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CeramicSpeed OSPW Schaltwerks-Tuning

CeramicSpeed OSPW Schaltwerks-Tuning

04.07.19 08:22 37.089Text: Der Baranski
Marcus Baranski
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Fotos: Der Baranski (Workshop), Erwin Haiden (Studio), Sportograf (KOTL) Stefan Trocha Photography (s/w), Martin Granadia (Thron), Michael Rauschendorfer (Action)
Montageworkshop und Praxistest des OSPW Systems von CeramicSpeed.04.07.19 08:22 43.365

CeramicSpeed OSPW Schaltwerks-Tuning

04.07.19 08:22 43.3658 Kommentare Der Baranski
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Montageworkshop und Praxistest des OSPW Systems von CeramicSpeed.04.07.19 08:22 43.365

Mittlerweile nicht mehr so richtig neu, aber immer noch ein Hingucker sind getunte Schaltwerke mit ihren langen Schaltkäfigen. Mit den extra großen Schaltrollen sollen sie ja neben der Optik auch wesentlich die Antriebsperformance des Rades pimpen. Ich habe mir mal die neue Version des OSPW (Oversized Pulley Wheel System) für Shimanos Schaltwerke der Dura-Ace 9100 bzw. Ultegra 8000er Baureihe vorgenommen und euch hier den Umbau dokumentiert. Und natürlich gibt es auch einen ganzen Schwung an Erfahrungen dazu, weil die Vorgängermodelle schon seit Jahren an meinen ganz schnellen (in erster Linie Zeitfahr-) Bikes gefahren werden. Vorab gibt es aber noch ein bisschen Historie und Grundlegendes zur Idee, an dieser Stelle die Originalteile zu entsorgen und durch den höllisch teuren Tuningstoff zu ersetzen.

Früher: aus Röllchen wurden Rollen...

Mitte der 2000er war es, als an den Wettkampfrädern solcher Granden wie Fabian Cancellara und Lance Armstrong Schaltwerkskäfige auftauchten, die optisch irgendwie aus dem Rahmen fielen. Statt dem Standardmaterial von Sponsor Shimano fuhren sie recht grobschlächtige längere Käfige mit großen Schaltrollen an ihren Dura-Ace Schaltwerken, die irgendwie aussahen wie selbstgebaut. Genaugenommen waren sie das ja auch - und zwar von der Firma Berner aus der Nähe von Frankfurt. Vater Berner hatte nämlich damit begonnen, für seine beiden Söhne, die im Cross sehr gut unterwegs waren, den Antrieb zu optimieren. Die Idee dahinter: bei einem größeren Radius läuft die Kette leichter, als wenn sie sich samt Dreck um kleine Schaltröllchen winden muss. Zudem waren die Lager der deutlich größeren Schaltrollen schon damals mit Industrielagern eines dänischen Anbieters versehen. Dessen Gründer Jacob Csizmadia kam ursprünglich aus dem Inline-Speedkating, wo es extrem auf leichtlaufende Kugellager ankommt. Weil Keramik hier erste Wahl war, besonders da Geld erstmal keine Rolle spielte, fiel seine Wahl schon damals darauf und er nannte auch gleich sein Unternehmen danach: CeramicSpeed. Zu den Kugeln mit den sogenanten Keramik-Hybridlagern gab es schon mal eine Story auf Bikeboard.

Weil die Theorie im Tuning aber immer nur die halbe Miete ist, begann mit Jason Smith ein damals unabhängiger Tester in den USA, sich mit seiner Firma Friction Facts die Einsparungen mal genauer anzuschauen. Wer mag, kann hier noch tiefer in unseren Beitrag aus dem Jahr 2014 einsteigen. Ohne da jetzt groß ins Detail einsteigen zu wollen: die Einsparungen waren messbar, aber im echt niedrigen einstelligen Wattbereich.

Interessanterweise war Jason Smith auch der erste Anbieter, der mit Friction Facts speziell getunte Ketten anbot, die eingelaufen, vom ursprünglichen Herstellerfett befreit und mit einem Trockenwachsgemisch behandelt waren. Das alles, um für den Wettkampftag noch ein Quäntchen mehr an Leistung aus dem Antrieb herausholen zu können – durch weniger Reibung. Friction Facts ist mittlerweile übrigens Teil von CeramicSpeed, die in den letzten Jahren neben dem Geschäftszweig Kugellager für Industrianwendungen extrem ins Fahrradtuning expandiert haben und diese Ketten jetzt unter dem Namen UFO (für ultra fast optimized) anbieten. Kostenpunkt je Kette 125 Euro aufwärts.

Von Berner gibt es die Schaltwerkskäfige - soweit bekannt - mittlerweile nicht mehr. Aber eben von CeramicSpeed. Die Dänen bieten das jetzt unter dem Namen OSPW für alle gängigen Schaltwerksmodelle und -hersteller an. Und wie selbstgeschnitzt sieht da jetzt nichts mehr aus. Preislich finden sich die Käfige aus carbonverstärktem Polyamid allerdings auch in einer anderen Liga wieder. Los geht es bei 459 Euro; mit keramikbeschichteten Laufflächen im Lager, dann noch etwas leichtgängiger und vermeintlich haltbarer, werden schon 539 Euro fällig. Und - wer hätte es gedacht - das ist dann auch die hier getestete Version.

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CeramicSpeed OSPW Schalträdchen-System für Shimano Dura-Ace R9100 / Ultegra R8000

Um weitestgehend alle Interessierten bedienen zu können, hat CeramicSpeed sein Angebot auf die drei großen Hersteller Shimano, SRAM und Campagnolo ausgeweitet. Und weil es auch da massig Unterschiede zwischen den Schaltwerken gibt, lohnt sich ein genauer Blick, damit alles zusammenpasst. So haben die Käfige für die neueren Schaltwerke von Shimano, die nach dem Shadow-Prinzip funktionieren, unterschiedlich große Schaltrollen (oben 13, unten 19 Zähne), während sie bei der Vorgängerversion oben wie unten 17 Zähne hatten.
Zum Vergleich: die Japaner verbauen in der Serie oben und unten immer nur elf Zähne. Dafür kann man jetzt mit dem getunten Käfig für die 9100er bzw. 8000er Baureihe auch bis zu 32 Zähne als größtes Ritzel bedienen (früher war bei 28 Schluss). Das wird den Bolzer freuen, der Wellen lieber auf dem großen Blatt wegbügelt, als hierfür aufs kleine zu schalten.

Achtung: für alles, das Richtung Gravel und Offroad geht und mit Clutch-Mechanismus funktioniert, gibt es noch eine weitere Version. In Summe sind es aktuell zwölf Varianten von Käfigen und wer dachte, dass gute 500 Euro schon viel Geld für so ein Kleinteil sind, dem sei ein Blick auf die Versionen mit den 3D-gedruckten Schaltrollen aus Titan empfohlen: für die 1.500 Euro kaufen sich viele Leute immer noch ein komplettes Rennrad.

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Unser Ausgangs-Schaltwerk: Shimanos Ultegra R8050 Di2

Wo wir gerade beim Geld sind: weil es in unserem Test primär um die Funktion des Systems gehen soll, haben wir Kohle gespart - und zwar ganz wesentlich. Eine Di2-Version sollte es schon sein, aber weil der Unterschied von der Ultegra- zur Dura-Ace-Gruppe primär eh in den Bestandteilen steckt, die ausgetauscht werden, nämlich Schaltkäfig und -röllchen (bei der Dura-Ace aus Carbon und besser gedichtet), haben wir es bei der günstigeren Version belassen. Hierdurch kann man deutlich mehr als 300 Euro sparen, die der Funktion nachher keinen Abbruch tun. Genug Bling Bling bekommt man alleine durch den Käfig aus Carbon und - bei Gefallen - durch die bunt eloxierten Rollen. Die gibt es nämlich neben schwarz auch in rot – oder eben Titan natur. Wer mag, kann das Gesparte weitaus weniger spektakulär noch in ein Innenlager der Dänen investieren, oder sich und der Regierung zuhause damit die gesamte Investition schönrechnen. Wer an dieser Stelle neben dem Budget auch auf das Gewicht schielen möchte: das Schaltwerk mit normalem kurzen Käfig in der Ausgangsversion wiegt 223 Gramm, mit Umbau dann 234 Gramm.

  • Vorher: 223 gVorher: 223 gVorher: 223 g
    Vorher: 223 g
    Vorher: 223 g
  • Nachher: 234 gNachher: 234 gNachher: 234 g
    Nachher: 234 g
    Nachher: 234 g

Weil sich so ein Käfig vermutlich an überproportional vielen Zeitfahrrädern wiederfinden wird: die Schaltwerke von Shimano, die nach dem Shadow-Prinzip funktioneren, sind nicht nur weniger anfällig für Beschädigung, wenn mal was umkippt, weil sie hinter dem Ritzelpaket verschwinden; sie ragen auf dem 11er Ritzel auch gute zwei Zentimeter weniger nach außen, sprich: sie sind an dieser Stelle minimal aerodynamischer.

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CeramicSpeed OSPW System

System Shimano Dura-Ace 9100/9150 und Ultegra 8000 SS/8050 SS (nicht für GS-Käfig)
Varianten Schwarze oder rote Aluminium-Schalträdchen, jeweils mit unbeschichteten (Standard) oder beschichteten (coated) Keramiklagern
Einsatzbereich Road, Triathlon, Cyclocross
Schaltstufen 11-fach
Kapazität 32 Zähne
Materialien Kettenleitbleche aus verstärktem Polyamid-Carbon, Schrauben und Rädchen aus Aluminium, Lagerringe aus gehärtetem Stahl mit polierter Rinne, Keramik-Kugeln aus Siliziumnitrid
Gewicht 75 Gramm (ca. 11 Gramm schwerer als das Ultegra Original)
Lager Hochpräzise Keramik-Hybridlager aus Siliziumnitrid 3. Grades (bester erreichbarer Grad für Keramiklager) mit beschichtetem Lagergehäuse
Schmierung CeramicSpeed Öl
Wartung Die CeramicSpeed Lager müssen je nach Einsatz, Wetterbedingungen und Vehemenz der Radwäsche regelmäßig geölt werden. Dazu muss das mitgelieferte Öl an den vorgesehenen Schmieröffnungen am hinteren Kettenleitblech aufgetropft werden, damit es in die Lager eindringen kann.
Hersteller-Versprechen CeramicSpeed Lagerkugeln: 15 % härter, 100 % geschmeidiger und 99 % belastbarer als handelsübliche Keramikkugeln
OSPW Performance: bis 30 % geringere Reibung
Leistungseinsparung: 2,4 Watt gegenüber dem Standard-Shimano-System
Lieferumfang Komplettes CeramicSpeed OSPW System inkl. Schrauben und Bolzen mit Kettenleitblechen innen und außen, einer Spannrolle mit 13 Zähnen sowie einer Leitrolle mit 19 Zähnen mit jeweils beschichteten Keramiklagern, CeramicSpeed Öl 15ml und einem Aufkleberbogen
Preis € 539,- mit beschichteten Keramiklagern (hier im Test)
bzw. € 459,- mit unbeschichteten Keramiklagern
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Workshop: OSPW Tuning

Die Montage selbst ist ohne Spezialwerkzeug möglich und an sich kein Hexenwerk, erfordert aber trotzdem Erfahrung und handwerkliches Geschick. All jenen, die nicht Baranski heißen, selten eine Kette (richtig) ablängen, immer wieder Schrauben abreißen oder Gewinde ausscheren, sei deshalb der Besuch einer Fachwerkstätte empfohlen. Da bei CeramicSpeed ohnehin keine Online-Schnäppchen zu erwarten sind, würde sich dort auch gleich der Kauf der Tuningteile anbieten. Eine Liste mit allen Bikeboard-Partnerhändlern, welche sich auf CeramicSpeed spezialisiert haben, findet ihr hier.

01 Ausbau

02 Umbau

03 Einbau und Test

Hinweis: Als Richtlinie für die Kettenlänge empfiehlt CeramicSpeed 112 Glieder bei normalem 53/39er Antrieb und bei Semikompakt, bei Kompakt 110 Glieder. Zeitfahrer mit großen Kettenblättern längen hier gern nur auf 114 ab oder lassen den Lieferzustand bei den meist 116 Gliedern, je nach Zähnen auf der dicken Scheibe. Bei der Ausrichtung der oberen Schaltrolle zum größten Ritzel empfehlen die Dänen 5 Millimeter Abstand.

  • CeramicSpeed OSPW Schaltwerks-Tuning

Fahreindruck, Schaltverhalten, Dauerhaltbarkeit, Tipps und Tricks

So, und wie fährt sich nun ein Upgrade für soviel Geld? Die folgenden Details stammen aus den letzten zwölf Jahren sowie dem ganz konkreten Umbau aus 2019. Ich habe samt der Berner-Versionen und den diversen Jahrgängen von CeramicSpeed alle Entwicklungsstufen durchprobiert, wohlgemerkt immer auf Shimano und zuletzt auch immer als elektronische Variante in Form der Di2.

Die große Ernüchterung zuerst: man merkt den Umbau nicht daran, dass man automatisch einen km/h schneller fährt. Wenn alles richtig eingestellt ist, dann spürt man beim Schalten auch keinen wesentlichen Unterschied zur Ausgangsversion wie Shimano sie liefert. Einzig die Kombination der Schaltrollen aus Metall und einer idealerweise sauberen aber mit Trockenschmiermittel (etwa Squirt, Dry Fluid, CeramicSpeeds UFO oder Behandlung mit Molten Speed Wax) behandelten Kette läuft etwas lauter als mit den Kunststoffröllchen, die eigentlich montiert sind. Andererseits sind wir hier auch gleich bei einem weiteren Vorteil des OSPW. Eine Abnutzung ist hier so gut wie nicht vorhanden, ausgelutsche und spitze Schaltröllchen wird es hiermit nicht geben. Neben Metall als Werkstoff zudem durch die Tatsache, dass die Kette weniger fest angedrückt wird und sich hierbei auf mehr Zähne (unten ganze 19 statt 11) verteilt.

  • Einzelbild einer alten Rolle mit minimalen Spuren nach ein paar tausend Kilometern.Einzelbild einer alten Rolle mit minimalen Spuren nach ein paar tausend Kilometern.
    Einzelbild einer alten Rolle mit minimalen Spuren nach ein paar tausend Kilometern.
    Einzelbild einer alten Rolle mit minimalen Spuren nach ein paar tausend Kilometern.
  • CeramicSpeed gewährt auf seine „coated“ Lager satte sechs Jahre Garantie.CeramicSpeed gewährt auf seine „coated“ Lager satte sechs Jahre Garantie.
    CeramicSpeed gewährt auf seine „coated“ Lager satte sechs Jahre Garantie.
    CeramicSpeed gewährt auf seine „coated“ Lager satte sechs Jahre Garantie.

Was man auf jeden Fall merkt - ehrlicherweise aber eher im Montagständer bzw. im Stand - ist, wie leichtgängig und lange sich alles dreht. Am besten natürlich bei einer möglichst geraden Kettenlinie. Kleiner Tipp: mit 53, 54 oder 55 zu 11 erreicht ihr die nicht, sondern eher auf den 12er, 13er oder 14er Ritzeln. Von daher mag ein tendenziell etwas größeres Kettenblatt ein gute Idee sein. Wieviel Watt das nun im Vergleich zu einem Serienantrieb sind, kann man aber hier nicht beziffern. Dazu spielen zu viele Variablen mit und ich vermute einfach mal, dass die 2,4 Watt und aufwärts, die CeramicSpeed hier anführt, bei Idealbedingungen gemessen wurden und nicht bei Schräglauf einer öligen Kette nach einer Regenfahrt. Andererseits dürfte die Verbesserung auch zunehmen, wenn die Leistung zu- und die Pflege der Kette abnimmt. Denn auch die dreckige Kette muss sich schließlich weniger eng um ein 11er Zahnrad schlingen. Wobei sich eine dreckige Kette und so ein Tuningteil eigentlich ausschließen sollten... Um die eingelaserten Logos auf den Rollen zu sehen, wird der geneigte Pilot vermutlich auch lieber einmal mehr als weniger die Rollen und gegebenenfalls die Kette säubern.

  • Jeweils eine Schmieröffnung pro Schalträdchen am hinteren Kettenleitblech.Jeweils eine Schmieröffnung pro Schalträdchen am hinteren Kettenleitblech.
    Jeweils eine Schmieröffnung pro Schalträdchen am hinteren Kettenleitblech.
    Jeweils eine Schmieröffnung pro Schalträdchen am hinteren Kettenleitblech.
  • Das eingetropfte Öl kann dadurch gleichmäßig in die Keramiklager eindringen.Das eingetropfte Öl kann dadurch gleichmäßig in die Keramiklager eindringen.
    Das eingetropfte Öl kann dadurch gleichmäßig in die Keramiklager eindringen.
    Das eingetropfte Öl kann dadurch gleichmäßig in die Keramiklager eindringen.

Wartung

Regelmäßig: Wenn der Leichtlauf der Schaltrollen nachlässt - und so richtig merkt man das nur ohne Kette - kommt das mitgelieferte Öl zum Einsatz, das man von hinten durch zwei kleine Löcher in Höhe der Dichtungen auf die Lager aufbringen kann. Erfahrungsgemäß fängt das unter Lager als erstes an zu jammern, vermutlich durch mehr Schräglauf, den es erdulden muss, sowie durch stärkeren Wasser- und Dreckbeschuss von unten.

Jahreswartung: Eine Stufe weiter und nach meiner Erfahrung auch bei Vielfahrerei nur einmal im Jahr nötig - es sei denn, man geht nach jeder Regenfahrt mit einem Dampfstrahler zur Sache: das Nachschmieren der Lager mit dem beigelegten Öl. Dazu hebelt man die Gummidichtungen vorsichtig mit einer spitzen Klinge raus und drückt sie nachher wieder rein.

Detailansicht

Ein weiterer Vorteil der Keramikkugeln und ggfs. beschichteten Laufflächen: Rost wird sich hier nie breitmachen. Wer nach geraumer Zeit mal die Standardlager von Shimano aufgemacht hat, wird wissen, wovon ich im anderen Extrem spreche. Wo wir gerade bei dem Faktor Zeit sind: CeramicSpeed gewährt auf seine Lager in den Käfigen satte vier, auf die "coated" -Versionen sogar sechs Jahre Garantie. Schön, wenn man ein Rad heutzutage so lange im Betrieb hat. Bei mir sind die diversen Schaltwerke samt Käfigtuning auch schon über mehrere Räder mitgewandert.

Kleiner Tipp noch für Vielflieger mit dem Rad: falls ihr das nicht eh schon macht, montiert beim Verpacken auf jeden Fall das gesamte Schaltwerk ab. Dank des langen Käfigs mit dem verlängerten Hebel prädestiniert es sich ansonsten für einen saftigen Transportschaden am Schaltauge!

  • CeramicSpeed OSPW Schaltwerks-Tuning

Fazit

OSPW System für Shimano
Modelljahr 2019
+ Weniger Reibung, mehr Leistung
+ Längere Haltbarkeit und Laufleistung
+ Handgefertigt in Dänemark
o Wartungsintensiver
o Minimale Aero-Verluste
- Preis
BB-Urteil: Look like a pro.

Ob nun 1 bis 2 oder 2 bis 4 Watt - wenn man seine Kaufentscheidung hiervon abhängig macht, gehört man vermutlich noch nicht zur Zielgruppe von CeramicSpeed. Wahrscheinlich auch, weil es dann an anderer Stelle noch mehr Einsparpotenzial für weniger Geld gibt. Aber wenn man jedes Watt sucht, das nicht unnütz die Leistung schmälert, und genau das sind Verluste durch Reibung ja, dann wird man bei den Dänen fündig.

Im Vergleich zu anderen Lagern, etwa dem Innenlager, findet die Wattersparnis mit einem OSPW-Käfig auf jeden Fall an publikumswirksamer Stelle statt. Stellt euch damit nur mal irgendwo an den Start: die Stielaugen und das Getuschel werden nicht lange auf sich warten lassen.

Weitere Infos findest du auf der Webseite von CeramicSpeed

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Nur der allerletzte Satz des Artikels ist leider richtig. Wenn die Pulleys am Montageständer spürbar leichter rollen, dann sind das vielleicht 0,2 Watt. Da ändert sich aber nicht viel, auch wenn man mit 300 Watt oder mehr antritt, weil die Unterseite der Kette mehr oder weniger spannungsfrei bleibt. Bei aller Liebe, das ist zu wenig für den unfassbaren Preis. Man sieht die Juwelen auch nicht bei den Profis, oder?
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Nur der allerletzte Satz des Artikels ist leider richtig. Wenn die Pulleys am Montageständer spürbar leichter rollen, dann sind das vielleicht 0,2 Watt. Da ändert sich aber nicht viel, auch wenn man mit 300 Watt oder mehr antritt, weil die Unterseite der Kette mehr oder weniger spannungsfrei bleibt. Bei aller Liebe, das ist zu wenig für den unfassbaren Preis. Man sieht die Juwelen auch nicht bei den Profis, oder?

 

sehe ich auch so.

 

Und wenn es wirklich was bringt, würde der Tausch der Röllchen (C-Bear) mehr Sinn machen, da mit einem kurzen Käfig vom Original Schaltwerk zumindest die Aerofläche nicht größer wird.

Wenns mir wer sponsort- würde ich es aber trotzdem fahren! :D

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Man sieht die Juwelen auch nicht bei den Profis, oder?

 

Doch, einige Profis fahren die OSPW (Education First im Zeitfahren, Bardet und andere von AG2R auf der Straße, Fuglsang hatte sie glaub ich auch mal).

 

Im Endeffekt wohl eher bling bling fürs Rad, wegen der Leistungsersparnis würde ich sie auch nicht kaufen. Ich hatte sie mal kurz im Test für die Etap, aber konnte kein zufriedenstellendes Ergebnis bei der Einstellung der Schaltung finden, sodass sie wieder runter mussten.

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