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Continental Grand Prix 5000 TL

Continental Grand Prix 5000 TL

03.09.19 07:16 39.535Text: Reinhard Hörmann
Reini Hörmann

https://vereins.fandom.com/wiki/Reinhard_Hörmann

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Fotos: Erwin Haiden, Pressfoto.at (NoFlash-Action)
Langzeittest der Tubeless-Variante des Performance-Faltreifens aus Korbach in 25 und 32 Millimetern.03.09.19 07:16 39.653

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03.09.19 07:16 39.65367 Kommentare Reinhard Hörmann
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Langzeittest der Tubeless-Variante des Performance-Faltreifens aus Korbach in 25 und 32 Millimetern.03.09.19 07:16 39.653

Reifen sind beim Radfahren im besten Fall der einzige Kontakt zum Boden und dennoch wird oft nur wenig Augenmerk auf die richtige Reifenwahl gelegt. Dies ist umso mehr verwunderlich, als ein schlechter Reifen selbst das beste Rennrad der Welt zu einem bockigen Esel degradieren kann.

Vermutlich beruht der Umstand, dass manche Hobbyradsportler nicht einmal ihre verwendete Marke nennen können auf dem Irrtum, nur Profis würden in der Praxis Unterschiede im Fahrverhalten der Pneus erkennen. Richtig ist vielmehr, dass sogar Neueinsteiger sofort maßgebliche Unterschiede wahrnehmen, wenn sie die Reifen direkt gegeneinander Probe fahren. Gute Reifen vermitteln immer das Gefühl von besserer Kontrolle, sie rollen leichter, sie verfügen über einen guten Grip, sie sind komfortabel, pannensicher und langlebig. Jeder merkt, wenn ein Reifen nervös in die Kurven kippt, wenn ein Rad im Wiegetritt zu tänzeln beginnt, oder wenn sich der Bremsweg maßgeblich verlängert. Verantwortlich für die Fahreigenschaften sind vor allem die Konstruktion und die verwendete Materialmischung.

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Die Mischung macht’s

Vereinfacht gesagt sind fünf Faktoren essentiell, um aus einem Reifen einen guten Reifen zu machen: Guter Grip, niedriger Rollwiderstand, geringes Gewicht, Pannensicherheit und Langlebigkeit. Das Problem dabei ist, dass die Verbesserung einer dieser Eigenschaften fast zwangsweise zur Verschlechterung einer anderen führt. Verfügt ein Reifen über perfekten Grip, wird der Rollwiderstand steigen. Rollt ein Reifen richtig schnell, leidet die Haftreibung, wird ein Reifen sehr leicht konstruiert, ist er anfälliger für Pannen. Einerseits birgt dies die Möglichkeit, sich zu spezialisieren, man kann ja für ein Zeitfahren einen anderen Reifen nehmen, als für ein Kriterium oder für ein Bergrennen. Andererseits will nicht jeder permanent die Reifen wechseln, oder sich überhaupt auf gewisse Disziplinen festlegen. Insofern ist der Ruf vieler Radsportler, nach einem Allrounder der alles ziemlich gut kann, mehr als verständlich.

Geht es nach Continental, ist dieser Wunsch mit dem neuen GP 5000 mehr als erfüllt, ja sogar eine neue Ära soll mit diesem Reifen eingeläutet worden sein. Continental‘s Black Chili Compound ist hinlänglich bekannt, es handelt sich dabei aber nicht immer um exakt die gleiche Mischung, denn je nach Einsatzgebiet variiert ihre Zusammensetzung. Dabei wird synthetischer Kautschuk mit Naturkautschuk vermengt und Rußpartikel beigefügt. Rein rechnerisch ergibt diese Mischung (im Vergleich zu Silika-Compound) bis zu 26% weniger Rollwiderstand, bis zu 30% mehr Haftreibung und eine um 5% verbesserte Laufleistung. Dass man diese Zahlen als Tester in der Praxis weder bestätigen, noch widerlegen kann, liegt auf der Hand. Dass man trotzdem Unterschiede „erfahren“ kann, wurde eingangs schon erwähnt.

 Die neue Ära im Rennradsport. 

Meint Conti zum Grand Prix 5000 TL
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Haptik und Montage

Beim Auspacken macht der 5000er TL einen hochwertigen und sauber verarbeiteten Eindruck, die Karkasse fühlt sich sehr weich und flexibel an. Ich habe mich für die Tubeless Variante mit 32 mm Breite entschieden (erhältlich auch in 25 u. 28 mm), denn wenn ein Reifen schon (auch) als Allrounder angepriesen wird, wollen wir diesen auch auf einem Cross Over Rad und auf unterschiedlichen Terrains ausprobieren. Continental bewirbt den Reifen als leicht zu montieren und vor allem als dicht, weil ein sogenannter Tubeless-Fuß eingearbeitet ist, der auch für stabilen Halt sorgen soll.

Beim ersten Versuch den 5000er auf meine Custommade-Carbonfelgen aufzuziehen, scheiterte ich grandios. Weder schwitzen noch weinen half und auch mit speziellen Montierwerkzeugen samt Gleitcreme–Behandlungen, gewürzt mit Wutausbrüchen bekam ich ihn nicht ins Felgenbett. Nach einer nahezu schlaflosen Nacht folgte der nächste Versuch mit einer Mavic Allroad Pro Garnitur. Dies verlief dann versöhnlich positiv und unspektakulär, wenn auch nicht wirklich super einfach. Einmal auf den Laufrädern war der Reifen sogar schon ohne Milch dicht. Man darf davon ausgehen, dass man bei der Montage alles erleben kann, was es zu erleben gibt, dass man den Reifen allerdings nur mit der Hand auf die Felge bringt (außer vielleicht auf eine 26“) darf zumindest angezweifelt werden.

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Conti GP 5000 TL

Dimension Typ Karkasse Gewicht*  Druckempf.* Material/Pannenschutz UVP
700 x 25C Faltreifen 180 TPI, 3 Lagen 300 g 5,5-7,5 bar BlackChili Compound mit Vectran Breaker €74,99
700 X 28C Faltreifen 180 TPI, 3 Lagen 340 g 4,5-6,5 bar BlackChili Compound mit Vectran Breaker €74,99
700 X 32C Faltreifen 180 TPI, 3 Lagen 380 g 4,5-6,0 bar BlackChili Compound mit Vectran Breaker €74,99

* Herstellerangabe (der 32C wog 374 Gramm auf unserer Waage)

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Fahreindrücke von Reini Hörmann

Die auffälligste Eigenschaft des Reifens ist sein wirklich überraschend hoher Komfort. Den passenden Reifendruck vorausgesetzt bügelt er Unebenheiten auf schlechtem Tarmac einfach weg. Ebenso sind Feld- und Schotterwege kein Problem für die überaus flexible Karkasse. Der Grip ist im Trockenen wie auch im Nassen hervorragend, der Rollwiderstand ist gefühlt erfreulich niedrig. Der 5000er TL sitzt so straff, dass man ihn auch mit sehr wenig Luftdruck fahren kann, ohne das bekannt schwammige Gefühl, welches man von diversen anderen TLR-Reifen kennt. Reizt man den erlaubten Reifendruck aus, so wird der Reifen zum echten Tempobolzer, ohne dabei im Trockenen merklich an Haftreibung zu verlieren und auch in die Kurve legt sich auch der 32er überraschend willig, aber keinesfalls nervös.

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Die Vermutung liegt nahe, dass es sich beim (bei weitem) aerodynamischeren 25 mm breiten 5000er um einen richtig schnellen Reifen für Racer handelt. Die Mischung erlaubt überdies auch mit giftigen Scheibenbremsen recht aggressive Anbremsmanöver, ohne dabei schnell an die Blockiergrenze zu kommen. Alles in allem sind „Gutmütigkeit“ und „Berechenbarkeit“ vordergründig, wenn man den GP 5000 an seine Grenzen zu bringen versucht. Um Aussagen über die Laufleistung und Pannensicherheit zu treffen, war der Zeitraum meines Tests noch zu kurz.

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Fahreindrücke von Hannes

Detailansicht
GP 5000 TL Hinterreifen nach ca. 4.000 km

Mittlerweile bin ich über 12.000 km auf verschiedenen Laufradsätzen mit dem GP 5000 TL in 25 mm unterwegs und hatte bis jetzt keinen einzigen Patschen. Um das besser einschätzen zu können, möchte ich erwähnen, dass ich normalerweise im gleichen Zeitraum mit einem konventionellen Faltreifen-Schlauch-Setup so zwischen 5-10 Defekten gehabt hätte. Bei 80 kg Kampfgewicht stellte sich, je nach Untergrund oder Witterung, ein Reifendruck von 5-6 bar als optimal heraus.

Das einzige Manko war die etwas geringe Laufleistung am Hinterrad, denn nach ca. 4.000 Kilometern kam das darunterliegende Gewebe zum Vorschein und der Reifen musste getauscht werden. In Anbetracht der Tatsache, dass es sich beim GP 5000 TL um einen Performance-Rennradreifen handelt, geht das in meinen Augen in Ordnung und liegt in etwa im Bereich vergleichbarer Tubeless-Reifen. Am Vorderrad hat er doppelt so lange gehalten.

Der GP5000 Tubeless deklassierte die Konkurrenz nicht nur in diversen Labortests in puncto Aerodynamik und Rollwiderstand, auch mein persönliches Gefühl und ein paar Rolltests unter realen Bedingungen bestätigten dies. Nach Gran Fondos wie dem Mallorca 312 oder auch der Ultraradchallenge in Kaindorf kann ich dem Conti GP 5000 TL eine uneingeschränkte Kaufempfehlung geben. Er rollt sensationell schnell und sicher.

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Fazit

Conti GP 5000 TL
Modelljahr: 2019
Testdauer: 12.000 km in 25C
+ Komfort
+ Grip
+ Rollwiderstand
+ Pannenschutz
o Hoher Listenpreis
- Schwierige Montage
BB-Urteil: Sensationell schnell und pannensicher.


Ja nach Felge nicht wirklich einfach zu montieren, aber insgesamt betrachtet wohl gegenwärtig einer der besten Tubeless Reifen. Contis Grand Prix 5000 Tubeless besitzt einen herausragenden Komfort, tollen Grip, guten Pannenschutz und einen ausgezeichneten Rollwiderstand.

Die Laufleistung des 25C Reifens am Hinterrad ist mit 4.000 Kilometern zwar nicht berauschend, geht aber angesichts seinen tollen Performance in Ordnung.

In 28C ist der GP 5000 TL der aktuelle Favorit von NoFlash für Training und Wettkampf und in 32C ist er Reini Hörmanns aktueller Lieblings-Allrounder für ausgedehnte Cross-Over-Touren.

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Wie breit baut denn der 32er bzw. 28er tatsächlich?

Meine 25er GP4000II waren auf einer Felge mit 19mm IW gut 28mm breit.

 

Stimmt. auf einer 21er Maulweite Enve Felge baute der 4000er 25mm auch knapp über 28mm.

Der 5000er TL baut bei mir auf einer Hunt Felge mit 21,3mm Maulweite genau den Angaben, also 25mm und 28mm.

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ist aber offenbar nicht dein Ansatz :D

Mal ehrlich, so beraube ich dem System ja einen ganz wichtigen Aspekt.

Dann sollte man als Weight Weenie besser einen anderen Reifen fahren

 

ist ja auch nur eine vermutung.

 

bei rr reifen habe ich es bis dato nur so erlebt dass die milch explosionsartig den reifen verlässt und dann max bis 4 bar druck ausgehalten hat.

für einen druck um die 6 bar für einen 25iger hat es nicht gereicht.

ist aber schon länger her dass ich am rr damit herumgespielt habe und das waren noch schwalbe reifen.

es wird sich da sicher was in die richtige richtung getan haben die letzten jahre, die positiven erfahrungen der tester sprechen ja dafür.

 

 

die laufleistung am hinterrad ist für mich überraschend, ich fahre aktuell einen 32iger im allroad betrieb, der schaut nach gut 1000 hinten schon ziemlich mitgenommen aus. vielleicht eine andere charge.

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Ich bin vom 32er (allerdings nicht TL) bis jetzt auch begeistert. Zumindest die ersten 2000km ohne Panne, das habe ich bei anderen leichtlaufenden Reifen schon anders erlebt. Die nicht TL Variante ist 90 Gramm leichter, somit hat man auch keinen wirklichen Gewichtsnachteil mit einem Standardschlauch (bei TL kommt ja auch noch die Milch rein). Montage schon im Neuzustand ohne Reifenheber möglich (auf Archetype Felgen).

 

Auf jeden Fall ein toller Reifen. Auf die Laufleistung bin ich aber auch gespannt.

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Der nicht TL 5000er soll ja auch unterirdisch sein, was die Laufleistung betrifft.

 

Ich möcht eigentlich keinen Rückschritt vom 4000er machen, der ja ein guter Allrounder war und mir ist ein Faktor 2 weniger Laufleistung zu viel für das bissl weniger RoWi. Ist ja super, dass Conti das halbe Material bei der Lauffläche weglässt und dann stolz auf Gewichtsreduktion und RoWi-Verringerung ist. Man vergisst dabei aber, dass man den Reifen aus der Allround-Ecke in die Performance-Ecke verschiebt.

 

Was wäre also der logische Nachfolger des 4000ers? - Priorität: gleich gute Haftung (trocken bzw. nass), gleiche Laufleistung!

 

Hat schon jemand Langzeit-Erfahrungen mit dem Wolfpack Race (zumindest ein paar 1000 km)?

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Hat schon jemand Langzeit-Erfahrungen mit dem Wolfpack Race (zumindest ein paar 1000 km)?

 

Langzeit eher nicht...hatte den in 26er Breite ...und nach 700km einen kapitalen Riss/Schnitt quer durch die Seite rauf zur Lauffläche. War wohl auch Pech?!...keine Ahnung...

Egal..., reklamiert und vom Hersteller einen neuen angeboten bekommen...nachdem ich dessen Angebot angenommen hatte, ward nie wieder was von ihm gehört....

 

nach einem kurzen 5000er Intermezzo tube type mit Sturz im Nassen und Glassplitter-Durchstich wieder zurück beim altbewährten 4000er...

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Ich war anfangs auch von der geringen Laufleistung überrascht, der 4000 hat bei mir ca 50% länger gehalten. Wenn ich aber ehrlich bin war er da aber schon richtig eckig und Spaß kam da in einer Abfahrt nicht mehr wirklich auf.*

Letztendlich bleibt es ein Radrennreifen, für Training gibt es langlebigeres, zwar mit Abstrichen in der Performance, im Training wird’s aber nicht so viel ausmachen

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Hat schon jemand Langzeit-Erfahrungen mit dem Wolfpack Race (zumindest ein paar 1000 km)?

 

Ein grandioser Reifen. Läuft extrem geschmeidig und vermittelt auch auf feuchtem Untergrund ein gutes Gefühl. Locker auf einer Stufe mit Conti und Schwalbe. Leider nicht als TLR zu haben.

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ich hab dieses Jahr den Conti 5000 in 25 mit schlauch montiert. Vom Gefühl her vergleichbar mit dem 4000 evt. sind da die Vorteile wirklich nur im TL zu spüren. Für Rennen hatte ich den Conti TT der läuft meines erachtens besser wie der 5000, sollte aber in der Pannensicherheit schlechter sein. Seit ich Conti fahre (4000s ca. 4000 km, TT ca. 700 km und 5000 ca. 3000 km) hatte ich nie einen Platten.
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