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Ceramicspeed OSPW X für Sram Eagle

Ceramicspeed OSPW X für Sram Eagle

13.02.20 07:39 9.828Text: Luke Biketalker
Lukas Schnitzer
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Fotos: Erwin Haiden
Highend für die Jagd nach der letzten Sekunde im Bergsprint oder beim Strava-Uphill: Mit dem OSPW X für die Sram Eagle bringt CeramicSpeed die großen Schaltröllchen auch ans MTB.13.02.20 07:39 9.920

Ceramicspeed OSPW X für Sram Eagle

13.02.20 07:39 9.92010 Kommentare Luke Biketalker
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Erwin Haiden
Highend für die Jagd nach der letzten Sekunde im Bergsprint oder beim Strava-Uphill: Mit dem OSPW X für die Sram Eagle bringt CeramicSpeed die großen Schaltröllchen auch ans MTB.13.02.20 07:39 9.920

Wir haben Winter. Die beste Zeit, um sich abends vor den Kamin zu kauern und die emotionalen Wunden der vergangenen Rennsaison zu lecken, Rachepläne zu schmieden und die Fehler nicht im eigenen Training oder gar im fortschreitenden Alter zu suchen, sondern am Material. Gramm im einstelligen Bereich werden gesucht, eifrig Federelemente und Reifen getauscht, Laufräder aus edlem Carbon, vielleicht sogar mit diesen neuartigen Textilspeichen, ans Rad geschraubt. Blöd nur, wenn all diese Upgrades bereits Ergebnis der vergangenen Winterdepression waren.
Die Straßenfraktion würde sich nun eifrig an die Aerodynamik machen und dabei über Scheibenbremsen lamentieren. Doch am schnellen Mountainbike, dort hilft nur ein Blick hinüber in eine andere Ecke der Rennrad- und Zeitfahr-Lobby: Wir sprechen vom Antrieb.

Denn ist alles andere bereits ausgereizt, gibt es genau hier die letzten Watt zu holen. Watt, die für Otto-Normalo irrelevant, für asketische Wettkämpfer und begeisterte Performance-Jäger allerdings das letzte Quäntchen zum Glück darstellen könnten.
Einer der Spezialisten am Gebiet der sogenannten Drivetrain-Efficiency ist das Unternehmen CeramicSpeed. Hinter dem Kürzel UFO verstecken sich deren Leichtlaufketten, welche ab Werk eingefahren und schließlich speziell beschichtet zu den Kunden kommen. Und hinter dem Namen OSPW (Oversized Pulley Wheel System) ein adaptierter Schaltwerkskäfig samt deutlich vergrößerter Schaltröllchen als Upgrade zu „Standard-Schaltwerken“.
Der Ansatz der vergrößerten Schaltröllchen ist kein neuer, und so zieht die Idee des reduzierten Widerstands samt daraus resultierenden Wattgewinns seit langem seine Kreise im Straßen-, Zeitfahr- und Triathlon-Zirkus. Mit den OSPW X Käfigen für die Sram Eagle bringt CeramicSpeed die Technik nun allerdings erstmals ins Gelände.

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Große Rollen, kleine Rollen - das Prinzip hinter OSPW X

Bevor wir (zu) tief in die Materie eintauchen, wollen wir eines an dieser Stelle vorwegnehmen: Das Tuning am Schaltwerk ist ein Kapitel für Nerds oder all jene, die etwas Pro-Feeling und Bling-Bling an ihr Rad bringen wollen. Es ist die Suche nach dem letzten Prozent.
Wundersame Leistungssteigerungen verspricht weder die Physik noch CeramicSpeed selbst. Vielmehr gehen die Dänen erfreulich offen mit Daten und Zahlen ihrer Produkte um. Kein Zufall, schließlich ist Jason Smith, früheres Mastermind hinter den Wattfuchsern von Friction Facts, heute in den Reihen von CeramicSpeed zu finden. Bei 250 Watt Leistungsoutput und 95 rpm gehen die Mannen von CeramicSpeed von etwa 6 Watt Ersparnis durch perfekt geschmierte/beschichtete Ketten und einen sauberen Antrieb aus.
Je nach Hersteller ergibt sich durch das Oversized Pulley Wheel System (OSPW) eine Ersparnis von mindestens 1,6 Watt (Sram) bis 2,4 Watt (Shimano) zur Standardkonfiguration. Die Daten beziehen sich allerdings nicht speziell auf den Offroad-Bereich, sondern stammen von Messungen mit RR-Gruppen. Also um uns dem Wind im Forum gleich zu stellen: Ja, wir sprechen von Watteinsparungen im niedrigen einstelligen Bereich.

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Auch wenn die Daten vom OSPW System stammen - das Prinzip hinter den OSPW X Käfigen bleibt dasselbe. Für unsere mechanische Sram Eagle Version ersetzt der robuste, 2 mm kürzere Carbon-Käfig den Serien-Käfig von Eagle XX1, X01, GX oder sogar NX. Dazu läuft die Kette nicht mehr länger über Schaltröllchen mit 12 und 14 Zähnen, sondern über Rollen mit 14 respektive 18 Zähnen. Die Alu-Röllchen sorgen dank narrow-wide Zähnen für eine perfekte Führung der Kette, für die Industrielager stehen wahlweise CeramicSpeed Standardlager oder beschichtete Lager zur Wahl.

Aber wie funktioniert das System und warum lassen sich damit Verbesserungen von 30 bis 60% (40% gibt CeramicSpeed für die Sram Eagle an) gegenüber Serienkonfigurationen erreichen? Mit Fokus auf das Schaltwerk beeinflussen drei Faktoren den Widerstand im Antrieb:
  • Die Zahnzahl der Schaltröllchen: Größere Schaltröllchen reduzieren die Auslenkung der einzelnen Kettenglieder. Bei 11 Zähnen muss sich jedes einzelne Glied so 33° biegen, um den Weg um das Schaltröllchen zu finden, bei 19 Zähnen wären es lediglich 19°. Jede Bewegung in der Kette erfordert Energie, eine verringerte Biegung der Kette reduziert folglich die Reibung und spart Watt ein. Außerdem drehen sich größere Röllchen langsamer als kleine, weshalb sich auch die Lager langsamer drehen. Nachdem die Reibung im Lager direkt mit der Drehgeschwindigkeit korreliert, bedeutet ein langsamer drehendes Lager auch reduzierten Widerstand.
  • Hochleistungslager: Neben der Drehgeschwindigkeit spielen auch die Qualität der Einzelteile eines Lagers, dessen Dimensionen und Dichtungen sowie die Art und Menge des Schmiermittels eine entscheidende Rolle. Sind die Lager also nicht auf höchstem Niveau gefertigt und vor allem auch auf die leicht erhöhten schräg wirkenden Kräfte durch die vergrößerten Schaltröllchen ausgelegt, kann hier schnell eine Schwachstelle im System entstehen.
  • Schaltwerksspannung: Bis zu einem gewissen Grad gilt: je niedriger die Spannung am Schaltwerk, desto niedriger die Reibung. Schließlich werden die einzelnen Glieder so weniger um die Röllchen und Ritzel “gepresst“ und erzeugen somit wie in Punkt a) beschrieben auch (minimal) weniger Reibung beim „Biegen“. Zu diesem Zweck bietet CeramicSpeed drei einstellbare Härtegrade für die Schaltwerksspannung. Allerdings ist der Grat ein schmaler und wenn die Spannung zu sehr reduziert wird, leidet wiederum die Schaltperformance…
  • Die Installation istDie Installation istDie Installation ist
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  • kinderleicht und dank der Video-Anleitungkinderleicht und dank der Video-Anleitungkinderleicht und dank der Video-Anleitung
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  • In unserem FallIn unserem Fall
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  • ist nicht einmal eine Neu-Ablängungist nicht einmal eine Neu-Ablängung
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  • der Kette nötig.der Kette nötig.
    der Kette nötig.
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  • Der Käfig sitzt und arbeitet perfekt.Der Käfig sitzt und arbeitet perfekt.
    Der Käfig sitzt und arbeitet perfekt.
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Um es auf den Punkt zu bringen: je größer die Schaltröllchen, desto weniger biegt sich die Kette. Dazu drehen sich die Lager langsamer, was in Summe die Reibung reduzieren kann. "Kann" deswegen, weil dazu sämtliche Bauteile von höchster Qualität sein müssen. Schlechte Lager können den marginalen Vorteil schnell zum Nachteil wandeln. Besagte Qualität ist es, welche CeramicSpeed sowohl mit seinen Lagern als auch mit dem OSPW und OSPW X System bieten kann. Das bestätigen auch die wiederkehrenden, teils aus eigener Tasche bezahlten Einsätze auf höchster sportlicher Ebene. Und besagte Qualität ist es auch, die eben ihren stolzen Preis hat. Im Falle der OSPW X für die mechanische Sram Eagle 479 Euro in der Standard- respektive 559 Euro in der Coated-Version.

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Montage und Handhabung

Weil wir Watt im einstelligen Bereich beim besten Willen nicht erfühlen können, wollen wir bei unserem "Test“ auch keine Aussage zum Wattgewinn machen. Was wir jedoch definitiv beurteilen können, ist die Qualität des OSPW X Käfigs. Optisch ob der großen Räder unbestritten polarisierend, sind sowohl carbonverstärkter Polyamid-Käfig als auch Alu-Schaltröllchen perfekt verarbeitet. Doch das darf man sich zu diesem Preis auch erwarten - schließlich ist ein komplettes XX1 Eagle Schaltwerk deutlich günstiger zu haben als die OSPW X. Laut Marketing schafft der gegenüber der Serie um 2 mm kürzere Käfig auch mehr Raum, um das exponierte Schaltwerk vor den Gefahren des Trails zu schützen.
Was der verkürzte Käfig allerdings auch abseits der Werbebotschaften bringt, ist eine Erleichterung in der Montage. Denn die OSPW Systeme für Rennradgruppen verlangen meist nach einer etwas längeren Kette, um die größere Zähnezahl der Schaltröllchen zu kompensieren. Durch den um 2 mm verkürzten Käfig kann allerdings beim OSPW X die bestehende Kette weiterverwendet oder gleich eine neue Kette in altbewährter Länge montiert werden.

Die Montage selbst verlangt keine großen technischen Fähigkeiten. Wer im Besitz klassischer Haushaltswerkzeuge ist und eine Kette öffnen und schließen kann, wird auch die Montage bewältigen. Das beigefügte Video zeigt, wie es geht. Für alle anderen Interessenten hätten wir hier eine Liste aller CeramicSpeed BB-Händler.

Mit 84 Gramm wiegt das System lediglich rund 5 Gramm mehr als die Serie. Bei standesgemäßem Geländeeinsatz und entsprechendem Wasserbeschuss können die Lager über Nippel an der Innenseite des Käfigs leicht mit dem mitgelieferten Öl nachgeschmiert werden. Um die Haltbarkeit ihrer Lager machen sich die Dänen allerdings auch bei intensiver Nutzung wenig Sorgen: CeramicSpeed gewährt 4 Jahre Garantie auf die Standard- und stolze 6 Jahre Garantie auf die speziell beschichtete Coated-Version. Wer etwas Zeit in die Wartung investiert, kann damit also wohl einige Bike-Leben überdauern.

Einmal am Rad, beherrscht das OSPW X zwei Extreme sehr gut. Blickt man von der Seite aufs Bike, dominiert der extravagante Auftritt des Schaltwerkstunings. Die Röllchen gäbe es übrigens auch noch in Gold … der Posing-Faktor ist also unbestritten hoch. Am anderen Extrem ist das System allerdings auch auffallend unauffällig. Soll heißen: Sobald man im Sattel sitzt, vergisst man das verbaute Tuningteil. Und das meinen wir positiv. Die Schaltperformance der Eagle bleibt voll und ganz erhalten und auch das am Rennrad vielleicht etwas hörbare Geräusch der Alu-Röllchen wird durch die abrollenden Stollenreifen überflügelt. Zu bemängeln gibt es entsprechend nichts.

Detailansicht
Evil Eye Vizor HR
DetailansichtDie Vizor HR ist herrlich universell. Auf den Fotos ist gut zu erkennen, wie dunkel die Vario-Gläser werden, gleichzeitig braucht man gerade im Winter oder in der Übergangszeit keine Angst vor dunklen Wäldern oder der Dämmerung zu haben. Die Verarbeitung ist top, sie sitzt perfekt. Für Brillenträger, die gerne mit optischen Gläser fahren, bietet sich als Alternative z.B. die Evil Eye Trace an.
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PEARL iZUMi Men's ELITE LTD Thermal Langarmtrikot
DetailansichtDas Thermo-Jersey trägt sich sehr angenehm, ist komfortabel geschnitten und ein solides Teil mit guter Wohlfühltemperatur-Bandbreite für die Übergangszeit. Wenn das Quecksilber weniger als 5-10°C anzeigt, empfiehlt sich eine Kombi mit Thermo-Unterwäsche oder Jacke.
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PEARL iZUMi P.R.O. Barrier Skull Cap
DetailansichtWie eine zweite Haut schmiegt sich die Barrier Skull Cap über meine Ohrwaschln und liegt so angenehm unauffällig und dünn unter dem Helm. Vergleiche ich die Haube mit eine meiner zehn Jahre alten, bocksteifen und relativ dicken Gore-Bikewear-Hauben, merkt man so richtig, wie die Technologie auch in diesem Bereich voranschreitet.
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PEARL iZUMi Men's Summit AmFIB Convertible
DetailansichtDer lange Name der Summit AmFib Convertible Zip Off Pant spricht für einen breiten Einsatzbereich, und so ist das auch in der Praxis. Die Hose ist leger geschnitten und sitzt bequem, ohne zu rutschen. Die Optik zusammen mit den Taschen und abzippbaren Hosenbeinen bieten sich für gemütliche Touren an, bei denen man von Sonnenschein bis Regen, von der hoch gelegenen Berghütte bis zum Einkehrschwung im Cafe alles abdecken kann.
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PEARL iZUMi P.R.O. Softshell Lite Glove Handschuh
DetailansichtDer P.R.O. Softshell Handschuh ist relativ dünn und bietet deshalb auch ein gutes Gefühl am Lenker oder, im Fall von NoSane, auch an den Knöpfen und dem Auslöser der Kamera. Bis zu Temperaturen knapp unten dem Gefrierpunkt sind sie ein guter Kompromiss aus Tragekomfort und Wärmeschutz. Die Bedienung des Smartphones mit Daumen und Zeigefinger funktioniert super. So braucht man zum Fotografieren oder Schreiben von Nachrichten nicht die Handschuhe ausziehen.
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PEARL iZUMi Men's X-ALP Peak MTB-Schuh
DetailansichtDer X-Alp sitzt angenehm, ist sehr robust gebaut und bietet dank Vibram-Sohle jede Menge Grip für Abenteuer abseits der Pedale. Die Funktionen machen ihn zu einem guten Begleiter für Bike&Hike-Touren oder, wie in NoSanes Fall, einem perfekten Arbeitsschuh zum Fotografieren. So werden Kletter- Trage- oder Schiebepassagen und Ausflüge in die Botanik einfach ein Stückchen komfortabler.
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Fazit

CeramicSpeed OSPW X für Sram Eagle
Modelljahr: 2020
Testdauer: 3 Wochen
Preis: 479 bis 559 Euro
+ Verarbeitung
+ Langlebigkeit
+ kinderleichter Einbau
+ Bling-Faktor
+ Watteinsparungen für jene, die lange danach gesucht haben
- Preis pro Watt
BB-Urteil: Der finale Performance-Boost

Wer sich über Sinn und Unsinn von rund 3, in Worten drei, eingesparten Watt echauffiert, der zählt ganz bestimmt nicht zur Zielgruppe der Ceramic Speed OSPW X. Nicht für die mechanische oder AXS-Version für die Sram Eagle und wohl auch nicht für jene rund um Srams Rival und Force oder Shimanos GRX. Mit 84 Gramm wiegt der hochwertige Tuning-Käfig samt Schaltröllchen rund 5 Gramm mehr als die X01 Eagle Serie, soll allerdings die Reibung am Bauteil um stolze 40% reduzieren. In absoluten Zahlen dürften diese 40% bei 250 Watt und 95 rpm allerdings unter der 3 Watt Schwelle kratzen. Ob man dies nun als „nur“ 3 Watt oder als „nochmals“ 3 Watt sieht, darin liegt der feine Unterschied zwischen „yay“ und „nay“. Wer, wie eingangs beschrieben, schon überall optimiert hat, findet hier die letzten Reserven zum nächsten Bergsprintrekord oder wo man sich sonst messen möchte. Und wer sich das Teil einfach nur zum Posen ans Rad schraubt, kann sich die Investition zumindest aufgrund einer deutlich verlängerten Lebensdauer und uneingeschränkter Schaltperformance schönreden. Wertungsfrei gesprochen: Der Startpreis von 479 Euro ist gesalzen und die Wattersparnis gering - aber dafür gibt es auch absolutes Highend und höchste Qualität bei Material, Verarbeitung und Lagern und den einen oder anderen kleinen Vorteil, was Verschmutzung und Reinigung angeht.

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Größere Schaltrollen sind auch bei Billig-Schaltungen à La Tourney zu sehen, also der Bling-Faktor ist für mich eher zweifelhaft.

Wenn da keine deutliche Verbesserung der Schalteffizienz drin ist, dann kann man sichs sparen.

 

Der Bling-Faktor ist hier absolut gegeben. Immerhin schaut der Kenner zuerst mal aufs Schaltwerk und der weis dann auch das dieses Ungetüm 500 Euro vom Konto abzweigt. Und das bringt sicher mehr als 3 Watt :D

Bearbeitet von ventoux
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ich finde interessant, dass die Kettenblätter kleiner werden (siehe SRAM Red AXS) die Kassette hinten ein 10er Ritzel (und damit neuen Freilauf oder gleich neue LR braucht) bekommt (die Reibung der Kette also erhöht wird) - *argumentiert wird natürlich mit ganz anderen Dingen, und beim Schaltwerk braucht’s dann größere Röllchen.

In Summe same Reibung as before - viel Geld investiert.

Marketingtechnisch genial!

Das mit dem sauberen Antrieb beim MTB hab ich noch nicht gecheckt?

Wird nur mehr bei Schönwetter gefahren oder gibts jetzt auch bei MTB Rennen Pit Stops mit Radwechsel?

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.. der saubere Antrieb bezieht sich auf die 6 Watt Ersparnis "versifft vs. sauber"... unabhängig vom Hersteller der Schaltröllchen. Dreckigst vergatschte, von öligem Grind-Schleim überzogene Schaltröllchen hab ich schon genug gesehen in meinem Leben, mMn eines der meist unterschätzten und wartungstechnisch vernachlässigten Bauteile des gesamten Antriebsstrangs ... grad am MTB ;)

 

und das mit "neuen Freilauf" ist halt auch relativ, der XD-Naben-Standard feiert jetzt bald sein 10-jähriges Jubiläum, Stahlrahmen und -Felgen sind auch irgendwann von Alu und Carbon abgelöst worden...

 

aber klar, Preis-Pro-Watt ist im konkreten Fall natürlich höchst unvernünftig, da bin ich voll bei dir :D

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Erstens. Warum eigentlich ist man cool, wenn man sich ans Auto einen Heckspoiler, Sebring-Auspuff und Domstreben schraubt, mit dem Argument, dass m so in jeder Kurve theoretisch 2-3 Tausendstelsekunden rausholen kann, man aber wie jeder andere in der 70er Beschränkung 70 fährt und wie jeder andere im Stau steht, während man, sobald man am Rad auch nur irgend was tunt, immer nur beschmunzelt wird. Jaaaa, ich muss ja jeden Tag soundso viel Kilometer fahren, ich brauche a gscheits Auto. Und aus. Das Thema Dekadenz zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Story samt Kommentaren. Heee, das ist unser Hobby! Da wird man doch wohl seinen Vogel ausleben dürfen, ob es Sinn macht oder nicht, oder? Gerade in einem Hobby zu demonstrieren was möglich ist, ist ja das coolste, oder? Ich werde seit Jahren wegen meinem Leichtbauvogel beschmunzelt, ich finde es aber geil, wenn ich mein ganzes sauer verdientes Geld ins MTB investiere, nur um endlich z.B. die 6,5 kg zu knacken (Ich weiß, Leichtbau interessiert niemanden mehr, mich schon). Ein berühmter Mann hat mal gesagt, es gibt zwei Dinge, die das Leben eines Mannes ausmachen: Erstens, du muss einen Vogel haben, und zweitens, noch viel wichtiger: Du musst ihn auch durchziehen! Also, liebe Kollegen, auf jede Anspielung auf Dekadenz gibt es meiner Ansicht nach nur eine sinnvolle Antwort: ICH BRAUCHE DAS. PUNKT. AUS.

 

Zweitens. Wenn man z.B. eine Salzkammerguttrophy (Strecke A) fährt, und gerade am 16-Stunden Limit kämpft, da tritt man mit etwa 150 W Durchschnittsleistung. Da machen 3 W 2% aus, da akkumulieren sich entlang der Strecke, etwas schöngerechnet, 20 min auf, da sag bitte einmal einer, das kann nicht über schafffen oder nicht schaffen entscheiden, also durchaus relevant, auch wenns nicht um einen Spitzenplatz geht.

Bearbeitet von hpschmid
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Ich bin der Letzte, der auf irgendeine Dekadenz anspielen will - jedem Tierchen sein Pläsierchen!

 

Ausserdem nehme ich für mich selbst in Anspruch den einen oder anderen Vogel zu haben - und stehe auch dazu!

 

Ich finde es nur erstaunlich, wie sich - und das lässt sich jetzt nicht auf ein Detail festmachen - die Argumentationsketten über die Jahre verändern.

 

Manchmal macht es aber auch Sinn, einfach mal ein paar Schritte zurückzutreten und die ganze Sache aus einem weiteren Blickwinkel zu betrachten.

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Es hat halt jeder einen anderen Zugang zu dem Sport. Die einen vertiefen sich in Trainingsplänen, messen wöchentlich die FTP, andere perfektionieren das Setting auf Zehnstelmillimeter, andere versuchen jedes Milliwatt Verlust zu eliminieren, ich z.b. bin in Leichtbau reingekippt (daher würde ich mir nie ein OSPW kaufen, viel Geld ausgeben, damits schwerer wird? :eek: der Teufl soll mich holen. Aber ich finds trotzdem cool, dieses Optimieren bis zum Anschlag).
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