×
Trek Checkpoint SL 7 Custom im Test

Trek Checkpoint SL 7 Custom im Test

22.11.21 12:13 15.627Text: Hannes Lederer
Hannes Lederer

Größe: 181cm Schrittlänge 86cm Gewicht: 75kg Fahrstil/-können: nichts wirklich gut, dafür alles andere richtig schlecht stinkfaul und adipös

Klicke für alle Berichte von Hannes Lederer
Fotos: Erwin Haiden
Mister Oberschenkel sattelt um. Ob Treks überarbeitetes Gravelbike hält, was es dem vormaligen Cyclocrosser verspricht? Und ob der Mann mit der Race-Konditionierung im Hirn den Verlockungen der hippen Do-it-all-Kategorie erliegt?22.11.21 12:13 18.241

Trek Checkpoint SL 7 Custom im Test

22.11.21 12:13 18.24124 Kommentare Hannes Lederer
Hannes Lederer

Größe: 181cm Schrittlänge 86cm Gewicht: 75kg Fahrstil/-können: nichts wirklich gut, dafür alles andere richtig schlecht stinkfaul und adipös

Klicke für alle Berichte von Hannes Lederer
Erwin Haiden
Mister Oberschenkel sattelt um. Ob Treks überarbeitetes Gravelbike hält, was es dem vormaligen Cyclocrosser verspricht? Und ob der Mann mit der Race-Konditionierung im Hirn den Verlockungen der hippen Do-it-all-Kategorie erliegt?22.11.21 12:13 18.241

Trek schickt sein Gravel-Bike Checkpoint komplett überarbeitet in die nächste Generation. Mit dabei: ein Plus an Laufradoptionen, neuer Stauraum, bessere Gepäcklösungen, aber auch mehr Race-Orientierung dank aerodynamischer Attribute vom Emonda.

So wie sich die Gravel-Jünger irgendwo zwischen Racer, Alltags-Abenteurer und Bikepacking-Fan bewegen, tanzt Trek auch mit dem neuen Checkpoint parallel auf mehreren Kirtagen. Bloß: Mit insgesamt drei Rahmenvarianten steht es den Kunden offen, ihr Checkpoint gemäß ihrer vorrangigen Ansprüchen zu wählen.
Im Bikeboard-Test darf das Checkpoint SL7 im Custom-Aufbau zeigen, was es kann, auf welchen Kirtag es abgeht wie John Travolta und wie der Tänzer den Umstieg von Cyclocross auf Gravel emotional verarbeitet.

 Das Checkpoint tanzt auf mehreren Kirtagen 

Drei Rahmenvarianten sind wählbar
  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im TestTrek Checkpoint SL 7 Custom im Test
  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im TestTrek Checkpoint SL 7 Custom im Test
  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im TestTrek Checkpoint SL 7 Custom im Test
  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im Test
  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im TestTrek Checkpoint SL 7 Custom im Test
  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im TestTrek Checkpoint SL 7 Custom im Test
  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im TestTrek Checkpoint SL 7 Custom im Test
  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im TestTrek Checkpoint SL 7 Custom im Test
  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im TestTrek Checkpoint SL 7 Custom im Test
  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im TestTrek Checkpoint SL 7 Custom im Test

Technik

OCLV Carbon ist Treks patentiertes Carbonfaser-Verfahren und das Ergebnis aus mehr als 25 Jahren Erfahrung in der Konstruktion der weltbesten Carbon-Bikes in Waterloo, Wisconsin, USA.
OCVL was?

Optimum Compaction: Die Carbonfasern werden in mehrere Lagen gelegt und mit dem optimalen Faser-Harz-Verhältnis verdichtet. Der Prozess beginnt mit dem Zuschneiden von großen Carbonfaser-Bahnen in die gewünschte Form. Die Zuschnitte werden dann in eine Form gelegt und mithilfe einer Kombination aus Hitze und Druck in das gewünschte Profil gepresst. Diese Kombination aus Hitze und Druck ist der wichtigste und bestgehütetste Schritt im OCLV-Verfahren.
Low Void: Zwischen den Carbonfaser-Lagen, aus denen sich eine Komponente oder ein Rahmen zusammensetzt, können sich kleine Hohlräume bilden. Da sich eine größere Anzahl an Hohlräumen negativ auf die Festigkeit und Robustheit des Verbundstoffes auswirkt, ist die Minimierung dieser Hohlräume bei der Fertigung von qualitativ hochwertigem Carbon das primäre Ziel. OCLV Carbon übertrifft hinsichtlich der Anzahl der Hohlräume im Material sogar geltende Raumfahrtstandards.
Bei allen SL Modellen kommt Treks 500 Series OCVL Carbon Layup zum Einsatz. Dieses ist zwar eine Spur schwerer als die 700 Series des SLR, soll im Gegenzug aber robuster sein. Im harten Gravelalltag definitiv kein Nachteil.

  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im Test

Neue progressive Geometrie

Die wahrscheinlich größte Änderung am neuen Checkpoint ist die Geometrie, welche sich über alle drei Modelle zieht.
Gemäß dem allgemeinen Trend wurde die Front deutlich länger: Der Reach wuchs quer über die Größen um rund 20 mm, ergänzend legten auch die Kettenstreben um 10 mm auf 435 mm zu. Analog schrumpfte die Vorbaulänge, um die Fahrposition in etwa beizubehalten, der Stack vergrößerte sich um etwa 6 mm.

Konträr zum massiv verlängerten Reach und zum insgesamt längeren Radstand blieb der Lenkwinkel relativ unverändert und somit eher konservativ (71,2 bis 72,6°, je nach Größe), der Offset der Gabeln wurde von 49 auf 45 mm reduziert.
Passend dazu wird der Nachlauf vergrößert, was einerseits die Stabilität des Vorderrads erhöhen, andererseits - und hier kommt wieder der steile Lenkwinkel ins Spiel - ein gesundes Maß an Agilität in die nächste Generation mitbringen soll.

Geometrie

49 52 54 56 58 61
Sitzrohr (mm) 490 520 540 560 580 610
Sitzwinkel 74,1° 73,7° 73,2° 72,8° 72,5° 72,1°
Steuerrohr (mm) 90 105 125 145 165 195
Lenkwinkel 71,2° 71,6° 71,8° 72,2° 72,3° 72,6°
Oberrohr (mm) 541 555 570 584 597 617
Tretlagerabsenkung (mm) 78 78 76 76 74 74
Kettenstreben (mm) 435 435 435 435 435 435
Offset (mm) 45 45 45 45 45 45
Trail (mm) 74 71 70 67 66 65
Radstand (mm) 1025 1033 1041 1048 1058 1070
Überstandshöhe (mm) 735 765 789 809 829 859
Stack (mm) 538 553 571 592 609 639
Reach (mm) 393 399 403 407 411 417

Integrierte Züge

Der Zeit entsprechend, verläuft die Zugführung weitgehendst vom Wind geschützt unter dem Vorbau in den Rahmen. Dies wurde, so wie die Rohrformen, vom Emonda übernommen und sorgt auch hier für bessere Aerodynamik und eine aufgeräumte Optik – willkommen im 21. Jahrhundert.

IsoSpeed

Wer oder was ist IsoSpeed? Es verringert die ermüdenden Vibrationen der Straße und verlängert so die Leistungsfähigkeit des Fahrers. Das schafft es ohne Federungssysteme, Elastomere oder Vibrationsdämpfer. Vielmehr entkoppelt es die Rohre am Knotenpunkt und ermöglicht es ihnen, die Kräfte der Straße "wegzuschwingen".
Der hintere IsoSpeed-Entkoppler mit kontrollierter Stoßdämpfung schluckt ermüdende Unebenheiten und verhindert einen "hüpfenden" Hinterbau.
Das vordere IsoSpeed, das sich oben im Steuersatz befindet, sitzt - ähnlich wie beim hinteren IsoSpeed - in einem Entkoppler, der dem Gabelschaft eine gewisse Bewegungsfreiheit ermöglicht und so für zusätzliche Nachgiebigkeit am Vorderbau sorgt. Da der Entkoppler am oberen Gabelschaft keine laterale Bewegung aufweist, sind Lenkung und Handling so präzise wie an einem Bike ohne IsoSpeed.

  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im TestTrek Checkpoint SL 7 Custom im Test
  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im TestTrek Checkpoint SL 7 Custom im Test

Integriertes Handtäschchen und zig Verstaumöglichkeiten

Das Checkpoint ist laut Trek das Bike für Abenteuer - ob Rennen auf unbefestigten Gravel-Pisten, Bikepacking auf abgelegenen Wegen oder Cruisen auf befestigten Straßen. Dementsprechend gibt es unzählige Ösen und Befestigungsmöglichkeiten für Taschen und Flaschenhalter. Selbstverständlich wurden dafür gleich die perfekt passenden Adventure-Taschen mitentwickelt.
Für mich mitunter das schönste Detail am Checkpoint ist das Rahmenstaufach unter dem vorderen Flaschenhalter. Selbst an ein griffbereites Staufach für das Bontrager Bits-Multitool wurde gedacht.

  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im Test
  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im TestTrek Checkpoint SL 7 Custom im Test
  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im TestTrek Checkpoint SL 7 Custom im Test
  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im TestTrek Checkpoint SL 7 Custom im Test
  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im TestTrek Checkpoint SL 7 Custom im Test
  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im TestTrek Checkpoint SL 7 Custom im Test
  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im TestTrek Checkpoint SL 7 Custom im Test

Reifenfreiheit

Alle neuen Modelle des Checkpoints kommen mit einer Reifenfreiheit von 700 x 45 mm, ausgeliefert wird stets mit 700 x 40 mm Reifen.
Auch wenn sich in Bezug auf die 700c-Freiheiten nichts zum Vorgänger ändert, erweitert sich die Reifenwahl durch die nun freigegebene Option auf 650b Laufräder mit bis zu 2.1“ breiten Pneus doch maßgeblich.

Bontrager Aeolus 3V

Das Aeolus 3V ist ein stabiles, leichtes und langlebiges Carbon-Laufrad - 35 mm tief, mit 25 mm Felgeninnenweite (30 mm Außenweite), selbstverständlich Tubeless Ready und bestückt mit Rapid Drive-Nabe mit 108 Zähnen.
Diese Eckdaten ermöglichten einen niedrigen Luftdruck für bessere Reifenabstützung, mehr Traktion, besseres Kurvenverhalten und schnelleres Fahren mit mehr Komfort. Das Laufradgewicht liegt laut Hersteller bei 1.575g.
Was die Reifen betrifft: Ich habe mich anfangs für Pirelli Cinturato Gravel Hard Terrain in 45 mm Breite entschieden. Wie sich zeigen sollte, für mich nicht die beste Wahl - dazu aber später mehr.

Blendr Zubehör

Blendr ist Treks Integrationssystem zur sauberen und einfachen Montage von Beleuchtung, Tachos, GoPros und anderen Zubehörteilen am Vorbau.

Klassische runde Sattelstütze

Im Gegensatz zum Topmodell SLR wird bei der kleineren Schwester, dem SL, eine runde Sattelstütze mit einem Durchmesser von 27,2 mm verbaut. Für mich persönlich kein Nachteil, ganz im Gegenteil sogar. Es limitiert nicht bei der individuellen Wahl der Komponenten und ermöglicht, falls gewünscht, die Verwendung eines Dropper-Posts.
Für meinen individuellen Aufbau habe ich mich für die Pro Discover Sattelstütze entschieden. Diese ist nicht nur robust, sondern auch sehr komfortabel und die Optik passt, nebenbei erwähnt, auch perfekt zum Rad.

Tech Specs

Rahmen 500 Series OCLV Carbon IsoSpeed, 142x12 mm Laufräder Bontrager Aeolus Pro 3V
Gabel Trek Checkpoint Vollcarbon, 12x100 mm Reifen Pirelli Cinturato Gravel H 45 mm
Größen 49/52/54/56/58/61 cm Lenker Pro Discover UD Carbon, 400 mm
Schalt-/Bremshebel Sram Force XPLR 1x12 Vorbau Bontrager Pro 31,8 mm, 7 Grad, 90 mm
Schaltwerk Sram Force XPLR 1x12 Lenkerband Supacaz Super Sticky Kush
Kurbel Power2Max NG Eco mit Wolf Tooth Drop Stop B Kettenblatt, 42 Z. Sattelstütze Pro Discovery Carbon, 27,2 mm
Tretlager C-Bear T47 Keramik Sattel Celista V 1.0
Kassette Sram XPLR XG-1271, 10-44 Z. Gewicht 8,9 kg (Serienausstattung SL7 eTap lt. Hersteller)
Bremse Sram Centerline XR Rounded Rotor, CL, 160 mm Preis € 6.099,- (Serienausstattung SL7 eTap)

Sram Force 1x XPLR

Da ich mit dem Checkpoint zu über 90% auf Feld- und Forstwegen unterwegs bin, habe ich mich für eine Einfachschaltung statt der serienmäßigen Force eTap AXS mit 43/30er Kurbel entschieden.
Sram erweiterte erst dieses Jahr sein Angebot durch die XPLR-Serie. Die 10-44 Kassette ist für meinen Einsatzzweck perfekt abgestimmt und bietet sowohl bergauf als auch bergab genug Reserven.
Einbau, Einstellung und Inbetriebnahme sind selbst für Laien ein Klacks und stellen keine allzu große Herausforderung dar.

Power2Max Eco Powermeter

Ein Powermeter darf für mich auf keinem Rad fehlen. Das Power2Max Eco begleitet mich zuverlässlich auf all meinen Rädern. Komplettiert wird es durch ein Wolf Tooth Drop-Stop B Kettenblatt mit 42 Zähnen und Shimano XTR Pedale.

  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im Test
  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im TestTrek Checkpoint SL 7 Custom im Test
  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im TestTrek Checkpoint SL 7 Custom im Test
  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im TestTrek Checkpoint SL 7 Custom im Test
  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im TestTrek Checkpoint SL 7 Custom im Test

Am Kirtag

Als langjähriger Besitzer eines Trek Crockett stellte ich mich vor die Entscheidung, ob das Checkpoint oder das ebenfalls kürzlich überarbeitete Boone für mich die bessere Wahl ist. Die Welt dreht sich unaufhaltsam weiter und so sah ich mich fast schon gezwungen, vom uncoolen Cyclocrosser mit 33 mm Asphalt-/Schotterpistenschneidern zum megahippen Gravler zu wechseln. Ich bin nicht nostalgisch, die Entscheidung zum Umstieg fiel deshalb sehr leicht.

Müsste ich ein Detail nennen, was mir an Rädern von Trek immer schon besonders gut gefallen hat, würde ich ohne lange zu zögern die Lackierung nennen. Auch das Checkpoint SL7 macht diesbezüglich keine Ausnahme. Von Trek Dark Aquatic/Carbon Smoke genannt, glänzt der Lack je nach Lichteinfall mal unauffällig dunkel bis hin zum lebhaften Azurblau der Riviera.
Obgleich ich der Meinung bin, dass matte Lacke hipper sind, weiß ich doch Klarlack am Rad fürs Grobe zu schätzen. Kleine Kratzer von Geäst oder grober Behandlung lassen sich relativ einfach mit passender Lackpolitur entfernen.

  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im TestTrek Checkpoint SL 7 Custom im Test
  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im TestTrek Checkpoint SL 7 Custom im Test
  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im TestTrek Checkpoint SL 7 Custom im Test
  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im Test

Das Checkpoint bietet jede Menge Befestigungsmöglichkeiten an Oberrohr, Gabel, Unterrohr, … Eigentlich hat es Löcher wie ein Schweizer Käse. Wie bereits erwähnt gibt es von Bontrager die passenden Schutzbleche und Taschen, welche nicht per Klettverschluss, sondern mittels Schrauben an den Ösen im Rahmen angebracht werden. Sieht schön aus und schont zugleich den Lack vor Scheuerstellen.
Etwas weniger schön sind die kleinen Stöpsel, welche die Ösen vor Dreck schützen sollen, wenn keine Taschen angebracht sind. Unschön nicht in Bezug auf die Optik, sondern dass die Abdeckungen schon bei leichtem Drüberwischen mit einem Fetzen oder einer Bürste unbemerkt herausfallen. Das Problem lässt sich jedoch schnell und einfach lösen, indem man die Stöpsel durch Schrauben ersetzt, oder, so wie ich, fachkundig reinpickt. Ein kleiner Tropfen Alleskleber hilft hier wahre Wunder.

 Es hat Löcher wie ein Schweizer Käse 

Am Checkpoint befinden sich Befestigungspunkte en masse

Sehr clever gelöst wurde die Verstaumöglichkeit für Werkzeug und Ersatzschlauch im Unterrohr. Vorbei die Zeiten hässlicher Satteltaschen, endlich kann das schicke Rücklicht formschön am Sattel angebracht werden!
Ich warne allerdings davor, die Neoprentasche zu voll zu packen. Sie lässt sich zwar noch irgendwie reinwurschteln, aber im Falle eines Reifendefektes nicht mehr so leicht rausziehen. Gerade mit gefrorenen Fingern, wenn die Temperaturen wieder unter Null fallen, keine einfache Aufgabe.
Ich habe mir deshalb eine zweite Tasche bestellt, welche aber, wie so vieles dieser Tage, nicht lieferbar ist. Bis dahin behelfe ich mir mit einem ausrangierten Socken. Bevor jetzt jemand vor Entsetzen schreit: keine Sorge, nicht irgendeine Socke, sondern eine ausrangierte Fingerscrossed (wenn schon, dann mit Style).

  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im TestTrek Checkpoint SL 7 Custom im Test
  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im TestTrek Checkpoint SL 7 Custom im Test

Um das Fahrverhalten zu schildern, muss ich ein klein wenig ausholen. Wie eingangs schon angedeutet, entschied ich mich bei der Reifenwahl für Pirellis in 45 mm Breite, welche sich auf der Bontrager-Felge auf ca. 47 mm ausbreiten.
Auf ruppigen Abfahrten machten Grip und Komfort richtig Spaß und gaben viel Vertrauen, um die Haftungsgrenze auszuloten. Für jemand, der maximal 35 mm breite Reifen gewöhnt war, führte dies aber zu einem verhältnismäßig trägen Fahrverhalten. Das Checkpoint verlangte von mir eine fast schon übertrieben aktive Fahrweise, die ich weder gewöhnt, noch gewillt war einzunehmen.
Hätte man mich zu diesem Zeitpunkt gefragt, für welchen Einsatzzweck das Checkpoint ideal wäre, hätte ich technisch wenig anspruchsvolle Schotterpisten in der unendlichen Weite der Pannonischen Steppe genannt.
Diese Gefühl besserte sich auch nicht – nicht einmal nach mehreren Ausfahrten. Deshalb habe ich begonnen, etwas zu experimentieren. Ich habe auf einen anderen Laufradsatz Continental Terra Speed in 40 mm aufgezogen und dem Checkpoint quasi eine neue Chance gegeben.

  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im TestTrek Checkpoint SL 7 Custom im Test
  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im TestTrek Checkpoint SL 7 Custom im Test
  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im TestTrek Checkpoint SL 7 Custom im Test
  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im TestTrek Checkpoint SL 7 Custom im Test

 Agil, fast schon leichtfüßig 

Neue Reifen, neue Chance

Was soll ich sagen? Ein Unterschied wie Tag und Nacht! Das Fahrverhalten änderte sich von träge hin zu agil und fast schon leichtfüßig. Das Rad machte mir plötzlich richtig viel Spaß.
Auf engen, verwinkelten Cyclocross-Kursen sind zwar Crockett oder Boone eindeutig die bessere Wahl; das Checkpoint schlägt sich hier aber ebenfalls beachtlich.

Die Sram Force XPLR macht selbst für mich als langjährigen Shimano Di2 Fahrer einen soliden Eindruck. Intuitives, knackiges Schalten und eine sehr gute Abstufung der Kassette lassen fast keine Wünsche offen.
Das Einzige was mich persönlich stört ist, dass im Gegensatz zur Di2 keine Möglichkeit besteht, die Datenfeld-Seiten des Tacho per Knopfdruck am Schalthebel zu wechseln. Gerade im Winter mit Handschuhen und verrotzten Fingern ist der Tacho sehr schnell unleserlich verschmiert.

  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im Test
  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im TestTrek Checkpoint SL 7 Custom im Test
  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im TestTrek Checkpoint SL 7 Custom im Test
  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im TestTrek Checkpoint SL 7 Custom im Test

Das IsoSpeed macht, was es soll. Oder sagen wir mal so: Ich bin der Meinung, bei 45 mm Reifen mit 1,5-2,0 bar Druck spielt es praktisch keine Rolle, wie komfortabel der Rahmen ist. Die Reifen schlucken einfach alles, oder ich bin ganz einfach zu grobmotorisch, um da einen Unterschied zu merken.
Jedoch: Je schmäler die Reifen und höher der Druck, desto wichtiger der Rahmen. Das spürte ich schon bei 40 mm und noch viel stärker bei 32 mm breiten Reifen, welche ich für eine Ausfahrt extra montiert hatte. Hier spielt IsoSpeed seine Stärken merkbar aus ... Wie nicht zuletzt Lizzie Deignan bei ihrem Sieg auf dem gefürchteten Kopfsteinpflaster von Paris - Roubaix eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat.

  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im TestTrek Checkpoint SL 7 Custom im TestTrek Checkpoint SL 7 Custom im Test
  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im TestTrek Checkpoint SL 7 Custom im TestTrek Checkpoint SL 7 Custom im Test
  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im Test
  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im TestTrek Checkpoint SL 7 Custom im Test
  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im TestTrek Checkpoint SL 7 Custom im Test
  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im TestTrek Checkpoint SL 7 Custom im Test
  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im TestTrek Checkpoint SL 7 Custom im Test

Fazit

Trek Checkpoint SL7 Custom
Modelljahr: 2022
Testdauer: 1 Monat
+ geile Lackierung
+ vielseitig einsetzbar
+ Reifenfreiheit
+ cleveres Rahmenstaufach
+ IsoSpeed erhöht den Komfort
+ Sram Force XPLR
- Ösen-Schutzkappen gehen schnell verloren
BB-Urteil: Rennpferd und Packesel

Das neue Trek Checkpoint SL lässt kaum Wünsche offen. Es bringt alles mit, was ein modernes Gravelbike haben muss. Dank unzähliger Befestigungsmöglichkeiten für Taschen und cleverem Stauraum ist man für jeden Wochenendausflug ins Grüne bis hin zur Weltumrundung unsupported gerüstet.
Trifft man die Reifenwahl schlau, zeigt es auch auf verwinkelten Gravel-Singeltrails gekonnt seine Stärken und meistert den Spagat zwischen Laufruhe und Agilität.
Und die Lackierung ist ein richtiger Hingucker – i like!

  • Trek Checkpoint SL 7 Custom im Test

Ich fahr auch so eines allerdings mit einer 2 - fach Force 46/33 (original 43/30) mit Quarq Leistungsmesser und Kassette 10/36. Bei den Reifen bin ich auch bei den 40mm Terra Speed Protection angekommen. Fahreigenschaften super bequem und doch agil. Und ja, die Gummistöpsel an den unzähligen (sehr praktischen) Gewinde sind ein Jammer, aber die Lösung wurde ja oben schon beschrieben ;-)
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 4 Wochen später...
Ich habe heute heute mal bei meinem Händler nach Treck Checkpoint Modellen gefragt - Lieferzeit bis Ende 2023, selbiges bei Giant. Eure Test sind ja ganz nett aber kaufen kann man nichts davon.

 

 

 

Dein Händler sollte wenn er Checkpoints verkaufen will vielleicht auch zum Zeitpunkt der Order welche bestellen.

 

Ende 23 bedeutet das es für dieses Jahr ausverkauft ist und ab Juni als 23er Modell bestellt werden kann.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich habe heute heute mal bei meinem Händler nach Treck Checkpoint Modellen gefragt - Lieferzeit bis Ende 2023, selbiges bei Giant. Eure Test sind ja ganz nett aber kaufen kann man nichts davon.

 

sad, but true und das betrifft weder eine versäumte Vororder noch eine spezielle Marke.

 

über Schaltgruppen, Bremsen und Lager brauchen wir erst gar nicht anfangen zu sprechen.

 

Ende 23 könnte es aber wieder besser werden, sofern nix dazwischen kommt :rolleyes:

 

Tatsächlich werden viele aktuelle Modelle diverser Hersteller schon von den leichteren, aerodynamischeren, steiferen und sowieso besseren Nachfolgern überholt werden, manche vorgestellte Modelle möglicherweise gar nicht am Markt aufschlagen.

Bearbeitet von 6.8_NoGravel
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Er hat geordert, nur mit jedem Blick ins Mail oder Orderportal wird der Liefertermin raus geschoben angeblich, und ja es stimmt ich meinte tatsächlich 2023 und nicht 22.

 

 

 

Gehts um die Alumodelle? Das waren eigentlich die einzigen Gravel die wesentlich verschoben wurden (alles unter 2 Monaten Verzug fällt seit Corona eh unter normale Varianz).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

ja mit 2 Monaten hätte ich gar kein Problem , arbeite in der Metallindustriebranche und kenne diese "normalen" Verschiebungen zur Genüge. Mir hätte das Alumodell in weiß gefallen ALR5 glaube ich. Wenn zufällig jemand einen Händler kennt der diese Räder lagernd hat in L oder XL 58-60 dann würde ich mich freuen über einen Hinweis. Oder die Giant Defy Modelle (Advanced 0 mit SRAM Rival eTap AXS z.b. ) Ich suche was für lange Rennradtouren mit mindestens 125kg Systemgewicht.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

schöner rahmen, mich irritiert nur bissal das ein kettenblatt kleiner ist als ein ritzel hinten ... ok ich bin noch 53/39 oder 52/42 gewohnt ...alte schule halt...ich bin hoffnungslos veraltet! :p

 

so stelle ich mir eigentlich ein reiserad vor, wenns auch bissal um die geschwindigkeit geht.

 

nur der preis entlockt mir einen kleinen seufzer.

Bearbeitet von alekom
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

schöner rahmen, mich irritiert nur bissal das ein kettenblatt kleiner ist als ein ritzel hinten ... ok ich bin noch 53/39 oder 52/42 gewohnt ...alte schule halt...ich bin hoffnungslos veraltet! :p

 

so stelle ich mir eigentlich ein reiserad vor, wenns auch bissal um die geschwindigkeit geht.

 

nur der preis entlockt mir einen kleinen seufzer.

 

ja wegen dem Seufzer bin ich jetzt auf das cannondale caad13 mit 105 und Disc gekommen. Erstens stehe ich es mir auf halbwegs gerade Rahmen/oberrohre und zweitens stehe ich auf Alu. Und es liest sich in den Tests mit Radstand 1020 und Steuerrohr 209mm nicht zu unkomfortabel um damit nicht 3 tagestouren zu fahren. Und grundsätzlich soll es ja noch ein Renner sein. Es wird immer ein Spagat sein.

ich überlege noch :)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

btw. was fahren die profis jetzt für kettenblätter?

 

Grds runde oder ovale Kettenblätter.

 

Bei der Übersetzung stellt sich die Frage nach Strecke, Höhenmeter, Schwierigkeitsgrad, Gravelkategorie, Komponentenanbieter.......?

Die Heldennorm 53/39 gibt es nicht mal mehr bei den Straßenfahrern.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wenn jemand gravelt, also auf Deutsch im Schotter fährt, wird es wohl uninteressant sein,

Was ein Berufsradfahrer auf Asphalt fährt. Ich fahre vorne 46/31 und hinten 11/36.

 

Bei Hitze, 2 Packtaschen hinten und einer Steigung von mehr als 10 Prozent bin ich immer glücklich,

Wenn ich weiss ich habe noch einen Diskus in Reserve.

 

Es wird voll überbewertet, was die Anderen fahren und machen, wichtig ist was Spaß macht

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 2 Monate später...

In einem anderen Bericht stand, dass das neue, und nachdem der Bericht hier Ende 2021 ist, gehe ich davon aus, es handelt sich ums 2022er, kein Front ISO-speed hat, da wegen reifenbreite eh genug Komfort. Ja?nein?

 

Im Bericht steht die Front sei vom emonda übernommen. Betrifft das dann auch die Lagermaße? Zum neuen checkpoint wird man diesbezüglich sonst nicht fündig

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Zur Desktop-Version