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Lokalaugenschein: SchweizUNeben Trail Bruck/Mur

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10.06.21 10:00 8.200Text: Luke Biketalker
Lukas Schnitzer
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Fotos: Erwin Haiden, Julian Breitler
Stadtgemeinde Bruck/Mur trifft auf Do-Biker - heraus kommt einer der wohl feinsten legalen Trails der Steiermark. Wir waren zu Besuch im Brucker Weitental.10.06.21 10:00 8.648

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10.06.21 10:00 8.64810 Kommentare Luke Biketalker
Lukas Schnitzer
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Erwin Haiden, Julian Breitler
Stadtgemeinde Bruck/Mur trifft auf Do-Biker - heraus kommt einer der wohl feinsten legalen Trails der Steiermark. Wir waren zu Besuch im Brucker Weitental.10.06.21 10:00 8.648

Es muss irgendwann um 2013, vielleicht auch schon 2014 gewesen sein, als ich erstmals über den Vereinsschriftzug der „Do-Biker“ stolperte. Ich stand damals als Zuseher am Streckenrand der Jugend-EM in Stattegg, war wenige Stunden zuvor den Kurs mit dem Fully selbst abgefahren und konnte kaum fassen, was der Nachwuchs des Hobbyvereins aus Bruck/Mur dort an den Schlüsselstellen veranstaltete. Mit schnellen Hardtails bewaffnet und teils im krassen Kontrast zur in Lycra gepressten XCO-Szene mit Baggy-Shorts bekleidet, lieferten die Jungs Runde für Runde ihre Show.
Heute hat der ehemalige Nachwuchs die Zügel im Verein (mit-)übernommen. Do-Biker wie Max Trafella, mittlerweile Vereinsobmann, und Daniel Schemmel haben sich über die Jahre auch in der heimischen Enduro- und Gravity-Szene einen Namen gemacht.

Nur rund 20 Minuten von Bruck/Mur entfernt aufgewachsen und fälschlich vom heimischen „Trail-Angebot“ auf die Verhältnisse wenige Kilometer flussabwärts schließend, konnte ich mir beim besten Willen nicht erklären, wo die Jungs zu ihren Bike-Skills gekommen waren.
Entsprechend neugierig rollten wir auf Einladung der Do-Biker auf den Parkplatz am Eingang zum Weitental - dem Ausgangspunkt für ein enormes Wegenetz aus Forststraßen, großteils ausdrücklich zum Mountainbiken freigegeben, und neuerdings auch mit einem ersten offiziell gebauten und anerkannten Trail.

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In enger Zusammenarbeit mit der Stadt Bruck/Mur, mehrheitlich Eigentümer der Wälder im Naherholungsgebiet Weitental, und Stadtförster Christian Wietrzyk gruben die Do-Biker in 1.120 Arbeitsstunden direkt vor den Toren der Stadt ihre ganz persönliche Vorstellung von Trail-Vergnügen in die Hänge.
Damit ergänzt der Verein die acht Forststraßen-Routen von Kaltenbach und Schweizgraben hinauf auf die Schweizeben und bis zum Hochanger um eine spannende und vor allem vollkommen legale Abfahrtsvariante.

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Voluminöse Reifen, Bikes mit massig Federweg, Dämpfer mit Stahlfeder. Was hier Freitag nachmittags rundum von Radträgern gehoben und aus Bussen geladen wurde, das wollte sich so gar nicht in mein Bild vom Mountainbiken so nah der Heimat fügen. Als sich dann auch noch eine bunte Truppe aus roadtrippenden Kärntnern und in Innsbruck lebenden und von dort aus international im Trailbau engagierten Italienern und Amerikanern um uns versammelte, begann das Kind in mir bereits breit grinsend durch Lacken und Pfützen zu toben. Gelebte Mountainbike-Kultur fernab von Gramm, Watt und Sekunden, und das inmitten der Obersteiermark.

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Zwischen kurz und knackig bis lang und sanft: Wege und Varianten, um zum Einstieg des SchweizUNeben-Trails und seines weiterführenden Zuckerls zu gelangen, gibt es einige. Bereits die Anstiege lohnen ob ihrer Aus- und Tiefblicke über das Murtal durchaus eine Reise.
Über eine Länge von beinahe vier Kilometern schufen die Jungs um Max Trafella, Daniel und Vater Christian Schemmel schließlich ihre ganz eigene Variante des bestehenden Steigs und damit ein ganz besonderes Zuckerl am Weg ins Tal. Ein Jahr Bauzeit, eingangs erwähnte 1.120 Stunden Arbeit von Do-Bikern und Freunden, unzählige Kisten Bier - und seit Mitte Mai eben der erste legale - handgebaute(!) - Trail in Bruck/Mur.
In unzähligen Kurven schlängelt sich der Trail durch den Wald, erlaubt von oben bis unten viel Flow und schafft es dennoch, mit Wurzeln und Felsen den Charakter eines Wanderwegs zu behalten. Bei Nässe durchaus fordernd, kommen dank optionaler Sprünge und perfekt gezirkelter Anlieger Aufsteiger und Profis gleichermaßen auf ihre Kosten.

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Erst führt das 520 Tiefenmeter-Vergnügen direkt hinter der Schweizeben - übrigens ob ihrer Aussicht über Mur- und Mürztal sowie Mugel, Rennfeld, Hochlantsch und Hochschwabgebiet auch landschaftlich wie genießerisch für eine Einkehr durchaus zu empfehlen - über mehrere kurze Buckel nochmals ein paar Meter bergauf. Ab dann behält aber die Schwerkraft die Oberhand.
Nach längeren Feuchtperioden gilt es, durchaus mit Bedacht am Bremshebel zu ziehen und seine Linien präzise zu wählen; im Trockenen ist der SchweizUNeben für jedermann und -frau mit etwas Wanderwegerfahrung machbar.

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Wer sich noch nicht ganz sicher ist, die drei oberen, technisch-flowigen Kilometer in Angriff zu nehmen, der kann sich auch erst am Bonus zum Ende des SchweizUNeben, dem sogenannten "s`Zuckerl" eingrooven. Auf etwa einem Kilometer Länge entfällt hier die sonst mitunter doch recht steil gezeichnete Linie der oberen Sektoren.
Der Einstieg hierfür gelingt über die Demarstraße, Ende der Abfahrten ist das Jufa.

Was für die gesamte Strecke gilt: Böse Überraschungen muss man nirgendwo fürchten, Linien gibt es für jede Könnensstufe, und vor allem sind sämtliche Anlieger mit offensichtlich kundiger Hand derart harmonisch und gleichmäßig in die Hänge gegraben, dass sich manch großer Bikepark und manch teuer bezahlte Shaper-Crew eine ordentliche Scheibe abschneiden können.
Weitental: Wir kommen ganz bestimmt zurück!

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Apropos teuer bezahlt - das Brucker Sahnehäubchen rangen die Do-Biker dem Berg in tausenden Freiwilligen-Stunden ab. Die Nutzung ist zwar kostenlos, dennoch freuen sich die Jungs und Mädels über die eine oder andere Spende für die Wegerhaltung. Am einfachsten geht dies aktuell über das Portal trailforks.com.
Nähere Informationen, Karten und aktuelle Informationen zum Trail finden sich auf der Facebookseite der Do-Biker sowie hier.

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Vielleicht interessant, die Streckeneübersicht:

 

https://www.bruckmur.at/pdf/Biken.pdf

 

 

Coole Sache, war da vor wenigen Jahren einmal wandern im Bereich JUFA und hab mir gedacht, dass man da herrlich biken könnte, aber... Schön, dass das "ABER" wegfällt.

 

Mal schauen, was es so rundherum an legalen (oder zumindest geduldeten) Touren gibt, dann wäre mir BM schon einen Kurzurlaub wert!

Bearbeitet von NoDoc
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So ziemlich der beste legale Trail in Österreich und in großartiger Umgebung.

Handgeschaufelt von der lokalen Szene, und mit Erlaubnis der Gemeinde – einfach ein Vorzeigeprojekt.

 

Eine Reise dorthin ist empfehlenswert, die ganze Stimmung in und rund um Bruck einfach angenehm – auch das ganze Gebiet rundherum hat riesig Potential für MTB.

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So ziemlich der beste legale Trail in Österreich und in großartiger Umgebung.

Handgeschaufelt von der lokalen Szene, und mit Erlaubnis der Gemeinde – einfach ein Vorzeigeprojekt.

 

Eine Reise dorthin ist empfehlenswert, die ganze Stimmung in und rund um Bruck einfach angenehm – auch das ganze Gebiet rundherum hat riesig Potential für MTB.

 

Österreich? :p

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