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Conway RLC 2018

Conway RLC 2018

19.10.18 11:59 15.322Text: Luke Biketalker
Lukas Schnitzer
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Fotos: Erwin Haiden
Komfortabler Racer mit Wohlfühlfaktor - das Conway RLC 7 kann flott, muss aber nicht. Ein angenehm unaufdringlicher Wegbegleiter im sportlichen Gewand?19.10.18 11:59 15.439

Conway RLC 2018

19.10.18 11:59 15.4391 Kommentare Luke Biketalker
Lukas Schnitzer
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Erwin Haiden
Komfortabler Racer mit Wohlfühlfaktor - das Conway RLC 7 kann flott, muss aber nicht. Ein angenehm unaufdringlicher Wegbegleiter im sportlichen Gewand?19.10.18 11:59 15.439

Dereinst behauptete ein gewisser Leonardo da Vinci, Einfachheit sei die ultimative Form der Perfektion. Trägt man diese alte Grundidee an die modernen MTB-Welt heran, so landet man wohl unweigerlich beim Konzept des Hardtails.
In ihren Grundzügen entsprechend reduziert, puristisch und unkompliziert, leiden moderne XC- oder Marathon-Hardtails trotz - oder gerade ob - ihrer Einfachheit unter hohem Erwartungsdruck: Steif und möglichst leicht sollen sie sein; dabei den müden Knochen dennoch ein gewisses Maß an Restkomfort über ruppigem Untergrund bieten, und in der Geometrie schwereloses Erstürmen der Berge mit sicherem Bezwingen ständig anspruchsvoller werdender Abfahrten vereinen. Wer denkt, über Enduros hinge das Damoklesschwert der eierlegende Wollmilchsau, der hat bisher wenig Gedanken an High-End Hardtails verschwendet.

Bei Conway scheinen sich zuletzt sehr viele Leute sehr viele Gedanken rund um die frontgefederte Topklasse gemacht zu haben. Eigentlich nicht unbedingt für seine Race-Heritage bekannt, scheute der deutsche Hersteller keine Mühen und entwickelte ein vollkommen eigenständiges XC-Hardtail. Wir konnten bereits einige Kilometer im Sattel des neuen RLC 7 abspulen und waren wahrlich überrascht …

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Herzstück

Dass es Conway mit der RLC-Serie ernst meint, davon zeugen nicht nur zahlreiche durchdachte Details. Schon in der Formensprache geht man - soweit bei einem Hardtail möglich - eigene Wege. Vor allem der Übergang zwischen Sitz- und Oberrohr wirkt sehr futuristisch. Die tief ins Oberrohr weitergeführten Sitzstreben spenden mit ihrer flachen Form bereits im Stand Komfort, die robust gebaute Front sowie der kräftige Tretlagerbereich schaffen Vertrauen.
Zwei "Güteklassen" an Carbon sind in insgesamt sechs Modellen verarbeitet. Die URLC-Rahmen in den beiden Topmodellen RLC Factory und RLC 9 sollen knapp 1.000 Gramm wiegen, ab dem von uns getesteten RLC 7 muss man sich mit einem etwa 100 Gramm schwereren Rahmen begnügen.

Allen gemein ist die Liste der durchdachten Details. So findet beispielsweise ein etwaiger Di2 Akku elegant im Inneren des kantigen Unterrohres direkt unter dem Flaschenhalter Platz. Zugegeben, die Zielgruppe für dieses Feature ist eher klein, erwähnt wollten wir es aber dennoch wissen.
Deutlich mehr Fans dürfte sich die Idee des variablen Sattelstützendurchmessers machen. Möchte man die Vorteile einer hydraulischen Sattelstütze genießen, eröffnet sich dank interner Zugführung und dem Maß von 30,9 mm eine breite Auswahl an Modellen diverser Hersteller. Verzichtet man hingegen auf die gewichtsmäßig schwerere Absenkung und wünscht sich ein Plus an Komfort für Po und Rücken, lässt sich der Innendurchmesser des Sitzrohres via mitgelieferter Reduzierhülse auf 27,2 mm verringern. Damit lassen sich die flexenden Eigenschaften der dünnen (Carbon-)Stützen maximal ausreizen.

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Geometrie

Rahmenhöhe S M L XL
Sitzrohr (mm) 390 440 490 540
Oberrohr (mm) 580 600 620 640
Lenkwinkel 69,5° 69,5° 69,5° 69,5°
Sitzwinkel 73,5° 73,5° 73,5° 73,5°
Kettenstrebe (mm) 424 424 424 424
Steuerrohr (mm) 95 105 115 125
Radstand (mm) 1079 1100 1120 1141
Stack (mm) 609 618 628 637
Reach (mm) 400 417 434 451
Tretlagerabsenkung(mm) 60 60 60 60

Ebenfalls nützlich: In der unteren Lagerschale des Steuersatzes ist ein Lenkanschlag integriert. Selbst ohne Spacer oder mit aggressivem Negativ-Vorbau bleibt so das teure Oberrohr vor den mechanischen Auswirkungen von Trigger und Bremshebel geschützt. We like, schließlich ist jeder mal ungeschickt, oder nicht?
Apropos ungeschickt - dafür hat Conway ein weiteres Gimmick verbaut. Die Gewinde der Bremsaufnahme sind nämlich seitlich über zwei Schrauben fixiert und einfach tauschbar. Unbelehrbare Grobmotoriker mit hoffnungslosen Schrauberambitionen müssen im Fall abgenudelter Gewinde nun nicht mehr den ganzen Rahmen verschrotten, sondern können schlicht die entsprechenden Teile erneuern.
Entgegen den Konzepten manch anderer Hersteller bleibt die freie Wahl zwischen 1-fach und 2-fach Antrieben, sämtliche Züge laufen in beiderlei Fällen dank Schaumstoffmantel (weitgehend) klapperfrei im Rahmeninneren. Modelle mit 1-fach Antrieb rollen zusätzlich mit einer minimalistischen Kettenführung aus dem Karton. In Summe wirkt der Rahmen unseres RLC 7 absolut durchdacht und wertig verarbeitet.

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Tech Specs RLC 7

Rahmen Conway, Carbon RLC; black matt/red, Boost, 31,6/27,2 mm Stütze Gabel Rock Shox Sid RL, Oneloc, 100 mm, Maxle
Laufräder Mavic Crossmax Elite Reifen* vorne: Schwalbe "Racing Ray", hinten: "Racing Ralph", Performance Addix, 57-622, faltbar
Lenker Conway "Alloy light flat", 740 mm Vorbau Conway "Alloy light", Ø 31,8 mm
Kurbel Sram X1 Carbon, Boost DUB, 32 Z Kette Sram GX Eagle
Innenlager Sram PF 92 DUB Griffe Conway "Sport fix"
Bremsen Sram Level TL Sattel Conway "1489 sport light"
Schathebel Sram XO1 Eagle Sattelstütze Conway "Alloy light" 27,2 mm
Schaltwerk Sram X01 Eagle Kassette Sram XG 1275 Eagle, 11-50 Z
Gewicht 9,9 kg (BB-Waage: 10,3 kg) Preis € 2.999,00

* Testmodell hatte Rocket Ron am Vorderrad

Dran und drin

Mit einem UVP von € 2.999,95 stellt das von uns getestete RLC 7 die Speerspitze der "günstigeren" Rahmenreihe dar. Etliche Tausender mehr werden für die etwas leichteren URLC-Rahmen ausgerufen, doch für das tägliche Training, den gelegentlichen Renneinsatz und die gemütliche Tour scheint das RLC 7 der vernünftigste Mittelweg. Preislich äußerst fair kalkuliert, muss das RLC 7 ausstattungstechnisch nicht einmal den Vergleich mit Versender-Bikes scheuen; von anderen Fachhandelsmarken ganz zu schweigen.
Die verbaute Rock Shox Sid RL ist leicht, steif und spricht sauber an, geschaltet wird mit einem Mix aus Srams X01 Eagle (Trigger & Schaltwerk) sowie der GX Eagle (Kassette & Kette). Für Verzögerung sorgen Srams kontrovers diskutierte Level TL Bremsen mit 180/160 mm Scheiben. Mavics überarbeitete Crossmax Elite Laufräder mit Alu-Felgen bringen 1.655 Gramm auf die Waage und verfügen nun über 22 mm Innenbreite. Darauf montiert sind unglaublich leichte, aber auch ebenso pannenanfällige Schwalbe Racing Ray/Racing Ralph (am Testmodell Rocket Ron/Racing Ralf) in Performance Addix Mischung.
Für Cockpit und Sattelstütze bedient sich Conway wie viele Hersteller im Regal der Hausmarke. Der Sattel stammt ebenfalls aus den eigenen Reihen. Das Gesamtgewicht landet so bei offiziellen 9,9 Kilo, unser Testexemplar in Größe L stoppt die Waage bei 10,3 Kilogramm.

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Im Sattel

Mit 1,80 Meter Körpergröße und 86 cm Schritthöhe sitzt es sich am RLC in Größe Large sportlich, aber für ein Race-Hardtail keinesfalls überstreckt oder übertrieben aggressiv. Ganz im Gegenteil, lädt die Position zur langen Strecke, sorgt auch auf asphaltierten Radwegen in der Ebene für keinerlei Beschwerden und rückt sogar die eine oder andere Grundlageneinheit in den Rahmen der Überlegungen.
Überragend und im direkten Vergleich mit manch Konkurrenten bereits auf den ersten Metern fühlbar ist der hohe Komfort, den das Conway zu liefern scheint. Gröberen Schotter und sonstige Unebenheiten filtert das Bike gekonnt aus der Wahrnehmung - auch, weil im Rahmen keine Leitungen scheppern und klingeln. Mehrfach wandert der Blick zum Hinterrad - nein, der Reifen hat noch Luft.
Der steile Sitzwinkel sorgt schließlich auch bergauf für ansprechenden Vortrieb. Racer könnten sich wohl eine etwas tiefere Front wünschen - der Stack ist mit 628 mm nicht allzu tief. Ein Problem, das ein Negativ-Vorbau rasch behebt. Dank Lenkanschlag lässt sich die Lenkerposition ja ohne Gefahr für das Oberrohr beliebig reduzieren.

Doch auch im Standard-Trimm marschiert das Conway mehr als willig bergwärts. Die leicht rollenden Schwalbe-Pneus tragen hier das Ihre bei. Auf Forststraßen naturgemäß ohnehin heimisch, weiß das RLC auch auf schmaleren Anstiegen und Pfaden zu überzeugen. Unbeeindruckt lassen sich Wurzeln und Stufen überrollen, trotz der komfortablen Sitzposition hält das Vorderrad auch an steilsten Stichen ohne viel Kraftaufwand Bodenkontakt. Präzise lässt es sich so durch Serpentinen und technische Passagen pedalieren.
Nur im harten Antritt und im Wiegetritt könnten schwere oder kräftige Piloten nach einem etwas steiferen Cockpit verlangen. Das Tretlager hingegen setzt die schweißtreibenden Mühen der Beine tadellos in Vortrieb um.

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Bergab sind es eher die schmalen Schwalbe Pneus, die dem RLC die Grenzen aufzeigen. Der breite 740 mm Lenker und die etwas höhere Front geben Kontrolle und erlauben, einiges an Druck am Vorderrad aufzubauen. Die fein ansprechende und für den XC-Einsatz ausreichend schluckfreudige Gabel sowie das gut dämpfende Heck des Carbonrahmens vermitteln zusätzliche Sicherheit.
Dass ein Hardtail am Trail stets nach einem aktiven Fahrstil verlangt, sollte klar sein. Doch unterm Strich fährt sich das RLC einen Tick fehlerverzeihender und steht in seiner Abfahrtsperformance einem Specialized Epic HT oder Cannondale Fsi nicht wirklich nach. Enge Serpentinen gelingen damit genauso gut wie flottere Passagen - die Forstautobahn ist ohnehin ein Heimspiel schneller Hardtails.
Für mich persönlich wäre ein Upgrade zur hydraulischen Sattelstütze Pflicht - auch wenn im XCO-Weltcup teilweise nach wie vor darauf verzichtet wird. Hat man sich einmal an die tiefe Stütze und das unkomplizierte Versenken selbiger gewöhnt, sehe ich auch fürs im echten Gelände bewegten Hardtail nur Vorteile im System. Aber das ist Geschmacks- und Gewichtssache.

Unterm Strich zeigt sich das RLC 7 im Serien-Trimm eher als toller Allrounder für Marathon, Trainingsausfahrten und vielseitige Touren. Vor allem dann, wenn man nach eher entspannter Sitzposition und viel Komfort und Dämpfung sucht. XC-Racer kommen wohl um etwas Tuning nicht herum. Aber ein Vorbau ist ja schnell getauscht, und schon sitzt es sich mit deutlich mehr Sattelüberhöhung um Welten aggressiver.

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Sportful R&D Celsius Jersey

In seiner R&D Kollektion "erprobt" der italienische Wäsche-Spezialist Sportful gerne neue Technologien und macht sie so den Kunden zugänglich. Das Special-Feature am Celsius Jersey versteckt sich im Inneren des Kurzarmtrikots. Grundsätzlich aus leichtem Stretch-Gewebe gearbeitet, ist an der Vorderseite des Trikots eine zweite Schicht mit sehr offenporiger Netzstruktur vernäht. Diese haptisch recht dicke Materialschicht schafft durch die offene Konstruktion ein Luftpolster zwischen Haut und Trikot. Damit "isoliert" das Trikot bei kühleren Temperaturen und in schattigen Abfahrten und ersetzt so an windlosen Tagen auch mal eine Weste. Gleichzeitig wird Schweiß abgeleitet und nasser Stoff kommt mit der Haut gar nicht erst in Berührung.

Sportful wirbt mit guter Anpassung an große Temperaturschwankungen - ein Slogan, den wir im Praxiseinsatz bestätigen können. Das Klima unter dem Trikot gestaltet sich auf langen Anstiegen tatsächlich erträglich, in anschließenden Abfahrten bleibt auch bei kühlen Temperaturen das typische, feucht-kalte Gefühl an der Brust und am Bauch aus.
Der durchgängige Reißverschluss sorgt für zusätzliche Belüftung, die Ärmel fallen relativ lang aus, was wohl der Aerodynamik geschuldet ist. Ein Gummiband am Bund hält das Trikot auch mit schwer beladenen Taschen dort, wo es hingehört.
Mit den Wurzeln im Rennradbereich fällt der Schnitt des R&D Celsius Jerseys recht athletisch aus. Am schnellen Hardtail und im Trainingseinsatz macht das Trikot ob seiner Temperaturregulation aber auch abseits der befestigten Straßen Sinn. In Black/Anthracite/Red oder Black für € 129,00.

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Schwächen

Echte Schwächen leistet sich das Conway eigentlich kaum. Der Rahmen ist hochwertig verarbeitet, die Dämpfung und Steifigkeit top und die Geometrie recht "massentauglich" ausgelegt. Mit kleineren Umbaumaßnahmen dürfte sich für viele Geschmäcker das perfekte Setup realisieren lassen. Wenn, dann ist es der fehlende Unterrohrschutz am Testbike, welcher für unangenehme Nebengeräusche am Trail sorgt. Hier soll aber für die Serie nachgebessert werden.

Problematisch wie immer gestaltet sich dagegen die superleichte Schwalbe Bereifung. Zwar ist der Grip sowohl mit wie auch entgegen der Gravitation gut, der Pannenschutz von Racing Ray und Racing Ralph scheint allerdings so gut wie nicht vorhanden. Die Zahl der Defekte, die sich in der Redaktion mit Rocket Ron und anderen Schwalbe Leichtbau-Reifen bereits angesammelt haben, ist enorm. Und auch dieses Mal explodierte der Reifen am Hinterrad mal wieder aus heiterem Himmel auf der Forstraße - dank eines zwei Zentimeter großen Schnittes in der Seitenwand. Kein Wunder, diese fällt ja auch kaum robuster aus als ein Fahrradschlauch. Hier würden wir zum raschen Upgrade raten, um Ärger im Wald vorzubeugen.
Etwas schwachbrüstig präsentiert sich auch die Sram Level TL. Für leichte XC-Flöhe vielleicht ok, geht sie bei längeren und vor allem in steilen Abfahrten unter 85 kg Fahrergewicht rasch in die Knie, macht nach mehreren Serpentinen in flotter Fahrt ein Blockieren beinahe unmöglich. Das können andere Hersteller mit gleicher Scheibengröße ebenfalls besser.

  • Leicht sind sie ja, die Schwalbe Pneus. Aber wenn harmlose Forststraßen wie dieseLeicht sind sie ja, die Schwalbe Pneus. Aber wenn harmlose Forststraßen wie diese
    Leicht sind sie ja, die Schwalbe Pneus. Aber wenn harmlose Forststraßen wie diese
    Leicht sind sie ja, die Schwalbe Pneus. Aber wenn harmlose Forststraßen wie diese
  • solche Folgen nach sich ziehen, muss man im weiterensolche Folgen nach sich ziehen, muss man im weiteren
    solche Folgen nach sich ziehen, muss man im weiteren
    solche Folgen nach sich ziehen, muss man im weiteren
  • am echten Trail schiebend in die Abfahrt. Nervig.am echten Trail schiebend in die Abfahrt. Nervig.
    am echten Trail schiebend in die Abfahrt. Nervig.
    am echten Trail schiebend in die Abfahrt. Nervig.
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Fazit

Conway RLC 7
Modelljahr: 2019
Testdauer: 3 Wochen
Preis: € 2.999,95
+ Gut dämpfender Rahmen
+ Preis/Leistung
+ Ausgewogene Geometrie
+ Kletterfähigkeiten
+ Smarte Details
o Bremsen etwas schwachbrüstig
- Pannenanfällige Schwalbe Reifen
BB-Urteil: Vielseitiges Race-Hardtail mit hohem Fahrkomfort.

Eigenständiges Design, sinnvolle und schlaue Detaillösungen wie der Lenkwinkelanschlag in der unteren Lagerschale des Steuersatzes und ein wirklich gutes Preis-/Leistungs-Verhältnis machen das komplett neue Conway RLC 7 zur interessanten Alternative am Hardtail-Sektor. Einen wirklich modernen Carbonrahmen, X01/GX Eagle Mix und Rock Shox Sid RL gibt es auch bei den Versendern nicht günstiger.
Die Eigendämpfung und der Komfort sind sowohl im Sattel sitzend wie in den Pedalen stehend beeindruckend hoch, das Handling sicher und fehlerverzeihend und die Sitzposition dank höherem Stack sowie moderatem Reach absolut langstreckentauglich. Für eine Race-Feile sitzt es sich trotz aller Sportlichkeit nicht zu überstreckt, bergauf hilft der steile Sitzwinkel der Leichtüßigkeit zusätzlich auf die Sprünge. Trotz der hohen Front hält das Vorderrad in steilen Anstiegen am Trail ohne viel Kraftaufwand die Spur, das RLC klettert, solange die Beine kurbeln.

Im Serien-Trimm empfiehlt sich das vielseitige Hardtail vor allem dann, wenn man etwas mehr an Komfort sucht. Echte Racer würden wohl mit einem Negativ-Vorbau die Lenkerhöhe weiter reduzieren. Einziges „Manko“ sind etwas schwachbrüstigen Bremsen sowie die verbauten Schwalbe Pneus und deren Pannenanfälligkeit. Beides keine Probleme, die dem wirklich gelungenen Rahmen der RLC-Serie die Show stehlen dürften.
Wer deutlich tiefer in die Tasche greift, dem bieten die beiden Topmodelle im Conway Katalog einen nochmals leichteren Rahmen und XX1 respektive XTR-Ausstattung. Für 90 % aller Anwendungen ist das von uns getestete Conway RLC 7 mit seinen ausgerufenen € 2.999,95 aber wohl die vernünftigste Wahl. Wobei all der Komfort verbunden mit Fox 32 SC, Dropper und der neuen XTR auch irgendwie verlockend klingen ...

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