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Showroom: Rocky Mountain Element 2022

Showroom: Rocky Mountain Element 2022

29.09.21 07:59 7.627Text: Luke Biketalker
Lukas Schnitzer
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Fotos: Erwin Haiden
Kanadische Interpretation: Das Element wächst im Federweg, zeigt sich mit 65° Lenkwinkel flach wie ein Enduro, bleibt aber für Rocky Mountain ein schnelles Cross bzw. Down Country.29.09.21 07:59 7.668

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29.09.21 07:59 7.6685 Kommentare Luke Biketalker
Lukas Schnitzer
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Erwin Haiden
Kanadische Interpretation: Das Element wächst im Federweg, zeigt sich mit 65° Lenkwinkel flach wie ein Enduro, bleibt aber für Rocky Mountain ein schnelles Cross bzw. Down Country.29.09.21 07:59 7.668

Cross Country, kanadisch interpretiert: „Bringt bitte Cross Country-Bikes zum nächsten Ausbildungswochenende mit“, lautete die relativ klare Anweisung unserer Ausbildner, als ich mich irgendwann zwischen Bachelor- und Masterstudium zum Bikeguide zertifizieren ließ.
Und so standen denn damals zehn schmal bereifte Hardtails, zwei straffe Fullys und ein All Mountain am Parkplatz unseres Hotels in Bad Goisern. Für Downhiller Karl (Name v. d. Red. geändert), die von ihm bevorzugten Trails und seinen Fahrstil waren effiziente 150 mm die perfekte „Cross Country“-Wahl.

Zehn Jahre später würden sich Karl und die Macher des neuen Rocky Mountain Element wohl bestens darüber amüsieren, wie wir einst hinter den schmalen Lenkern unserer unterdimensionierten Rennfeilen auf nassen Wurzeln und Geröll verzweifelt nach Linien, Traktion und Fahrspaß gesucht hatten.
Ähnlich wie Karl scheinen auch die Kanadier den für uns Europäer etwas traditioneller angehauchten Begriff „Cross Country“ eher als Down Country interpretieren: Flache Winkel, 120 mm Federweg am Heck gepaart mit 130 mm Trailgabeln, breite 2.4“ Reifen und serienmäßige Dropper - in einem Land, in dem Rennen wie das legendäre BC Bike Race als XC-Marathon auftreten, gelten offenbar andere Gesetze. Das Konzept des Down Country existiert bei Rocky schon seit 2016, lange bevor Pinkbikes Mike Levy der Kategorie einen Namen anheftete.
 

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Das neue Element vereint dabei die Plattformen des alten Element und des Thunderbolt zu einem neuen, deutlich vielseitigeren Konzept. Entsprechend lässt Rocky im MY2022 die Kategorien Trail und Cross Country zu einem effizienten Mix aus renntauglichem Vortrieb und feierabendlichem Trailspaß verschmelzen - Down Country eben.
Zur Wahl stehen Rahmen aus zweierlei Werkstoffen: Für die Carbon-Modelle kommt ein Herstellungsverfahren mit harten Formkernen für glatte Rahmeninnenseiten und minimalen Materialüberschuss sowie höchstmögliche Fertigungspräzision (Smoothwall) zum Einsatz. An den Alu-Modellen wird jedes Rohr in Bezug auf Belastbarkeit, Gewicht und Steifigkeit gezielt für seine Verwendung an einer spezifischen Stelle am Rahmen hin entwickelt.
Allen Rahmen gemein ist der Smoothlink Hinterbau mit 120 mm Federweg, welcher Effizienz und Ansprechverhalten einen soll. Die Endprogression wurde etwas erhöht und weiter nach hinten verlagert, um den Federweg besser ausnutzen zu können. Diese Kinematik soll auch einen geringeren Druck im Dämpfer nötig machen, woraus sich Rocky ein sanfteres, ruhigeres Fahrgefühl verspricht. Gleichzeitig werden die Dämpfer in ihrer Abstimmung individuell an die jeweiligen Rahmengrößen angepasst.

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Apropos Größen: Auch hier geht Rocky Mountain mit dem Element seinen eigenen Weg. Während die Größen S bis XL auf für die Kategorie typische 29“ Reifen ausgelegt sind, setzt man am XS auf das vom „Vorgänger“ Thunderbolt bekannte Laufradmaß 27.5“. Kleinere PilotInnen sollen so ein besseres Fahrgefühl mit auf den Weg bekommen.
Das 2022er Element in Größe XS bietet eine um 33 mm geringere Überstandshöhe als das 2020er Thunderbolt in XS, gegenüber dem 2021er Element in Größe S sind es gar 56 mm.

Dank Ride-4 Einstellsystem an der Dämpferaufnahme lässt sich die Geometrie mittels eines einzigen Inbusschlüssels in dreifach abgestuften Nuancen adaptieren. In der Referenzgröße Large zeigt sich das neue Element mit 475/480/483 mm Reach nicht nur für ein Rocky Mountain eher lang geschnitten, der Stack fällt mit 584/587/588 mm ebenfalls sportlich tief aus. Äußerst flache 65/65,5/65,8° Lenk-, treffen auf 76/76,5/76,8° Sitzwinkel, 435/436 mm lange Kettenstreben sowie 47/40/36 mm Tretlagerabsenkung.
All das kombinieren die Kanadier, wie bereits erwähnt, mit 120 mm Federweg und 130 mm Gabeln sowie einer maximalen Reifenbreite von - nicht nur für ein „XC“-Bike - enormen 2.6“.

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Sitzrohrlängen von 355 bis 480 mm erlauben, gemessen am Genre, sehr lange Dropper-Posts, 125 mm sind es am XS und S, 150 mm am M, 175 mm am L und satte 200 mm am XL.
Um den sportlichen Anspruch zu unterstreichen, passen an so gut wie alle Rahmengrößen zwei Trinkflaschen. So finden am Unterrohr des S eine kleine und eine große Flasche übereinander Platz, an den Größen M bis XL sind es gar zwei große 710 ml Flaschen. Einzig das XS muss ob seiner kompakten Bauform mit nur einer 710 ml Flasche auskommen.
Insgesamt finden sich fünf Ösen an der Innenseite des Unterrohrs. Die Position der unteren Flasche lässt sich dadurch in der Höhe variieren, wird keine zweite Flasche benötigt, lässt sich an Stelle des Halters auch Werkzeug oder eine kleine Tasche montieren.

Und sonst? Neben den in E-Bike-Zeiten nahezu ungewohnt schlanken, eher klassischen Rohrformen (nie wieder mit einem E-Bike verwechselt werden, Danke Rocky ;) ) seien noch die für kanadisch feuchte Bedingungen ausgelegten Lager und deren vermutlich lange Lebensdauer erwähnt.
Schutzelemente an Kettenstreben und Unterrohr sollen die Geräuschentwicklung minimieren, die Mutter des Lagers am Hauptdrehpunkt ist zu Rocky Mountains Canadarm-Kettenführung kompatibel und sämtliche Züge werden intern geführt. Dabei verzichten die Kanadier aber bewusst auf Einlasspunkte im Steuersatz. Stattdessen laufen die Züge und Leitungen über zwei Ports am Steuerrohr direkt in einlaminierte Hülsen, welche Bremsleitung , Schaltzug und Dropperzug mit einer kurzen Unterbrechung hinter der Schwinge bis zu ihrem Zielfort führen.

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Rocky Mountain Element Modelle

Wir hoffen, noch im Herbst an ein Test-Sample des neuen Element zu kommen. Das auf den Bildern zu sehende Rad konnten wir zwar bereits in Händen halten, für eine Runde am Trail war das reine Showbike allerdings noch nicht ready. Die aktuellen Zeiten machen es auch den großen Herstellern schwer, entsprechend galt es, das Showbike vorerst noch mit Samthandschuhen anzufassen, um auch anderen Redaktionen ein intaktes Fotomodel (Achtung: Sattel, Reifen und Naben entsprechen noch nicht der Serie) zu liefern.
Nach kurzem Erstkontakt können wir es aber kaum erwarten, den erfrischend schlanken Hobel über die Trails zu hetzen. Voraussichtlich zu Jahresbeginn sollen die Räder dann auch zu den Kunden rollen.

Für das Topmodell Element Carbon 90 werden stolze 9.700 Euro ausgerufen, deutlich günstiger wird es schon mit dem Carbon 70 zum UVP von 6.600 Euro. Der Einstieg in die Carbon-Welt gelingt mit dem Carbon 50 für 5.200 Euro, günstigstes Komplettrad wird das Element Alloy 50 mit Alu-Rahmen zum UVP von 4.200 Euro.
Selbstaufbauer bekommen das Element Carbon auch als Rahmenset mit Fox Float DPS Factory Dämpfer, dafür ruft Rocky Mountain 3.500 Euro aus.

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Konstruktive Kritik ist immer gut und ein aufmerksamer Mitleser um so mehr: Die Geo Tabelle hat beim Befüllen der Story nicht laut genug hier geschrien und ist auf meiner Festplatte liegen geblieben, danke ;). Da sind die Ride4 Settings auch mit drinnen. Gewichte zu den einzelnen finalen Modellen haben wir leider keine. Was wir haben, ist das Gewicht des Foto-Musters ins Large (siehe Bilder). Das liegt ohne Pedale aber mit Flaschenhalter bei 11,375 kg. Sattel, Reifen (2.2" mit Schlauch VS. Serie 2.4" und Tubeless) und ein paar Kleinigkeiten waren aber auch da noch nicht final.
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