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Showroom: Canyon Endurace AL 8.0

Showroom: Canyon Endurace AL 8.0

11.10.19 08:50 17.171Text: Luke Biketalker
Lukas Schnitzer
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Fotos: Erwin Haiden
Auf einem von Carbon dominierten Markt sind hochwertige Alurahmen mittlerweile schwer zu finden - dabei bedarf es längst nicht immer laminierter Kohlenstofffasern, um Highend zu sein.11.10.19 08:50 17.927

Showroom: Canyon Endurace AL 8.0

11.10.19 08:50 17.9271 Kommentare Luke Biketalker
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Erwin Haiden
Auf einem von Carbon dominierten Markt sind hochwertige Alurahmen mittlerweile schwer zu finden - dabei bedarf es längst nicht immer laminierter Kohlenstofffasern, um Highend zu sein.11.10.19 08:50 17.927

Carbon ist leicht, steif, edel, teuer und begehrenswert. Technologie aus Militär und Raumfahrt, in kleine Formen gelegt und zu großen Träumen gebacken - entsprechende Preisgestaltung inklusive.
Was beim Rahmen- und Fahrradkauf jedoch oft übersehen wird: Carbon ist noch lange nicht gleich Carbon. Und tatsächlich ist auch Aluminium ein im militärischen Bereich sowie in Raum- und Luftfahrt eingesetzter Werkstoff, dessen Entwicklung und Verarbeitungstechnik in den letzten Jahren ebenfalls große Sprünge verbuchen konnte.
Ein hochwertiger Aluminiumrahmen kann, das durften wir bereits einige Male am eigenen Leib erfahren, einem günstigen bis mittelpreisigen Carbonrahmen absolut ebenbürtig und - mit kleinen Abstrichen beim Gewicht - in der Steifigkeit sogar überlegen sein. Darüber hinaus ist Aluminium in Entwicklung und Produktion um Welten günstiger - was sich auch im Preis der Räder niederschlägt.

Versender Canyon hat mit dem Endurace AL eines der hochwertigsten Alu-Rennräder am Markt. Vergleicht man das Endurace AL 8.0 mit dem ähnlich ausgestatteten Endurace CF 8.0, so bezahlt man für 700 Gramm Gewichtseinsparung 500 Euro. Geld, das man in gutes Schuhwerk oder einen zweiten Laufradsatz investieren könnte ...

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Ehrliche, zwar sauber gearbeitete, aber nirgendwo in Verschleierungsabsicht verschliffene Schweißnähte zieren das knallig rote Canyon Endurace AL 8.0. Stattdessen scheint das Rad zurecht stolz auf sein Rahmenmaterial. Nur rund 1.300 Gramm soll der Rahmen wiegen; trotz hoher Steifigkeit wollen die schmalen Sitzstreben etwas Komfort aus dem Endurace kitzeln. Viel davon dürfte aber auch an der hauseigenen SP43 Carbon Sattelstütze hängen. Dank VCLS-Technologie (das Kürzel steht für Vertical Comfort, Lateral Stiffness) soll sich damit hohe Nachgiebigkeit - im Fachjargon Compliance genannt - mit genügend Steifigkeit vereinen.
Gabelseitig teilt sich der Renner die Technologie mit seinem teureren Plattformbruder und setzt ebenfalls auf Carbon.

Geometrie

Rahmengröße: XS S M L XL 2XL 3XL
Sitzrohrlänge (mm): 465 505 537 563 585 610 635
Sitzwinkel: 73,5° 73,5° 73,5° 73,5° 73,5° 73,5° 73,5°
Steuerrohrlänge (mm): 150 163 174 190 212 230 245
Lenkwinkel: 70,8° 72° 72,5° 73,25° 73,25° 73,25° 73,25°
Oberrohrlänge (mm): 526 537 547 554 576 587 610
Kettenstrebenlänge (mm): 415 415 415 415 415 415 415
Radstand (mm): 984 988 989 998 1.011 1.022 1.044
Reach (mm): 363 369 375 377 393 399 416
Stack (mm): 551 566 581 598 619 636 654


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Was 2019 aber beinahe noch mehr hervorsticht, fast schon befremdlich aussieht, sind die Felgenbremsen. Ja, es gibt noch Kunden, die danach fragen und ja, bei Canyon werden sie noch entsprechend bedient. Denn obwohl Scheibenbremsen mittlerweile auch am Rennrad wirklich hervorragend funktionieren - der Aufpreis, der durch die hydraulischen Bremsen entsteht, lohnt nicht für jeden Einsatzzweck. Außerdem sind Felgenbremsen unkompliziert im Handling, und wer sein über die Jahre gehamstertes Sammelsurium an Laufrädern weiter nutzen möchte, wird mit einem Disc-Rad auch seine Schwierigkeiten haben.
Aber wir wollen hier im Showroom nicht die Vor- und Nachteile der Systeme diskutieren. Das wird ohnehin einige Zeilen unter der Story im Thread zur Genüge passieren. Der Stein ist losgetreten, möge er durchs Forum rollen …

Tech Specs

Rahmen: Canyon Endurace AL, 6061 Aluminium, Felgenbremse, 9 x 130 mm Ausfallende Umwerfer: Shimano Ultegra 8000
Größen: XS, S, M, L, XL, 2XL, 3XL Schaltwerk: Shimano Ultegra 8000
Gabel: Canyon F25 CF, Carbon, Felgenbremse, 9 x 100 mm Aufallende Bremsen: Shimano Ultegra 8000
Farbschema: Russian Race Red, Stealth/Yellow Shifter: Shimano Ultegra 8000
Steuersatz: Madone, integriertes gedichtetes Kompaktlager, 1 3/8" oben, 1,5" unten Lenker: Canyon H17 Ergobar AL
Tretlager: BSA Lenkerband: Canyon Ergospeed Gel
Kurbel: Shimano Ultegra 8000 (50/34 Z.) Vorbau: Canyon V15
Laufräder: Mavic Aksium Sattelstütze: Canyon SP0042, Carbon
Reifen: Continental GP 5000, 25 mm Sattel: Selle Italia X3
Kette: Shimano Ultegra 8000 Gewicht Testrad: 8,25 kg (XL)
Kassette: Shimano Ultegra 8000 (11-34 Z.) Preis: € 1.299,-

Canyons Endurace-Serie möchte - neben den für die Ansprüche der Pro-Tour entwickelten Aeroad- und Ultimate-Modellen - vor allem den Granfondo- und sportiven Marathon-Bereich erschließen. Zwar immer, wie das „race“ im Namen impliziert, mit sportlichen Ansprüchen, aber doch langstreckentauglich, rückenschonend und einsteigerfreundlich.
Das spiegelt sich vor allem in der entspannten Geometrie wider. Gegenüber dem Carbon-Endurace sind am Alu-Pendant Ober- und Steuerrohr nochmals einige Millimeter gewachsen. Somit sitzt es sich am Alu-Endurace noch aufrechter und entspannter. Wem der Sinn nach racigerem Alu steht, der wählt eine Rahmenhöhe kleiner und investiert ein paar Euro in einen Negativ-Vorbau. Die Steifigkeit des Endurace AL sollte wohl auch Crit-Fahrern und Racern auf der Suche nach einem Trainingsbike mehr als ausreichen.

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Ausstattung

Ausstattungsseitig spielt Canyon seinen Bonus als Direktversender voll aus. Für 1.299 Euro packen die Koblenzer ein beinahe unschlagbares Paket ans Endurace AL 8.0. Von Schaltwerk über Kurbel bis Bremse, Umwerfer und Kette findet sich die gesamte Shimano Ultegra Gruppe am Rad. Dazu gibt es Anbauteile von Canyon - die Sattelstütze mit VCLS-Technologie ist, wie oben bereits erwähnt, aus Carbon.
Mit dem Modell X3 steuert Selle Italia den Sattel zum Paket bei, 25 mm Conti GP 5000 sitzen auf 21 mm hohen Mavic Aksium Laufrädern. Mit 1.840 g sind diese zwar keine Leichtgewichte, für den Einstieg oder als verlässlicher Trainingslaufradsatz sind sie aber ideal. Und mit dem gesparten Geld bleibt immer noch Budget für eine schnelle Zweitgarnitur, wenn man das möchte oder braucht.
Die Summe der Teile stoppt die Waage an unserem Testbike in Größe XL bei 8,25 Kilogramm.


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