Zum Inhalt springen

Pi Rope Laufradsatz


punkti
 Teilen

Empfohlene Beiträge

Weil mir durch Zufall ein Pirope LR in die Hände gefallen ist und ich gefragt wurde:

 

Pirope_3.jpg

 

Im Grunde bin ich ja ein Glückspilz!

Im Zuge meiner Arbeit komme ich immer wieder mit der einen oder anderen interessanten Firma in Kontakt und ab und an gibt’s auch Überschneidungen mit meinem persönlichen Bike-Interesse. Bei Pi-Rope war die Initialzündung während eines Eurobike Besuchs der (fast) jährlich ansteht, da auch viele Lieferanten aus der Fahrrad-Branche für uns von Interesse sind. Wir sind ins Gespräch gekommen und ein paar Monate später wurde mir ein Pi Rope A.30 Laufradsatz geliefert, den ich nun seit November teste und durchwegs zu einem sehr guten Urteil komme.

 

Für meine privaten Zwecke bin ich grundsätzlich ein Verfechter von Billig-Laufrädern, einerseits aus Geiz, andererseits aufgrund des schnellen Verschleißes – ich tausche alle 2 – 3 Jahre meine Laufräder, da sich eine Reparatur nicht mehr lohnt. Bei meinen heuer neuen Laufrädern war nach dem ersten Einsatz eine Delle in der Hinterradfelge (Brunnendeckel in Wiese) und eine abgebogene Speiche im Vorderrad (Ast von der Vorderfrau aufgewirbelt) – dies soll mein Händchen für Laufräder und deren Haltbarkeit durch meinen Einsatz verdeutlichen. Somit bin ich doppelt erfreut, dass ich einen (für mich) doch teuren Laufradsatz probieren darf und dieser darüber hinaus erfreulich leicht ist.

Der Preis:

Der derzeitige Preis bei Pi-Rope von € 1.048 mit einem Gewicht von 1.450g = 0,72 €/g ist im Vergleich mit den Preisen anderer namhafter Marken sehr günstig! Ein DT Swiss Spline 1200 LR Satz kommt im selben Shop auf 1.728 € für 1451g = 1,19 €/g . Ein Newmen Laufradsatz A.30 kostet 698 € bei 1.616g = 0,43 €/g

Mein Billig-Laufradsatz lag bei ca. 0,16 €/g , wog jedoch an die 2.100g.

Die Montage:

Der zur Verfügung gestellte Laufradsatz ist ein Vorserienmodell, hier musste bei der Felge noch seitens Pi-Rope Hand angelegt werden, Nabe und Speichen sind aber gleich mit jenen der Serienproduktion. Das Laufrad war gerade eingespeicht und weis keinen Schlag auf.

Den Freilauf bei den Newman Naben zu tauschen geht überraschend einfach – keine Scheiberln, Ringe, Federln oder ähnliches die wild in der "Radlwerkstatt" herumfliegen. Weiters rastet der Freilauf sauber und satt ein und ist überraschend leise im Vergleich zu normalen Stahlspeichen. Es scheint, dass die Schwingungen/der Schall nicht an die Felge weitergegeben wird und so einen geringeren Resonanzraum hat. Für mich ein absoluter Pluspunkt der Seilspeichen!

 

Die A.30 Newman Felge ist die erste "Hookless" Felge die ich verwende. Das Montieren der Reifen geht äußerst stramm, dafür sind sie tubeless problemlos dicht. Als Felgenband habe ich ein Tyvek Klebeband aus dem Bausektor genommen, das macht derzeit Probleme und wird durch was anderes ersetzt. Einziges Manko bis jetzt sind die *&%%'# Bohrungen für Rennradventile. Wäre es mein gekaufter Laufradsatz würde ich sofort die Ventillöcher Aufbohren und auf gewöhnliche Autoventile umsteigen (es gibt von Stans tubless Autoventile). Die Herum-Frickelei mit den dünnen Ventilkörpern, Adaptern um den Kompressor anzuschließen und das Herumgefummel im Dichtmilch durchs Ventil (oder eben nicht) zu bekommen könnte man sich alles sparen wenn man stinknormale Schrader Ventile verwendet.

 

Das Speichen:

Die Speichen sind an und für sich unauffällig, die beige Farbe ist neutral und zeigt auch nach der ersten Ausfahrt keine Schmutzflecken – auch ein „Ansaufen“ der Seilspeichen mit Schmutz oder Schlamm muss nicht gefürchtet werden. Die Flexibilität der Seile zeigt sich schon bei der ersten Ausfahrt als Vorteil, durch welche die Felge auch Äste im Laufrad problemlos übersteht. Die Speichen sowie die Felge sind gänzlich unbeschädigt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das Fahrverhalten:

Grundsätzlich fahren sich die Laufräder komplett unauffällig. Das geringere Gewicht macht sich natürlich bemerkbar, das Radl fährt dennoch nicht von selbst. Bergauf tritt es sich spritziger an, bergab, so scheint mir, wird man im groben Schotter gefühlt etwas leichter aus der „Bahn“ geworfen. Das auffälligste für mich war aber, dass ich gefühlt weitaus weniger Kraft zum Einlenken brauche als mit meinem alten Laufradsatz. Bei meiner ersten Ausfahrt hatte ich Probleme richtig in die Kurve einzulenken. Vorerst schrieb ich dies dem rutschigen Untergrund zu. Nach einigen Kurven ist mir dann aufgefallen, das ich zu forsch am Lenker gezogen habe und somit in der Kurve übersteuert habe. Nach kurzer Eingewöhnung ist ein dicker Grinser geblieben weil das Radl jetzt um Ecken leichter in die Kurven zirkelt und sich leichter in die ein oder andere Wechsel-Schikane drücken lässt.

Dies ist nicht unbedingt auf die Seilspeichen zurückzuführen, sondern natürlich auch dem geringen Gewicht geschuldet.

 

Richtig aufgefallen sind mir die Seilspeichen beim Bremsen. Am augenscheinlichsten lässt sich das bei einem blockierenden Hinterrad erklären. Hängt man sein Rad in einen Montageständer, dreht mit der Kurbel das Hinterrad an und zieht ruckartig die Bremse, blockiert das Laufrad (Scheibenbremse und eine gute Bremse vorausgesetzt). Bei meinen Laufrad (und beim Laufrad meiner Frau) steht die Nabe, die Felge mit Mantel und Co. schwingt aber relativ lange nach.

Beim Pi-Rope-Laufrad scheint diese Schwingung weitaus geringer (allerdings nicht wissenschaftlich vermessen)!

Beim Fahren fühlt sich ein blockiertes Hinterrad „kontrollierter“ an und lässt sich leichter um eine Kehre werfen. Es fühlt sich bei dem Seilspeichen an als gäbe es kein stottern am Hinterrad sondern ein gleichmäßigeres "gleiten". Am Vorderrad stellt sich beim schärferen Anbremsen ebenfalls ein kontrolliertes Gefühl ein. Stoppies und (für mich ewig lange) Nosewheelies (mind 1m !!!!) gingen leichter von der Hand. Auch Wheelies funktionierten aus irgendeinem Grund besser.

In Punkto Hinterrad Lupfen am Asphalt konnte ich feststellen, dass dieses verringerte Schwingverhalten auch hier beim Aufkommen spürbar mehr Kontrolle vermittelt.

 

Zusammengefasst also:

· Gutes Preis-/Leistungsverhältnis im Hinblick auf niedriges Gewicht

· Trotz geringem Gewicht eine robuste Felge

· Stabileres und kontrollierteres Fahr- und Bremsverhalten

· Erhöhte Robustheit durch unempfindlichere Speichen

· Keine Standardware -> bei Defekten keine schnelle Ersatzteilversorgung

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mit der 35mm Felge von Newmen wäre das genau mein Laufradsatz. Damit hat man die Reifeninserts und die schweren Reifen herinnen und einen normal schweren pannensicheren Laufradsatz mit dem man es auch mal richtig krachen lassen kann.

1000,- ist schon sehr viel aber immer noch halbwegs leistbar.

Preis Leistung schaut auf alle Fälle top aus.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 3 Wochen später...

Soda,

 

kurzes Update:

leider will eine OP "Narbe" nicht zuwachsen, deshalb derzeit keine Möglichkeit was zu tun (stricktes Bewegungsverbot nach 2. OP mit Wundrandauffrischen usw..)

Mittlerweile ist der LR Tubless dicht, allerdings nicht mit dem von einem US Forum "beworbene" Tyvek Band. Ich denke das material wäre schon dicht und seehr stark, leider verrutscht es aber immer mit dem Reifen und legt mir die Nippellöcher frei -> viel Dichtmilch in der Felge ;)

 

Ich hab mir jetzt einen Dicht-Rimstrip geholt und fertig! Die Bukeproof ARD-Tire Noodle (oder Tire T) ist ebenfalls drin, nur leider kann ichs nicht fahren. was mir an dem ARD gefällt ist, dass da drin nicht herumpurzelt. Sitzt angenehm auf dem 27,5er Felgenbett. Montage geht gut, Demontage geht schon schwieriger da man das Insert erst auf eine Seite schieben muss um mit dem Reifenheber drunter zu kommen. Also schnell wechseln wird da eher schwierig (is aber wurscht, da man zur not schon noch weiterfahren kann)

Leider kann ich eben nicht weiter fahren..

 

Ich halte euch am laufendem

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 1 Monat später...

In bissl Zeit ist mittlerweile vergangen, kurz vor dem Wintereinbruch im altem Jahr konnte ich noch ein paar schnelle Runden drehen. Das ARD konnte ich ausprobieren, tut was es soll auch im komplett Luftlosem Reifenzustand. Vom Gefühl des Reifen wäre es mir vorgekommen, dass ich viel Luft im Reifen habe -> zuviel Luft abgelassen und in der nächsten schärferen Kurve einmal "geburpt". ca. 3km und 100hm nach Hause waren ohne Luft im VR nur am ARD kein Problem.

 

einen weiteren Ast hats mir ebenfalls in die Speichen reingewickelt, diesmal in Hinterrad und es hat länger gedauert bis ich stehen bleiben konnte. die betroffene Speiche ist ein bissl aufgeraut, zeigt aber sonst keine Beschädigung. diesmal bin ich mir sicher, dass eine eine Stahlspeiche fix verbogen hätte!

 

seitdem ist wieder ruht, derzeit sind die Ski ausgepackt (trotz offener Wunde -> Jucheee)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 8 Monate später...

Bin zwar nicht der Punkti, habe meinen Satz aber auch schon eine Weile, da irgendwann im Frühjahr gekauft. Könnte dir deshalb auch was dazu sagen.

 

Mein Satz hat den Sommer gut überlebt und befindet sich im Traileinsatz im Grazer Umland (46k Höhenmeter). Kein Park. Wurde zuerst auf einem Rallon, jetzt auf einem Foxy gefahren.

Hatte heuer eine ganze Hand voll Platten auf Grund von Durchschlägen. Allein an einem Hinterreifen 5 Plugs drinn. Die Felgen (30er Newmen) laufen noch immer dellenfrei und sauber.

 

Muss dazu aber sagen, fahre eher gemächlich und nur unfreiwillig ohne Bodenkontakt. Mit knapp unter 70kg bin ich auch kein Brocken.

 

Einzig die Fasern fusseln an vereinzelten Stellen ein wenig, aber nix tragisches. Habe die Speichen auch brav mit der Tinktur behandelt, da ja Vectran höchst UV empfindlich ist. Bin gespannt wie sich das auf Dauer macht.

An einer Speiche/Nippel konnte ich mal sich lösenden Kleber feststellen. Dürfte aber nur überschüssig gewesen sein, da keine Konsequenz eingetreten.

Hab noch die weißen Speichen, die sind nicht mehr reinweiß, sondern an manchen Stellen schon ein wenig ins gelb/bräunliche gefärbt. Stört mich aber nicht sonderlich.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ahoi!

 

Mein LR ist noch immer im Einsatz. Von park über Enduro bis CC Runde in die Arbeit ist alles dabei, bis jetzt keine neuen Beschädigungen. Den Aosta-Urlaub haben sie Sang und Klanglos überstanden, trotz dem ein oder anderen Steinkontakt kein neues "Auffuseln" seit dem Astkontakten. nach Rücksprache mit den Pi-Rope Leuten auf der Eurobike kein Problem.

 

Ich bin noch immer hoch begeistert. Fährt sich Tadellos, kein Achter, kein Höhenschlag!

IMG_1252.JPG

IMG_1256.JPG

IMG_1257.JPG

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 8 Monate später...

kurzes Update, heute per zufall draufgekommen, dass die Lager der VR Nabe hin sind ... habs abe rlange nicht bemerkt. evtl eine Blöde Kombi mit der Trust Gabel, hier kann die Endkappe an einer Schraube anstehen ...

 

Ansonst laufens noch Top, leichter 8er ist vorne drin.. an der Felge kaum ersichtlich, am Mantel ists ein bissl was.. evlt. liegts auch am Reifen, ich werds sehen wenn ich Mantel tausch..

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

 Teilen

×
×
  • Neu erstellen...