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Laufradgrößen und Reifenbreiten bei Gravelbikes

Laufradgrößen und Reifenbreiten bei Gravelbikes

18.05.20 10:51 24.084Text: Der Baranski
Marcus Baranski
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Fotos: Fotorika.de
Schmaler Schuh oder fette Walze - wo liegt der heilige Gral bei Gravelbereifung?18.05.20 10:51 24.496

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18.05.20 10:51 24.4969 Kommentare Der Baranski
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Schmaler Schuh oder fette Walze - wo liegt der heilige Gral bei Gravelbereifung?18.05.20 10:51 24.496

Sieht man von E-MTBs und unmotorisierten Mountainbikes einmal ab, bieten Gravelbikes mittlerweile die wohl größte Bandbreite an möglichen Reifendimensionen. Je nachdem, wie dicht man sich noch am Rennrad oder schon auf halbem Weg zum Mountainbike befindet, geht es hier von 30 Millimetern bis hin zu 2,6 Zoll. Damit bläht sich ein Reifen schon ohne sein überstehendes Profil auf umgerechnet 66 Millimeter auf.
Für wen ist nun was die richtige Wahl? Wir haben uns das mal anhand zweier Laufrad-Reifen-Paarungen angesehen und diese an ein und demselben Gravelbike mehrere Wochen über Schotterwege, Wald und Flur geprügelt. Konkret geht es hier um eine Gegenüberstellung von 650B vs. 700C anhand Schwalbes G-One Bite (700) und G-One All-Round - beide TLE (tubeless-easy) auf DT Swiss Laufrädern.

Die verwendeten Reifenmaße - und schon wird es leicht verwirrend - waren ganz konkret 700 x 45 und 650 x 57. Oder im ETRTO-Maß 45-622 und 57-584. Oder zöllig 27,5 x 2,25 und 28 x 1,70, oder... Der Einfachheit halber konzentrieren wir uns hier auf die eher „straßenmäßige“ Benennung von 700 x 45 und 650 x 57. Das Zöllige überlassen wir weiter den Mountainbikern und das mit dem ETRTO dem Fahrradhändler um die Ecke.

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Unser Gravel-Reifentest

Bevor wir weiter ins Thema einsteigen, eine kurze Einordnung, was im Folgenden passiert: normalerweise lassen sich beim Thema Reifen jede Menge Werte wie Rollwiderstand, Durchstich- und Durchschlagschutz (sprich: Pannenschutz), Gewicht und Haftungskoeffizienten (trocken und nass) bestimmen und die Modelle dann anhand dieser Daten in irgendeine Reihenfolge bringen. Das setzt unter anderem den Gang ins Labor voraus und generiert dann "objektive" Werte, die jeder für sich interpretieren kann. Erfahrungsgemäß macht das vor allem auf Asphalt auch einen gewissen Sinn. Je nach Beschaffenheit des Untergrunds, Einsatzzweck und Fahrweise geht die Schere zwischen Aufwand und Nutzen im Gelände aber deutlich weiter auseinander. Wer hierzu dann viel misst, der misst im Zweifelsfall auch viel Mist - oder für die Tonne.
Deshalb geht es hier im ersten Schritt um subjektive Eindrücke, eigene Vorlieben und Placebos: welche Kombi fühlt sich wo wie an und warum ist das so? Wenn man die Wahl zwischen zwei Setups hat, womit geht es dann am besten ins Gelände? Oder auf die Straße? Oder eben auf beides, und das dann während eines Ritts?

Voraussetzung für den Switch von groß und dünn (700c) auf klein und dick (650B) ist natürlich ein kompatibler Untersatz. Eine ganze Reihe von Gravelbike bieten mittlerweile diese Möglichkeit. Neben dem hier verwendeten OPEN WI.DE. unter anderem das Áspero von Cervélo, das 3T Exploro oder das Salsa Warbird. Vorteil aus unserer Sicht: man ist flexibler. Auch wenn das Gravelbike nie ein Mountainbike ersetzen kann und man weiterhin nur mit dem Rennrad so richtig schnell auf der Straße unterwegs sein wird, erweitert ein universeller Gravler den Einsatzbereich enorm.

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Fakten Check

Material, Daten, Einsatzbereich und Fahrweise
Laufradsätze DT Swiss Laufradsatz GRC 1400 aus Carbon. Innenmaulweite jeweils 24 Millimeter, außen 32 Millimeter, Felgenhöhe 42 Millimeter, Gewicht für den Satz 1.650 Gramm bei Laufradgröße 700c und 1.520 Gramm bei 650B.
Reifen Bereifung von Schwalbe aus der Gravel-spezifischen G-One Serie. Weitenmaße sind nominelle 45 und 57 Millimeter. Breite bei 2 Bar Vergleichsdruck waren effektive 43,3 und 55,5 Millimeter, jeweils gemessen an der Karkasse. Die Noppen standen hierbei noch leicht über. Das Gewicht lag bei 568 Gramm für die 700er und 600 Gramm für die 650er Variante - natürlich je Stück Reifen.
Rotierende Masse Interessant: Wer bei der durchaus relevanten rotierenden Masse Laufrad und Reifen auf die Summe aller Details schaut, liegt bei beiden Setups bis auf grobe 60 Gramm auf dem gleichen Niveau.
Dichtmilch Verwendete Dichtmilch waren je Reifen ca. 70 Milliliter Schwalbe Doc Blue aus dem Hause Stans NoTubes und baugleich mit in der regulären Variante der US-Amerikaner.
Einsatzbereich Teststrecken: Einsatz im Wald, auf Wiesen, Heidelandschaften mit sandigem Boden, Schlamm, Schotter, Kopfsteinpflaster, Betonpisten, schlechtem Asphalt und selten auch mal auf guten Radwegen beziehungsweise klassischen Rennrad-Oberflächen. Kein Hochgebirge, keine Lava und eher wenig felsiger Untergrund, dafür aber massig Wurzelteppiche.
Rahmenbedingungen Am Rad war ein Powermeter verbaut, aber keine Packtaschen. Systemgewicht inklusive Bekleidung und vollem Trinkrucksack 90 bis 92 Kilogramm. Fahrweise alleine oder zu zweit, tendenziell tempogetrieben, im Gelände eher mit 20 km/h und aufwärts unterwegs als darunter - im Mittel. Gewisse Rennfahrergene waren vorhanden.
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Erster und zweiter Fahreindruck

Wie fahren sich nun die beiden ungleichen Brüder? Auffallend war, wie deutlich sich der Charakter des sonst unverändert gebliebenen Open Gravelbikes mit dem Laufradtausch wandelte. War es mit der 700er Bereifung deutlich auf Geradeauslauf und Vortrieb getrimmt, so verliehen die 650er Geschwister dem WI.DE. gleich deutlich mehr Spieltrieb - und in so richtig tiefem Gelände auch mehr Sicherheitsreserven. Das Rad fuhr sich mit "klein" gleich eine ganze Spur agiler und lud durch die wesentlich fettere Bereifung eher dazu ein, auf Wurzeln oder anderen Hindernisse draufzuhalten bzw. darüber zu springen, als um sie herum zu manövrieren. Das Volumen verzieh hierbei dann auch kleine und mittlere Schnitzer deutlich großzügiger als die dünnere Bereifung. Pauschal kann man festhalten: je mehr Volumen und damit weniger Druck, umso mehr Spieltrieb. Allerdings hat ein 55 Millimeter breiter Reifen auch das Rebound-Verhalten eines Flummis. Altgediente Mountainbiker kennen das noch aus den späten 80ern, bevor funktionierende Federungen samt Dämpfung auf den Markt und an die Bikes kamen.

Ganz anders, weil eine ganze Ecke zu überdimensioniert, sieht es dann aus, wenn es von tiefem und ruppigem Gelände Richtung Schotter, Waldautobahn oder wie auch immer gearteter Straßen geht. Und hierbei statt technischem Gezirkel ein höheres Tempo, vielleicht sogar in der Gruppe, in den Vordergrund rückt: hier rollt "groß" dann einfach besser. Auf den MTB-Bereich übertragen kann man das in etwas mit den Welten vergleichen, die zwischen 26 und 29 Zoll liegen. Mit 650B hat man im direkten Vergleich dann das Nachsehen und gern mal das Gefühl, wie ein Irrer zu treten, aber im Vergleich zu den anderen nicht von der Stelle zu kommen.

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Detailansicht

An dieser Stelle ein kurzer Ausflug zu einer am Rennrad eher ungewöhnlichen Kombination aus beiden Welten, einem Mullet-Roadbike. Die Bezeichnung "Mullet-Bike" steht für ein größeres Vorderrad und hinten eins in einer Nummer kleiner. Idee: die Vorteile beider Ansätze auszureizen und jeweilige Nachteile zu vermeiden. Beim MTB heißt das besseres Überrollverhalten durch groß, bessere Fahrdynamik, Handling und weniger Einschränkungen durch einen kleineren Durchmesser hinten. Wesentlich hierbei auch: die Anpassung des Rades an die Fahrergröße und der Vorteil, den Hintern besser hinter den Sattel zu bekommen, wenn es steil bergab geht. Ohne sich den Hintern am Reifen dreckig zu machen. Weil sich das gerade anbot, haben wir das WI.DE. auch mal auf Vokuhila getrimmt.

Fazit: das braucht man hier aus unserer Sicht nicht. Das Gelände wird selten so ruppig, dass man hinter den Sattel muss, eine aktive Hinterbau-Federung gibt es beim Graveln noch nicht - und hoffentlich bleiben die Bikes auch so schön simpel - und, nicht ganz unwichtig: anders als bei MTB-Laufrädern wird diese Option von den Hersteller bisher nicht angeboten. Nachteil zudem: ohne Geometrieanpassung wird die Lenkung zu speziell und kippt durch den zu flachen Lenkwinkel ungewollt ab. Versuch macht kluch, also Haken dran und weiter mit einer Laufradgröße zur Zeit.

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Eine Beobachtung, die uns regelmäßig begleitete, wenn es beim Graveln mit den kleinen Laufrädern so richtig ins Gelände ging: das ungewollte Hängenbleiben mit den Pedalen an Wurzeln & Co, da das Tretlager wegen des kleineren Laufraddurchmessers konstruktionsbedingt insgesamt weiter unten landete. Bei unserem Setup waren das konkret zwar nur 10 Millimeter, sie reichten jedoch aus, um unseren Flow regelmäßig und unliebsam zu unterbrechen. Das Rumbugsieren um größere Hindernisse war zwar eine Notlösung, das Auslassen eines Tritts eine andere, aber während der munteren Hatz mit den Peers stellten sich beide als eher schwierig und nicht zielführend heraus. Kürzere Kurbelarme und Gravelpedale mit mehr Bodenfreiheit könnten für Großgewachsene eine Möglichkeit sein, auch mit 650B entspannt durchs Gelände zu pflügen.

Nebenbei bemerkt: durch den unterschiedlichen Umfang kommt man speziell bei den üblichen Antrieben mit nur einem Kettenblatt gern mal in die Zwickmühle: was bei 650er Bereifung noch reichte, sah dann bei 700ern plötzlich eng aus am Anstieg. 40:40 Zähne, bei der GRX-Gruppe gern kleinster Gang, ist dann gern mal zu dick. Ein 42er Ritzel als Rettungsanker ist hier zumindest eine Idee wert. Denkt also an sowas, bevor ihr anfangt, mit der Laufradgröße zu spielen.

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Reifendruck und Pannenschutz

Detailansicht

Kommen wir zum wesentlichen Thema bei Gravel-Reifen - dem Fülldruck. Hierbei gehen wir pauschal mal davon aus, dass sich mittlerweile alle auf das System Tubeless eingegroovt haben, das hier seine Vorteile voll ausspielt: niedriger Druck, gute Traktion und Pannenschutz dank der Dichtmilch bei Fremdkörpern wie Stacheln und Splittern.

Ein weiterer, hier ganz wesentlicher Vorteil: der Wegfall von allem rund um den beliebten "Snakebite", also das Stanzen des Schlauchmaterials bei Durchschlägen, die immer dann vorkommen, wenn der Reifen bei Stößen bis auf das Felgenhorn durchrauscht und dem Schlauch wie mit einem Schlag in die Magengrube sofort sämtliche Luft raubt. Im groben Gelände kann man sich damit nämlich immer weiter nach unten ans Optimum herantasten und dann von noch besserem Grip und besserer Kraftübertragung am Hinterrad profitieren.

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Aus unserer Erfahrung ist man hier mit sagen wir mal zwei Bar besser bedient als mit vier. Bei den fetten 650ern waren wir dann irgendwann sogar bei 1,5 hinten und 1,2 Bar vorne angelangt, wohlgemerkt bei einer aufgedruckten Empfehlung von 1,8 bis 3,7 Bar. Der große, dünnere 700er Bruder hatte dazu interessanterweise nur den Maximaldruck von 5 Bar auf der Flanke, vermutlich aber eher als Schutz für die Felge, damit diese nicht platzt. Hier waren wir hinten bei 2,2 und vorne bei 2 Bar ganz glücklich. Wohlgemerkt bei deutlich über 90 Kilogramm Systemgewicht. Hier hilft auf jeden Fall das schrittweise Herantasten, denn schon ein halbes Bar hat wirklich deutliche Auswirkungen auf das Fahrverhalten das gesamten Rades. Je ruppiger das Gelände, umso deutlicher spürt man hier die Veränderungen. Grobe Empfehlung, angelehnt an die Suspension-Tricks aus dem Rennsport: verringert den Druck so weit, dass ihr pro Fahrt und je nach Gelände ruhig ein bis zwei Mal einen Reifen ans Limit bringt, sprich: dass ihr schon mal leicht die Felge hört. Hilfreich neben ein bisschen Fingerspitzengefühl ist auf jeden Fall eine Pumpe mit einem genauen Manometer.

Peter Krischio, bei Schwalbe einer der Köpfe hinter dem Thema Gravel und selbst passionierter Fahrer, gern auch mal mit viel Gepäck und Gesamtgewicht im Atlas-Gebirge unterwegs, empfiehlt tendenziell auch das untere Limit der aufgedruckten Bar-Range, um die Traktion und den Fahrkomfort der ansonsten meist ungefederten Gravel-Bikes auszureizen. Deutlich über zwei Bar geht auch er fast nie.

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Ausblick Richtung Aero

Wenn man sich die DT Swiss Laufräder anguckt, die wir hier verwendet haben, dann fällt auf, das es sich um 42 Millimeter hohe Carbon-Felgen handelt. Für reine Aero-Laufräder ist das zwar nicht viel, für das Segment Gravel allerdings schon ein Hingucker, und zwar nicht nur optisch.

Das „Swiss Side“ Logo deutet zudem darauf hin, dass hier auch das Thema Aerodynamik berücksichtigt wurde. Klingt beim Thema Gravel vielleicht erstmal zweitrangig. Allerdings wissen wir aus diversen Sessions im Windkanal, dass es schon unter 20 km/h ein lohnendes Thema ist, vor allem, wenn es dann um längere Distanzen geht. Das wäre dann mal was als Verlängerung dieses Themas, auch wenn man nicht gleich die 200 Meilen beim „Dirty Kanza“ Rennen in den USA in Angriff nimmt, sondern man am Ende nur seine Buddies auf der Feierabendrunde verblasen und erster am Biertisch möchte. Wobei es dann vermutlich eher um schmalere Reifenbreiten ginge. Laut Insidern wurden die Laufräder nämlich für Reifen in 30 bis 35 Millimeter Breite optimiert.

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Sowas wie ein Fazit

So, und wo sich der heilige Gral nun schlussendlich befindet, bleibt leider ein bisschen offen. Ohne Gepäck, mit dem Fokus auf Speed waren wir auch auf den üblichen MTB-Strecken mit der Version 700 x 45C am glücklichsten. Nicht nur, aber vor allem dann, wenn es auch mal ein Stück auf harmloserem Belag voranging. Für alles, was in eine sportlichere (Rennrad-)Richtung gehen mag, siehe oben, kann die Breite bis zu 700 x 35C reduziert werden, den passenden Durschlagschutz hierbei immer vorausgesetzt.

Wer mehr Reserven mag, viel Gewicht schleppen muss und zur Not auch mal Zug aus der Kette nimmt, um nicht jede sich anbietende Wurzel mitzunehmen, der ist mit dem kleineren Durchmesser mit noch mehr Volumen und weniger Druck auch gut bedient. Fest steht auf jeden Fall, dass man noch nie so schnell und bequem mit Rennlenker im Gelände unterwegs war - egal, mit welcher der beiden Varianten.

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Ich bin von 700x38 auf 650x47 umgestiegen (allerdings auch mit Fahrradwechsel, wobei der Vorgänger leichter war)) und kann das Geschriebene nur bedingt nachvollziehen (ist halt auch sehr subjektiv). Ich finde die 650b Reifen rollen durch den niedrigeren Luftdruck auch auf Schotter besser (in ruppigen Gelände sowieso) - speziell bei schnellen Abfahrten war das krass spürbar. Interessanter Weise habe ich nach dem Umstieg auch auf Asphaltanstiegen etliche PRs gemacht. Einzig wenns schlammig wird saugen sich die Reifen etwas mehr fest kommt mir vor - da waren die schmaleren 700c im Vorteil.

 

Ein weiterer für mich sehr wichtiger Vorteil, der hier nicht thematisiert wurde, ist toe overlap. Ich bin dem Mountainbiken näher als dem Rennradfahren und in entsprechendem Gelände unterwegs. Da ist toe overlap schon unangenehm (technische Anstiege, enge Spitzkehren).

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Leider wird fast nie das Thema Gegenwind thematisiert - bei 20km/H Dauergegenwind - eh so wie er immer gefühlt dauernd daherkommt - wirkt sich der Aerovorteil vermutlich auch bei Durchschnittstretern wie bei mir massiv aus. - oder täusche ich mich hier?

Da will ich mir auf der Langstrecke beim besten willen kein GravelRad vorstellen, je windschnittiger um so besser!

 

Könnte aber auch sein das man allein mit der Sitzposition, Kleidung und Helm mehr Aerovorteil generieren kann als alle Felgen ( - 4-6 Watt??) je als Vorteil bringen können ?

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Leider wird fast nie das Thema Gegenwind thematisiert - bei 20km/H Dauergegenwind - eh so wie er immer gefühlt dauernd daherkommt - wirkt sich der Aerovorteil vermutlich auch bei Durchschnittstretern wie bei mir massiv aus. - oder täusche ich mich hier?

Da will ich mir auf der Langstrecke beim besten willen kein GravelRad vorstellen, je windschnittiger um so besser!

 

Könnte aber auch sein das man allein mit der Sitzposition, Kleidung und Helm mehr Aerovorteil generieren kann als alle Felgen ( - 4-6 Watt??) je als Vorteil bringen können ?

 

wind ist fuer mich und die gegend wo ich in der hauptsache unterwegs bin auch ein grund für 650B. aber mir gehts da weniger um einen leistungsgewinn als um komfort und entspanntes radeln.

mit den hier gezeigten laufraedern ist man auf grund der seitenwindanfaelligkeit in der pannonischen tiefebene todeskandidat falls man mal ein wenig unkonzentriert die gegend betrachtet.

42mm bei 650B hat sich für mich als bester kompromiss zwischen rollen, wind, komfort, grip und pannensicherheit herauskristallisiert.

aber 42 war ja immer schon die antwort auf alle fragen:cool:...

..und beim profil kann man ja ein weinig rumspielen.

 

ps.: was ist denn das fuer ein stuetze und hat sie setback, bzw für welches gewicht ist sie freiggegeben ?

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wind ist fuer mich und die gegend wo ich in der hauptsache unterwegs bin auch ein grund für 650B. aber mir gehts da weniger um einen leistungsgewinn als um komfort und entspanntes radeln.

mit den hier gezeigten laufraedern ist man auf grund der seitenwindanfaelligkeit in der pannonischen tiefebene todeskandidat falls man mal ein wenig unkonzentriert die gegend betrachtet.

42mm bei 650B hat sich für mich als bester kompromiss zwischen rollen, wind, komfort, grip und pannensicherheit herauskristallisiert.

aber 42 war ja immer schon die antwort auf alle fragen:cool:...

..und beim profil kann man ja ein weinig rumspielen.

 

ps.: was ist denn das fuer ein stuetze und hat sie setback, bzw für welches gewicht ist sie freiggegeben ?

 

Das ist eine Canyon Blattfeder Stütze in der geraden Ausführung. Es gibt auch eine Ausführung mit Setback.

Gabs (oder gibt?) es auch bei Alibaba in der ungebrandeten Version um einen Bruchteil.

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Gabs (oder gibt?) es auch bei Alibaba in der ungebrandeten Version um einen Bruchteil.

 

Kann man machen aber man sollte vorsichtig sein: Auf Ali gibts zwar ungebrandetet Markenware zu einem Bruchteil, der größte Teil ist allerdings gefälsche Ware die zwar optisch den Originalprodukten entspricht aber niemals eine annähernde Qualität bietet: kaufe zwar Klingeln, Flaschenhalter,... bei Ali aber NIEMALS etwas, was mich verletzen könnte wie Lenker, Gabeln, Sattelstützen.

 

Es gibt halt schon Gründe warum Firmen bspw. 10-20% des Einkaufspreises für die Qualitätskontrolle kalkulieren wenn Waren aus China bezogen werden.

Bearbeitet von RaoulDuke
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