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Salzkammergut Trophy Individuell 2020 - Bildbericht

Salzkammergut Trophy Individuell 2020 - Bildbericht

24.07.20 10:29 15.536Text: NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

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Fotos: Erwin Haiden, Salzkammergut Trophy (Junior Trophy)
Sport ist, wenn man's trotzdem tut und Trophy ist, wenn man's trotzdem macht. Österreichs größter MTB-Marathon tröstet mit einem alternativen Rennformat übers Corona-Jahr. Bis Ende Oktober ist die Teilnahme jederzeit möglich. Bikeboard.at war beim ersten und umfassendsten Race Day live dabei.24.07.20 10:29 15.563

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24.07.20 10:29 15.56311 Kommentare NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

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Erwin Haiden, Salzkammergut Trophy (Junior Trophy)
Sport ist, wenn man's trotzdem tut und Trophy ist, wenn man's trotzdem macht. Österreichs größter MTB-Marathon tröstet mit einem alternativen Rennformat übers Corona-Jahr. Bis Ende Oktober ist die Teilnahme jederzeit möglich. Bikeboard.at war beim ersten und umfassendsten Race Day live dabei.24.07.20 10:29 15.563

„That's crazy“, schüttelt ein Herr in Grün seinen Kopf und blickt dabei kurz 'gen Himmel. Es ist nicht ganz klar, ob er sich oder das Wetter meint. „No dust!“ kommt die zweckoptimistische Aufmunterung von seinem Nebenmann. Die Regentropfen platschen in rauer Menge und zermürbender Beständigkeit zu Boden, und das schon seit Tagen. Die Temperaturen liegen niedrig zweistellig über Null.

 Typisches Trophy-Wetter 

Traditionen gehören gepflegt ...
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Samstag, 18. Juli 2020, 5:00 Uhr früh. Race Day in Bad Goisern. Normalerweise stünden jetzt knapp 1.000 Marathonfahrer dicht an dicht im ersten Startblock des Tages, über ihnen die zum Logenplatz für das Startgeschehen umfunktionierte Fußgängerbrücke, welche am Trophy-Wochenende die Besuchermassen in luftiger Höhe über die Strecke leitet, neben ihnen die Boxen, aus denen abwechselnd aufpeitschende Musik oder letzte Informationen und Interviews des Moderators kommen. Der ganze Marktplatz wäre gerammelt voll mit Menschen, Windjacken flögen über die Bande zu den dort postierten Betreuern, in der Luft läge die für lange, harte Marathons so typische Spannung aus Siegeswille und Versagensangst. Mit einem lauten Startschuss ergössen sich all die Entbehrungen, Hoffnungen und Lehren der vergangenen elf Trainingsmonate auf die Straße, welche die Helden der Langdistanz hinaus aus dem Dorf und rauf in die Berge führte. Und kaum wären die ersten Tausend draußen, formierten sich die nächsten Tausend.
Denn die Salzkammergut Trophy, das ist nicht bloß irgendein beliebtes Hobby-Rennen in der UNESCO-Welterberegion. Das ist mit über 5.000 Aktiven Österreichs größter MTB-Marathon, mit über 20 Jahren Geschichte eine Institution und mit über 200 Kilometern und 7.000 Höhenmetern auf der Extremstrecke ein Traum für viele Langstrecken-Fans weltweit.

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2020 jedoch hat das Corona-Virus den Veranstaltern einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. So sehr sich das OK-Team auch um eine mit den COVID-19-Bestimmugnen konforme Variante der Trophy mit abgespecktem Programm und kleineren Starterfeldern bemüht hat: Letztlich musste der Traditionsbewerb abgesagt werden.
An seiner statt wurde am 18. Juli der erste von mehreren geplanten "Race Days" für die Trophy Individuell ausgerufen. Unter diesem Namen firmiert die touristische Alternative, welche parallel zu den Bestrebungen, ein Rennen stattfinden zu lassen, ersonnen wurde: Die sieben Strecken der Trophy Individuell können zwischen Juli und Oktober auf eigene Faust befahren werden, bestimmte Uphill-Passagen sind dabei mit einem Zeitmess-System versehen, dazwischen liegen mehrere Checkpoints. Ähnlich wie bei einem Enduro muss die gewählte Strecke in voller Länge bewältigt werden, die Zeit läuft allerdings nur auf den markierten Stages (Details zur Trophy Individuell siehe unten).

Der große Vorteil der Race Days: An diesen darf teils bereits um 5 Uhr früh gestartet werden. Normalerweise gelten im Rahmen der Biker Fair-Play-Bestimmungen restriktivere Benützungszeiten (s.u.) und somit kürzere Zeitfenster - ein Thema vor allem für die Langdistanzen.
Der noch größere Vorteil des Race Days am 18. Juli: Insgesamt sechs Wasserstationen plus Bananen- und Iso-Drink-Ausgabe, sowie rund 30 Streckenposten an neuralgischen Stellen. Außerdem wurde für den ursprünglichen Renntag ein rudimentäres Startgelände mit Check-In und Moderation aufgebaut. Ergänzend gab's am Freitag Nachmittag und Samstag früh eine Startnummernausgabe. In Obertraun stiegen mit der Scott Junior Trophy einige der ersten Kinder- und Nachwuchsrennen des Ausnahme-Jahres. Und last, but not least, postierten sich die Sportografen an mehreren Stellen, um Erinnerungsfotos für die Teilnehmer zu schießen und sperrte die Bäckerei Maislinger ihre Pforten bereits um 4 Uhr morgens auf, um Trophy-Teilnehmer und -Helfer mit der Möglichkeit eines frühen Frühstücks mit Stil zu erfreuen - Traditionen gehören schließlich gepflegt.

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"1049, 1050, 1051 ..." Der wasserdicht verpackte Mann am Check-In ruft Nummer um Nummer auf. Kontinuierlich wie der Regen tröpfeln die Teilnehmer gemäß ihrer vorab zugeteilten Startzeit herbei, manche zu zweit oder dritt, die meisten alleine. Die Ausrüstung vieler ist erstaunlich reduziert. Fast scheint es, als hätten sie noch nicht verinnerlicht, dass es diesmal kein fix platziertes Heer an Helfern, Sanitätern und Bergrettern gibt. Ein kurzer Smalltalk, ein kleiner Scherz, dann geht's durch den Startbogen beim Kurpark hinaus ins noch dämmrig-dunkle Nass.

76 A-Fahrer haben sich tags zuvor ihre Nummern und Startpakete am Marktplatz abgeholt. Fast alle von ihnen zeigen Moral und treten trotz des Mistwetters an. Die meisten stammen aus Österreich und Deutschland, aber auch etliche Tschechen, Holländer, Slowaken oder Ungarn sind dabei. Ja, sogar ein Norweger ist für den Samstag gemeldet. Tendenziell sind's eher durchtrainierte Wiederholungstäter, welche sich das Abenteuer Salzkammergut Trophy Extrem nicht entgehen lassen wollen; Athleten, deren übliche Zielzeit zwischen elf und 13 Stunden liegt.
Fragt man sie nach ihrer Motivation, sich so ganz ohne Notwendigkeit und Rennatmosphäre ausgerechnet am kühlsten und nassesten Tag der Woche auf die Reise durch das Salzkammergut zu begeben, ist viel von Solidarität und einer Art moralischen Verpflichtung die Rede. "Die haben sich so bemüht, uns wenigstens das bieten zu können. Da kann ich doch jetzt nicht kneifen", bringt's ein Trophy-Fan aus Deutschland auf den Punkt. Andere sehen's pragmatischer: Der Urlaub sei gebucht gewesen, das Training absolviert, "so why not?", meint ein Tscheche achselzuckend. Auch von der Unvorstellbarkeit eines Jahres ohne Trophy ist zu hören und vom Wunsch, ein Zeichen zu setzen: "Dieses Virus wird mir nicht die Freude am Wettkampf nehmen; gehe ich eben auf KOM-Jagd!"

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Vor so viel Standhaftigkeit scheint sogar das Wetter Respekt zu haben. Kurz nachdem der letzte A-Fahrer unterm aufmunternden „Ois Guade!!“ der vier postierten Helfer auf die Strecke gegangen ist, hört es zu regnen auf.
Raschberg, Hütteneck, Ewige Wand, Lauffen … die ersten 30 Kilometer der perfekt beschilderten Tour sind fast ident mit dem „normalen“ Streckenverlauf, lediglich der Trailanteil wurde aus Sicherheitsgründen reduziert. Zwei Stages mit Zeitmessung beinhaltet diese erste Schleife, fünf weitere werden folgen. Insgesamt gilt es also, sieben getimte Abschnitte mit 42 Kilometern und 3.330 Höhenmetern – bzw. entsprechend weniger auf den kürzeren Strecken – zu absolvieren. 14 zusätzliche Checkpoints, die passiert werden müssen (zwei davon „versteckt“), garantieren, dass nur in die Wertung kommt, wer die komplette Strecke absolviert.

Erst später weicht die Route von den gewohnten Pfaden ab. Im Bereich der Gamsöfen, wo unmittelbar neben dem schmalen Trail ein Abgrund lauert, braucht's üblicherweise großflächige Fangnetze zur Sicherung. „Vier Monate lang hätten wir diese aus Wildschutzgründen aber nicht installieren können“, erklärt Peter Perstl vom OK-Team, warum die A-Strecke heuer „nur“ 176 Kilometer und 5.904 Höhenmeter statt der üblichen 210 und 7.120 hat. Auch die als technisch anspruchsvolle „All Mountain“-Runde bekanntgewordene D mit Start in Bad Ischl weist aus diesem Grund nur halb so viele Kilometer und einen deutlich geringeren Trailanteil auf.
Im Gegenzug kann heuer jede Strecke alternativ auch mit dem Gravel-Bike befahren werden (eigene Wertungsklasse und somit Startnummer!), und auch E-Bikern stehen im Rahmen der Bosch eMTB Trophy sämtliche Kurse offen.

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Und so kämpfen sich die ersten 76 Racer über die feucht-kühlen Berge, schwitzen in den Uphills, bibbern in den Downhills, nützen den außergewöhnlichen Modus für Erinnerungsfotos, Kleiderwechsel oder eine entspannte Pinkelpause mit Kaffee, während sich unten im Tal die nächsten 75 für die B-Distanz fertig machen.

Die Goiserer bleiben ihren Helden nichts schuldig: Auch, wenn eigentlich kein Rennen ist und die Marathonisti nur zwischen bestimmten, grün und rot am Höhendiagramm und im Streckenplan vermerkten Punkten so richtig Gas geben, stehen sie vor ihren Häusern, unterbrechen ihre Gartenarbeit oder halten bei ihren Wanderungen inne und tragen die Mountainbiker mit ihrem Applaus, ihren Anfeuerungsrufen und ihrem Klatschen über die Anstiege.
Auch die Touristen lassen sich nicht lumpen: Unermüdlich der Zuspruch am rege frequentierten Salzberg, dem fiesesten aller Uphill-Fieslinge, regelmäßig das wohlwollende Nicken oder freundliche Platzmachen draußen im Wald.
An den Labstationen, heuer vergleichsweise dünn gesät und spärlich besetzt, rennt der Schmäh' wie eh und je. Fast scheint es, dass die dort positionierten Mannen und Frauen die Abstands- und Hygieneregeln mit umso mehr Zeit für jeden einzelnen Schützling und Begeisterung für dessen Tun kompensieren.

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Und in Obertraun steigt zeitgleich zum Race Day die Scott Junior Trophy. Das weitläufige Areal des dortigen Austria Sport Resort ist samt Pumptrack und Bike Arena wie gemacht für Corona-konforme Nachwuchsrennen. Verteilt auf zwei Tage und vier Bewerbe, bietet es eine mehr als würdige Ausweichmöglichkeit, um in Bad Goisern nicht zu viele Menschen auf einmal zu versammeln. Über 250 Kids zwischen 3 und 18 Jahren messen sich im Laufe des Wochenendes bei XC-Fun-Race, Pumptrack-Bewerb, XCO-Pro-Race und Parcours-Bewerb und bringen es auf insgesamt mehr als 400 Einzelstarts. Sie tun's freudig grinsend, glücklich strahlend, konzentriert starrend, erbärmlich zitternd oder enthemmt jubelnd. Und sie tun's, wie alle Jahre, für eine Lebkuchen-Medaille der Bäckerei Maislinger.

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Aber was nützt aller Enthusiasmus, wenn Mutter Natur nicht will? Mit dem Start der 113-km-Strecke kommt auch der Regen zurück - nur diesmal, um zu bleiben. Und dann auch noch die Hiobsbotschaft aus Bad Ischl: Steinschlag im Rettenbachtal, Gott sei Dank glimpflich und ohne Verletzte verlaufen. Ein Brocken mit einem halben Meter Durchmesser ist auf die Straße gedonnert - kommt da noch mehr?

Das OK-Team reagiert umgehend, leitet jene A-Fahrer, die noch vor der Gefahrenstelle liegen, nach Bad Ischl um, von wo aus sie in die B-Strecke einsteigen können, sperrt die noch zu startenden Strecken E und D und öffnet für die Teilnehmer dieser Distanzen spontan die Tore zu C, F oder G - E-Mail-, SMS- und persönliche Benachrichtigungen zu Transfermöglichkeiten mit dem Zug und verlängerten Startfenstern inklusive.
Die Zahnrädchen des Trophy-Mahlwerks scheinen auch in der Ausnahme von der Ausnahme nahtlos ineinander zu greifen, das Krisenmanagement perfekt. Trotzdem: Wie sehr kann das Schicksal einem bemühten Veranstalter und seiner wackeren Gefolgschaft eigentlich in die Suppe spucken? Und wie müssen sich die verhinderten A-Fahrer nun fühlen?

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 Ach komm, jetzt war mir zwei Stunden umsonst übel vor Angst, ob ich das bei dem Wetter überhaupt schaffe! 

Thomas Zschages erste Reaktion auf die Sperre „seiner“ Strecke E
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 Ist mir scheißegal, ich komme trotzdem nächstes Jahr wieder! 

Und seine zweite, nachdem er über die möglichen Alternativen unterrichtet wurde.
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Nur 17 Finisher wird die Ergebnisliste unter diesen erschwerten Bedingungen am Ende des Tages für die Extremdistanz ausweisen; allen voran Lukas Kaufmann (ARBÖ RC Linz IMMOunited Racing), der mit 3:22:57 Stunden vorläufig die Führung übernimmt. Und selbst auf der durch umgeleitete A-Fahrer aufgestockten B-Strecke wird letztlich nur die Hälfte das Ziel erreichen. Die Kurzdistanzen hingegen profitieren hinsichtlich Starterzahlen von den Vorkommnissen. Und die C kann sich dank hochmotivierter Umsteigerinnen nicht nur über eine echte Benchmark für die Damen-Zwischenwertung freuen - Angelika Tazreiter vom KTM MTB Factory Team, 1:06:30 - sondern auch über einen deutlich höheren Frauenanteil, denn "jetzt bis Mittag auf den Start warten, das wär' ja fad gewesen!", argumentiert z.B. Andrea Heinrich ihr spontanes Upgrade.

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Und so rollen bis zum frühen Abend immer wieder Bezwinger der Trophy Individuell ein: klatschnass, dreckverschmiert, sichtlich ausgelaugt und müde - aber auch zufrieden und stolz. Niemand heißt sie lautstark willkommen, ihr Zielgetränk müssen sie sich, falls sie nicht ohnehin nur auf dem schnellsten Weg unter eine warme Dusche wollen, selbst organisieren; detto ihre Nudelportion oder After-Race-Party. So wollen es die COVID-19-Auflagen, denen zufolge Menschenansammlungen und körperliche Nähe tunlichst vermieden werden sollen.
Aber auch das garstigste Virus kann ihnen nicht die Gewissheit nehmen, soeben Bewundernswertes vollbracht und Großes geleistet zu haben. Und wer weiß, vielleicht ergeht es ihnen nach einem Tag Trophy Individuell ja wie uns und sie haben Blut geleckt; wollen wiederkommen, um ihre Zeit zu verbessern, das Salzkammergut und seine Strecken, Schönheiten und Hütten bei Sonne zu genießen, oder sich an einer anderen Distanz oder Wertung zu versuchen?
Wir von Bikeboard.at haben uns jedenfalls schon mal Nummern für die Bosch eMTB Trophy und die Gravel-Wertung gesichert, und auch unsere MTB-Plakette behalten. Mal sehen, was der Sommer und Herbst noch so bringt - wir sind gerüstet ...

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Salzkammergut Trophy Individuell - die Fakten

Das als Reaktion auf die COVID-19-Auflagen ersonnene, alternative Rennformat stellt eine Mischung aus Wettkampf und MTB-Tour dar. Sieben Strecken zwischen 176 km/5.904 Hm und 21 km/537 Hm, welche über weite Teile den vom Marathon bekannten Routenverläufen folgen, wurden übersichtlich beschildert und mit einer permanenten Zeitmessung samt zwischenliegenden Checkpoints ausgestattet. Wer an einem Tag alle Zeitmess- und Kontrollpunkte einer Strecke in der vorgesehenen Reihenfolge absolviert hat, kommt in die Rangliste.
Diese wird Anfang November veröffentlicht, die Sieger werden am Vorabend der Salzkammergut Trophy 2021 geehrt.

Befahren werden können die Strecken noch bis 31. Oktober an jedem beliebigen Tag (und somit auch bei selbstgewähltem Wetter). Gewertet werden bei der Trophy Individuell allerdings nur einzelne Abschnitte, vor allem die Anstiege (sog. „Stages“). In den Downhills und auf öffentlichen Straßen erfolgt keine Zeitmessung. Damit sollen gefährliche Situationen mit anderen Verkehrsteilnehmern und Stürze bei hoher Geschwindigkeit vermieden werden. Ein weiterer Vorteil: Auf den Transferstrecken dazwischen kann man Pausen einlegen, in den zahlreichen Hütten einkehren oder einfach die Natur und Aussicht genießen.

Grundsätzlich stehen drei Wertungsklassen (Mountainbike, eMTB – hier geht es nicht um Zeit, sondern Kilometer - und Gravel) mit jeweils eigenen Startnummern zur Verfügung. Zusätzlich gibt es diverse Altersklassen und Sonderwertungen – bis hin zur beliebten Slow Motion-Wertung.
Das Starterpaket inkl. Zeitmessungs-Chip kostet € 29,- und kann nach erfolgter Online-Anmeldung an diversen Ausgabestellen abgeholt bzw. per Post zugesandt werden. Jeder Teilnehmer kann während der vier Monate mit derselben Startnummer die Strecken beliebig oft abfahren und seine Zeit dadurch mehrmals verbessern, oder auch auf unterschiedlichen Distanzen starten.

Race Days
Wie alle ausgewiesenen MTB-Routen unterliegen die Trophy-Strecken dem Biker Fair-Play und dürfen demzufolge nur innerhalb folgender Zeitfenster befahren werden:
  • Juli/August von 7 bis 19 Uhr
  • September von 8 bis 18 Uhr
  • Oktober von 9 bis 17 Uhr
Ausnahme sind die sog. Race Days, bei denen die Strecken länger geöffnet sind – ein wesentlicher Faktor zur Bewältigung der Langdistanz(en). Die Termine und Zeitfenster lauten wie folgt:
  • 1./2. August 05:00-20:30
  • 5./6. September 06:00-19:30
  • 24.-26. Oktober 07:00-18:30
Am 2. August wird außerdem die erste von vier geplanten Laufstrecken (4,6 km/kaum Höhenmeter; 13-km-Runde, Halbmarathon und Berglauf in Arbeit) nach dem gleichen Wertungsprinzip Premiere feiern.

Alle Infos und die Anmeldung zur Trophy Individuell gibt’s hier.
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Sport ist, wenn man's trotzdem tut und Trophy ist, wenn man's trotzdem macht. Österreichs größter MTB-Marathon tröstet mit einem alternativen Rennformat übers Corona-Jahr. Bis Ende Oktober ist die Teilnahme jederzeit möglich. Bikeboard.at war beim ersten und umfassendsten Race Day live dabei.
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Boah eh... Meine höchste Bewunderung Dir und allen, die sich akkurat am 18.7. bei DEM Sauwetter hingstellt ham, während wir da so beim Steegwirt gesessen sind und gut geschmaust haben ;)

Aber weil ja diesmal alles anders und viel Zeit ist und per Gravel/Crossrad alle Strecken zu fahren sind, wird es A) mal eine andere als die bisher einzige Gravel Strecke (C mit Adaptionen) und B) an einem passenden Tag stattfinden. Oder eben mehrmals, eigentlich ein feines Format.

Ob aber das fehlende Racefeeling kompensier- (oder gar verzicht)bar ist, werma segn...

Danke jedenfalls für Wort und Bild!

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Meine höchste Bewunderung Dir

Nur keine falschen Lorbeeren. Mein redaktioneller Plan war die E (3 lohnende Hütten! :D) auf Tourist und Fotomission, und vorher ein bissl Starts/Anfangskilometer schauen, während Erwin erste Impressionen mit Quad-Unterstützung einsammelt. Ob des Steinschlags haben wir Teil 2 dann auf die C verlegt, aber nur bis zum Waldbachstrub, weil Roßmoosalm/Gosausee fototechnisch bei dem Wetter unergiebig gewesen wären. Also außer Salzberg mit ein paar Foto-Extraschleifen hab ich keine Heldentat vorzuweisen ;) ... oder doch, die anschließende Abfahrt durchs Echerntal, nachdem wir uns auf der Labe verquatscht/beim Fotografieren aufgehalten haben und ich ausgekühlt bin :rolleyes:

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