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Interview Christoph Strasser: 1day1000k

Interview Christoph Strasser: 1day1000k

26.08.21 05:57 27.575Text: NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

Klicke für alle Berichte von NoMan
Fotos: Manuel Hausdorfer, Lex Karelly, GEPA/Wolfgang Grebien (2), Luke Biketalker (1), Erwin Haiden (1), Loco (1)
Eigentlich wollte sich Christoph Strasser nur den 24-Stunden-Weltrekord auf der Straße zurückholen. Tatsächlich durchbrach er mit 1.026,2 Kilometern eine Schallmauer. Der steirische Ultraradsportler im Gespräch über falsche Grundannahmen und richtige Schlussrechnungen, Fragen der Ehre, Notdurft und Sockenlänge, und was sicher nicht als Nächstes kommt.26.08.21 05:57 28.369

Interview Christoph Strasser: 1day1000k

26.08.21 05:57 28.36949 Kommentare NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

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Manuel Hausdorfer, Lex Karelly, GEPA/Wolfgang Grebien (2), Luke Biketalker (1), Erwin Haiden (1), Loco (1)
Eigentlich wollte sich Christoph Strasser nur den 24-Stunden-Weltrekord auf der Straße zurückholen. Tatsächlich durchbrach er mit 1.026,2 Kilometern eine Schallmauer. Der steirische Ultraradsportler im Gespräch über falsche Grundannahmen und richtige Schlussrechnungen, Fragen der Ehre, Notdurft und Sockenlänge, und was sicher nicht als Nächstes kommt.26.08.21 05:57 28.369

Historische Leistung!
Magische Grenze!
Eine Inspiration für alle Radsportfans!
Ein Meilenstein für die Ewigkeit?

Wer als erster Mensch eine Schallmauer durchbricht, wird mit entsprechend pathetischem Vokabular behangen. So auch Christoph Strasser am späten Nachmittag des 17. Juli 2021, nachdem er binnen 24 Stunden unglaubliche 1.026,2 Kilometer abgespult hatte. Solo, ohne Windschatten, Anfahrer oder Tempomacher. Auf einer Strecke, die nicht adaptiert oder perfekt, aber eben da war. Und eigentlich ein paar Monate zu früh, denn der Weltrekordversuch im heimatlichen Zeltweg mit dem Ziel "914 +" war ja lediglich als Generalprobe gedacht. Die 1.000-km-Marke hätte ursprünglich erst im Herbst in zweckdienlicher Höhenlage auf einem Motorsport-Oval in Colorado fallen sollen.

Bikeboard.at meint: Wer eine Schallmauer auf diese Weise durchbricht, hat sich ein wenig Pathos verdient. Und eine Bühne, auf der die Rekordfahrt nochmal in allen Details besprochen, gewürdigt und analysiert werden kann.
Ein gewohnt entspannter, umgänglicher und zutiefst bescheidener "Straps" half uns dabei - mit herrlichen Wortspenden, offenherzigem Datenaustausch und Zeit, viel Zeit ...

Die WR-Eckdaten

Zeit: 24:00:00 h Rundenlänge: 7,58 km
Distanz: 1.026,2 km Anzahl der Runden: 136
Ø Geschwindigkeit:
42,75 km/h Seehöhe: 670 m ü. NN
Normalized Power: 275 W Temperatur: 15°C
Ø Herzfrequenz: 136 Höchstgeschwindigkeit: 61,6 km/h
Flüssigkeitsaufnahme: 18,5 L Körpergewicht: 80 kg
Energieaufnahme: 13.452 kcal Spezifische Leistung: 3,4 W/kg
Energieverbrauch: 23.500 kcal + ca. 4.000 kcal Grundumsatz Stehzeit: 2 min.
Ø Trittfrequenz: 78 U/min. Pannen: 2 Patschen
  • Interview Christoph Strasser: 1day1000kInterview Christoph Strasser: 1day1000k
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Christoph, geplant waren mehr als 914 Kilometer, um dir den 24h-Weltrekord auf der Straße zurückzuholen. Erhofft waren 960. Geworden sind's nochmal gute 60 mehr. Wie erklärst du dir das?
Ich habe das im Vorhinein ganz ehrlich nicht für möglich gehalten und fasse es noch immer nicht so wirklich. Es stimmt, mit 960 habe ich spekuliert. Ich wollte den 40er-Schnitt fahren, weil runde Zahlen einfacher im Kopf zu verankern sind, wenn es um Zielsetzungen geht. Aber 41,67 km/h, also den für 1.000 Kilometer nötigen Schnitt? Das wären gemäß unserer Berechnungen vorab 290 Watt gewesen. Völlig unrealistisch, das 24 Stunden lang zu drücken, schon gar nicht in der Aeroposition. Darum wollten wir ja nach Colorado. Der Pikes Peak Raceway liegt auf 1.800 Meter. In einer solchen Höhenlage wären 40 Watt weniger nötig gewesen. 250 Watt habe ich schon öfter geschafft, und das Höhentraining in St. Moritz hat gezeigt, dass ich mit dieser Lage noch gut zurechtkomme. Nun sind's aber sogar 42,75 km/h geworden, und die mit „nur“ 272 Watt. Da frage ich mich schon, warum ich eineinhalb Jahr lang mit allen möglichen Werten herumrechne und auf der ganzen Welt nach einer passenden Strecke im wettergünstigsten Monat suche, wenn sich die Sache im Endeffekt daheim im Regen runterbiegen lässt! Offensichtlich haben die zahlreichen kleinen Optimierungen an Sitzposition, Aero-Setup und Bike in Summe unerwartet viel gebracht. Und es ist auch wirklich gut gelaufen. Diese 24 Stunden waren die beste sportliche Leistung, die ich jemals geliefert habe.

Wie hast du dich denn unmittelbar danach dafür belohnt?
Eigentlich gar nicht. Um im Ziel noch anzustoßen und ein Bier zu trinken, war's ja leider zu kalt. Ein wenig gefeiert haben wir später schon, aber der Körper war in den Tagen danach mit Stressabbau beschäftigt, und ich mit Medienterminen. Vorerst läuft die Saison normal weiter. Die echte Auszeit kommt dann im Herbst.

Zeltweg war dein dritter 24H-Weltrekord nach Berlin-Tempelhof (2015, Road, 896 km) und Grenchen (2017, Indoor Track, 941 km). Worin liegt für dich der Reiz dieser Disziplin?
Der Reiz liegt darin zu schauen, was in 24 Stunden geht. Was den Profis der Stundenweltrekord, ist uns Ultrasportlern die Langversion. Zumal, wenn wegen Corona die normalen Bewerbe fehlen. Aber den Tausender hatte ich eigentlich schon seit meinem ersten RAAM-Sieg 2011 im Kopf. Bei einem Gespräch über künftige Ziele meinte mein damaliger Trainer Rainer Hochgatterer: „1.000 Kilometer binnen 24 Stunden, das wäre richtig geil.“ Die Latte lag zu dieser Zeit bei 840 km, aufgestellt von Jure Robic. Als ich vier Jahre später auf 896 erhöhte, erschienen mir 1.000 komplett surreal. Und nachdem ich es auf der Bahn in der Schweiz, dem eigentlich schnellstmöglichen Setup, auch nicht schaffte, blieb diese Marke für mich bis zuletzt ein unrealistisches Ziel.

  • "Das G'schissenste", was Straps jemals gemacht hat: 24h-Weltrekord auf der Bahn, 2017 in Grenchen/SUI. Damals stoppte der Zähler bei 941 km.
    "Das G'schissenste", was Straps jemals gemacht hat: 24h-Weltrekord auf der Bahn, 2017 in Grenchen/SUI. Damals stoppte der Zähler bei 941 km.
    "Das G'schissenste", was Straps jemals gemacht hat: 24h-Weltrekord auf der Bahn, 2017 in Grenchen/SUI. Damals stoppte der Zähler bei 941 km.

Du hattest ja nicht einmal den 1.000-km-Rekordversuch bei der WUCA angemeldet, das hat ein Offizieller spontan vor Ort erledigt.
Stimmt, ich wollte mir kein mentales Hintertürchen schaffen, dass sich in einem schwachen Moment womöglich öffnet: den Tausender als Bummel-Ersatz, wenn's mit den 24h schlecht läuft. Der Tausender ist bei vielen 24-Stunden-Rekorden immer so angedacht, dass man nach Ablauf der 24 Stunden so lange weiterfährt, bis man die Marke erreicht. Bisher lag er bei einem Tag und 4:50 Stunden (aufgestellt von Marko Baloh, Anm.d.Red.). Ich wollte mir also nicht selber sagen können, dass es egal ist, ob ich den Tausender in 24, 25 oder 26 Stunden schaffe, sondern wenn ich das nicht in 24 Stunden schaffe, dann schaffe ich es halt nicht. Es zählt nur, was in 24 Stunden geht. All die kürzeren Rekordmarken, die ich auch eingestellt habe (jeweils 100, 200, 300 und 500 Kilometer bzw. Meilen, sowie 6h und 12h, Anm. d. Red.) hatte ich übrigens nur angemeldet, weil sie bloß zehn Dollar extra gekostet haben. Aber die sind ja in Wahrheit kompletter Blödsinn und werden immer nur mitgenommen. Keiner geht konkret auf 500 Kilometer los. Zumindest bisher noch nicht.

Sie sind aber, wie auch der neue 24-Stunden-Weltrekord von 1.026,2 km, real. Wie geht ein 38-jähriger „Radwanderer mit Schlafstörungen“ damit um, wenn sich ein Lebenstraum erfüllt, dessen Eckdaten nicht nur die treue Fangemeinde, sondern sogar gestandene Profis während einer Tour de France-Liveübertragung auf Eurosport beeindrucken?
Das ist eine total arge Situation, und meine Freude darüber war und ist richtig, richtig groß. Wenn ein RAAM nach so viel Planung und intensiver Vorbereitung aufgeht, ist es toll, aber keine große Überraschung. Ein bisschen wie eine geplante Geburtstagsparty, die dann tatsächlich ein schönes Fest wird. Aber das jetzt kam so unerwartet! Das kommt mir eher vor wie ein spontaner Treff mit Freunden, der sich zu einem sehr lustigen, langen Abend entwickelt. So etwas ist viel unbeschwerter und schöner zu erleben. Natürlich stellt sich die Frage, wie es nun weitergeht. Brennendes Ziel habe ich gerade keines in mir, insofern ist die nächste Saison noch völlig offen. Sicher ist: Ich mache keine Abenteuergeschichten im Jonas Deichmann-Stil (lacht). Wobei ich genial finde, was Jonas macht. Aber mich reizen Wettkämpfe und sportliche Höchstleistungen mehr.

  • Interview Christoph Strasser: 1day1000k

Die Vorbereitungen

Wir schreiben das Jahr 2006. In Theiß bei Krems steigt die 24H Kraftwerk Trophy. Die beiden Ultraradsport-Stars Jure Robic und Marko Baloh, angetreten in der Solo-Wertung, attackieren immer wieder die führenden Viererstaffeln, um das Tempo auf dem flachen Rundkurs hochzuhalten.
Dahinter beobachtet ein junger Steirer fasziniert das Treiben der beiden Slowenen, die letzlich mit 978 Gesamtkilometern nicht nur ex aequo zum Sieg, sondern auch zu einer neuen, inoffiziellen Bestmarke fahren. Mit gut 100 km weniger in den Beinen wird er die beiden Legenden am Ende als Dritter aufs Podest begleiten dürfen; erschöpft und müde, aber auch nachhaltig inspiriert.
15 Jahre später gilt der gleiche (nicht mehr ganz so) junge Steirer als bester Ultracyclist der Welt, hat sechs Mal das RAAM und etliche weitere Langstreckenrennen gewonnen, hält zig Strecken- und mehrere Weltrekorde, ist 24H-Weltmeister uvm.
Statt wie in den Anfangsjahren ohne professioneller Anleitung und nach dem Motto "wer lange Rennen fahren will, muss lange Trainingseinheiten absolvieren", feilt er nun unter der Ägide eines renommierten Sportwissenschafters und Leistungsdiagnostikers an Tempohärte, Sauerstoffaufnahme und Schwellenwert. HIIT-Einheiten haben längst die regelmäßigen, zwölfstündigen Grundlagen-Ausfahrten von früher ersetzt; erst recht, seit Christoph Strasser im Ziel des RAAM 2019 beschlossen hat, als nächstes seinen Lebenstraum "1day1000k" anzugehen.

  • Der junge Straps, 2006 an der Seite zweier Legenden,Der junge Straps, 2006 an der Seite zweier Legenden,Der junge Straps, 2006 an der Seite zweier Legenden,
    Der junge Straps, 2006 an der Seite zweier Legenden,
    Der junge Straps, 2006 an der Seite zweier Legenden,
  • bzw. 2008 ...bzw. 2008 ...bzw. 2008 ...
    bzw. 2008 ...
    bzw. 2008 ...
  • beim Kraftwerktrophy Dark Solo selbst ganz oben am Stockerl.beim Kraftwerktrophy Dark Solo selbst ganz oben am Stockerl.beim Kraftwerktrophy Dark Solo selbst ganz oben am Stockerl.
    beim Kraftwerktrophy Dark Solo selbst ganz oben am Stockerl.
    beim Kraftwerktrophy Dark Solo selbst ganz oben am Stockerl.
  • Und der aktuelle Straps, souveräner Dominator der Ultracycling-Szene,Und der aktuelle Straps, souveräner Dominator der Ultracycling-Szene,
    Und der aktuelle Straps, souveräner Dominator der Ultracycling-Szene,
    Und der aktuelle Straps, souveräner Dominator der Ultracycling-Szene,
  • Held und Inspiration für viele; vor allem aber ein richtig guter Radfahrer.Held und Inspiration für viele; vor allem aber ein richtig guter Radfahrer.
    Held und Inspiration für viele; vor allem aber ein richtig guter Radfahrer.
    Held und Inspiration für viele; vor allem aber ein richtig guter Radfahrer.

Sein "Wohlfühlbereich", so Coach Markus Kinzlbauer, hat sich dergestalt bei ca. 270-280 Watt eingependelt. Und wie eindrucksvoll lange "Straps" nach Jahren des systematischen Trainings imstande ist, diesen - sogar in der für die Gelenke, Sehnen, Verdauung etc. extrem anstrengenden Aeroposition - zu halten, ist spätestens seit 17. Juli amtlich.
Auch seinen Fettstoffwechsel hat der 80-kg-Athlet nochmal optimiert (die Kurzversion: im Frühling die VO2max auf etwas über 70 ml/min. gepusht, in den Sommer hinein die VLAmax gesenkt), und im fröhlichen Wechsel von Low Carb-Einheiten (aka "Nüchternfahrten") und Trainingsfahrten mit drei Flaschen und überquellenden Trikottaschen erfolgreich versucht, seinen Verdauungstrakt an die angestrebte Kohlenhydrat-Aufnahme von über 100 g pro Stunde zu gewöhnen.
Die hierfür notwendigen Daten und Zahlen wurden mittels Inscyd-Methode generiert. Aus vier Feldtests (Vollgas für je 20 sec., 3 min., 6 min., 12 min.) errechnet dabei eine Software die Fettverbrennungsrate, VO2max, Lakatbildungsrate etc. "Da blicke ich nicht ganz durch, es ist aber jedenfalls viel praxisnäher und simpler als die Ohrwaschl-Stecherei am Labor-Ergometer", so der 38-Jährige. Dass er mit Sponsor Peeroton im Vorfeld einen neuen Energy Drink mit bewährten und gut verträglichen Zutaten seiner Wahl mischen konnte, wertet Christoph als weiteren, wichtigen Teil des Mosaiks.
Darüber hinaus galt die spezifische Vorbereitung auf den 24H-Rekord vor allem den Themen Aerodynamik und Material.

 Ich wollte nicht wie irgendein Freak aussehen 

Für Strasser geht UCI-konforme Ästhetik vor Watt-Gewinn
  • Interview Christoph Strasser: 1day1000k

Es hieß, dein Rad wäre eine Spezialanfertigung gewesen. Erzähl'!
Mein Sponsor Specialized hat zwei Zeitfahrräder im Programm: das UCI-konforme Shiv und die Triathlon-Variante mit der Tragfläche auf der Sattelstütze. Letzteres wäre eigentlich das für meine Zwecke schnellere, aber es gibt einfach ästhetische Grundsätze. Ich wollte wie ein Profi aussehen, und da kann man nicht mit einem Triathlon-Rad und kniehohen Überschuhen fahren. Ich will mir ja die Fotos in zehn Jahren auch noch anschauen können (lacht). Deshalb habe ich mich für das UCI-Rad entschieden und es adaptiert. Aufgrund der anhaltenden Lieferprobleme war das übrigens echt schwierig und zeitlich extrem knapp. Auf manche Teile musste ich Monate warten und es blieb kaum Zeit, sie zu testen.

Das 58er-Kettenblatt sticht sofort ins Auge. Was wurde noch geändert?
Mit den serienmäßig kompatiblen 48er- oder 50er-Kettenblättern von Sram kommt man ja nicht weit, zumal, wenn man zwecks Reibungsminimierung hinten auf den mittleren Ritzeln bleiben will. Also habe ich auf ein anderes Tretlager samt Power2max-Kurbel umgerüstet. Der Baranski riet mir zu einer gewachsten Kette und mit Dry Fluid behandelten Keramiklagern, außerdem tauschte ich beim Schaltwerk auf ein größeres Keramik-Umlenkröllchen, damit die Kette einen weiteren Radius beschreiben kann. Auf die Laufräder kamen Specialized Turbo Cotton Reifen in 26 mm samt dünnen Schläuchen drin … eine sehr reibungsarme, aber natürlich defektanfällige Kombi. Der Flaschenhalter musste aus Gründen der Aerodynamik weg. Bremsentechnisch gab es herstellerseitig leider keine andere Option als die Discs.

  • Gewachste Kette, Keramiklager und einGewachste Kette, Keramiklager und ein
    Gewachste Kette, Keramiklager und ein
    Gewachste Kette, Keramiklager und ein
  • Umlenkröllchen, groß wie ein Ritzelpaket (10-28, btw)Umlenkröllchen, groß wie ein Ritzelpaket (10-28, btw)
    Umlenkröllchen, groß wie ein Ritzelpaket (10-28, btw)
    Umlenkröllchen, groß wie ein Ritzelpaket (10-28, btw)
  • Goodbye, 48T,Goodbye, 48T,
    Goodbye, 48T,
    Goodbye, 48T,
  • hello 58!hello 58!
    hello 58!
    hello 58!
  • Das (fast) finale Setup. Das (fast) finale Setup.
    Das (fast) finale Setup.
    Das (fast) finale Setup.
  • Die Flasche musste am Schluss noch weichen.Die Flasche musste am Schluss noch weichen.
    Die Flasche musste am Schluss noch weichen.
    Die Flasche musste am Schluss noch weichen.

Dein Outfit hast du, verglichen etwa mit Berlin-Tempelhof, ebenfalls optimiert.
Ja, nachdem beim Luftwiderstand das Rad nur 20% ausmacht, aber der Körper 80%, habe ich einen extra angefertigten Zeitfahranzug getragen, der bei den Aero-Tests auf der Bahn als schnellster von vielen Modellen ermittelt wurde. Und einen Zeitfahrhelm. Diesbezüglich hatte ich schon Erfahrungswerte vom Weltrekord auf der Bahn, wo ich fast 24 Stunden ohne Funk war, weil der so drückte. Ich habe mir deshalb klitzekleine Handy-Kopfhörer besorgt. Und natürlich habe ich an meiner Aeroposition getüftelt: Schultern einklappen, schmal machen. Manchmal hatte ich schon ganz verspannte Schulterblätter vom ewigen Hochziehen.

Auf hohe Überschuhe hast du aber verzichtet. Warum?
Stimmt, fast wäre ich mit so ganz hässlichen, langen Dingern an den Beinen gefahren, weil die nochmal ein bis zwei Watt gebracht hätten. Aber als ich zwei Tage vor dem Start Bilder von meinem Setup gepostet habe, kamen sofort Kommentare, dass diese Socken nicht UCI-konform wären. Der WUCA mag das egal sein, mir nicht. Ich will nicht beschissen aussehen! Also habe ich mich informiert, nachgemessen und mir mit dem Edding einen Strich bei den erlaubten 50% der Unterschenkellänge gemacht, damit ich die Socken nicht zu hoch ziehe.

  • Astreine Pose mit UCI-NoGo, wie die Crowd bekritelte:Astreine Pose mit UCI-NoGo, wie die Crowd bekritelte:
    Astreine Pose mit UCI-NoGo, wie die Crowd bekritelte:
    Astreine Pose mit UCI-NoGo, wie die Crowd bekritelte:
  • Die obere Unterschenkelhälfte hat nackt und bloß zu sein!Die obere Unterschenkelhälfte hat nackt und bloß zu sein!
    Die obere Unterschenkelhälfte hat nackt und bloß zu sein!
    Die obere Unterschenkelhälfte hat nackt und bloß zu sein!

Das Regelwerk der WUCA

Was Kurzstreckenradfahrern die UCI, ist den „Weitradlfahrern“ die World Ultracycling Association (WUCA): Hüterin der Standards, Verleiherin von Weltmeister-Ehren, Entwicklerin eines weltweiten Rennkalenders, Erfasserin von Rekorden. Allerdings gibt sich die WUCA ungleich gemäßigter als der Weltradsportverband, was die Reglementierung von Bikes und Bikern betrifft – um nicht zu sagen: Details wie Sattelneigung, Extensionslänge oder Körperhaltung sind ihr schnurzegal.
Die wichtigsten WUCA-Regeln für einen 24h-Road-Weltrekordversuch umfassen
  • den Modus: Erlaubt sind nur Solofahrten ohne EInbindung in ein Renngeschehen, Windschatten o.ä.; stehender Start
  • die Strecke: Rundkurs oder Out & Back; Länge, Höhenlage, Höhenmeter o.ä. sind irrelevant
  • die Leistungskontrolle: Mind. ein WUCA-Official muss jederzeitigen Sichtkontakt mit dem Fahrer haben, sitzt folglich im verpflichtend einzusetzenden Begleitauto, und muss das absolvierte Pensum (kumulierte und Rundenzeiten etc.) zumindest alle 10-15 Meilen bzw. 45-60 min. dokumentieren. Grundsätzlich werden 4 Officials und eine elektronische Zeitnehmung empfohlen, zwei voneinander unabhängige Backups sind verpflichtend
  • die Versorgung: Für diverse Übergaben, Kontaktaufnahmen etc. darf sich das Pace Car höchstens vier Mal pro Stunde für jeweils max. eine Minute neben dem Fahrer befinden. Alles darüber hinaus gilt als Windschattenfahren
  • die Schlussrunde: Sofern dem Aufenthaltsort bei Ablauf der 24 Stunden keine exakte zurückgelegte Distanz zugeordnet werden kann (durch direkte Messung von der Startlinie bis zum Endpunkt bzw. aufgrund vorab erfolgter, detaillierter Streckenvermessung), wird die tatsächlich zurückgelegte Distanz in einem einigermaßen komplizierten Prozedere aus dem letzten Rundenmittel berechnet.
  • Die WUCA führte mit vier Officials akribisch Buch.
    Die WUCA führte mit vier Officials akribisch Buch.
    Die WUCA führte mit vier Officials akribisch Buch.

Angesichts der etwas voluminösen Thermojacke in der letzten Stunde: Was wäre deine Option für dauerhaft kühle Temperaturen gewesen?
Hmm (überlegt) … Da hätte ich wohl ein Trikot überziehen müssen. Mittlerweile habe ich übrigens etwas Windschlüpfriges, Warmes in Auftrag gegeben (schmunzelt). Für mich war Juli automatisch mit heiß assoziiert. Ich hatte sogar eine Schere im Auto, um die Ärmel des Zeitfahranzugs abzuschneiden, falls mir zu warm geworden wäre.

Der Baranski wirkt in seinem Blog-Eintrag zu euren Tuning-Maßnahmen etwas verwundert, dass es noch so viel Optimierungspotenzial gab und erwähnt, dass für manche Änderung Überzeugungsarbeit nötig gewesen sei. Hast du generell Watt zu verschenken?
Nein, ich habe mich durchaus schon früher mit der Thematik beschäftigt. Aber auf der Langstrecke müssen Kompromisse her. Da zählen auch so praktische Dinge wie die Notdurft oder Pannensicherheit, oder dass man keinen Shermer's Neck erleidet, den Verkehr ausreichend wahrnimmt, etc. Dieses Denken ist tief in meinem Kopf drin. Für nur 24 Stunden ist vieles davon natürlich kein Thema, und man kann z.B. mit Timetrial-Helm und -Anzug antreten. Aber einige von Baranskis Ideen funktionieren eben nur für ein 20-km-Zeitfahren und habe ich deshalb nicht übernommen.

Stichwort Notdurft und Zeitfahranzug: …
Frage nicht (lacht). Ich habe gehört, Taucher müssen ihren Anzug auch nach jedem Tauchgang gut waschen. Die unappetitliche ist tatsächlich die einzig mögliche Variante. Den Anzug an- und auszuziehen, würde zu lange dauern, und die Hosenbeine sind zu eng, um sie hochzuziehen. Aber ich kann berichten: Wenn man vorhat, in die Hose zu machen, hilft es wirklich, sich richtig gut einzuschmieren (lacht).

  • Interview Christoph Strasser: 1day1000k

Die Strecke

Keine 22 Kilometer trennen Christoph Strassers Geburtsort Kraubath an der Mur vom Fliegerhorst Hinterstoisser, dem größten Militärflugplatz des österreichischen Bundesheeres, in Zeltweg. Auf der Suche nach einer geeigneten Strecke für seinen als 1day1000k-Generalprobe geplanten 24H-Weltrekordversuch erinnerte sich der Steirer an den Bericht eines Freundes, wonach der ÖRV auf diesem Gelände 2016 die Zeitfahr-ÖM der Amateure abgehalten hatte. Einigermaßen "nervös weil ahnungslos, wie man denn Bundesheer-Vertreter überhaupt offiziell anspricht", fragte der Zivildiener Strasser also am Eurofighter-Stützpunkt an, ob er die ihm nur von jenseits der Absperrung bekannte Strecke für ein Sportprojekt anmieten könne. Und wurde vom radbegeisterten Oberstleutnant Ewald Papst abwärts sofort mit offenen Armen und bestmöglicher Unterstützung hinsichtlich Organisation, Absicherung, Besucherregelung etc. empfangen. Besenrein (!) übergab der Kommandant des Fliegerabwehrbataillon 2 schließlich die 7,58 km lange Ringstraße im und um das Militärgelände und begleitete die Veranstaltung gemeinsam mit rund 25 Mitarbeitern bravourös.

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 Wiesbauer wird mir sicher keine Autobahn mit Steilkurven bauen 

Christoph Strasser, Realist und Pragmatiker
  • Interview Christoph Strasser: 1day1000k

Welche Kriterien muss eine Strecke erfüllen, um 24H-rekordtauglich zu sein?
Von Seiten der WUCA gibt es lediglich die Vorgabe, dass es sich um einen Rundkurs oder eine sogenannte Out & Back-Strecke, also eine mit Wende, handeln muss. Ansonsten hat man freie Wahl. Generell sollte sie flach sein und keine Stopptafel bzw. keinen Verkehr aufweisen. Ein guter Belag ist natürlich von Vorteil, aber mir war schon auch wichtig, auf etwas Vorhandenes zurückzugreifen. Kipchoges Marathon-Rekord in Wien, wo die Strecke vorab geebnet und neu asphaltiert wurde … so etwas ist doch komplett inszeniert! Detto dieser Tri-Battle unlängst, von Frodeno und Sanders, mit der gebauten Steilwandkurve. Außerdem: Wer hätte mir das zahlen sollen?

Kurvig, schmal, egal? Erwies sich der dunkle, unmarkierte Kurs nicht speziell in der Nacht als grenzwertig?
Ich konnte vorab zweimal auf der Strecke trainieren, logischerweise nicht unter Rennbedingungen, aber doch. Dabei ist mir natürlich aufgefallen, dass sie nicht perfekt ist. Die Kurven und der Kreisverkehr, vor denen ich abbremsen und vom Auflieger musste, der Bahnübergang … Dafür war die Verkehrslage super und der Belag gut. Mein Garmin sagt: Maximalgeschwindigkeit 61 km/h – somit war die Runde trotz ihrer 20 Höhenmeter wohl ziemlich schnell! Was ich allerdings total unterschätzt habe, waren die fehlenden Markierungen bzw. weißen Linien. In der Nacht war das richtig schwer, weil das Auto mir ja die Kurven nicht ausleuchten konnte und Schwierigkeiten hatte, dranzubleiben. Wahrscheinlich hätten Baustellenlampen geholfen, aber daran hatte ich echt nicht gedacht. Eine ganz kritische Kurve wurde dann auf unsere Bitte hin vom Bundesheer mit Pylonen markiert.

  • Interview Christoph Strasser: 1day1000k

Im Livestream war öfter eine grüne Ampel am Streckenrand zu sehen. Was hatte es damit auf sich?
Die war im Nahbereich der Landebahn. Wäre Flugverkehr gewesen, hätte sie auf Rot geschaltet und ich hätte stehenbleiben müssen, weil für einen Strasser bremst der Eurofighter nicht (lacht). Glücklicherweise fiel mein Wunschtermin jedoch in die einzigen zwei Wochen im Jahr, wo es aufgrund von Revisionsarbeiten maximal Notstarts, z.B. im Falle einer Luftraumverletzung, gegeben hätte. Und der einzige geplante Flug des Wochenendes wurde so getimt, dass ich gerade nicht in der Flugschneise war. Da hatte also ich Vorrang (lacht erneut).

Führten deine hohe Geschwindigkeit oder der spätere Regen zu brenzligen Situationen auf der Strecke?
Der Regen eigentlich nicht, im Nassen musste ich halt etwas vorsichtiger fahren. An die Kurve bei Start und Ziel musste ich mich herantasten. Da hatte ich immer Angst, meine Lebensgefährtin Sabine umzuräumen, die im Zelt am Kurvenausgang den Liveticker und die Social Media-Einträge schrieb, und in mein eigenes, dahinter geparktes Auto zu knallen (lacht). Manchmal kam das Pace Car nicht umhin, Kurven zu schneiden, um dranzubleiben. Dadurch schleuderte es Dreck auf die Straße. Die beiden Patschen haben wir somit selbst verschuldet. Und am Vormittag bin ich mal in einer Kurve geradeaus und dezent in die Wiese, um nicht zu verreißen und zu stürzen. Da war ich wohl müde und geistig abwesend. Aber grundsätzlich halfen die Streckenanforderungen dabei, konzentriert zu bleiben.

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Die Fahrt

Bei für den hitzescheuen Nachtvogel und Langschläfer perfekten Bedingungen von konstanten 15 Grad Celsius und tief hängenden Wolken startete Christoph Strasser am 16. Juli um 17:00 Uhr in seinen 24H-Weltrekordversuch. Der abendliche Wind legte sich nach ca. zwei Stunden wieder, der prognostizierte Regen setzte gegen 8 Uhr am Morgen ein. Neun Stunden absolvierte der Grazer also im Nassen. Kurz vor Schluss musste er zum Schutz vorm Auskühlen eine Thermojacke überziehen.
Von Anfang an erstaunte der "Weitradlfahrer" sich und die Fachwelt mit Spitzengeschwindigkeiten von knappen 60 km/h und einem durchschnittlichen Speed von über 45 km/h - 3 bis 4 km/h mehr, als mit der - ebenfalls respekteinflößenden - Leistung von anfangs rund 280 Watt eigentlich erwartet worden waren. Nach 2:12:14 Stunden fiel der erste Rekord (100 km, 9:28 min. Vorsprung) von elf angemeldeten, nach 21:01:19 der letzte (24H, bisher 914,08 km). Die fliegend von einem WUCA-Official nachgemeldete 1.000-km-Marke knackte Strasser 41:20 Minuten vor Schluss und unterbot somit die vorherige Bestleistung um satte 5:32:20 Stunden.
Zwei Platten (kurz nach Mitternacht und etwa eine Stunde vor Schluss) und die damit verbundenen Rad- und Kleiderwechsel summierten sich zu insgesamt zwei Minuten Stehzeit, ansonsten war der Steirer durchgehend on the road, den Großteil davon in Aeroposition.

 Die beste sportliche Leistung, die ich jemals geliefert habe 

"Mr. Ultracycling" ist zufrieden

Was in der Rückschau (oder auch schon live, währenddessen) neben der schieren Leistung auf "normalem" Tour de France-Niveau beeindruckt, ist die Konstanz: Wie das Rundenprotokoll zeigt, zog Strasser präzise wie ein Schweizer Uhrwerk über Stunden seine Runden, ohne abzufallen. Erst in der zweiten Halbzeit ist ein allmähliches Absinken von 10 auf 11 Minuten pro Runde festzustellen. Zum Zeitpunkt der Einstellung des 24H-Weltrekords war Christoph aber immer noch über 30 Sekunden pro Runde schneller unterwegs (11:20), als es das WR-Limit (11:56) geboten hätte.

Rundenprotokoll

Rundenprotokoll

Runde Zeit total Zeit Runde Speed total Speed Runde Distanz Diff to WR
# [hh:mm:ss] [hh:mm:ss] [km/h] [km/h] [km] [km]
0 00:00:00 00:00:00 0 0 0,00 914,01
1 00:10:00 10:00:00 45,52 45,52 7,58 906,43
2 00:19:57 09:58:00 45,59 45,66 15,16 898,85
3 00:29:56 09:59:00 45,59 45,57 22,74 891,27
4 00:39:53 09:57:00 45,62 45,72 30,32 883,69
5 00:49:48 09:55:00 45,66 45,82 37,90 876,11
6 00:59:44 09:56:00 45,68 45,78 45,48 868,53
7 01:09:39 09:54:00 45,72 45,91 53,06 860,95
8 01:19:38 09:59:00 45,69 45,53 60,64 853,37
9 01:29:50 10:12:00 45,57 44,6 68,22 845,79
10 01:40:03 10:13:00 45,46 44,49 75,80 838,21
11 01:50:11 10:08:00 45,41 44,86 83,38 830,63
12 02:00:16 10:04:00 45,38 45,15 90,96 823,04
13 02:10:18 10:02:00 45,38 45,31 98,54 815,46
14 02:20:25 10:07:00 45,35 44,92 106,12 807,88
  bisheriger WR 100 km:   02:21:42 h      
  Christoph 100 km:   02:12:14 h (-9:28 min)    
15 02:30:21 09:55:00 45,38 45,85 113,71 800,30
16 02:40:22 10:01:00 45,38 45,37 121,29 792,72
17 02:50:21 10:00:00 45,39 45,52 128,87 785,14
18 03:00:14 09:53:00 45,42 46,02 136,45 777,56
19 03:10:15 10:01:00 45,42 45,41 144,03 769,98
20 03:20:22 10:07:00 45,4 44,97 151,61 762,40
21 03:30:37 10:14:00 45,35 44,42 159,19 754,82
22 03:40:51 10:14:00 45,31 44,42 166,77 747,24
  bisheriger WR 100 miles:   03:48:06 h   100 miles = 160,93 km
  Christoph 100 miles:   03:32:57 h (-15:28 min)    
23 03:51:04 10:14:00 45,27 44,47 174,35 739,66
24 04:01:21 10:16:00 45,23 44,28 181,93 732,08
25 04:11:25 10:05:00 45,23 45,12 189,51 724,50
26 04:21:38 10:12:00 45,2 44,56 197,09 716,91
  bisheriger WR 200 km:   04:44:09 h      
  Christoph 200 km:   04:25:31 h (-18:38 min)    
27 04:31:48 10:10:00 45,18 44,72 204,67 709,33
28 04:41:56 10:08:00 45,17 44,88 212,25 701,75
29 04:51:59 10:03:00 45,18 45,25 219,84 694,17
30 05:02:10 10:11:00 45,16 44,64 227,42 686,59
31 05:12:08 09:58:00 45,17 45,63 235,00 679,01
32 05:22:17 10:09:00 45,16 44,8 242,58 671,43
33 05:32:22 10:05:00 45,16 45,11 250,16 663,85
34 05:42:30 10:08:00 45,15 44,88 257,74 656,27
35 05:52:39 10:08:00 45,14 44,86 265,32 648,69
36 06:02:44 10:06:00 45,14 45,06 272,90 641,11
  bisheriger WR 6:00:00 h   252,20 km      
  Christoph 6:00:00 h   270,85 km (+ 18,65 km)    
37 06:12:51 10:07:00 45,14 44,96 280,48 633,53
38 06:22:58 10:07:00 45,13 44,96 288,06 625,95
39 06:33:06 10:08:00 45,13 44,87 295,64 618,37
40 06:43:19 10:13:00 45,11 44,49 303,22 610,78
  bisheriger WR 300 km:   07:10:50 h      
  Christoph 300 km:   06:38:58 h (-31:52 min)    
41 06:53:30 10:11:00 45,1 44,65 310,80 603,20
42 07:03:48 10:18:00 45,08 44,18 318,38 595,62
43 07:14:35 10:47:00 45 42,16 325,97 588,04
  bisheriger WR 200 miles:   07:43:50 h   200 miles = 321,87 km
  Christoph 200 miles:   07:08:45 h (-35:05 min)    
44 07:24:52 10:17:00 44,99 44,22 333,55 580,46
45 07:35:15 10:23:00 44,96 43,82 341,13 572,88
46 07:47:04 11:49:00 44,8 38,49 348,71 565,30
47 07:57:51 10:47:00 44,74 42,18 356,29 557,72
48 08:08:23 10:32:00 44,7 43,17 363,87 550,14
49 08:20:11 11:47:00 44,56 38,57 371,45 542,56
50 08:30:40 10:30:00 44,53 43,34 379,03 534,98
51 08:41:15 10:35:00 44,5 42,97 386,61 527,40
52 08:51:50 10:35:00 44,47 42,98 394,19 519,82
53 09:02:22 10:31:00 44,45 43,21 401,77 512,24
54 09:12:36 10:14:00 44,45 44,45 409,35 504,65
55 09:22:56 10:21:00 44,44 43,97 416,93 497,07
56 09:33:11 10:15:00 44,44 44,35 424,51 489,49
57 09:43:39 10:28:00 44,42 43,46 432,10 481,91
58 09:53:57 10:18:00 44,42 44,14 439,68 474,33
59 10:04:16 10:19:00 44,41 44,09 447,26 466,75
60 10:14:28 10:12:00 44,41 44,59 454,84 459,17
61 10:24:40 10:12:00 44,42 44,59 462,42 451,59
62 10:35:00 10:20:00 44,41 44,01 470,00 444,01
63 10:45:22 10:21:00 44,4 43,92 477,58 436,43
64 10:55:55 10:34:00 44,38 43,07 485,16 428,85
  bisheriger WR 300 miles:   11:51:17 h   300 miles = 482,80 km
  Christoph 300 miles:   10:52:38 h (-58:39 min)    
65 11:06:16 10:21:00 44,37 43,93 492,74 421,27
66 11:16:31 10:15:00 44,37 44,36 500,32 413,69
  bisheriger WR 500 km:   12:18:42 h      
  Christoph 500 km:   11:16:05 h (-1:02:37 h)    
67 11:26:48 10:17:00 44,37 44,23 507,90 406,11
68 11:37:16 10:27:00 44,36 43,51 515,48 398,52
69 11:47:29 10:14:00 44,36 44,45 523,06 390,94
70 11:57:53 10:24:00 44,35 43,76 530,64 383,36
  bisheriger WR 12:00:00 h   487.00 km      
  Christoph 12:00:00 h   532.228 km (+45.23 km)    
71 12:08:03 10:10:00 44,36 44,71 538,23 375,78
72 12:18:17 10:13:00 44,36 44,49 545,81 368,20
73 12:28:34 10:17:00 44,36 44,21 553,39 360,62
74 12:38:50 10:16:00 44,36 44,27 560,97 353,04
75 12:49:10 10:20:00 44,35 43,99 568,55 345,46
76 12:59:20 10:10:00 44,36 44,75 576,13 337,88
77 13:09:37 10:17:00 44,35 44,25 583,71 330,30
78 13:19:58 10:21:00 44,35 43,91 591,29 322,72
79 13:30:24 10:26:00 44,34 43,61 598,87 315,14
80 13:41:07 10:43:00 44,31 42,46 606,45 307,56
81 13:51:39 10:32:00 44,3 43,19 614,03 299,98
82 14:02:04 10:25:00 44,29 43,66 621,61 292,39
83 14:12:34 10:31:00 44,28 43,25 629,19 284,81
84 14:22:58 10:23:00 44,27 43,79 636,77 277,23
85 14:33:29 10:32:00 44,26 43,19 644,36 269,65
86 14:44:06 10:37:00 44,24 42,85 651,94 262,07
87 14:54:35 10:28:00 44,23 43,42 659,52 254,49
88 15:04:55 10:21:00 44,23 43,96 667,10 246,91
89 15:15:22 10:27:00 44,22 43,53 674,68 239,33
90 15:26:01 10:38:00 44,21 42,75 682,26 231,75
91 15:36:44 10:43:00 44,19 42,43 689,84 224,17
92 15:47:14 10:30:00 44,18 43,3 697,42 216,59
93 15:57:52 10:38:00 44,16 42,77 705,00 209,01
94 16:08:31 10:40:00 44,14 42,67 712,58 201,43
95 16:19:25 10:54:00 44,12 41,72 720,16 193,85
96 16:30:18 10:52:00 44,09 41,83 727,74 186,26
97 16:41:12 10:54:00 44,07 41,7 735,32 178,68
98 16:52:11 10:59:00 44,04 41,39 742,90 171,10
99 17:03:05 10:54:00 44,01 41,72 750,49 163,52
100 17:13:53 10:48:00 43,99 42,11 758,07 155,94
101 17:24:32 10:38:00 43,98 42,74 765,65 148,36
102 17:35:12 10:40:00 43,97 42,62 773,23 140,78
103 17:45:59 10:47:00 43,95 42,21 780,81 133,20
104 17:56:48 10:50:00 43,93 41,99 788,39 125,62
105 18:07:43 10:54:00 43,91 41,7 795,97 118,04
106 18:18:50 11:07:00 43,88 40,91 803,55 110,46
107 18:29:45 10:56:00 43,85 41,63 811,13 102,88
  bisheriger WR 500 miles:   20:43:50 h   500 miles = 804,67 km
  Christoph 500 miles:   18:20:26 h (-2:23:24 h)    
108 18:40:36 10:51:00 43,84 41,9 818,71 95,30
109 18:51:29 10:53:00 43,82 41,81 826,29 87,72
110 19:02:33 11:04:00 43,79 41,1 833,87 80,13
111 19:13:36 11:03:00 43,76 41,13 841,45 72,55
112 19:24:45 11:09:00 43,74 40,79 849,03 64,97
113 19:35:49 11:03:00 43,71 41,13 856,62 57,39
114 19:46:51 11:02:00 43,69 41,21 864,20 49,81
115 19:57:59 11:08:00 43,66 40,82 871,78 42,23
119 20:43:33 11:11:00 43,53 40,67 902,10 11,91
120 20:54:51 11:18:00 43,5 40,26 909,68 4,33
121 21:06:09 11:18:00 43,47 40,26 917,26  
  bisheriger WR über 24h: 914,018 km          
  Christoph nach 21:01:19 h bei 914,018 m          
122 21:17:27 11:18:00 43,44 40,25 924,84 75,15
123 21:28:55 11:29:00 43,4 39,63 932,42 67,57
124 21:40:46 11:50:00 43,36 38,42 940,00 59,99
125 21:52:25 11:39:00 43,32 39,04 947,58 52,41
126 22:04:02 11:37:00 43,28 39,15 955,16 44,83
127 22:15:53 11:52:00 43,24 38,33 962,75 37,24
128 22:29:29 13:35:00 43,14 33,47 970,33 29,66
129 22:41:28 11:59:00 43,1 37,93 977,91 22,08
130 22:53:48 12:20:00 43,04 36,86 985,49 14,50
131 23:07:16 13:27:00 42,95 33,8 993,07 6,92
132 23:19:23 12:07:00 42,9 37,52 1000,65 -0,65
  bisheriger WR 1000 km:   1:04:50:40 h      
  Christoph 1000 km:   23:18:20 h (-5:32:20 h)    
133 23:31:48 12:26:00 42,85 36,59 1008,23 -8,23
134 23:44:12 12:24:00 42,8 36,7 1015,81 -15,81
135 23:55:47 11:35:00 42,77 39,26 1023,39 -23,39
136 1:00:07:07 11:19:00 42,75 40,16 1030,97 -30,97
  bisheriger WR 24:00:00 h   914.018 km      
  Christoph 24:00:00 h   1026.2 km (+112 km)    

Als weiteren Schlüssel zum Erfolg identifizierten Athlet wie Trainer das ausschließlich flüssig aufgebaute Ernährungskonzept, denn, so Strasser: "Ich weiß, was ich binnen zwölf Stunden fahren kann. Der Rest, also ob dieses Level dann zu halten ist, ist eine Ernährungsfrage."
Inklusive Grundumsatz wurde dem 80-kg-Mann ein Bedarf von 27.000-28.000 kcal attestiert. Nachdem diese Mengen binnen 24 Stunden unmöglich aufzunehmen sind und sich im Training die Zufuhr von 110 g Kohlenhydrate pro Stunde als absolutes Maximum erwiesen hatte, oblag es dem Fettstoffwechsel, das kalkulierte Defizit von rund 14.000 kcal zu stemmen.
Faktisch nahm Christoph vom Start bis ins Ziel 13.452 kcal in Form von Peeroton Hi-End Endurance (KH-Komplex; 17,5 Flaschen à 750 ml), Ensure Plus (Flüssignahrung mit Fett, Proteinen und Kohlenhydraten; 1 Flasche à 200 ml pro Stunde plus 1 vorm Start) und im Finale auch Hydrogels (3 Stück à 60 ml) zu sich - macht durchschnittlich 775 ml und 100 g KH pro Stunde. Unterstützend wurde Panaceo Energy Boost (enthält Dextrose, Guarana und Vitamin-C) gereicht. Die konstante Leistung lässt den Schluss zu, dass wohl kein echtes Defizit vorgeherrscht hat. Mithin ist anzunehmen, dass ergänzend der Fettstoffwechsel sein ihm vorab zugedachtes, (beachtliches) Scherflein von ca. 600 kcal/h geliefert hat.
Wer's noch genauer wissen und tief in die Welt der Metabolik eintauchen will: Das Analyse-Video der Probike Academy sei hierfür wärmstens empfohlen!

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  • Interview Christoph Strasser: 1day1000k
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Unmittelbar vor dem Start hast du total relaxt gewirkt, mit Zusehern geplaudert, gescherzt. Sind Heimrennen entspannter?
Ich bin eigentlich immer so entspannt (lacht). Tatsächlich fand ich's daheim fast schwieriger, ich tu mir mit einer gewissen Anonymität leichter. Ich finde es auch einfacher, im Audimax vor 500 Menschen einen Vortrag zu halten, als ein Gedicht auf Mamas 50er-Geburtstagsfeier vor versammelter Familie zum Besten zu geben.

Du hast mehrfach betont, von deinem Speed völlig überrascht gewesen zu sein. Wann hast du realisiert, dass unerwartet Großes geht?
Ich habe mir echt gedacht: Oida, woher kommt der Speed, warum bin ich so schnell? Mir war natürlich bewusst, dass mein Setup gut ist. Aber ich konnte das Gesamtpaket vorab nie testen, und auch nie ohne Verkehr fahren, weil abgesehen von den zwei Wochen Instandhaltungsarbeiten in Zeltweg ja immer Flugbetrieb herrscht. Nach einer Stunde ist mir dann ungefähr klar geworden: Der Tausender ist heute echt, der kann gehen, wenn ich so weitermache!

Du bist ohne Materialtest losgezogen?
Ich bin alle Einzelteile Probe gefahren, zum Schauen, ob's passt. Aber einige Teile kamen erst in letzter Minute, das Kettenwachs hält nicht ewig, die Reifen sind defektanfällig, der Zeitfahrhelm ist im normalen Verkehr gefährlich … darum waren das immer nur einzelne und kurze Tests. Was das Gesamtpaket wirklich hergibt, ist mir erst nach dem Startschuss klar geworden. Aber man darf nicht vergessen: Zeltweg war ja eigentlich nur die Generalprobe, bis Colorado wäre selbst mit den Lieferverzögerungen genug Zeit zum Testen gewesen (grinst).

Läuft man eigentlich Gefahr, zu überdrehen, wenn's so unverhofft gut läuft?
Die Gefahr ist schon da, aber ich habe genug innere Ruhe, um nicht übermotiviert loszustürmen. Wenn ich eh schon schneller bin als geplant, muss ich ja nicht noch schneller fahren.

  • Interview Christoph Strasser: 1day1000k

24 Stunden in Aero-Position … was macht das mit dem Körper?
Ich habe gewusst, dass der Rücken und die Schultern zwicken werden, und dass mir schlecht werden wird, weil der Magen permanent unter Druck ist. Ich kenne das schon vom RAAM. Aber ich weiß auch, dass es mit der Zeit wieder besser wird. Das hilft, um ruhig zu bleiben. Die schlimmste Phase war nach der ersten, zweiten Stunde, da hatte ich richtig Kreuzweh und mir war echt zum Kotzen. Ich musste permanent aufstoßen und hatte dann ständig wieder die Peeroton Pfirsich- und Ensure Schoko-Mischung im Mund. Später hat sich das alles auf ein erträgliches Maß eingependelt.

Wie das? Warum werden diese Beschwerden mit der Zeit besser statt schlimmer?
Ich weiß es nicht und es ist mir ein Rätsel. Generell muss das mit der Wattleistung zusammenhängen, weil wenn ich locker fahre, ist's egal. Jedenfalls habe ich keine Schmerztablette genommen, das wollte ich nicht nach nur einer Stunde, wegen der Nebenwirkungen auf die Verdauung, und weil sie müde machen.

  • 24h lang "Schulter zu den Ohren" ...24h lang "Schulter zu den Ohren" ...
    24h lang "Schulter zu den Ohren" ...
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  • macht auf Dauer ziemlich steif.macht auf Dauer ziemlich steif.
    macht auf Dauer ziemlich steif.
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  • Aber vom RAAM wusste Strasser: das vergeht. Aber vom RAAM wusste Strasser: das vergeht.
    Aber vom RAAM wusste Strasser: das vergeht.
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  • Und das Publikum half ihm zusätzlich.Und das Publikum half ihm zusätzlich.
    Und das Publikum half ihm zusätzlich.
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  • Auch schon in den USA verinnerlicht:Auch schon in den USA verinnerlicht:Auch schon in den USA verinnerlicht:
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  • Echter Regen und damit verbundeneEchter Regen und damit verbundeneEchter Regen und damit verbundene
    Echter Regen und damit verbundene
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  • ProblemeProblemeProbleme
    Probleme
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  • sehen anders aus!sehen anders aus!sehen anders aus!
    sehen anders aus!
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Hilft Publikum in solchen Situationen? Inwieweit nimmst du das überhaupt wahr?
Ich registriere das Publikum sehr. Es baut mich total auf wenn ich merke: Da sind Leute, da ist Begeisterung, da ist was los. Als Ultraradsportler ist man diesbezüglich sehr genügsam. Für uns bedeuten schon wenige Leute sehr viel.

Der Espresso um 5 Uhr früh scheint dich ebenfalls gepusht zu haben. Warum gab's den nicht öfter?
Insgesamt habe ich eh drei bekommen. Aber von der Kaffeemaschine am Streckenrand ins Auto und dann zu mir, das ist ein langer Weg für so einen Espresso, der dann ja auch noch zumindest lauwarm sein sollte. Das einfachere Mittel gegen die Müdigkeit war deshalb Guarana.

Welche Tricks zum Wachbleiben hast du sonst noch angewandt?
Scharfer Kaugummi und scharfes Mundwasser. Das bleibt 30-50 Sekunden im Mund, bis die Augen brennen. Aber solche Maßnahmen sind für mehrtägige Rennen wichtiger.

Und welche Goodies hättest du über den Ernährungsplan hinaus in petto gehabt?
Riegel und Gels sind immer dabei, und ein Semmerl. Aber das habe ich schon Jahre nicht mehr gebraucht.

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 Wenn schon Geschichte schreiben, dann richtig! 

Sprach Straps und hielt sich bis zur letzten Minute an die Ernährungsvorgaben, um andrücken zu können
  • Interview Christoph Strasser: 1day1000kInterview Christoph Strasser: 1day1000k
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Im Pace Car haben dich verschiedenste Leute begleitet. Wusstest du das vorab von allen, oder waren Überraschungen dabei?
Nein, sämtliche Crew-Mitgleider müssen im Vorfeld angemeldet werden, insofern war das keine Überraschung. Aber eine coole Abwechslung! Beim RAAM gibt’s ja fixe, ungleich längere Schichten.

Im Podcast Sitzfleisch hast du gemeint, deine Crew habe gute Gesprächsthemen angeboten. Worüber plauderst du denn gerne, während du 1.000 Kilometer knackst?
Ich bin eigentlich froh über alles. Schlimm ist, wenn im Auto nicht geredet wird. Schlagfertigkeit ist mir sehr wichtig. Unsere konkreten Themen weiß ich gar nicht mehr, Szene-Tratsch und so, was ist los im Ultracycling, wer macht sich gerade womit lächerlich … übers Wetter wird geredet und über Tiere auf der Straße. Und ich bekomme Zwischenzeiten, Zwischenstände. 23 von 24 Stunden war ich am Kopfrechnen, weil dem, was die im Auto zusammenrechnen, kann man ja nicht trauen (lacht).

Welche Parameter lässt du dir auf deinem Garmin anzeigen?
Das wichtigste ist die 3-Sekunden-Leistung, die belegt ein großes Datenfeld. Dann noch Geschwindigkeit, verstrichene Zeit, Kilometer, Herzfrequenz, Trittfrequenz … komplett egal sind mir die Höhenmeter, das ist für mich ein total abstrakter, irrelevanter Wert.

  • Interview Christoph Strasser: 1day1000k

Als der Tausender fiel und du den Computer in die Kamera gezeigt hast, wirkte dein Gesicht ungläubig. Hattest du etwa Zweifel?
Ich vermute, es lag eher am Regen, der mich genervt hat, und an der schweren, nassen Thermojacke, dass ich in dem Moment so blöd geschaut habe. Im Finale habe ich schon gewürgt … Dass es bis zum Schluss so gut gelaufen ist, konnte ich in dem Moment aber tatsächlich nicht glauben und macht mich immer noch perplex. Es wird wohl noch eine Zeit brauchen, bis ich's verstehe.

Was war dein erster Gedanke im Ziel?
Scheiße, geil, wofür habe ich jetzt jahrelang so viel herumgerechnet und den ganzen Aufwand mit der Streckenbuchung in den USA betrieben, wenn sich's im Endeffekt daheim im Regen runterbiegen lässt?! Viel ist mir vorher schon durch den Kopf gegangen. Im Ziel war's dann vor allem echte Freude über all die Leute. Leider war ja nicht gerade Party-Wetter. Nach den ersten Interviews kam bald der Schüttelfrost. Ich hätte gerne gleich noch vor Ort mit allen ein Bier getrunken!

  • Weltrekordfeier auf Steirisch:Weltrekordfeier auf Steirisch:
    Weltrekordfeier auf Steirisch:
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  • Ein bisserl was ins Mikro sagen,Ein bisserl was ins Mikro sagen,
    Ein bisserl was ins Mikro sagen,
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  • ein bisserl freuen undein bisserl freuen und
    ein bisserl freuen und
    ein bisserl freuen und
  • posen. Und dann: Schüttelfrost.posen. Und dann: Schüttelfrost.
    posen. Und dann: Schüttelfrost.
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  • Interview Christoph Strasser: 1day1000k

Und nun?

Logischerweise stellt sich nach dem Durchbrechen einer Schallmauer und Erfüllen eines Lebenstraumes die Frage, was jetzt noch kommen soll. Welche Ziele kann sich einer, der im Ultraradsport alles erreicht hat, was es zu erreichen gibt, noch setzen? Welche Zukunftsszenarien sind für Christoph Strasser selbst denkbar? Und was wird aus Colorado?
Die gute Nachricht für alle Fans: Kurzfristig denkt "Mr. Ultracycling" nicht daran, die Beine hochzulegen. Ötztaler Radwoche, 24-Stunden-Rennen in Dänemark (übrigens mit souveränem Sieg nach 827 wellig-windig-nassen Kilometern trotz 5 Platten und 50 Minuten Zeitverlusts in Folge eines Unfalls gleich nach dem Start), King of the Lake ... die Saison läuft weiter wie geplant, mit Ausnahme des Amerika-Ausflugs im Herbst.
Mittel- bis langfristig fragt sich der 38-Jährige aber natürlich, wie es weitergehen soll. Bis er die Antwort gefunden hat, hofft er einfach, dass es bald wieder viele Rennen gibt, wo sich viele gute Fahrer treffen ...

 Ich bin schon noch motiviert 

Die Radsportpension scheint der 38-Jährige zumindest nicht sofort anzustreben
  • Interview Christoph Strasser: 1day1000k

Hast du Pläne, was die Vermarktung deines Weltrekords betrifft?
Von groox wird's bald einen Kurzfilm geben, und im Herbst erscheint im Covadonga-Verlag ein Buch, in dem David Misch mein letztes Jahr, meinen Weg zum perfekten Tag begleitet - der hat jetzt drei Monate länger Zeit zum Schreiben (lacht). Ansonsten? Puh, vielleicht kommt eine Wiesbauer Sonderedition, wer weiß. Eine Specialized S-Works Sonderedition wie für Peter Sagan spielt's wohl leider nicht.

Und was wird aus Colorado? Deine bisherigen Stellungnahmen zum Thema Pikes Peak Raceway klingen nach aufgeschoben, nicht aufgehoben?
Genau. Aktuell wäre der Trip in die USA aufgrund der Einreisebeschränkungen nur schwer möglich und extrem unlustig und umständlich, vor allem für meine Betreuer, also warum sollte ich? Falls sich das in absehbarer Zeit wieder ändert, würde es mich grundsätzlich schon reizen zu schauen, was in der Höhenlage und auf einem ovalen Kurs mit leichter Kurvenneigung noch geht. Aber das Bedürfnis ist mit Zeltweg deutlich geringer geworden. Außerdem mag ich jetzt gar nicht sofort noch eins drauflegen. Dieser Rekord darf jetzt ruhig mal eine Weile so stehen bleiben.

  • Amerika ist grundsätzlich ein guter Boden für Strasser-Rekorde: 2018 knackte er als Erster die 900-km-Marke binnen 24h - allerdings nicht solo, sondern im Rahmen der WM in Borrego Springs.
    Amerika ist grundsätzlich ein guter Boden für Strasser-Rekorde: 2018 knackte er als Erster die 900-km-Marke binnen 24h - allerdings nicht solo, sondern im Rahmen der WM in Borrego Springs.
    Amerika ist grundsätzlich ein guter Boden für Strasser-Rekorde: 2018 knackte er als Erster die 900-km-Marke binnen 24h - allerdings nicht solo, sondern im Rahmen der WM in Borrego Springs.

Im Bikeboard gab's bereits 2017, nach Grenchen, Bedenken, wie lange du dieses Niveau noch halten kannst und ob du wohl mit 40 noch aktiv sein wirst. Was meinst du?
Ich weiß es nicht. Körperlich bin ich wohl am Zenith, aber noch spüre ich keinen Leistungsabfall. Solange das innere Feuer brennt, kann man weitermachen, und ich bin schon noch motiviert, fasziniert, und interessiert an neuen Zielen. Auch das RAAM könnte ich mir nochmal vorstellen, wenn mehrere gute Zeitfahrer am Start sind. Ein zweiter Rob Kish (der Amerikaner war 20 Mal am Start und 19 Mal im Ziel des RAAM, Anm. d. Red.) werde ich aber sicher nicht (lacht).

Du agierst locker und souverän vor der Kamera, bist geübter Vortragender, Buchautor, betreibst mit Florian Kraschitzer einen beliebten und kurzweiligen Podcast … wie wäre es im nächsten Leben mit einer Medienkarriere?
Interessante Frage … aber nein, das glaube ich eher nicht. Wobei mein Traum für die Zukunft schon in Richtung Vorträge geht. Mal schauen, viel hängt auch von den Entwicklungen rund um Corona ab. Grundsätzlich denke ich: Wenn man etwas mit Freude macht, wird sich eine Tür öffnen!

Wenn das kein schönes Schlusswort ist! Wir sind gespannt, wohin die Reise geht, wünschen viel Spaß und Erfolg beim King of the Lake und danken herzlich für das Gespräch!

Vertiefende Links

  • Interview Christoph Strasser: 1day1000k

Eigentlich wollte sich Christoph Strasser nur den 24-Stunden-Weltrekord auf der Straße zurückholen. Tatsächlich durchbrach er mit 1.026,2 Kilometern eine Schallmauer. Der steirische Ultraradsportler im Gespräch über falsche Grundannahmen und richtige Schlussrechnungen, Fragen der Ehre, Notdurft und Sockenlänge, und was sicher nicht als Nächstes kommt.
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Als Langstrecken liebender Laie: die Sitzposition ist einfach alles - es genügt mitunter ein um wenige Zentimeter tiefer gesetzter Lenker um wesentlich ökonomischer übers Land zu kommen - oder auch der Lenkeraufsatz - da kann man Christoph nur gratulieren wie er das verinnerlicht und in langer Arbeit konsequent umgesetzt hat - und ein natürlich supermodernes Radl kommt dazu.

Grad dafür ist ein Leistungsmesser als live Kontrolle gold Wert.

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hab (viel zu spät) A) den podcast entdeckt und bin jetzt eifrig am binge-nachhören :) und B) ein bissl live mitgetickert und -gefiebert und gedacht: der straps hat nach 21hxxmin den alten rekord geknackt, da geht sich jetzt der 1000er aus. absoluter wahnsinn und glaubwürdigst auch für ihn so nicht zu erwarten gewesen...

die gänsehaut war fast so gut wie bei einer eigenen "überraschungsleistung" (auf pimperlniveau)

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Griaß euch liebe Bikeboarder!

Zuerst möcht ich danke an die Redaktion sagen, Lisi hat das richtig cool geschrieben, ich musste einige Male selber laut lachen weil meine Aussagen so wortwitzig wiedergegeben wurden ;-)

Und natürlich danke an alle Daumendrücker und Gratulanten! Ich pack das ganze selbst noch nicht so richtig.

 

Bin auch gerne für Fragen und Diskussionen da, für Anregungen, Zurechtweisungen und Herausforderungen. #jawui!

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Wann und wie haben die 80kg gewogen? Mit nasser daunenjacke, schischuhen und radl in der Hand vielleicht. Aber alleine, nur in lycra, niemals

 

Nana, das stimmt schon. Pudelnackert und trocken, nach dem Pipi gehen. Ich wär gern leichter, jeder, der am Radl fährt, wär gern leichter.

Ich hab mich abgefunden und versuche keine erfolglosen Strategien mehr anzuwenden, Gewicht zu verlieren, mit weniger Gewicht druck ich nämlich das harte Training net durch. Da meine Masse recht sinnvoll auf die Oberschenkerl verteilt ist, kann ich sie ja gut nutzen. Trotzdem bin ich keine Waffe am Berg, in der Ebene geht dafür richtig was weiter (vor allem, seit ich mich aero aufs Radl positioniert hab).

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Hallo Christoph!

 

Ich nehme an Du hast Deine Sitzposition empirisch - über die Jahre entwickelt - oder warst Du auch zur Probe in einem Windkanal?

Spannend wäre auch zu wissen, wieviel Watt gefühlt oder gemessen Dir das "Superradl" gebracht hat.

Wie hat sich Zeit geschätzt aufgeteilt in Position auf den Auflegern und am Zeitfahrlenker und vielleicht noch wieviel Watt man durch die noch extremere Position am Zeitfahrlenker extra sparen kann.

Interessant auch wie der Puls über die Zeit bei fast gleicher Leistung gefallen ist - hast Du da ein Gefühl ab welchem Punkt Du dann echt "fertig" bist

(für mich persönlich ist das immer ein Indiz - wenn ich den Puls nicht mehr raufbring bin ich ausgepowert)

 

Viele Fragen - aber ich war ja immer schon neugierig...

 

LG und allergrößten Respekt - das ist ein echter Peak den vermutlich lange niemand knacken wird - und wenn dann aufbauend auf Deiner Erfahrung.

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Nana, das stimmt schon. Pudelnackert und trocken, nach dem Pipi gehen. Ich wär gern leichter, jeder, der am Radl fährt, wär gern leichter.

Ich hab mich abgefunden und versuche keine erfolglosen Strategien mehr anzuwenden, Gewicht zu verlieren, mit weniger Gewicht druck ich nämlich das harte Training net durch. Da meine Masse recht sinnvoll auf die Oberschenkerl verteilt ist, kann ich sie ja gut nutzen. Trotzdem bin ich keine Waffe am Berg, in der Ebene geht dafür richtig was weiter (vor allem, seit ich mich aero aufs Radl positioniert hab).

 

Du schaust halt nicht aus wie 80kg ;)

Aber stimmt, andere haben statt mukis mehr wärmedämmung und die is halt leichter

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Hallo Christoph!

 

Ich nehme an Du hast Deine Sitzposition empirisch - über die Jahre entwickelt - oder warst Du auch zur Probe in einem Windkanal?

Spannend wäre auch zu wissen, wieviel Watt gefühlt oder gemessen Dir das "Superradl" gebracht hat.

Wie hat sich Zeit geschätzt aufgeteilt in Position auf den Auflegern und am Zeitfahrlenker und vielleicht noch wieviel Watt man durch die noch extremere Position am Zeitfahrlenker extra sparen kann.

Interessant auch wie der Puls über die Zeit bei fast gleicher Leistung gefallen ist - hast Du da ein Gefühl ab welchem Punkt Du dann echt "fertig" bist

(für mich persönlich ist das immer ein Indiz - wenn ich den Puls nicht mehr raufbring bin ich ausgepowert)

 

Viele Fragen - aber ich war ja immer schon neugierig...

 

LG und allergrößten Respekt - das ist ein echter Peak den vermutlich lange niemand knacken wird - und wenn dann aufbauend auf Deiner Erfahrung.

 

Hallo!

Zuerst habe ich mich am Zeitfahrer einfach so hingesetzt, wie es sich gut und komfortabel angefühlt hat, ich war ab 2013 beim RAAM damit immer etwa 50% der Strecke unterwegs. Über Tage hinweg reicht der Effekt, den man damit sowieso erzielt, da habe ich nichts sonderlich optimiert, denn Komfort geht bei 5000km nonstop über alles. Man will sich da keine Probleme mit Rücken, Nacken usw. einhandeln.

2014 war ich im Windkanal von Specialized in Kalifornien, geändert wurde aber nichts an der Position, sondern wir haben nur Equipment verglichen, die Unterschiede zwischen Trikot offen/geschlossen, Trinkflasche im Rahmen/hinterm Sattel u.ä.

 

Richtig begonnen hab ich mit den Details vor 1 Jahr im Windkanal in Augsburg. Gemeinsam mit Hycys (früher Staps) haben wir die Position am ShivTT optimiert, bis dahin war ich am Shiv unterwegs (das aus dem Triathlon kommt und nicht UCI konform ist). Jetzt weiß ich, dass ich zB auf der Bahn beim 24h-Track-Rekord mit dem damaligen Setup einen CdA Wert von 0,24 hatte. Mit den Optimierungen (anderer Anzug, weiter hinten sitzen, Extensions weiter nach vor, Unterarme schmäler) kamen wir auf 0,23 runter. Viel mehr geht bei meinen Schultern und Oberschenkeln nicht. Richtig niedrige CdA Werte bekommt man nur, mit Tony-Martin-Schultern oder superdünnen Wadln.

Wobei ich auch gelernt habe, dass die aktive Position am Rad den wichtigsten Part darstellt: Schultern zammen zwicken, Birne einziehen usw...

 

@Puls: Dazu gibt es Studien, 2009 war ich auch einer der Studienteilnehmer: Bei 24-Stunden-Ergometrien (nein, das war nicht lustig) sieht man bei allen Propanden, dass sich der Puls nach etwa 12-18 Stunden bei gleicher Leistung zu sinken beginnt. Weil sich da der Herzmuskel kurzfristig (geht 1-2 Tage nach der Belastung wieder in den Normalzustand) adaptiert und mehr Volumen befördert.

 

Dass du bei niedrigem Puls ausgepowert bist, kommt glaub ich daher, dass deine Speicher leer sind und du nicht mehr intensiv fahren kannst, Leistung nieder, und dadurch logischerweise auch Puls nieder. Dieser Effekt bei mir hat andere Gründe, da waren die Speicher immer voll und die Beine gefühlt immer gut. Da war das größte Problem wirklich die Position gegen Ende hin.

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geiler Bericht von einer unfassbaren Leistung!

 

Fährt der Christoph da eine 12fach Kette + 12fach Schaltwerk mit einem 11fach Kettenblatt?

weiß das wer?

 

Ich habe eine SRAM AXS etap 12-fach (oder wie das auch immer heißt, jedenfalls die neue SRAM Schaltung mit 1x12 Gängen und der flattop-Kette).

Hinten ganz normal die 10-28 Kassette und vorne ein Ceramic Speed Tretlager, eine Rotor Kurbel, p2m Leistungsmesser und dann das Kettenblatt von Garbaruk (vom Baranski bestellt). Für Mono-Kettenblätter braucht es eigene Modelle, die haben längere Zähne, damit die Kette nicht runterfällt. Wenn du ein Standard Kettenblatt einfach mono fährst und das kleine abschraubst, fehlt dir diese Sicherheit, weil auch der Umwerfer fehlt und die Kette halt nicht runterfallen soll.

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Hallo Christoph!

 

Ich nehme an Du hast Deine Sitzposition empirisch - über die Jahre entwickelt - oder warst Du auch zur Probe in einem Windkanal?

Spannend wäre auch zu wissen, wieviel Watt gefühlt oder gemessen Dir das "Superradl" gebracht hat.

Wie hat sich Zeit geschätzt aufgeteilt in Position auf den Auflegern und am Zeitfahrlenker und vielleicht noch wieviel Watt man durch die noch extremere Position am Zeitfahrlenker extra sparen kann.

 

Wieviel das Rad gebracht hat, ist schwer zu sagen, denn da haben wir keine Messungen oder Vergleiche mehr gemacht. Es war einfach klar, dass Keramik Lager usw. was bringen, aber in Zahlen kann ich das leider nicht nennen. Würde mich selber interessieren ;-)

Und auf der Straße kann man das ja nicht seriös ermitteln, Wind, Wetter, Verkehr usw... würden das alles verkomplizieren und ungenau machen. Man hätte dafür nochmal auf die Bahn gehen müssen, dafür war aber keine Zeit und eigentlich ist es auch wurscht. Weil im Endeffekt musst es ja eh treten, und zu wissen, ob ich jetzt 272, 269 oder 275W treten müsste, hilft mir im Vorfeld nichts. Weil wenn alles mögliche optimiert ist, hast du eh alles gemacht und dann entscheidet sichs beim Race.

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Hallo Christoph,

 

schön, dass du hier mitschreibst, auch wenn als Podcasthörer ja fast keine Fragen mehr offen sind!

 

Gibt es einen Geheimtipp von dir, wie man am besten aus einem Hungerast wieder rauskommt?

 

VG,

Stefan

 

puuuhhhh, das ist schwierig. Ich glaub da hilft nur viel Zucker :-D

Muss aber ehrlich sagen, dass ich Hungeräste nicht oft erlebe. Wenn, dann beim Training, weil ich zu wenig gegessen habe davor, oder unterwegs zu wenig dabei habe und das kann bei Intervall Trainings in die Hose gehen.

Meinen schlimmsten Hungerast hab ich mal gehabt, als ich noch leicht "eingespritzt" von einer Feier am Vorabend ohne Frühstück aufs Radl bin, und ziemlich andrücken musste um zum Geburstags-Essen von der Schwiegermama zu kommen. 2h später bin ich mit Schüttelfrost an einer Theke gesessen und hab mir dort im Gasthaus 2x 0,5L Cola reingeschüttet.

 

Falls du jetzt eine professionelle Antwort haben wolltest: Kann ich leider nicht geben. Nur so viel: Besser keinen Hungerast zulassen, dann wenn es soweit ist, ists ziemlich oasch.

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