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Test: Rose Backroad Force 1x11

Test: Rose Backroad Force 1x11

07.01.19 08:09 58.034Text: NoPain
Martin Ganglberger

Größe: 175 cm
Schrittlänge: 84 cm
Gewicht: 70 kg
Fahrstil/-können: Rennrad & Gravel, gute Ausdauer, wenig Power, volles Risiko bergab - wird allerdings selten belohnt

Klicke für alle Berichte von NoPain
Fotos: Erwin Haiden
Langzeittest des vielseitigen Querfeldein-Allrounders im frischen Design und mit zahlreichen neuen Parts und Detaillösungen.07.01.19 08:09 58.932

Test: Rose Backroad Force 1x11

07.01.19 08:09 58.93211 Kommentare NoPain
Martin Ganglberger

Größe: 175 cm
Schrittlänge: 84 cm
Gewicht: 70 kg
Fahrstil/-können: Rennrad & Gravel, gute Ausdauer, wenig Power, volles Risiko bergab - wird allerdings selten belohnt

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Erwin Haiden
Langzeittest des vielseitigen Querfeldein-Allrounders im frischen Design und mit zahlreichen neuen Parts und Detaillösungen.07.01.19 08:09 58.932

Das Rahmen- und Gabelset des neuen Backroad entspricht aus technischer Sicht eins zu eins jenem vom Rose Xeon-CDX/Cross, welches wir erst im Vorjahr getestet und mit "Überragend!" bewertet haben. Eines vorweg: an der Endnote hat sich auch nach diesem Review nichts geändert, und so könnte man es eigentlich dabei bewenden lassen... oder nicht?

Weit gefehlt, denn das Backroad ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie sehr Konsumenten heutzutage ihre Entscheidungen nicht rein auf Basis rationaler Überlegungen, sondern auch aufgrund ihrer Emotionen treffen. Emotionen, die hervorgerufen werden, wenn man das Produkt zum ersten Mal sieht, kauft, oder - wie im Falle des Backroad - fährt. Darüberhinaus muss sich der zukünftige Rose-Kunde nicht einmal zwischen trendigem Design ("form follows emotion") oder guter Funktion und Ergonomie ("form follows function") entscheiden, sondern erhält mit dem Rose Backroad einen vielseitigen Performance-Hingucker, der seinesgleichen sucht.

  • Gleiches Rahmen-/Gabel-Set: Rose Xeon CDX Cross-4400 2017Gleiches Rahmen-/Gabel-Set: Rose Xeon CDX Cross-4400 2017
    Gleiches Rahmen-/Gabel-Set: Rose Xeon CDX Cross-4400 2017
    Gleiches Rahmen-/Gabel-Set: Rose Xeon CDX Cross-4400 2017
  • Neue CI und Lackierung: Rose Backroad 2018Neue CI und Lackierung: Rose Backroad 2018
    Neue CI und Lackierung: Rose Backroad 2018
    Neue CI und Lackierung: Rose Backroad 2018

Mochte der Vorgänger Xeon CDX Cross in erster Linie mit seinen technischen Attributen (leicht, steif, sicher), der zahlreichen Optionen zur individuellen Konfiguration sowie den unumstößlichen Preis-/Leistungsvorteilen eines Versenderbikes überzeugen, vermag das neue Rose Backroad mit einem modernisierten und reduzierten Design hohe Begehrlichkeiten zu wecken, wie auch die gewaltige Leserresonanz auf unsere Produktnews im Bikeboard News Feed beweist.

Detailansicht
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Backroad vs. Backroad Cross

Das Rahmen- und Gabelset des Vorgängersmodells Xeon CDX (seit kurzem im Sale unter der Bezeichnung Xeon Cross) besaß von jeher eine gemäßigte Cross-Geometrie und bestach mehr mit seiner enormen Vielseitigkeit als mit kompromissloser Wettkampftauglichkeit. Daran hat sich auch beim Backroad nichts geändert, zumal die Xeon CDX-Plattform unverändert übernommen wurde und die beiden Einsatzbereiche Gravel und Cross ausschließlich über die jeweilige Spezifikation abgedeckt sind.

Um es vorweg zu nehmen: das Backroad ist ein echter Allrounder und fühlt sich dort zu Hause, wo klassische Rennräder an ihre Grenzen stoßen. Seine Geometrie liegt definitv näher am Rennrad als am Cyclocrosser, was es zusammen mit der großzügigen Reifenfreiheit von maximal 42 Millimetern als sportliches Gravelbike auszeichnet.

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Darüberhinaus eignet es sich mit schmälerer Bereifung - die passende Rahmengröße mit höherem Steuerrohr vorausgesetzt - auch ideal als Grand Fondo-Disc-Renner. Und wird ein gröberes Profil aufgezogen oder gleich das Backroad Cross mit 33 mm breiten Stollenreifen (Schwalbe X-ONE Evo Bite vorne und Allround hinten) geordert, dann bietet es auch auf rutschigem Untergrund, in losem Sand oder im Geröll ordentlich Grip.

Noch eine abschließende Anmerkung zum Thema Wettkampftauglichkeit: Rose betitelt das Backroad Cross in seiner Presseaussendung als "das ideale Arbeitsgerät fürs Gelände - perfekt für Rennen auf winkeligen, schlammigen Kursen". Mit dem ersten Teil der Aussage gehen wir absolut d'ac­cord, denn mit der entsprechenden Bereifung kann es das Backroad wirklich mit jedem Untergrund aufnehmen. Auch lassen sich damit Querfeldein-Wettkämpfe bestreiten und sowohl der Laie als auch der Amateur werden damit anstandslos über die Runden kommen. Nur Lizenz- oder Weltcup-Siege wird es wohl eher keine einfahren, denn dafür ist die Geometrie insgesamt doch etwas zu träge - zumindest verglichen mit einem echten Cyclocrosser.

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Geometrie und Rahmenwahl

Wie so oft lag ich mit meinen 175 cm und einer Schrittlänge von 84 cm zwischen zwei Rahmengrößen, im Falle des Backroads exakt zwischen 54 und 57. Gepasst hätten mir beide: der 54er Rahmen fiel etwas leichter, kürzer und mit mehr Überhöhung aus, der 57er minimal schwerer und mit einem längeren Radstand. Was für gewöhnlich zu vielen schlaflosen Nächten geführt hätte, löste sich beim Backroad rasch in Wohlgefallen auf. Da ich dieses Mal ein sportliches Gravelbike suchte (und kein Endurance-taugliches Reiserad), griff ich gemäß des Mottos "der Zweck heiligt die Mittel" (fast) bedenkenlos zum 54er.

  • Rahmengröße 54Rahmengröße 54
    Rahmengröße 54
    Rahmengröße 54
  • Rahmengröße 57Rahmengröße 57
    Rahmengröße 57
    Rahmengröße 57

Nerd-Alarm: Vergleicht man das Backroad mit den Gravelbikes anderer Big Player, so besitzt es einen um durchschnittlich 0,25° steileren Sitzwinkel und zählt mit seinem ebenfalls etwas steileren Lenkwinkel zu den agileren Vertretern der enthasteten Zunft. In der Theorie bedeutet das minimal mehr Druck am Vorderrad, gepaart mit direktem Handling. Und in der Praxis? Da fühlt es sich einfach nur richtig gut an. Weder weichgespült, noch hyperagil. Sogar die Klemme der Carbonstütze fand nach dem Einstellen der optimalen Sitzposition exakt in der Mitte der Sattelrails ihren Platz. Ein weiteres gutes Zeichen für Ausgewogenheit.

Geometrie

  51 cm 54 cm 57 cm 59 cm 62 cm
Empf. Schrittlänge (cm) 73-78 79-83 84-88 89-93 94-98
Sitzrohrlänge (mm) 483 513 543 563 593
Oberrohrlänge (mm) 525 540 555 568 582
Steuerrohrwinkel 71,0° 71,5° 72,0° 72,0° 72,0°
Sitzrohrwinkel 74,0° 73,75° 73,5° 73,25° 73,0°
Radstand (mm) 1009 1017 1025 1035 1047
Vorderbau (mm) 591 600 607 618 629
Kettenstrebenlänge (mm) 425 425 425 425 425
Steuerrohrlänge (mm) 130 147 164 174 188
Stack (mm) 541 559 577 587 599
Reach (mm) 370 377 384 391 398

Natürlich ist nicht gesagt, dass wirklich jeder Kunde für jeden Einsatzzweck seinen perfekten Begleiter findet; man kann jedoch getrost davon ausgehen, dass für die meisten etwas passendes dabei ist. Zumindest bieten die fünf Rahmengrößen mit ihren eigenständigen Geometrien viele verschiedene Möglichkeiten der Interpretation.

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Technik und Ausstattung

Herzstück ist der bewährte 1.040 Gramm leichte Carbonrahmen mit T30/40-Layup, 142x12-Steckachse, Flatmount-Aufnahme, integrierter Zugführung und Pressfit-Tretlager sowie der Rose Disc Vollcarbongabel mit 100x15-Steckachse und Flatmount, welche regelmäßig Bestnoten in internationalen Tests erhält. Kritisieren könnte man, dass sich an den Rennradgabeln zwischenzeitlich der 100x12-Steckachsen-Standard herauskristallisiert hat und die 15er-Achse möglicherweise nicht mit allen Aftermarket-Laufrädern kompatibel sein könnte - Betonung auf "möglicherweise", denn irgendwie lassen sich ja fast alle Disc-Vorderräder der führenden Hersteller umrüsten.
Im Gegensatz zum Vorgänger erhielt das Unterrohr einen mächtigen Rahmenschutz aus Kunststoff, der mittlerweile zahlreiche Spuren von Steinbeschüssen aufweist. Auch die neue matte Lackierung ist einfach nur "wow!" und lässt sich dennoch leicht und gründlich reinigen. Negativ aufgefallen ist mir nur, dass sich der Rose-Logo-Schriftzug am Steuerrohr durch das Scheuern der Züge ein wenig ablöst. Da hätte vielleicht eine dickere Schicht matten Klarlacks nicht geschadet, aber sei's drum: es ist ja ein Gravelbike und keine Rolex.

Detailansicht

Ebenfalls keine Unbekannte ist Roses RC-170 Flex Carbonsattelstütze, die grobe Stöße gekonnt abfedert und mit ihrem matten Finish perfekt zu den übrigen Ritchey Komponenten passt. Besonders gut gefällt mir auch der WCS Evomax Alulenker, der mit seinem dezenten 12° Flare (Wölbung nach außen) abseits der Straße hohe Sicherheit und eine bessere Hebelwirkung bietet und sich nach kurzer Eingewöhnungszeit auch auf längeren Unterlenkeretappen nicht eigenartig anfühlt. Zudem ist diese Variante auch mit dem elektrischen Verteiler Di2 EW-RS910 von Shimano kompatibel - ein kleines, aber feines Detail für Besitzer einer Ultegra Di2 Gruppe.

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Konfiguration

Getreu der Bocholter custom-made Philosophie lässt sich das Backroad auch mit anderen Schaltgruppen (Shimano Ultegra und Ultegra Di2, Sram Force oder Shimano 105) zusammenstellen. Außerdem können nahezu alle Komponenten getauscht und in ihrer Größe spezifiziert werden. Egal, ob Sattel, Vorbautyp/-länge, Lenkertyp/-länge, Kurbellänge, etc. - im Online-Konfigurator hat der Kunde die Qual der Wahl.

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Backroad Force 1x11

Rahmen High Modulus Aerospace Carbon Fibre, T30/40, H.O.C.-Technologie, ab 1.040 g Gabel High Performance Disc, 1 1/8"-1.5", Vollcarbon
Größen 51/54/57/59/62 cm Innenlager Sram PF86 GXP
Steuersatz Rose Integrated Kurbel Sram Force 1, 42z, 172,5 mm, schwarz/grau
Vorbau Ritchey WCS C220 blatte, 120 mm Kassette Sram PG 1130, 11s, 11-42
Lenker Ritchey WCS Evomax blatte, 42 cm, Drop 120 mm, Reach 73 mm, Backsweep 4,7°, Flare 12° Kette Sram PC 1170, 11s
Lenkerband Xtreme Gel-Comfort schwarz Bremsen Sram Force 160/160 mm, schwarz/grau
Sattelstütze Rose RC-170 Flex Carbon carbon matt, 350 mm, 27,2 mm Schalthebel Sram Force 1x11, schwarz/grau
Sattel Selle Italia - Sattel 17 SLR Lite Flow mit TI316 Rail - schw/schw. (Aufpreis +34,00 Euro) Schaltwerk Sram Force Force 1 Long Cage
Laufräder Rose R Thirty Disc Tubeless, schwarz, 28"
15/100 & 12/142 Steckachsen
Reifen Schwalbe G-One Allround, V-Guard, Tube Type, Classic-Skin, 38C
Gewicht 8,56 kg ohne Pedale Preis* € 2.583,00

* Preis zuzüglich € 19,95 Verpackung und € 32,00 Versand nach Österreich

Meine Wahl fiel auf die Sram Force Gruppe mit 1x11 Gängen, langem Schaltkäfig und hydraulischen 160er Discs. Wie erwartet, verrichtete die Gruppe problemlos und einwandfrei ihren Dienst, wenngleich die hintere Bremse out-of-the-box entlüftet werden musste. Nachdem das auch andere Besitzer von Xeons, Backroads und X-Lites berichteten, liegt dies entweder generell an den Force-Bremsen oder an der Art und Weise, wie Rose die Räder transportfertig macht und in den Karton packt.

Spannend fand ich, dass statt einer 10-42er Kassette die 538 Gramm schwere PG-1130 Full-Pin mit 11-42 Zähnen verbaut wurde. Die Gründe dafür waren schnell gefunden: Gegenüber einer XG-1195 wiegt die PG-1130 zwar das Doppelte, kostet dafür aber nur ein Viertel des Listenpreises und ist darüberhinaus mit Shimano HG10-Freilaufkörpern kompatibel. Das heißt, sie passt auf jedes (!) Disc-Laufrad mit Shimano/Sram-Standard, ohne Tausch des Freilaufs auf XD.

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Laufräder und Reifen

Detailansicht

Standardmäßig verbaut Rose die neuen, hauseigenen "R Thirty Disc" Laufräder. Diese sind 31 mm hoch, besitzen ein Tubeless Ready Profil mit großzügiger 19-mm-Innenmaulweite und sollen geringes Gewicht mit Robustheit kombinieren. Gegenüber den ebenfalls konfigurierbaren DT Swiss P1750 Spline Disc Laufrädern (mit nur 18 mm innen) schlagen sie mit 70 Euro mehr zu Buche und sollen laut Rose Support rund 100 Gramm weniger wiegen. Diese Aussage deckt sich allerdings nicht mit den Angaben auf der Rose Homepage, denn dort wären die R Thirty Disc-Laufräder minimal schwerer. Da wir leider keine P1750 Spline Disc Laufräder in der entsprechenden Konfiguration vorrätig hatten und die Laufräder aus dem aktuellen DT Swiss Portfolio flogen, konnten wir der Diskrepanz nicht auf den Grund gehen.
Unser Tipp: Wer sehr breite Reifen fahren möchte, greift besser zu den R Thirty Disc Laufrädern. Schmälere Pneus passen besser auf die Laufräder von DT Swiss. Insgesamt macht der R Thirty Disc LRS einen sehr hochwertigen Eindruck und auch sein Oberflächenfinish ist vom Feinsten. Selbst bei genauester Betrachtung sehen die Alufelgen aus wie Vollcarbon und matchen perfekt mit der Lackierung des Rahmens.

Detailansicht

G-One Allround Evo Classic-Skin vs. Black

  • Test: Rose Backroad Force 1x11 Test: Rose Backroad Force 1x11
  • Test: Rose Backroad Force 1x11 Test: Rose Backroad Force 1x11
  • Im Test: Schwalbe  G-One Allround in  38C mit Naturflanke (non TLR)Im Test: Schwalbe  G-One Allround in  38C mit Naturflanke (non TLR)
    Im Test: Schwalbe G-One Allround in 38C mit Naturflanke (non TLR)
    Im Test: Schwalbe G-One Allround in 38C mit Naturflanke (non TLR)
  • Alternativ: Schwalbe G-One Allround in 38C mit Microskin (Tubeless Easy)Alternativ: Schwalbe G-One Allround in 38C mit Microskin (Tubeless Easy)
    Alternativ: Schwalbe G-One Allround in 38C mit Microskin (Tubeless Easy)
    Alternativ: Schwalbe G-One Allround in 38C mit Microskin (Tubeless Easy)

Überraschenderweise vermochten sogar die 38 mm breiten G-One Allround Evo Reifen von Schwalbe zu überzeugen. Im Classic Skin Look um je 40 Gramm (Herstellerangabe) leichter, gefielen sie nicht nur optisch, sondern auch mit ihrem geringen Rollwiderstand, gutem Komfort und ausreichendem Pannenschutz. Nach einer Begegnung mit zwei dicken Dornen musste sich der Vorderreifen bzw. der Butylschlauch zwar geschlagen geben, ansonsten gab es jedoch keinerlei Defekte. Die Schattenseite: wegen ihrer dünnen Karkasse können sie nicht TLR gefahren werden bzw. sind dafür nicht offiziell freigegeben. Wir haben's auch nicht probiert, denn ich empfand den Luftdruck von 3 Bar vorne und hinten komfortabel genug - und auf Asphalt sollte ja auch noch was weitergehen. Wer allerdings die TLR-Vorteile der breiten R Thirty Disc nutzen möchte, greift besser zu den schwarzen G-One Allround Evo mit MicroSkin in der "Tubeless Easy" Ausführung.

Bei Bedarf lassen Gabel und Rahmenheck sogar das Nachrüsten von bis zu 42 Millimeter breiten Pneus zu. Interessant für Tourenfahrer: Das Backroad verfügt über Aufnahmen für Schutzbleche, Gepäckträger und Frontlicht.

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In der Praxis

Schon die ersten Spyshots lösten bei mir einen "haben will"-Reflex aus. Nicht, weil mir das Gesamtpaket so günstig oder vernünftig erschien, sondern hauptsächlich wegen des edlen Auftritts in matt-grau und matt-schwarz. Was war das nur für ein schönes Rad. Dass Rahmen, Gabel und Kompontenten ausgezeichnet funktionieren würden, davon konnte man ausgehen, und bei den Laufrädern, da riskierte ich und präferierte Roses Eigenmarke. Nach etwas mehr als 1.500 Kilometern auf vorwiegend schottrigem Terrain lässt sich sagen: "Alles richtig gemacht!"

Rahmengröße und Geometrie passen perfekt zu meinem Fahrstil, der für ein Gravelbike typische längere Radstand sorgt auf bergab-Prügelpassagen für hohe Laufruhe und bergauf, trotz des etwas steileren Sitzwinkels, für gute Traktion. Darüberhinaus fühlt sich das Bike im Gelände oder in engen Haarnadeln nie wirklich träge an und lässt im Ernstfall direkte und schnelle Lenkmanöver tadellos von der Hand gehen.
Auf der Straße hingegen fährt sich das Backroad in meiner Rahmengröße 54 fast wie ein Disc-Renner: Leicht, steif, komfortabel. Einzig die dicken, profilierten Reifen und der nach außen gewölbte Lenker erinnern einen immer wieder mal daran, auf einem Heavy-Duty-Gravelbike zu sitzen.

Detailansicht
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Kein Licht ohne Schatten: Wenngleich die robuste Gabel mit ihrer relativ geraden Auslegung und ihrer 15-mm-Steckachse für eine extrem hohe Steifigkeit und gute Präzision sorgt, schlägt sie - wie schon im letzten Testbericht angemerkt - im rauen Gelände empfindlich zurück und erzeugt manchmal feine Vibrationen. Allerdings bekommt man ihr härteres Feedback mit dem vormontierten extra dicken und Gel-gepolsterten Lenkerband bestens in den Griff und die breiten Reifen tragen mit niedrigem Luftdruck das ihre dazu bei.

Aber nicht nur im Prüflabor und auf den Waldviertler Trails schlug sich das Backroad bisher hervorragend, auch zwei Umbauten meisterte es schad- und klaglos:
#1 In diesem Workshop tauschten wir die originale Sram Force 1x11 Kurbel gegen eine Rotor Aldhu 30 mit p2m NG Leistungsmesser - rasch und völlig problemlos.

#2 Für einen weiteren Test tauschten wir die Rose Laufräder gegen 2019er Mavic Ksyrium SL UST mit 25 mm Rennradreifen und sparten insgesamt 726 Gramm gegenüber der Originalkonfiguration. Infos dazu folgen im Frühjahr.

  • Test: Rose Backroad Force 1x11

Einsatzbereich

Eignung Eigenschaften
Gravel Racer Sportliche Geometrie, leicht gestreckte Haltung, guter Geradeauslauf
Gravel Endurance Extrem wandelbar durch Tausch der Reifen/Laufräder. Bietet mit entsprechend vielen Spacern oder einer größeren Rahmenhöhe viel Komfort
Winter- / Schlechtwetter Ösen für Schutzbleche, Reifen bis 42 mm Breite, Pressfit-Innenlager hält was aus
Cyclocross Relativ leicht und steif. Oberrohr eine Spur zu lang und Geo zu wenig agil im Vergleich zu wettkampforientierten Crossern
Rennrad mit Discs Mit längerem Vorbau lässt die Geometrie auch eine sehr sportliche Haltung zu. Lediglich der große Reifendurchlauf bringt aerodynamische Nachteile.
Granfondo mit Discs Extrem flexibel, recht komfortabel und mit großem Reifenfreigang ausgestattet. Mit genügend Spacern oder einer größeren Rahmengröße ist eine sehr entspannte Pose realisierbar.
MTB Hardtail Ersatz Alles hat seine Grenzen.
Einsteiger / Commuter Toller Alleskönner, sehr guter Preis - dennoch leicht über dem klassischen Einstiegspreissegment
  • Test: Rose Backroad Force 1x11

Fazit

Rose Backroad Force 1x11
Modelljahr: 2018
Testdauer: > 1.500 km
Preis: € 2.583,-
+ Top Rahmenset
+ Neues Design
+ Extrem vielseitig
+ Konfigurations-Möglichkeiten
+ Fahrspaß
+ Preis-/Leistungsverhältnis
o Ritzelpaket sehr schwer
- Die anderen Bikes bleiben zu oft im Stall
BB-Urteil: Überragend!


Nach zwei Monaten und rund 1.500 Kilometern purer Fahrfreude bleibt mir nichts anderes übrig, als meinem Freund und Kollegen Reini Hörmann hundertprozentig recht zu geben, und so darf ich ihn an dieser Stelle zitieren:

"Derzeit kenne ich kein besseres Crossover-Rad auf dem Markt. Der Preis ist heiß, ebenso wie das Gesamtkonzept. Es macht einfach nur Spaß, sich mit dem Rad die Weiten der unzähligen Gravelkilometer in Österreich zu eröffnen. Hätte ich einen Vorschlag bringen müssen, um auch nur ein Detail zu verbessern: Ich wüsste keinen, der auch technisch umsetzbar wäre.

Die Attribute leicht, steif, sicher, extrem animierend und optisch ansprechend, all das zu einem wirklich fairen Preis, lassen nur ein Urteil zu: Überragend!"

  • Test: Rose Backroad Force 1x11

  • 9 Monate später...
  • 1 Jahr später...

Kann mir von euch memand helfen welches untere Steuersatzlager ich für mein Backroad benötige? Meines ist leider komplett vergammelt :rolleyes:. Hätte jetzt versucht es neu zu fetten, läuft jedoch immer noch extram rau.

Bei dem Versuch ist mir Grobmotoriker beim Einbau auch noch die Einstellschraube des Konus' abgerissen. Hätte mit jetzt die beiden (1. https://www.amazon.de/dp/B0038ZTHDA/ref=pe_3044161_185740101_TE_item; 2. https://www.amazon.de/dp/B0040QM0BM/ref=pe_3044161_185740101_TE_item) bestellt. Passen die? Bin mir bei den Angaben nie sicher, ob die vom Innen- oder Außendurchmesser des Gabelschafts reden.

Danke!

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