Zum Inhalt springen

Mein Everesting....


Empfohlene Beiträge

Nachdem die Corona-Situation dafür gesorgt hat dass alle geplanten Wettbewerbe ausgefallen sind hab ich mich entschlossen das Beste aus den Umständen zu machen und dieses Jahr dafür zu nutzen Dinge zu tun die man im normalen Trainings / Wettkampfalltag eher nicht macht da die Auswirkungen auf die Form unter Umständen doch recht gravierend sein könnten. Eine Mission die ich schon lang im Kopf hab ist ein Everesting, erklären braucht man das hier eh nicht, ihr kennt das "Spiel"...

 

Aufgrund meiner drei Starts bei der Salzkammergut-Trophy / A-Strecke war mir klar dass es kein einfaches Unterfangen wird fast 9000m Höhenmeter am Rad zu verbringen. Die Trophy habe ich bisher dreimal erfolgreich beendet, jedes Mal jedoch körperlich und mental total am bzw. weit über dem Limit. Aber zumindest habe ich Erfahrung mit Fahrten die länger als 10 Stunden dauern und wusste schon vorab recht genau wie ich mich am Ende fühlen werde und mir war auch klar dass die ersten 8 – 10 Stunden im Endeffekt recht locker zu schaffen sind, es danach aber WIRKLICH „interessant“ wird.

 

 

Der Berg war schnell ausgesucht, mit dem „Pogusch“ ging es auf einen meiner Hausberge. Knapp über 500 Höhenmeter pro Auffahrten machten es also nötig 18 Wiederholungen zu absolvieren – damit sollte ich die Höhenmeter betreffend auch auf der sicheren Seite sein, selbst dann "locker" auf die 8848HM kommen wenn die Messung am Garmin schwanken / abweichen sollte.

 

 

Ich hab geplant über alle Anstiege zusammen auf eine Durchschnittsleistung von 250W zu kommen. Bei dieser Leistung sollte ich laut einer Leistungsdiagnostik aus 2017 ca. 80gr. KH pro Stunde verbrauchen, da ich mich seit diesem Test aber sicher in allen Bereichen verbessert habe hoffte ich, dass es mit 250W und 90gr KH Zufuhr pro Stunde hinhauen sollte – gerechnet ohne den Grundumsatz und die Abfahrten in die Berechnungen einfließen lässt. Und jo, graue Theorie....aber auf Basis von "irgendwas" muss man halt versuchen zu plane.

 

 

Und so ging es am 21.05.2020, knapp nach 6h morgens los.

 

 

Es war kalt, ich war müde (bin alles andere als ein Frühaufsteher) aber motiviert, zum Glück hatte ich auch einen Mitstreiter der mich begleitete. Wie erwartet waren die ersten Auffahrten kein Problem, ich war gut eingestellt auf das Vorhaben, hab gegessen und getrunken wie geplant – es „lief“. Die ersten 3 Auffahrten übernahm ich, vorne fahrend, das Pacing. Danach war mein Begleiter an der Reihe und der legte gleich mal „richtig“ los, nach 30min Auffahrt hatte ich, trotz Windschattens, 281W Durchschnitt für die Runde stehen, also auf jeden Fall zu schnell. Danach ging es immer mit rund 255W – 270W weiter.

 

 

Nach 9 Auffahrten hat mein Begleiter die Sache sein lassen, nun hat mich meine Freundin bei 3 Auffahrten begleitet. Im Endeffekt gings aber auch nun ohne Probleme weiter im Programm, erstmals überkam mich sowas wie Müdigkeit während Auffahrt Nr. 13, also nach ca. 07:45 Fahrzeit bzw. nach 6200 Höhenmetern. Vorab hab ich mir aber eines immer eingeredet: „schaffst du 14 Auffahrten schaffts du auch 18 Auffahrten“.

 

 

Das schwerste Tief hatte ich als nach 16,5 Auffahrten, nach ca. 11,5 Stunden, der Garmin Edge 1030 abschaltete – Akku leer. Gut, ich hab als Ersatz die Fenix im Trikot gehabt und die Aufzeichnung dann damit weitergeführt, 2 Garmin Files bedeuten aber normalerweise das man die Einheit nicht zu Everesting.cc übertragen kann – meine Fahrt somit niemals offiziell erscheinen wird. Ärgerlich und nach so vielen Stunden am Rad ein ECHTER „Zerstörer“. Aber egal, die letzte Stunde wurde noch runtergefahren, während der letzten Auffahrt, 10min vor dem Ziel, kam dann der Mann mit dem Hammer – „habe fertig“ und so….g

eschafft hab ichs im Endeffekt lockerer als vermutet, eingeteilt hab ich es mir aus meiner Sicht eigentlich perfekt.

 

 

Durchschnittsleistung nur über die Anstiege gerechnet: 264W

Gesamtzeit Anstiege: 09:35:14

Reine Fahrzeit: 12:31:58

Gesamtzeit: 13:33:05

Kohlenhydrataufnahme: ca. 800gr.

 

Schnellste Auffahrtszeit: 00:29:28 / Auffahrt 4 / 282W

Langsamste Auffahrtszeit: 00:34:08 / Auffahrt 17 / 255W

Durchschnittliche Auffahrtszeit: 00:31:57 / 264W

 

Durchschnittsleistung über die gesamte Einheit: 213W

Normalized Power über die gesamte Einheit: 253W

 

 

 

Und – wie es oft so „rennt“, Ende gut-alles gut. Meine Fahrt ist nun auch bei Everesting.cc online, danke der Hilfe hier im Form konnte ich die Files kombinieren und die Fahrt dann auch zu Everersting.-cc hochladen - besten Dank ans Forum bzw. die Helfer.

 

 

Sieht so aus: https://everesting.cc/hall-of-fame/#/hill/3495038252

Bearbeitet von rewelrider
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Danke danke, ging wirklich gut. Hab meine Werte bei langen Trainings / vielen Auffahrten im Vergleich zum Vorjahr massiv steigern können.

 

Trophy ist so eine Sache, in abgespeckter Form könnt es schwierig sein sich zu motivieren - aber man könnte dies auch als Chancen sehen, als "Zusatzherausforderung".....

 

Mal schauen wie die Jungs sich das vorstellen....dann wird entschieden, Zimmer hab ich noch nicht storniert. Wie schauen deine Pläne bzgl Trophy aus?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Meine FTP, gefahren am Bike und wirklich über eine Stunde am Berg, liegt aktuell bei 310W. ich bin 72,5kg schwer und 1,75groß - also zu klein für mein Gewicht :-)

Mein Rad ist ein Rose Xlite 6 mit einer 12fach SuperRecord und Bora Ultra 35 Laufrädern, ca. 6,4kg schwer.

 

 

Ich denk ich hatte vorgestern aber auch Glück, es war einfach ein perfekter Tag - das sollte man, abseits der Zahlen - nicht unterschätzen. Wetter, Verpflegung, Begleitung, Rad, alles perfekt. Andererseits sage ich in letzter Zeit, nach div. erfolgreichen Missionen, sehr oft"es war wohl Glück", offenbar schaff ich es aktuell aber auch, dem Glück durch Planung etwas auf die Sprünge zu helfen - also ists wohl eine Kombination aus guter Planung, gutem Training und dem Glück das man IMMER braucht damit Dinge auch hinhauen.

 

Die Leistungswerte haben mich auch überrascht. Beim Ötzi krieche ich am Timmel die letzten 10km normalerweise mit 225W rauf, vorgestern hab ich selbst am Ende noch 250W gebracht.

 

Ich hab heuer im Winter aber ein bissl das Training umgestellt, weniger Ergo, dafür den ganzen Winter über, egal wie das Wetter war, Bergtraining am Bike, im Freien, immer einen Berg mit 470Höhenmetern 3-6mal hintereinander. Das hat anscheinend extrem viel gebracht.Ich hab schon im Frühjahr gemerkt das ich einen echt "Sprung" gemacht hab und dies hat sich dann auch bei div längeren und härteren Trainings immer mehr bemerkbar gemacht.

 

Die vielen Kilometer der letzten Jahre und die Trainingsverschärfung im Winter haben waren offenbar die richtige Kombination.

Bearbeitet von rewelrider
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

 Teilen

×
×
  • Neu erstellen...