinen im Geschäft. UTVs, ATVs, Race & Baja-Trucks sowie Schneemobile rollen und driften mit den Federelementen von Fox über und durch härtestes Gelände. Über alle Entwicklungsabteilungen hinweg entstand so auch die neue Live Valve Technologie - und findet sich, wie der Zufall so will, auch serienmäßig im mächtigen Ford Raptor. Vom leicht verlorenen Nischendasein vergangener Versuche Fahrwerken elektronisch Leben einzuhauchen, scheint Live Valve damit weit entfernt.

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Das System besteht aus einer Magnetspule in jedem Dämpferelement, einem Kontroller als Steuersystem und dreiachsigen Beschleunigungssensoren an Gabel und hinterem Ausfallende. Während mit Bluetooth maximal 30 bis 100 Messungen pro Sekunde realisierbar gewesen wären, erfasst Live Valve 1.000 Mal pro Sekunde den Fahrzustand. Befindet man sich gerade in einem (Zwischen-)Anstieg, fährt man Bergab oder in der Ebene, springt man gerade aktiv ab, oder befindet sich das Rad im freien Fall und gestaltet sich der Untergrund eher holprig oder aalglatt. All dies erkennt die Messsensorik und gibt die Informationen an die Steuereinheit weiter. Dort werden diese verarbeitet und als Signal an die Magnetspulen weitergegeben, welche die Federelemente entsprechend an die Gegebenheiten anpassen. All dies geschieht in 3 Millisekunden - 100 Mal schneller als ein Augenblinzeln. Tatsächlich ist Live Valve so schnell, dass die Elektronik einen Schlag erkennt und das Fahrwerk öffnet, ehe der Fahrer diesen wahrnimmt.

Die Magnetspulen benötigen lediglich Energie um das Fahrwerk auf Open oder Closed zu stellen, ist der jeweilige Modus gewechselt, geht keine Akkukapazität verloren. 16 bis 20 Stunden soll das System damit fahrbereit bleiben. Neigt sich der Akku doch mal zu Ende, bleibt das Fahrwerk im Open-Modus. Der Fahrer kann bei deaktiviertem System Sag, Zug- und Druckstufe wie gewohnt einstellen. Aktiviert man das System, sind zudem 5 Stufen zum Ansprechverhalten wählbar. Soll Live Valve bereits bei der kleinsten Unebenheit öffnen oder im besten XCO-Stil erst bei gröberen Schlägen aktiv werden? Wofür auch immer man sich entscheidet, adaptiert Live Valve während einer typischen MTB-Runde das Fahrwerk bis zu 450 Mal pro Stunde.

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Was komplex klingt, soll für den Fahrer vieles einfacher machen. Egal ob bergauf, bergab oder in der Ebene und auf welchem Trail - die Technik kümmert sich um den idealen Fahrwerkszustand. Da das System einige spezifische Anforderungen an den Rahmen stellt, ist es vorerst nur an ausgewählten Modellen von Scott, Giant, Pivot, und Rocky Mountain zu finden. Einige weitere Hersteller wie Niner bieten kompatible Rahmensets an denen die Live Valve Technologie über Aftermarket-Kits von Fox nachgerüstet werden kann. Doch wir sind uns sicher, dass viele andere Hersteller bald nachziehen werden. Wer es genauer wissen möchte, für den hat Fox auf einer eigenen Micro-Site alles Wissenswerte zum Live Valve gesammelt.

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Also ich denke ein bike sollte ein bike bleiben...

 

Was macht denn ein Bike zum Bike? Mann könnte behaupten Bikes schon lange keine Bikes mehr - erst echte Bremsen, Gangschaltungen, dann Alu, Federgabeln, die grauenhaften Fullys, unsägliche Scheibenbremsen und zu guter Letzt auch noch Carbon und Dropper-Posts. Wir sollten uns alle wieder rückbesinnen zu stählernen Eingang-Klunker Bikes mit Rücktrittbremsen.

 

Ich würd das Live Valve gern mal fahren und mir ein Bild machen. Immer ein optimales Fahrwerk unterm Hintern zu haben, ohne mit den Fingern an Dämpfer oder Remote hantieren zu müssen? Klingt ja nicht so schlecht, oder?

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Braucht das wer ?

 

Das System braucht vermutlich noch ein paar Jahre um zu reifen aber ich glaube das eine elektronisch gesteuerte Dämpferabstimmung das "Next Big Thing" im MTB Bereich ist. Vielen fällt es nicht auf aber mit einem richtig abgestimmten Fahrwerk ist sooo viel herauszuholen an Sicherheit und Traktion. Viele setzen sich aufs Rad stellen den SAG ein und weil es ihnen zu mühsam (verständlicher weise) ist wird das Setup nicht angepasst. Wenn Live Valve (o.ä.) die Abstimmung übernimmt kann man sich eben rein aufs Fahren konzentrieren, keine Lockout Hebel, keine HSC/LSC/HSR/LSR Rädchen, DANN ist das Bike wieder ein Bike.

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Ich konnte vor 2 jahren ein Magura E-Lect Fahrwerk probieren und war von dem System positiv überrascht (das Fahrwerk war halt nicht Potent, aber das ist eine andere Geschichte). auf meinem damaligem Liteville mit 160 Vo/Hi war ein automatisches Lockout die Wucht, bergauf ist das Rad raufgeflogen! Bergabg gabs kein Vergessen des Lockouts mehr (das pasiert mit ständig, deswegen benutze ich die Hebel NIE)

 

Wären Federbein und Gabel gut von der Performance gewesen, ich würds noch immer gerne Fahren. Leider waren das halt "aufgebohrte" CC Fahrwerke.

 

Speziell bei den E-Bikes wird das sicher kommen (und Sinn machen), da keine Eigene Stromversorgung Notwendig ist, das ganze Voll integriert werden wird und weitere Features sich damit ableiten lassen..

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